Frauen in der Literatur?

6 Antworten

Es gibt keine Repräsentationen die realistisch betrachtet in unserer Zeit nicht zeitgemäß wäre. Das ergibt sich bereits daraus, dass wir in einer Zeit leben wo (zumindesg behautet wird) jeder so leben soll wie er mag.

Es wird z.B. immer gesagt es sei nicht mehr zeitgemäß eine Frau als Hausfrau und Mutter darzustellen. Aber ist das wirklich so? Es gibt genügend Frauen die sich in dieser Rolle wohl fühlen und genau das wollen. Warum sollte man sowas z.B. aus der Literatur verbannen?

Kritisch wird es erst wenn man anfängt alle Frauen in der Literatur in eine bestimmte Ecke drängen zu wollen.

Was sind Eurer Meinung nach no go's oder hat alles in seinem Kontext seine Berechtigung.

Da Menschen verschieden sind und Romancharaktere es auch sind sehe ich keine Probleme.

Gut, man könnte jetzt sagen, dass man die Frau nicht mehr als Hausfrau und Mutter darstellen soll... doch solche Personen GIBT es doch in Realita. Es gibt Frauen, die als Hausfrau und Mutter glücklich sind, also wo ist das Problem eine solche Figur auch in die Literatur aufzunehmen?

Klar, würde sich jetzt aus der Literatur ein einheitliches Bild von wegen ALLE FRAUEN Hausfrau und Mama ergeben, dann wäre es etwas anderes, doch das ist in meinen Augen nicht der Fall.

Und da es keine 'so und nicht anders' Darstellung von Frauen in aktueller Literatur gibt, die sich wirklich auf JEDE weibliche Figur ausdehnt und sei es auch nur in einem Aspekt, muss man in meinen Augen auch nichts ändern

Klar KANN man die perfekte Figur schaffen, die genau in die heutige Zeit und ihre Ideale passt... doch das würde in meinen Augen einfach radikal an dem vorbeigehen, was Realität ist, denn in der Realität gibt es nunmal hinreichend Menschen, die eben nicht JEDEN Grundsatz der aktuell modern ist verinnerlicht haben (und das ist auch gut so). Und genau SOLCHE Figuren sollten BITTE auch in Romanen dargestellt werden. Und auch werden DÜRFEN ohne dass man das Bedürfnis hat sich dafür zu entschuldigen.
Also idealerweise auch OHNE dass der Autor des Werks mir, wenn es mal zu einer rassisitischen Beleidigung kam, in den Fußnoten 20 Mal erklären muss wie wenig dieser Rassismus (der im Roman auch noch ganz klar als negativ dargestellt wird) seinem eigenen Denken entspricht und dass er überhaupt NIEMALS einen Ausländer beleidigen würde. (So gesehen auf Wattpad. Vielfach).

Eigentlich haben alle Lebensstile eine Berechtigung im Leben und auch in Büchern zu existieren. Sowohl traditionelle Werte als auch moderne Powerfrauen. Dabei ist es auch gut, wenn man verschiede Eigenschaften mischt und den Charaktere Tiefe verleit. Auch Verallgemeinerungen, z.B. ein Mann sagt Frauen seien so und so, oder rassistische Sprüche der Charaktere sollten nicht gestrichen werden. Immerhin gibt es auch Menschen mit solchen Denkweisen. Bei historischen Romanen sollten Männer- und Frauenrollen einigermaßen realististisch dargestellt werden und nicht dem heutigen Standart entsprechen. Und nicht in jedem Buch muss unbedingt eine queere Person und eine mit anderer Hauptfarbe vorkommen. Das gilt übrigens auch für Filme, die heutzutage unbedingt die Quoten einhalten müssen (siehe eine schwarze Arielle).

Was mich aber stört, ist die immer gleiche Romance in Jugendbüchern. Dieses Good Girl meets Bad Boy läuft immer nach demselben Schema ab und beide Hauptcharaktere verhalten sich so stereotypisch. Auch wenn die Protagonistin stark und kämpferisch ist, verliebt sie sich in einen coolen, ach so perfekten Typen, der gern den Beschützer spielt. Erst streiten sie, dann merkt das Mädel, dass er so eine tolle Frisur und strahlende Augen hat und dann denkt sie nur noch an ihn anstatt weiter ihren eigenen Weg zu gehen. Wirklich, können YA Autoren zur Abwechslung mal keine andere Beziehungdynamik einbringen?


verreisterNutzer  25.06.2022, 11:47

Stimmt das würde das Geschichtsbild vielleicht auch verzerren.

Das ist wirklich blöd, nur wenn das einen grossen Erfolg hat und andere Geschichten nicht, fühlen sich auch mehr Leute motiviert mehr in der Art zu machen.

Ich würde mir mehr Frauenrollen in Romanen wünschen, die vor allem aktuelle Trends in Frage stellen. Bei einem Buch wie „Eine wie Alaska“, fehlt es einer Gegenstimme, die Alaskas toxisch eindimensionale Ansichten auch mal in Frage stellt. Selten findet man noch Bücher mit einem Diskurs, eher mit Personen die Aussagen fällen, die dann so stehenbleiben.

Es gibt aber keine „nicht zeitgemäße Repräsentationen“, weil es ja auch heutzutage Frauen gibt, die einen sehr konservativ ausgerichteten Lebensstil pflegen und durch den Multikulturalismus prallen erst Recht völlig verschiedene Lebensweisen aufeinander.

Es ist doch GERADE spannend, wenn man eine Frauenfigur hat, die sich in dem Werk gegen den Zeitgeist stellt.

Eigentlich ist alles Zeitgemäß. Literatur ist Kunst. ich lese gerne Historische Romane, auch welche mit starken Frauenrollen, jedoch sollten die Bücher schon noch authentisch bleiben und die Zeiten nicht allzusehr verzerren.