Führerschein abbrechen? (verzweifelt)?
Hallo.
Ich bin 22 und mit dem Führerschein angefangen. Theorie lief problemlos. Bin mit 3 Fehlerpunkten aus der Prüfung raus.
Ich habe jetzt schon 12 mal 90 Minuten das Fahren geübt. Und ich bin grottenschlecht und total überfordert. Ich kriege schon wenn ich mich fertig mache um zur Fahrstunde zu gehen schweißausbrüche. Ich fahre immer noch wie beim ersten Mal. Ich schaffe es nicht in einer Grünphase von der Ampel weg zu kommen und fahre entweder zu weit links oder zu weit rechts. Rauf und Runterschalten klappt bei mir nie, beim abbiegen brauche ich stunden und wenn irgendwas ungeplantes passiert kreige ich panik.
Mein Fahrlehrer hat schon gesagt, dass wenn ich so weiter mache 200 Fahrstunden brauche. Er fragt mich auch jedes Mal wieso ich keine Fortschritte mache. Ich kann aber nicht sagen wieso.
Ich habe jetzt schon 1.000 € für all das bezahlt. Ich zweifel gerade ob es Sinn macht noch mehr zu investieren. Ich habe Angst noch zig Stunden zu brauchen um dann letzendlich doch nicht zu bestehen.
Meine Freundin hat jetzt auch angefangen und da sagt der Fahrlehrer schon dass wenn sie ihre Pflichtstunden voll hat sofort zur Prüfung kann.
Normalerweise beiß ich mich in alles Fest und mach so lange weiter bis ich das weiß bzw kann aber so schlecht war ich noch nie in etwas wie beim fahren. Ich will eigentlich einen Führerschein haben aber will dann doch lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende haben. Zumal ich jetzt schon wie gesagt so viel Geld investiert habe und nicht noch mehr verschleudern möchte.
Das ganze Nagt total an mich. Was soll ich tun?
9 Antworten
Wie du es beschreibst, kommt mir das sehr bekannt vor. Bei mir klappte die Theorie auch beim ersten Mal mit 7 Fehlerpunkten. Bei der Praxis habe ich mir anfangs noch keine Gedanken gemacht, weil ich mir immer gedacht habe, dass ich ja noch am Anfang der Fahrstunden bin. Als ich dann allerdings über dem Durchschnitt (15-25 Fahrstunden) war, den mein Fahrlehrer mir genannt hat, habe ich echt an mir gezweifelt. Mein Fahrlehrer hat mir, genau wie bei dir, auch nach einer Fahrstunde gesagt, dass ich mich jetzt mal wirklich zusammenreißen muss, damit ich keine Unmengen an Kohle verbrenne, da ich sonst noch an die 60 Fahrstunden brauchen könnte. Ich habe vor den Fahrstunden dann immer verschiedene Sachen ausprobiert, da meine Fehler meist nicht am Können, sondern an der Konzentration lagen. Mein Fahrlehrer meinte, dass ich eine sehr gute Fahrzeugbedienung (Schalten, etc.) habe, aber ich war halt manchmal total unkonzentriert und mir sind dann halt dem entsprechende Fehler passiert. Ich habe dann vor den Fahrstunden probiert, ob viel Wasser trinken oder Kaffee der Konzentration hilft. Da Sommer war, habe ich vor den Fahrstunden immer unter der Gartendusche eiskalt geduscht, zwecks Kreislauf und danach liefen die Fahrstunden dann immer gut. Insgesamt hatte ich um die 35 Fahrstunden. Vor der praktischen Prüfung, habe ich mir gesagt, dass ich damit rechnen muss, dass ich durchfalle, um später nicht zu enttäuscht zu sein und mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Alles lief ziemlich gut. Mir sind auch keine kleinen Fehler passiert. Bis ich nach ca. 15-20 Minuten mich zum Linksabbiegen eingeordnet hatte, aufgrund der wartenden