Frage zu Markus 14, 37-38?

4 Antworten

Vermutlich hat Jesus angenommen, dass den dreien voll bewusst ist, dass Jesus jetzt gefangen genommen werden wird, sie ihn also verlieren werden.

Doch dem war offensichtlich nicht so. Jesus hatte ja einen weltlichen Körper, war also auch Mensch, und deshalb hatte er auch weltliche Wünsche und Erwartungen.

Jedenfalls würde ich es mir so erklären.

Das wird für uns am direktesten verständlich, wenn wir selbst nicht nur am Rande des Garten Gethsemane stehen bleiben, sondern ihn betreten und umsetzen in uns, was JESUS in ihm tat:

"ICH BIN gekommen auf mich zu nehmen die Sünden der Welt. Wer MIR nachfolgt, muss dazu auch bereit sein."

"Dann betet: Vater im Himmel, wenn Du einmal solches von mir forderst, so stehe mir bei und schenke mir die Kraft Deines Heiligen Geistes."

Die gesamte Erdenmenschheit wird jetzt im bevorstehenden Endzeitgeschehen durch ihr "Gethsemane" und "Golgatha" geführt mit Hilfe von JESUS CHRISTUS!

Hier der Auszug aus dem Heft "Gethsemane" von Anita Wolf, der sich auf Deine Frage bezieht (hier der gesamte Text: Um das Gethsemane-Geschehen umfassend zu verstehen, wäre es gut, den gesamtem Text zu lesen, wo uns das Gethsemane-Geschehen in gewaltiger geistiger Tiefe eröffnet wird.):

(...) Darüber versinkt euch die ringende, betende Heilandsstimme und ihr hört sie nicht mehr. Alsbald fallt ihr in Schlaf. Ich aber sage euch", des Engels Worte tönen mit schwerem Ernst in unsern Herzen wider, "hütet euch vor jeder Lauheit im Dienste des Herrn; denn wen der Ewig-Heilige UR, der Ewig-Einzige und Wahrhaftige Selbst in Seinen Christus-Garten führte, muß wachen und beten! Nicht steht ihr ferne der Wahrheit und Erkenntnis, nicht braucht ihr — den kleinen, schwachen Kindlein gleich, denen eine Kreuzeslast zu schwer ist — an der Pforte nur-gläubig vorüber zu gehen. Ruft euch die Glocke zum Dienst, so eilet! Werft alles hinter euch wie Lot, der sich nach nichts umwendete was sein war. Wenn jemand eurer Hilfe bedarf, es sei Freund oder Feind, so wendet euch weder nach Gut oder Zeit um, denn dann ruft euch die Stimme des heiligen Beters: 'Könnt ihr nicht wachen? Seht, die Stunde kommt bald! Wollt ihr euch gegenseitig im Geist und in der Wahrheit dienen, so säumt nicht, denn der Herr hat euch vom ersten Schlafe auferweckt. Oder — soll die heilige UR-Seele um eurer Trägheit willen ‚betrübt sein bis in den Tod'? —? Freunde, ich rufe euch, folgt den Spuren des Meisters aller Ewigkeit!
Die Überwindung muß euch leicht sein, denn wer diese Worte erkennt, befindet sich schon lange in Gottes Sonderschule und hat aus Seinem Reiche eine um die andere Gnade empfangen — ohne Unterlaß. Bedeuten euch die Freuden der Welt noch etwas? Können eures Leibes Lust, Verlangen nach leichtem Leben euch noch locken? Ich sage euch, wenn es noch über euch kommt, so denkt an den ersten, den glatten Gebetstein, an dem JESU Sein HERZ opferte. Das gab Er dem Schöpfer! Tut auch ihr es ernstlich, so wird die Stimme der Geduld euch trösten, aus der Lauheit helfen, wie einst die Jünger geweckt wurden. —

In der MacArthur-Studienbibel steht zur Parallelstelle aus Matthäus 26,41:

  • "das Fleisch ist schwach. Dieses Wort zeugt von rührendem Mitgefühl. Christus war selber vollkommen mit dem Gefühl menschlicher Schwachheit vertraut (Hebr 4,15) - jedoch ohne Sünde. Gerade in diesem Augenblick focht er einen Kampf gegen menschliche Gefühle, die zwar an sich nicht sündig waren, aber dem Willen Gottes unterworfen werden mussten, wenn Sünde vermieden werden sollte."

unknow100034 
Beitragsersteller
 02.12.2022, 10:54

Vielen Dank, das hilft mich sehr weiter!

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aber was genau hat das in dem Kontext zu bedeuten

Der Kontext greift noch ins Kapitel vorher:

Mk 13,28: "Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 29 So sollt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, erkennen, dass es nahe vor der Tür ist. 30 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dies geschehen ist. 31 Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. 32 Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater. 33 Seht zu, wacht! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit ist. 34 Wie ein Mensch, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten die Vollmacht gab, einem jeden sein Werk, und dem Türhüter einschärfte, dass er wache, 35 so wacht nun! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob des Abends oder um Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder frühmorgens[6], 36 damit er nicht, wenn er plötzlich kommt, euch schlafend finde. 37 Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht!"

Das EvMk spricht hier und in Gethsemane seine Leser an, der Autor sieht im jüdischen Krieg (66-70 nChr) die große Bedrängnis die kommen muss, bevor die Rückkehr Christi kommt und damit das jüngste Gericht und Ende der Welt ("wer es liest, merke auf!" Mk 13,14).

Auch in Jesu großer Bedrängnis in Gethsemane macht der Autor das klar, die Christen sollen wachen und beten, und nicht den Versuchungen der Endzeit erliegen.


unknow100034 
Beitragsersteller
 02.12.2022, 12:43

Vielen Dank!

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