Gab es Zweihand - Ritter?

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Unter den Rittern war das Kämpfen mit zwei Schwertern eher nicht verbreitet. Ein Ritter war eine schwere berittene Eliteeinheit, der vom Rücken eines Pferdes aus kämpfte. Die bevorzugte Waffe war damit nicht das Schwert, sondern die Lanze. In einer Schlacht griff der Ritter nur dann zum Schwert, wenn er vom Pferd geworfen wurde - also als Sekundärwaffe. Die Rüstung war natürlich viel zu schwer, als dass der Ritter lange und ausdauernd damit hätte kämpfen können - und erst recht nicht mit zwei Schwertern gleichzeitig.

Das Schwert gebrauchte er aber natürlich auch im Duell mit anderen Rittern, also im Buhurt oder der Turnei (Kampfspiel), aber auch durchaus dann, wenn es im Kampf Mann gegen Mann um die Klärung eines Streitfalles ging. Doch sind mir keine Quellen bekannt, in denen ein Ritter im Kampf zwei Schwertern gleichzeitig eingesetzt hätte.

Die Art zu kämpfen änderte sich natürlich im Laufe des Mittelalters mehrfach und ging dabei mit der Zeit, bzw mit den technologischen Entwicklungen. Während die Schwerter des Frühmittelalters (7. - 10. Jhd.) meist kurz und breit waren, einhändig geführt wurden und man sich im Kampf mit einem Schild verteidigte, wurden die Schwerter im Hochmittelalter (11. - 12. Jhd.) länger und ihre Klingen dünner und spitzer, um Kettenhemden durchbohren zu können.

Mit Aufkommen der Schuppen- und Plattenpanzer im späten Hoch- und Spätmittelalter (12. - 15. Jhd.) wurde schließlich beidhändig geführte Langschwerter verwendet, da der Schild nun überflüssig war und es darum ging, an den Schwachstellen der Rüstung diese brechen und vom Körper schlagen zu können. Im Spätmittelalter wurden dazu übrigens nicht nur Schwerer, sondern vor allem Hämmer, Spitzhacken und Äxte, die viel bessere "Dosenöffner" waren, verwendet.

Der Kampf mit zwei Waffen in beiden Händen war zwischen Rittern also nicht sehr verbreitet, allerdings in der einfachen Bevölkerung schon. Bei den Wikingern wurde z.B. gern die Axt in Kombination mit dem Schwert eingesetzt: mit der Axt wurde geblockt und versucht, die Verteidigung des Gegners niederzureißen, während man mit dem Schwert zustieß. Allerdings lag die Stärke des Kämpfers auch hier nicht in der Darbietung einer One-Man-Show, sondern in der gut aufgestellten Formation eines Schildwalls. Die zweihändig geführten Waffen würden also meist nur dann eingesetzt, wenn die Reihen des Feindes bereits durchbrochen oder der fliegende Feind verfolgt wurde. Außerdem gibt es mehrere Belege dafür, dass man im Mittelalter im Nahkampf gern zwei Dolche verwendete - eine schnelle Kampftechnik, die besonders in beengten Räumen sehr vorteilhaft ist.

Der zweihändige Kampf war außerdem schon in der Antike eine beliebte Darbietungsform bei Gladiatorenkämpfen. Vom zweiten bis ins vierte Jahrhundert trat in den Arenen mit dem Dimachaerus eine neue Gladiatorengattung auf, die tatsächlich mit zwei Schwertern gleichzeitig kämpfte. Diese Kampfform dürfte wohl am nächsten an deiner Vorstellung dran liegen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Geschichts- und Religionswissenschaften

MarkusPK  29.05.2019, 22:54

Vielen Dank für den Stern!

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Kaum vorstellbar, denn mit zwei Schwertern fiel der Schutz durch den Schild komplett weg.

Zumal bei zwei Schwertern auch ein doppelter Energieverbrauch stattgefunden hätte.

Die Masse des Schwertes plus die Masse der Rüstung, die zusätzlich bewegt werden mußte, hätte den Ritter in kurzer Zeit erschöpft und er wäre ein leichtes Opfer des Gegners geworden.