Linksabbieger vor mir allerdings noch vor der grünen Ampel warten musste. Als die Autos vor mir dann abgebogen sind, wollte ich dies auch tun und auf einmal bremst mein Fahrlehrer, da die Ampel in der Zwischenzeit rot geworden ist und ich da leider unkonzentriert war und es mir nicht aufgefallen ist. Auch, wenn ich mir vorher gesagt habe, dass ich damit rechnen muss, durchzufallen, war ich dann im Endeffekt doch enttäuschter als gedacht. Zwei Wochen später hatte ich dann die nächste Prüfung und habe mir dieses Mal gesagt, dass ich das auf jeden Fall schaffen muss und werde. Auch diese Prüfung verlief bis ca nach 20 Minuten reibungslos, bis ich links abbiegen sollte an einer Ampel, die ausgeschaltet war. Ein Fußgänger ging über die Fußgängerampel. Mir ist zwar bewusst, dass eine ausgeschaltete Ampel mit einer grünen Ampel gleichsetzt ist, aber ich habe einfach nur den Fußgänger gesehen und die ausgeschaltete Ampel gar nicht so wahrgenommen und bin dann stehen geblieben. Nur bestand der Fußgängerweg aus zwei Ampeln. Die, wo der Typ rüber ging war grün. Der Abschnitt direkt dahinter, wo meine Straße verlief, rot. Ich hielt an und wartete. Als der Fußgänger dann drückte, sah ich erst, dass dass der Abschnitt meiner Straße für den Fußgänger rot war, habe meinen Fehler bemerkt und bin losgefahren. Nur, wurde die Ampel dann für mich ja rot, da der Fußgänger ja gedrückt hat und ich bin quasi wieder über eine rote Ampel gefahren, wie beim ersten Mal. Danach war ich erstmal so frustriert und wusste nicht mehr, ob das nochmal was wird mit dem Führerschein und habe mir erstmal einige Wochen eine Pause davon genommen. Vor der dritten Prüfung war ich dann wieder extrem nervös. Mir sind einige Fehler passiert und ich habe zwischendurch auch gefragt, ob wir eine Pause machen können, da ich so nervös bin. Das ging nicht, aber mein Fahrlehrer hat das Dachfenster für frische Luft aufgemacht. Nach ca. einer halben Stunde, sind wir dann wieder auf dem Parkplatz gefahren und der Prüfer drückt mir die Bescheinigung in die Hand und sagt: ,,Das war ja dann doch ganz in Ordnung‘‘. Das war solch eine enorme Erlösung. Jetzt habe ca. 2 Monate den Führerschein (begleitendes Fahren) und mir fällt das Fahren jetzt total leicht, da nicht mehr diese Anspannung da ist. Also: Gib niemals auf. Irgendwann wirst du es bestimmt schaffen, auch wenn das jetzt unerreichbar wirkt!
nirvana, ja es ist schwer am Anfang. Man muß auf vieles beinahe gleichzeitig achten. Es dauert seine Zeit, bis das Hirn die entsprechenden Nervenbahnen verdrahtet hat. Auge, Hand, Bein Koordination, Reflexe, Konzentrationsvermögen, Fokus.
Und als ob das noch nicht schwierig genug wäre, sind da auch noch andere um einen rum, die sich oft nicht so ganz regelkonform bis rücksichtslos verhalten. Könnt so schön sein, wenn die andern nicht wären ;-)
Ein bißchen Nervosität wäre nicht schlecht, denn die macht wachsam.
Panik macht allerdings alles zunichte und da kann dein Fahrlehrer neben dir noch so geduldig sein, er wird dich in so einem Zustand nicht erreichen. Du könntest genausogut 10 Autos weiter hinten sitzen, anstatt am Nachbarsitz.
Also das solltest du dringend in den Griff kriegen, wenn das in dem Jahrhundert noch was werden soll.
Mach dir auch nicht so den Druck, daß es beim ersten Mal gleich klappen muß.
