Gab es Transmenschen schon immer?

12 Antworten

Es gibt einen altgriechischen Mythos von einem Menschen, der von Poseidon vor Angreifern gerettet wurde. Da dieser Mensch sehr hübsch war, wollte Poseidon dem Mensch einen Wunsch erfüllen. Diese Person, die bis dato einen weiblichen Körper hatte, hat sich gewünscht, ab sofort ein Mann zu sein. Poseidons Reaktion darauf war "Das ist ja kein vernünftiger Wunsch, das ist selbstverständlich. Kriegst du gratis dazu, was willst du noch?"

Es gab im alten Ägypten einen Pharao, der einen weiblichen Körper hat. Dieser Pharao hatte Brüder, deshalb hätte es nicht sein müssen, das er auf dem Thron landet als 'Frau', und es gibt keine Anzeichen darauf, das Hatschepsut den Thron gewaltsam bekommen hat. Hatschepsut war einfach von allen als Mann akzeptiert worden, trotz weiblichem Körper.

Genauso gibt es eine römische Kaiserin, die selbst gewünscht hat, unter dem Namen Elagabola genannt zu werden - der Name, der größtenteils in der Geschichte verzeichnet ist, ist Elagabolus. Elagabola hat mehrfach darüber geschrieben, dass man aufhören soll, sie als Mann zu bezeichnen und Adjektive zu ihr maskulin zu deklinieren. Außerdem hat sie ein Preisgeld ausgesetzt für jemanden, der ihren Penis entfernt und ihr stattdessen eine Vagina verschafft.

Und nein, es war nicht seit der Antike Pause bis 2014. Gibt zb aus den 'Goldenen Zwanzigern' zahlreiche Beispiele - hauptsächlich sind die darüber bekannt, dass damals 'Crossdressing' in Teilen der USA zb illegal war und die Leute so reihenweise Anzeigen kassiert haben, und dann im Gerichtssaal darauf bestanden haben, dass sie nicht crossdressen, weil sie 'die Seele' des Geschlechts haben, als dass sie sich kleiden.

Das einzige Neue ist das Wort 'Transgender', und deshalb ist es teils nicht ganz eindeutig, ob die Person 'wirklich' trans oder einfach gendernonkonform, eventuell schwul/lesbisch usw war. Aber, die Beispiele, die ich hier genommen habe, sind relativ eindeutig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Schemset  24.07.2024, 10:24
Es gab im alten Ägypten einen Pharao, der einen weiblichen Körper hat. Dieser Pharao hatte Brüder, deshalb hätte es nicht sein müssen, das er auf dem Thron landet als 'Frau', und es gibt keine Anzeichen darauf, das Hatschepsut den Thron gewaltsam bekommen hat. Hatschepsut war einfach von allen als Mann akzeptiert worden, trotz weiblichem Körper.

Nö so war es nicht. Hatschepsut wurde vor ihrer Krönung zum Pharao als Frau dargestellt, und auch danach noch in vielen Inschriften mit weiblichen Endungen und Pronomen bezeichnet.

Es ist nur so, dass die Rolle des Nisu, des ägyptischen Königs männlich festgelegt ist. Hatschepsut war in einer politischen und rituellen Rolle auf jeden Fall Transgender... Wie sich diese Person jedoch im persönlichen Leben identifizierte ist unbekannt

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Gut möglich, dass es das damals auch schon gab.

Aber es wurde eben nicht thematisiert und es gab auch die ganzen Begriffe und LGBTQ+ nicht.

Man war eben damals einfach nicht die Norm, aber hatte keine Ahnung, warum und wie genau.

Weil heute kann man ja zb sagen, man ist Trans, aber wenn es das Wort nicht gibt, ist es schonmal etwas schwerer, so etwas zu beschreiben.

So könnte ich es mir zumindest vorstellen.

Und es wurde eben damals meist auch eher "geschluckt", weil man sowas nicht offen sagen konnte/wollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Teil davon und kann in vielen Bereichen mitreden.

Ja, klar gab es die schon immer, war nur von der Kultur meist nicht akzeptiert, deshalb ist so wenig darüber bekannt.

Ich hab vor langen Jahren mal etwas über einen steinzeitlichen Fund gelesen wo ein eindeutig männliches Skelett mit Grabbeigaben und anderen Überresten gefunden wurde, die sonst in den Gräbern von Frauen aufzufinden waren.
Klingt ganz so, als hätte es das schon immer gegeben und wäre auch zumindest in manchen Zeiten und Gruppen akzeptiert worden.


BeviBaby  23.07.2024, 13:53
Klingt ganz so, als hätte es das schon immer gegeben und wäre auch zumindest in manchen Zeiten und Gruppen akzeptiert worden.

Ich finde den Schluss kritisch. Davon ausgehend, dass jemand mit traditionell weiblichen Grabbeigaben begraben wurde weißt zwar irgendwo auf eine weibliche Rolle in der Gesellschaft (zumindest kulturell) hin bzw. kann darauf hinweisen... allerdings heißt das nicht, dass diese Rolle freiwillig ausgeübt wurde und falls doch, dass da wirklich eine abweichende Geschlechtsidentität vorlag.

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Achwasweissich  23.07.2024, 13:57
@BeviBaby

Mehr werden Grabfunde aber nicht hergeben können, der "mit Toten sprechen" Zauber funktioniert im RL nicht.
Nur warum hätte man einen Mann zwingen sollen, sich wie eine Frau zu kleiden oder ihn nach dem Tod so herrichten sollen? In einer Gesellschaft, die aus Familiengruppen bestand wohlgemerkt, sowas wie Dörfer waren noch nicht erfunden.

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BeviBaby  23.07.2024, 14:07
@Achwasweissich
Nur warum hätte man einen Mann zwingen sollen, sich wie eine Frau zu kleiden oder ihn nach dem Tod so herrichten sollen?

Kulturelle Gründe? Weil die Rolle gebraucht wurde und aus kulturellen Gründen so stark mit dem Geschlecht verknüpft gesehen wurde, dass man in so einem Fall gesagt hat 'du kümmerst dich um die Kinder und sammelst Beeren, du bist jetzt in den Augen der Gesellschaft eine Frau?'

Eventuell ja auch auf Basis rein sexueller Präferenzen. Nach dem Motto: Ne, zwei Männer zusammen geht nicht, aber wenn ihr trotzdem ein 'Pärchen' bilden wollt, dann nimmt halt einer eine Frauenrolle an.

Ich meine... ich hab ja nun auch keine Ahnung über welche kulturelle Gruppierung wir hier sprechen, aus welcher Zeit die Stammt usw. usw.

In einer Gesellschaft, die aus Familiengruppen bestand wohlgemerkt, sowas wie Dörfer waren noch nicht erfunden.

Dann wäre es interessant, ob es denn viele 'Vergleichsgräber' gibt.

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Ja das gab es schon immer und wird es auch immer geben


RealAlpha1 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 21:17

Woher weißt du das

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Sweety07121998  22.07.2024, 21:41
@RealAlpha1

Kann ich dir auch Sagen, Google /Geschichtsbücher. Es gab halt früher ,also ganz früher, keine OP Möglichkeiten oder Hormonetherapie oder Psychotherapie. Bei den *Amerikanischer Ureinwohnern* gabs sowas wie : Man mit Geist von Frau , hießt das dann *etwa* . Bzw. früher wurds als *Transvestit* oft abgestempelt ,obwohl die leute trans waren. Haben sich halt weiblich gekleidet. Mit Bart und co. Bei den Eskimos auch usw.

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