MarkusPK  28.05.2019, 20:12

Bei Rittern undenkbar, bei leichteren Kämpfern im Frühmittelalter dürfte es das aber vielleicht noch gegeben haben. Ein Kurzschwert in Kombination mit der Axt wurde nach dem Zusammenbruch der feindlichen Linien sehr gerne im direkten Nahkampf eingesetzt, wenn man selbst keinen Schild mehr brauchte und man dem fliehenden Fein nur noch nachsetzte. Möglicherweise hat man da auch mal zu zwei Schwertern gegriffen - oder Schwert und Dolch.

In der Antike hab es allerdings tatsächlich Kämpfer mit zwei Schwertern, nämlich in der Arena: dort trat spätestens ab dem 2. Jahrhundert n.Chr. der Dimachaerus auf.

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War damals nicht üblich. Schwerter waren zumeist stumpf und dienten nur dazu Knochen zu brechen. Als dann das Kettenhemd erfunden wurde, verloren Schwerter ihre Bedeutung im Krieg und wurden durch Äxte, Hämmer, Helebarden und Streitkolben ersetzt.

Zwei Schwerter brachten also keinen Vorteil, da war ein Schild weitaus effektiver oder eben eine Zweihandwaffe.


MarkusPK  28.05.2019, 18:23
Als dann das Kettenhemd erfunden wurde, verloren Schwerter ihre Bedeutung im Krieg und wurden durch Äxte, Hämmer, Helebarden und Streitkolben ersetzt.

Gegen ein Kettenhemd ist ein Schwert die ideale Waffe. Mit einem Langschwert kann man den Träger eines Kettenhemdes erstens leicht zu Fall bringen und ihn auch gut mit der Spitze durchbohren. Kettenhemden schützen dagegen gut vor Hieben, sind also ideal, wenn man es mit einem Axtkämpfer zu tun hat.

Was du meinst sind wahrscheinlich vor allem Schuppen- und natürlich Plattenpanzer, die ein Schwert nicht so einfach (aber auch nicht unmöglich!) durchdringen kann. Auch hier würde ich wenn ich die Wahl hätte aber immer zuerst das Breitschwert wählen, weil es eben am vielseitigsten einsetzbar ist. Ich muss den Gegner damit ja nicht aufschlitzen, es reicht, wenn er fällt und liegenbleibt und ich ihm dann von oben das Schwert pointiert in den Panzer oder besser in eine der Verbundstellen stoßen kann. Ich ziele da besonders gern in den Bereich unter den Achseln, weil da sehr wichtige Blutgefäße entlang laufen.

Die Axt wäre erst meine zweite Wahl, der Hammer meine dritte. Einen Hammer zu führen erfordert sehr, sehr viel Kraft und Ausdauer, und wenn ich selbst auch in einer Rüstung stecke, behindert er mich nur. Für einen Hammer brauche ich Bewegungsfreiheit, wenn ich aber nur eine leichte Rüstung trage, würde ich damit aber auch gegen einen gepanzerten Ritter eine Chance haben.

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Andrastor  28.05.2019, 18:47
@MarkusPK

Wikipedia:

Eine Kettenrüstung bot sehr guten Schutz gegen direkte Verletzungen durch Hiebe und Stiche, da ein Durchdringen der Rüstung kaum möglich war. Durch die Flexibilität der Rüstung bot sie allerdings wenig Schutz gegen die Wucht eines Angriffs.
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MarkusPK  28.05.2019, 19:14
@Andrastor

Um die Wucht zu blocken, hast du dann ja noch deinen Schild. ;-)

Gegen einen gut gesetzten Stoß mit einem Langschwert nützt dir das Kettenhemd aber nicht viel. Genau zu diesem Zweck wurden die Waffen des frühen Hochmittelalters ja modifiziert, so hatten sie nun einen sehr dünnen und spitzen Ort, um ein Kettenhemd aufzubekommen.

Läuft ungefähr so ab: Gegner aus dem Gleichgewicht und dann zu Boden bringen, das Schwert drehen und mit dem vollen Körpergewicht auf ein wichtiges Organ oder Blutgefäß punktieren. Das übersteht kein Kettenhemd.

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Andrastor  28.05.2019, 19:16
@MarkusPK

Viel einfacher war dem Soldaten einen Kriegshammer oder eine Helebarde in die Hand zu drücken und ihn auf den Kopf zielen zu lassen.