Ihr habt doch sicher zu Hause auch ein Auto, oder? Dann setz dich da doch öfter mal rein mit Mama, Papa, Bruder....keine Ahnung, jemandem der Geduld mitbringt und dich nicht runtermacht oder auslacht.
Ohne zu starten, die Schaltwege durchgehen, was muß ich der Reihe nach machen, wenn ich wegfahren will, was wenn ich langsamer werden muß, wenn ich stehenbleiben muß.
Wo muß ich hinsehen, was mache ich der Reihe nach.
Vergiß nicht, die Hauptsache ist das, was rund um dich passiert. Davon hängt dein Leben, das deiner Mitfahrer und anderen Verkehrsteilnehmer ab. Pedale und Schalten sollten also blind klappen.
Im Interesse des besseren Miteinanders, wäre es auch schön, wenn du an die Blinker denken würdest.
Spiegel- und Sitzeinstellungen müssen zu deinem Körperformat passen. Vor Fahrtantritt einrichten.
Etwas Vorsicht ist mit der Handbremse angebracht. Achte drauf, wie das Auto steht. Sonst rollst du möglicherweise weg. Bei abgestelltem Motor hast du allerdings keine Servounterstützung beim lenken.
Tatsächlich fahren - auch wenn es viele tun - solltest du selber noch nicht (Supermarktparkplatz oÄ.). Auch wenn jemand daneben sitzt, du fährst ohne Fahrerlaubnis in öffentlichem Raum. Das kann teuer werden.
Es wird schon....nicht den Mut verlieren.
Hätte jetzt auch mal spontan behauptet dass dein Lehrer unpassend ist, wenn er dir die Grundlagen nicht vermitteln kann.
Mal Fahrlehrer wechseln und schauen ob du tatsächlich ein hoffnungsloser Fall bist :P
Bei mir liefen die Fahrstunden folgendermassen ab und das hat mir sehr zugesagt:
Lektion 1: Kein Meter fahren, quatschen, etwas kennenlernen, Grundsteuerelemente besprechen.
Lektion 2: Fahrlehrer karrt auf leeren Parkplatz und erklärt mir die Kupplung (mir, als damals angehenden, Konstrukteur hat die Erklärung der technischen Funktion dessen was ich mit dem Betätigen der Kupplung auslöse, bzw. manipuliere sehr geholfen), ich verbringe den rest der Lektion damit anzufahren und wieder zu stoppen - Auf der Heimfahrt fährt er und ich lenke (das ist echt verwirrend...).
Lektion 3-10?: Siehe Lektion 2 - Nachdem das soweit klappte gings ans normale Einparken, waren ja eh auf einem Parkplatz. Dann weiter auf die normale Strasse, Spur halten, Lichteinsatz (Vollicht, Abblendlicht, Blinker...), Schilder lesen... Autofahren im Verkehr eben.
Natürlich hab ichs auch immer mal wieder gebacken gekriegt die Karre in möglichst unpassenden Momenten abzuwürgen.
Im Stadtverkehr wurde mir dann auch das seitliche Einparken nähergebracht und worauf man zu achten hat.
Lektion 10?-20?: Autobahn fahren - einfahren, ausfahren, überholen... Autobahn fahren eben... Und den Rest immer mal wieder repetieren.
Letzten paar Lektionen: Prüfungssimulation in Prüfungsumgebung mit Besprechung (gut gemacht, schlecht gemacht, darauf achten, dort drauf achten)
Zudem: Nicht einschüchtern lassen, die Fahrschule ist schliesslich da um Fehler zu machen. - Gibt nichts wovor du Schiss haben müsstest, ist ja nichtmal deine Karre die du schlimmstenfalls zerlegst :P Zudem hat der Typ neben dir auch ne Bremse...
Richtig merkwürdig wirds erst wenn man zum allerersten mal nach der Prüfung allein im Auto hockt und irgendwas vermisst...
Ich würde definitiv weiter machen, aber mehr dafür tun.
