Freundin im Rollstuhl helfen?
Ich (W/18) habe seit circa zwei Monaten eine Freundin (18) die im Rollstuhl sitzt. Wir haben uns auf der Arbeit kennen gerlernt. Sie ist super nett und wir verstehen uns mega gut. Ich war schon bei ihr zuhause ein Paar mal. Sie wohnt in einem ziemlich großen, komplett ebenerdigen Haus. Shoppen waren wir auch schon zusammen. Nunja, jetzt fängt es an schwierig zu werden. Sie wollte mal zu mir nach hause kommen aber das geht leider nicht. Unser Haus besteht quasi nur aus Treppen! (4 Etagen, und immer nur 2 Zimmer pro Etage) Sie würde auch total gerne mal das Pferd kennen lernen um das ich mich kümmer aber am Stall ist es nicht Barrierefrei und ich habe ein kleines Auto wo ihr Rollstuhl nicht rein passt. Am schlimmsten war dass sie einen Freund von mir kennen lernte und sie steht voll auf ihn. Er sagte mir aber, dass er niemals was mit ihr anfangen würde weil sie im Rollstuhl sitzt und sie erzählte mir dass sie aus dem Grund schon oft Abfuhren bekam. Mir tut das alles so leid... ich fühl mich wie eine miese Freundin die ihr nicht helfen kann
12 Antworten
Um sie in deine Wohnung zu bekommen, bitte zwei kräftige Männer sie raufzutragen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Man könnte sich auch mal ein Taxi gönnen wo der Rolli rein passt. oder jemand im Verwandten/Freundeskreis hat einen größeren Wagen. Kann man den Rolli nicht zusammenklappen ? Oder hat sie keinen zweiten bei dem man das machen kann ?
Und das Pferd kannst du ihr doch sicher zeigen, wenn es auf der Wiese steht. Oder kommt dein Pferd nicht raus ?
Das mit dem Mann tut mir leid. Es ist aber leider manchmal so.
Du bist keine miese Freundin.
Ich habe selbst eine guten Freund im Rollstuhl. Was meinst du was wir schon alles zusammen geschafft haben. Man muss nur etwas Fantasie haben und kreativ sein. Jetzt kommt es nur drauf an wie beweglich deine Freundin noch ist.
Erstens bist du keine miese Freundin!! Du machst dir total viele Gedanken und das zeigt, dass sie dir etwas bedeutet und du ihr helfen möchtest. Klar ist, dass es immer ein paar „anfängliche Problemchen“ gibt, wenn sich ein gesunder Mensch mit einem Menschen mit Behinderung anfreundet. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass deine Freundin es bestimmt toll finden würde wenn du sie persönlich ansprichst und offen mit ihr darüber redest. Wenn man auf den Rollstuhl angewiesen ist, weiß man, dass es viele Dinge gibt ( zB die Treppen ) die gesunde Menschen als unüberwindbar für Rollstuhlfahrer sehen. Rollstuhlfahrer (ich auch), wissen aber, dass es in den meisten Fällen irgendeinen Weg gibt, die Hindernisse zu überwinden. Versuche kreativ zu sein, frag ob es ihr etwas ausmacht, wenn sie getragen werden muss und erkläre ihr, dass du dir Gedanken darüber machst, ob das problemlos abläuft, wenn ihr in den Stall oder zu dir nach Hause geht....
und weiters noch zu deinem Freund: dass Menschen gewisse Berührungsängste haben, kann ich ja verstehen, aber dass er eine Beziehung von Anfang an ausschließt, nur weil sie nicht laufen kann, ist meiner Meinung nach nicht ok.
Hoffe ich konnte dir helfen und ich wünsche dir noch ganz viel Spaß mit deiner neuen Freundin!!
Warum fühlst du dich mies? Das sind doch alles Umstände, für die du nichts kannst.
Was du ihr geben kannst, tust du doch schon, du gibst ihr menschliche Zuneigung, Verständnis, Freundschaft.
Schmiedet doch Pläne zusammen mit Unternehmungen, die möglich und machbar sind und vergesst das Negative.
Ändert das, was ihr ändern könnt und beißt euch nicht die Zähne an dem aus, was ihr nicht ändern könnt.
Natürlich sollte man nach Lösungen suchen, einzelne Ziele doch noch erreichen zu können, aber Manches, nein, leider Vieles, geht eben nicht. Es wird wohl außerhalb deiner Möglichkeiten liegen, einen rollstuhlgerechten Treppenlift in das Haus einzubauen, wo du wohnst und auch die Liebe eines Anderen, der nicht bereit ist, gewisse Umstände zu akzeptieren, somit auch nicht liebt, kannst du nicht erzwingen.
Ich denke, sie kann sich glücklich schätzen, dass sie dich zur Freundin hat und das wird sie auch wissen. Du siehst sie als Mensch, ihre inneren Werte und das Andere ist zwar hinderlich, macht dir aber nichts aus und genau so soll es sein.
Schön, dass es Solche auch noch gibt. Ich wünsche euch eine lange und erfüllende Freundschaft, LG.
Es ist total schön auch sowas hier zu lesen :) vielen Dank
Du musst IHR davon erzählen. Du brauchst da kein schlechtes Gewissen haben. Menschen im Rollstuhl mögen es meistens auch gar nicht, wenn man nicht offen mit ihnen spricht. Sie bemitleidet oder alles dreht und wendet um schwierigen Situationen aus dem Weg zu gehen.
Sie sitzt schon länger im Rollstuhl und kennt alle Probleme.
Dein Freund ist übrigens ein feiges Ar***lo**. ;-) Soll er ihr gefälligst selber sagen, dass er Menschen auf solche Dinge beschränkt.
Ihr beide kennt sicher noch einige andere Menschen, die größere Autos haben, einen Menschen auf einen Stuhl setzen und die Treppe hochtragen können usw. Werdet kreativ. ;-)
Dein mieses Gefühl dir selbst gegenüber ist absolut unbegründet. Deine dir gegebenen Möglichkeiten hast du meines Erachtens in vollen Zügen ausgeschöpft. Fest steht, dass es für Behinderte nicht in jedem Falle Gleichberechtigung gibt, wir wären schon viel weiter, wenn alle Menschen - ich fühle mich darin eingeschlossen - so viel tun würden wie du.
Danke das sind gute Ideen und liebe Worte. Sowas brauchte ich :)