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MarkusPK  28.05.2019, 19:44
@Andrastor

Das ist beides nicht einfach, sondern sehr, sehr schwer. Der Kopf ist ein sehr kleines Ziel, und dein Gegner wird ihn ja auch auf keinen Fall still halten, sondern sich selbstverständlich darauf besinnen, ihn entsprechend zu schützen. Sich bei jedem deiner Angriffe wegducken und ausweichen.

Die Hellebarde ist eine Distanzwaffe, die setzt du ein, wenn du noch einen guten Abstand zum Gegner hast. Absolut vorteilhaft natürlich im Kampf gegen Berittene, du kannst damit einen Ritter vom Pferd holen und ihn so erledigen. Hellebardiere arbeiteten meistens auch in Formation, da hast du dich auch auf die Deckung deines Nebenmannes verlassen.

Den auf dich zureitenden Ritter versuchst du mit der Spitze zu durchbohren - und zwar seinen Torso, nicht unbedingt den Kopf. Holst du ihn vom Pferd, kannst du mit der Schneidkante seine Rüstung öffnen und ihn erledigen. Also waren Hellebardiere tatsächlich eine gute Anti-Ritter-Einheit.

Ein gepanzerter Kämpfer, der aber zu Fuß mit dem Breitschwert in der Hand auf dich allein außerhalb seiner Formation zukommt, also den Kampf Mann gegen Mann wagt, steht dann allerdings "bloß" vor der Aufgabe, deine Spitze zu überwinden. Sobald er an der vorbei ist (was jetzt kein Hexenwerk ist), suchst du besser das Weite.

Mit dem Hammer musst du den Gegner im Kettenhemd schon mit einem Schlag erwischen. Der Hammer hat ein enormes Gewicht und ihn zu händeln erfordert viel Kraft und Mühe. Zwar kannst du mit nur einem Treffer den Kampf meistens für dich entscheiden, aber den musst du erstmal schaffen. Ein gut trainierter Schwertkämpfer wird darauf setzen, dir möglichst viele Fehlschläge aufzuzwingen. Deine Angriffe nicht mal zu parieren versuchen, sondern ihnen bloß ausweichen. Das macht dich schnell müde und so kann er dann seinerseits zum Angriff übergehen - und da siehst du dann wahrscheinlich alt aus.

Mit dem Hammer bist du aber sehr gut gegen einen Kämpfer in einer schweren Plattenrüstung gewappnet - also natürlich erstens nur, wenn du ein extrem starker Ochse bist und zweitens auch erst dann, wenn der Herr Ritter erst einmal vom Pferd runter ist. Auf dem Pferd hast du dagegen kaum eine Chance, der Ritter reitet dich einfach nieder. Am Boden ist er aber meist tatsächlich viel zu unbeweglich, um deinen Schlägen noch auszuweichen. Triffst du ihn hart, tut ihm das zwar weh, bringt ihn aber nicht direkt um - davor schützt ihn der Panzer nämlich immer noch.

Was du aber statdessen tun kannst: den Ritter zu Fall bringen. Allein wird er durch das Gewicht der Rüstung sehr lange brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen - und in der Zeit schlägst du ihm dann mit voller Wucht auf den Helm oder zertrümmerst seinen Brustkasten.

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Andrastor  28.05.2019, 19:52
@MarkusPK

Du überschätzt das Gewicht einer Rüstung offenbar sehr:

https://www.youtube.com/watch?v=qzTwBQniLSc

Ritter waren weder besonders langsam, noch so unbeholfen wie sie oft dargestellt werden, die Rüstungen sollten zwar den Körper schützen, waren aber darauf ausgelegt die Beweglichkeit nicht zu sehr einzuschränken.

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MarkusPK  28.05.2019, 20:23
@Andrastor

Tolles Video!

Beim Aufstehen haben die da zwar nicht so lange gebraucht, wie ich jetzt erwartet habe, aber immer noch lange genug, dass ich mit dem Hammer ausholen, zielen und treffen kann. Und du wirst mir sicher zustimmen, dass es der Ritter deutlich weniger lange aushält, wenn er sich mit 25, 30kg am Körper bewegen muss, ich aber nur ein 10kg-Kettenhemd trage.

