Frage an Muslime. Findet ihr es auch so schade, keinen Hund haben zu dürfen ( ich würde so gerne einen Husky haben )?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Teddybären bzw. Plüschtiere sind nicht haram, jedenfalls für Kinder. Und das Hundeverbot im Haus kann man heute auch anders betrachten.

Der Gesandte (s.a.w.s.) verbot Kindern nicht, mit Puppen zu spielen, wenn er diese dabei sah. So überliefert unsere Mutter Aischa (r.a.):
"Ich spielte in der Gegenwart des Propheten (s.a.w.s.) mit Puppen."
Dies ist der Beweis dafür, dass Puppen, Plüschtiere und Ähnliches erlaubt sind und nicht mit Statuen gleichgesetzt werden.

Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 45

Im Koran werden Haustiere weder verboten noch verdammt. Viele Hadith-Episoden (Überlieferung von Sprüchen und Taten des Propheten) betonen, dass man Tiere gut behandeln und sie weder überanstrengen noch schlagen soll. In einer Episode wird von von einer Frau berichtet, die ihre Katze verhungern ließ und dafür in die Hölle kam, während in einer anderen ein Mann dafür, dass er das Leben eines durstigen Hundes rettete, in den Himmel kam.
In der islamischen Welt dürfen Hunde normalerweise nicht ins Haus, weil sie als unrein gelten. Viele Muslime glauben, dass jeder, der mit Hundespeichel in Berührung kommt, vor dem Gebet die rituellen Waschungen wiederholen muss. Eine häufig zitierte Hadith-Episode hält fest, dass Mohammed Hunden aus hygienischen Gründen den Zutritt zum Innern des Hauses verweigerte, doch in einem anderen Hadith-Bericht heißt es, der Prophet habe einen Hund gehabt, der neben ihm spielte, wenn er außerhalb seines Hauses betete. Katzen, die für ihre Reinlichkeit bekannt sind, durften im Haushalt Mohammeds leben. Er und einige seiner Gefährten waren wegen ihrer Freundlichkeit gegenüber Katzen bekannt.
Manche Muslime argumentieren heute, aufgrund der Fortschritte der Tiermedizin gehörten Krankheitsbefürchtungen und hygienische Probleme im Zusammenhang mit Hunden der Vergangenheit an. Kontakte mit Hunden seien also kein Problem mehr. In zunehmendem Maße halten Muslime, besonders jene, die in den USA und in Europa geboren wurden, Hunde als Haustiere. Andere Muslime glauben jedoch, dass das im Hadith festgehaltene Verbot von Hunden im Hause zeitlos gültig sei. Es gelte immer und überall.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von Prof. John L. Esposito, S. 136-137

Als Nutztiere dürfen Hunde aber definitiv gehalten werden.

Sich einen Hund im Haus zu halten ist verboten. Außerhalb des Hauses dürfen Hunde aber als Jagd- oder Wachhunde gehalten werden.

Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 82.


BrigitteBabsi13 
Fragesteller
 09.12.2023, 03:16

Danke für deine Antwort. Ich meinte richtige Hunde, keine Plüschtiere. Ich habe das Bild nur so ausgewählt, weil ich das Plüschtier auf meiner Wunschliste bei OTTO habe. Das Problem ist doch, dass dann keine Engel in der Wohnung sind, wenn man einen Hund hat, oder?

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BelfastChild  09.12.2023, 03:19
@BrigitteBabsi13

Das steht in der Überlieferung, ja:

3225 - ... Ibn ‘Abbās, Allāhs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: ”Ich hörte Abū Ṭalḥa sagen, dass der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, folgendes sagte: »Die Engel betreten keine Wohnung, in der es einen Hund bzw. ein Bild und/oder eine Skulptur gibt.“452 

Quelle: https://d1.islamhouse.com/data/de/ih_books/single/de_Auszuege_aus_Sahih_Al_Bukhari.pdf (S. 260)

Aber Esposito differenziert halt immer, auch beim Thema Musik:

Historisch gesehen ist die Musik jedoch schon immer wichtige Kunstform und ein wichtiger Bestandteil muslimischen Lebens in der ganzen Welt gewesen. Die wichtigste musikalische Form im Islam ist die Koranrezitation - eine Kunstform, bei der es auch alljährliche Wettbewerbe gibt. Tonaufnahmen von Koranrezitationen werden in der gesamten muslimischen Welt verkauft, und einige der berühmtesten islamischen Sänger waren selbst Koranrezitatoren oder imitieren Koranrezitationen in ihrer Musik, wie der ägyptische Sänger Umm Kulthum. Auch der muslimische Gebetsruf (adhan) hat eher die Form eines Gesangs oder einer Litanei, weniger die Form gesprochener Texte. Musik hat bei religiösen Feiertagen und Lebensabschnittsfesten wie Geburt, Hochzeit oder Beschneidung stets eine wichtige Rolle gespielt. (...)
Auch Volksmusik ist bis heute eine wichtige kulturelle Ausdrucksform in der ganzen muslimischen Welt, oft als Ort, an dem es um Heroisches oder um Liebesdichtung im weitesten Sinne geht. Moral und Gottesverehrung zählen ebenfalls zum üblichen Themenkreis der Musik. Die von Muslimen in Andalusien geschaffene Musik hatte wie die dort entstandene Dichtung enormen Einfluss auf die Entwicklung der klassischen Musik in Europa. Einige moderne Musiker, etwa Cheb Mami, der "Vater" der algerischen Rai-Musik, der gemeinsam mit dem britischen Rockstar Sting "Desert Rose" sang, haben westliche Instrumente und Techniken in ihre Folk-Musiktraditionen inkorporiert.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von John L. Esposito, Seite 142-143

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Ich finde es sehr schade, dass viele Moslem auf Hunde verzichten weil mal einer Blödsinn darüber gelabert hat. Etwas anderes ist das nicht.

Ich kenne einen jungen Arzt, er ist Moslem. Seine Eltern haben Hunde und sie dürfen sogar im Bett schlafen, die Mutter möchte das so.

Als ich gefragt habe, wie das sein kann, sagte der Arzt zu mir, dass man zwar muslimisch sei aber auch einen Verstand habe, den sollte man nutzen. Wenn irgendwelche uralten "Regeln" unlogisch sind und keinen Sinn machen, könne man die getrost vergessen.

Gebildete Moslems sind weiter als ihre ungebildeten Glaubensgeschwister.

Ich dürfte zwar einen haben, kann aber keinen haben (kein Muslim, aber berufstätiger Single). Ja, finde ich schade. Als ich noch jung war, hatten meine Eltern immer einen Hund, ich bin damit aufgewachsen.


BrigitteBabsi13 
Fragesteller
 13.12.2023, 02:26

❓ was hat das mit meiner Frage zu tun❓

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Midgardian  13.12.2023, 02:28
@BrigitteBabsi13

Ich hätte gerne einen Hund, wie du. Geht aber nicht, wie bei dir. Und ich finde es schade, wie du.

Nur die Gründe sind anders, aber die Sitation ist dieselbe..

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Nein, finde ich nicht

7veren⁷

Nein, da ich kein Hundefan bin. Wie wäre es mit Katzen? Es gibt einige die dem Husky ähneln. Der "Pomsky":

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 - (Islam, Muslime, Koran)