Frage zu Markus 14, 37-38?
Und er kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? 38 Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.
Das alles passierte in der Nacht vor Jesus Kreuzigung. Ich verstehe nicht für wen/was die Jünger wachen sollten und was die Versuchung damit zu tun hat.
Klar, man soll beten, damit man nicht in Versuchung geriet, das ist klar, aber was genau hat das in dem Kontext zu bedeuten?
Zum Kontext:
32 Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane. Und er sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe. 33 Und er nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an zu zittern und zu zagen 34 und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet! 35 Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge, 36 und sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! 37 Und er kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? 38 Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. 39 Und er ging wieder hin und betete und sprach dieselben Worte 40 und kam wieder und fand sie schlafend; denn ihre Augen waren voller Schlaf, und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. 41 Und er kam zum dritten Mal und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Es ist genug; die Stunde ist gekommen. Siehe, der Menschensohn wird überantwortet in die Hände der Sünder. 42 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe.
4 Antworten
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Vermutlich hat Jesus angenommen, dass den dreien voll bewusst ist, dass Jesus jetzt gefangen genommen werden wird, sie ihn also verlieren werden.
Doch dem war offensichtlich nicht so. Jesus hatte ja einen weltlichen Körper, war also auch Mensch, und deshalb hatte er auch weltliche Wünsche und Erwartungen.
Jedenfalls würde ich es mir so erklären.
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Das wird für uns am direktesten verständlich, wenn wir selbst nicht nur am Rande des Garten Gethsemane stehen bleiben, sondern ihn betreten und umsetzen in uns, was JESUS in ihm tat:
"ICH BIN gekommen auf mich zu nehmen die Sünden der Welt. Wer MIR nachfolgt, muss dazu auch bereit sein.""Dann betet: Vater im Himmel, wenn Du einmal solches von mir forderst, so stehe mir bei und schenke mir die Kraft Deines Heiligen Geistes."
Die gesamte Erdenmenschheit wird jetzt im bevorstehenden Endzeitgeschehen durch ihr "Gethsemane" und "Golgatha" geführt mit Hilfe von JESUS CHRISTUS!
Hier der Auszug aus dem Heft "Gethsemane" von Anita Wolf, der sich auf Deine Frage bezieht (hier der gesamte Text: Um das Gethsemane-Geschehen umfassend zu verstehen, wäre es gut, den gesamtem Text zu lesen, wo uns das Gethsemane-Geschehen in gewaltiger geistiger Tiefe eröffnet wird.):
(...) Darüber versinkt euch die ringende, betende Heilandsstimme und ihr hört sie nicht mehr. Alsbald fallt ihr in Schlaf. Ich aber sage euch", des Engels Worte tönen mit schwerem Ernst in unsern Herzen wider, "hütet euch vor jeder Lauheit im Dienste des Herrn; denn wen der Ewig-Heilige UR, der Ewig-Einzige und Wahrhaftige Selbst in Seinen Christus-Garten führte, muß wachen und beten! Nicht steht ihr ferne der Wahrheit und Erkenntnis, nicht braucht ihr — den kleinen, schwachen Kindlein gleich, denen eine Kreuzeslast zu schwer ist — an der Pforte nur-gläubig vorüber zu gehen. Ruft euch die Glocke zum Dienst, so eilet! Werft alles hinter euch wie Lot, der sich nach nichts umwendete was sein war. Wenn jemand eurer Hilfe bedarf, es sei Freund oder Feind, so wendet euch weder nach Gut oder Zeit um, denn dann ruft euch die Stimme des heiligen Beters: 'Könnt ihr nicht wachen? Seht, die Stunde kommt bald! Wollt ihr euch gegenseitig im Geist und in der Wahrheit dienen, so säumt nicht, denn der Herr hat euch vom ersten Schlafe auferweckt. Oder — soll die heilige UR-Seele um eurer Trägheit willen ‚betrübt sein bis in den Tod'? —? Freunde, ich rufe euch, folgt den Spuren des Meisters aller Ewigkeit!
Die Überwindung muß euch leicht sein, denn wer diese Worte erkennt, befindet sich schon lange in Gottes Sonderschule und hat aus Seinem Reiche eine um die andere Gnade empfangen — ohne Unterlaß. Bedeuten euch die Freuden der Welt noch etwas? Können eures Leibes Lust, Verlangen nach leichtem Leben euch noch locken? Ich sage euch, wenn es noch über euch kommt, so denkt an den ersten, den glatten Gebetstein, an dem JESU Sein HERZ opferte. Das gab Er dem Schöpfer! Tut auch ihr es ernstlich, so wird die Stimme der Geduld euch trösten, aus der Lauheit helfen, wie einst die Jünger geweckt wurden. —
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In der MacArthur-Studienbibel steht zur Parallelstelle aus Matthäus 26,41:
- "das Fleisch ist schwach. Dieses Wort zeugt von rührendem Mitgefühl. Christus war selber vollkommen mit dem Gefühl menschlicher Schwachheit vertraut (Hebr 4,15) - jedoch ohne Sünde. Gerade in diesem Augenblick focht er einen Kampf gegen menschliche Gefühle, die zwar an sich nicht sündig waren, aber dem Willen Gottes unterworfen werden mussten, wenn Sünde vermieden werden sollte."
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aber was genau hat das in dem Kontext zu bedeuten
Der Kontext greift noch ins Kapitel vorher:
Mk 13,28: "Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 29 So sollt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, erkennen, dass es nahe vor der Tür ist. 30 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dies geschehen ist. 31 Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. 32 Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater. 33 Seht zu, wacht! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit ist. 34 Wie ein Mensch, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten die Vollmacht gab, einem jeden sein Werk, und dem Türhüter einschärfte, dass er wache, 35 so wacht nun! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob des Abends oder um Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder frühmorgens[6], 36 damit er nicht, wenn er plötzlich kommt, euch schlafend finde. 37 Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht!"
Das EvMk spricht hier und in Gethsemane seine Leser an, der Autor sieht im jüdischen Krieg (66-70 nChr) die große Bedrängnis die kommen muss, bevor die Rückkehr Christi kommt und damit das jüngste Gericht und Ende der Welt ("wer es liest, merke auf!" Mk 13,14).
Auch in Jesu großer Bedrängnis in Gethsemane macht der Autor das klar, die Christen sollen wachen und beten, und nicht den Versuchungen der Endzeit erliegen.
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