Auf jeden Fall aber wieder einmal vielen Dank für diese interessante Diskussion! Das Video hab ich mir gleich mal gezogen, das zeig ich demnächst mal meinen Schülern. :-)

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Andrastor  28.05.2019, 20:27
@MarkusPK

Mach das. Ich konnte das damals selbst nicht glauben, bis ich ähnliche Videos gesehen hatte. Ich war immer davon ausgegangen das voll gepanzerte Ritter praktisch ne Mischung aus Schildkröte und Schnecke waren und sich kaum bewegen konnten.

Du kannst deinen Schülern auch Bilder wie dieses zeigen:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/31/Augsburg_Cod.I.6.4%C2%BA.2_%28Codex_Wallerstein%29_107v.jpg/250px-Augsburg_Cod.I.6.4%C2%BA.2_%28Codex_Wallerstein%29_107v.jpg

die darstellen dass die Schwerter damals derart stumpf waren, das sie u.a. an der Klinge gehalten und das Heft als Hammerkopf benutzt wurden ;)

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MarkusPK  28.05.2019, 20:42
@Andrastor

Das wusste ich schon und hab ich ihnen schon erzählt! :-)

Allerdings waren sie nicht "stumpf". Das kannst du schließlich auch mit einem rasiermesserscharfen Messer machen: wenn du das in die Hand nimmst und an der Klinge fest zudrückst, wirst du dich daran ebenfalls nicht verletzten. Wenn du eine Tomate drauf legst, dann rollt sie auch einfach nur herunter, ohne einen Kratzer an der Haut. Die Schneidwirkung ergibt sich ausschließlich aus der Bewegung, genau wie beim Messer, bzw. aus der Energie, die direkt von der Klinge ausgeht. Fällt die Tomate auf das Messer bzw. Schwert aus größerer Höhe, so wird sie sich zerteilen, und schlägst du mit dem Schwert mit voller Kraft zu, kannst du damit Muskeln, Sehnen und sogar Knochen durchtrennen.

Das Video räumt sehr gut mit Schwert-Vorurteilen auf:

https://www.youtube.com/watch?v=--qfjf8SSuU

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Wenn man die Waffen und Rüstungen sieht, die von damals übrig geblieben sind, hat es wohl keine Ritter oder später Landsknechte mit zwei Schwertern gegeben.

Es gab Beidhänderschwerter oder Schwert mit Schild. Bei den späteren leichteren Degen kam dann wohl der Parierdolch dazu.

Soweit ich das weiß.

Es gab damals viele "Kämpfer", aber sehr wenige "Ritter". Das waren nämlich nur die Besten der Besten! In einem Zug von 600 Leuten gab es manchmal garkeinen Ritter, im Besten Fall gab es zwei Ritter!

Mir ist nicht bekannt, dass es welche gab, die mit zwei Schwertern gekämpft haben! Das wäre ja auch eher ein Nachteil! Mittelalter-Schwerter haben bis zu 28kg gewogen, da es eher Hiebwaffen ('draufhauen'), statt Stechwaffen ('wie man in Filmen immer sieht!') waren.

Also anders gesagt: Um mit einem Schwert zu schlagen, brauchte man verdammt viel Kraft und dafür brauchte man definitiv zwei Hände (und starke Arme)!


MarkusPK  28.05.2019, 20:06

Ich hatte der Antwort gerade schon ein Like gegeben. Habe gedacht, PeterP58 hätte nur ein Komma zwischen "2" und "8“ vergessen. Aber du hast die 28kg wirklich ernst gemeint, oder?

Um dir kurz zu erklären, wie lächerlich das ist: das Durchschnittsgewicht eines Ritters lag im Hoch- und Spätmittelalter meist deutlich unter 80kg, die meisten Männer haben sogar kaum mehr als 60kg auf die Waage gebracht. Ein Schwert, das also fast die Hälfte des Körpergewichts eines Mannes wiegt, hätte niemand zu dieser Zeit führen können, und selbst ein heutiger Stringmann-Champion könnte so eine Waffe nur schwer händeln. Und du stehst mit dem Schwert ja auch nicht allein da, sondern trägst noch eine schwere Rüstung, die dann auch noch einmal 20kg und mehr wiegen kann - wie willst du dich damit noch bewegen?