Die 1.000€ einfach wegwerfen ist einfach falsch. Da steckt ja auch alles mögliche vom Sehtest bis zu den etlichen TüV-Kosten usw. hinter, die du neu machen müsstest. Heutzutage ohne Führerschein zu leben ist nicht nur schwierig, sondern vor allem für die Bewerbungen oft schlecht. Du bist viel zu oft auf einen Führerschein angewiesen.
Deine Fahrfähigkeiten klingen allerdings wirklich ziemlich schlecht, ohne das böse zu meinen. Normalerweise sollte nach 12 Doppelstunden (90 Minuten) schon das meiste sitzen. Klar, bei vielen dauert alles noch länger usw. Aber normalerweise ist das Anfahren dann schon gar nicht mehr wie am Anfang das größte Problem. Ich würde dir empfehlen, mal auf dem Verkehrsübungsplatz zu trainieren. Das kostet allerdings natürlich ebenso Geld. Aber dafür weniger und außerdem hast du keinen Fahrlehrer neben dir, der drängelt und Druck macht. Dort kannst du das Schalten allerdings nur in einem gewissen Maße üben, je nach Verkehrsübungsplatz eben. Meistens darf man dort nicht einmal über 30km/h fahren und geht somit meist nicht einmal in den 3. Gang.
Ich empfehle dir vor allem, dass du dir mal Videos anschaust, um das Kupplungssystem zu verstehen. Ich habe nämlich sehr gut beobachtet, dass die Probleme vor allem dadurch kommen, dass viele gar nicht wissen, was innen drin passiert. Warum muss man die Kupplung drücken? Was passiert dabei technisch? Was ist die Motordrehzahl? Wie funktioniert das Getriebe?
Ich als TechnikFreak habe das natürlich alles u.a. durch Videos gelernt, weil es mich eben auch einfach interessierte. Das gilt sicherlich nicht für dich und eben auch die wenigsten anderen. Das musst du aber unbedingt in deiner Situation nachholen. Denn dann weißt du auch genau, wann du wie viel Gas geben und wann du wie schnell/langsam die Kupplung loslassen musst usw.
Falls du dir die Videos nicht anschauen willst, lass es dir von deinem Fahrlehrer oder jemand anderem erklären. Das ist nicht besonders kompliziert, sofern du nicht zu tief ins Detail gehst. Du musst aber eine Vorstellung haben, was die Motordrehzahl und was die Kupplung ist. Mindestens das solltest du genau verstanden haben.
Hallo nirvana1995,
wenn Du aufgibst, wächst Du nicht an Deinen Taten. Das heißt, wenn Du jetzt aufgibst, wirst Du es ziemlich bald bereuen, da Du nicht gegen Dein Problem angekämpft hast. Und wenn man nicht kämpft und über seinen Schatten springt, bleibt man in sich gefangen.
Ich habe den Führerschein seit 2 Jahren. Am Anfang ging bei mir auch alles schief. Und nachdem ich den Führerschein hatte, ging wieder alles schief. Ich habe in der Probezeit sogar einmal ein 2 monatiges Fahrverbot und ein Aufbauseminar bekommen, weil ich gewaltig Mist gebaut habe.
Fehler passieren immer, aber deswegen darf man nicht aufgeben.
Dein Kopf weiß wie man auto fährt, jetzt muss Du Deinen Körper nur noch dazu bewegen. Beine und Arme müssen unabhängig voneinander arbeiten.
Autofahren ist wirklich nicht schwer. Es kommt Dir jetzt nur wegen den Misserfolgen so vor. Wenn nichts läuft, verliert man eben den Mut. Ist ganz normal.
Aber wenn Du schon 1000€ da reingesteckt hast, dann solltest Du weiter machen. Lass Dir alles nochmal in Ruhe erklären und geht jede Bewegung nach und nach durch. Dann sollte es eigentlich klappen. und du darfst Dir auch nicht so viel Stress machen. Das verschlimmert Deine Situation nur.