2,8kg schwere Breitschwerter mag es im Mittelalter aber tatsächlich schon gegeben haben, allerdings waren die schwersten Waffen im Hoch- und Spätmittelalter meist deutlich leichter und kamen über ein Gewicht von 2kg nur selten hinaus. Nimm so eine Waffe mal auf einer Ausstellung (Mittelalter-Mark, Museum, Schaukampf-Verein...) am besten selbst in die Hand, dann merkst du schon, dass du einiges an Kraft brauchst, um es ausdauernd zu führen.

Massigere Schwerter stammen dagegen erst aus der frühen Neuzeit, die Failea als Landskechtszeit beschreibt. Die Bidenhänder jener Zeit, vor allem zu finden bei deutschen und schweizer Söldnern des späten 15. bis ins frühe 17. Jahrhundert, könnten tatsächlich deutlich schwerer sein. Bei 2kg ging es da oft erst los, Schwerter von 3 oder sogar 4kg gab es allerdings auch.

Hier kannst du mehr dazu lesen:

http://www.thearma.org/essays/2HGS.html#.XO11tembGyU

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LeChuck01  28.05.2019, 17:06

Woher hast Du diese Gewichtsangabe?

Ein mittelalterliches Langschwert wog üblicherweise bis zu 1,8 kg.

Selbst ein Bihänder kam auf nicht mal drei Kilogramm.

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Failea  28.05.2019, 17:11
@LeChuck01

Ich kann mich LeChuck01 nur anschließen, 28kg ist .. äh.. sehr unwahr.

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PeterP58  28.05.2019, 17:19
@Failea

Das war nur bei Hohl-Schwertern der Fall, dass diese so leicht waren. Die waren ja auch vergleischweise kurz! Also ein Kurzschwert geht glaube ich bis ca. 80cm. Die waren für den Nahkampf gedacht. Ritterschweter, die ich auf Burgen (Museen) gesehen haben, waren länger. Anders gesagt: Wenn Dir einer mit einem 2m oder 3m-Schwert auf die Birne haut, dann bist Du platt :-/

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PatrickLassan  28.05.2019, 17:28
@PeterP58
Das war nur bei Hohl-Schwertern der Fall

Was sollen 'Hohlschwerter' sein? So etwas gab es meines Wissens nicht.

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LeChuck01  28.05.2019, 17:33
@PeterP58

Du sprichst von Bidenhändern.

Das waren aber nicht die Standardschwerter.

Außerdem waren die nicht für den Zweikampf gedacht, sondern um direkt an der Front die feindlichen Piken, Hellebarden und Gleven zu zerschlagen oder anzuheben, um die Pikeniere angreifbar zu machen.

Und was sind "Hohlschwerter"?

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Failea  28.05.2019, 17:34
@PeterP58

Hohlschwert? Was bitte?

Ich mache seit mehreren Jahren Schwertkampf. Wir kämpfen mit dem sogenannten langen Schwert, nach den Fechtbüchchern der Lichtenauer Schule. Diese sind zu Trainingszwecken ungeschliffe (also schwerer als geschliffene...) und ca 130cm lang. Keines davon wiegt mehr als 1,8kg. Wenn ich dir das auf den Kopf hau, bist du auch hin, glaub mir. Erfahrungswert. ;) Die längsten praktikablen Schwerter lagen bei ca1,80m und die stammen aus der Landsknechtzeit und wurden nicht von "Rittern" geführt.

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PeterP58  28.05.2019, 17:41
@LeChuck01

Schwerter mit "Hohlkehle" ... die Vertiefung um das Gewicht zu reduzieren und damit das Blut besser ablaufen konnte. Aka: "Hohlschwerter".

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Failea  28.05.2019, 17:44
@PeterP58

Also wir haben auch Langschwerter ohne Hohlkehle, die wiegen immer noch keine 28kg.. eher so 1,7kg. ;)

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LeChuck01  28.05.2019, 17:47
@PeterP58

Die Hohlkehle ist natürlich bekannt, aber sie ist keinesfalls dazu gedacht, daß das Blut besser ablaufen konnte, sondern einzig, um das Gewicht zu reduzieren, ohne dabei die Stabilität oder Flexibilität der Klinge zu beeinträchtigen.

Der Begriff "Hohlschwert" ist völlig unbekannt.

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LeChuck01  28.05.2019, 17:48
@Failea

Ich möchte auch mal sehen, wie so ein armer Ritterswicht ein 28 kg schweres Schwert hoch bekommen soll.

Dazu muß er sich ja wie ein Ventilator drehen. :)

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