Frage an Christen: Warum gibt es ohne Blut vergießen keine Vergebung?


16.09.2024, 10:12

Bzw. Warum reicht "Buße tun" bzw. Bereuen nicht aus zur Vergebung der Sünden? Warum braucht es ein Stellvertreter Opfer?

10 Antworten

Wegen der Gerechtigkeit ist jeder, für seine Sünden selber verantwortlich, Jesus nimmt die Strafe auf sich, wieso das geht und weshalb da Blut fließen muss, wurde nie erklärt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – HierWo keinweiser Rat ist geht das Volk unter Sprüche 11, 14

Sünde und Tod stehen in einer Wechselbeziehung eng miteinander zusammen.

12 Darum, so wie durch e i n e n Menschen (Adam) die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten — (Römer 5:12).

Wenn also durch einen vollkommenen Menschen (Adam) die Sünde in die Welt kam, und somit der Tod,. musste auf der anderen Seite ein vollkommenen Menschen (Jesus) sterben, um die Sünde Adams wieder auszugleichen. Ein gleichwertiger Gegenwert musste als beschafft werden.

Wie schon richtig erkannt, mussten die Juden Tiere, für ihre Sünden opfern. Ab dem Tod Jesu waren Tieropfer nicht mehr nötig. Das kam dann auch allen Christen zu gute.

Wenn Juden Tiere opferten, floss immer Blut. Das konnte nicht verhindert werden. Blut hatte also eine symbolische Bedeutung und stand immer mit Tod in Verbindung.

Ich denke nicht, dass es für Gott unmöglich wäre, auf Blut zu verzichten. Gott gibt die Regeln, das System, das Konzept vor. Gott hätte wohl auch so vergeben können. Wer sagt, dass Gott dann nicht gerecht wäre, verkennt, dass Gott nicht etwas tut, weil es gerecht ist, sondern etwas gerecht ist, weil Gott es so will.

Tatsächlich knüpft das Kreuzesopfer an die Tieropfer an, vom Tieropfer zum Menschenopfer. Das Tier musste im Alten Testament fleckenlos etc. sein. Es gab sogar die Ankündigung des Menschenopfers gegenüber Abraham.

Der Grund dürfte sein, um das Gewicht der Sünde zu verdeutlichen. Die Sünde ist der eigentliche Tod, die Sünde trennt von Gott und damit vom Leben. Erst durch das vergossene Blut sehen wir, was wir mit den Sünden angerichtet haben. Das Tier starb stellvertretend für den Sünder, der trotz seiner Sünden so weiterleben konnte. Wie gesagt, Gott hätte es anders gestalten können, jedoch so ist es richtiger: Nach katholischer (sowie anderen) Lehren bedeutet die Sünde der ewige Tod, die Verdammnis; aber auch sonst sind Sünden eine extreme Fehlgestaltung des eigenen, von Gott geschenkten Lebens. Wenn die Vergebung ohne Blut, ohne klares Zeichen erfolgt, sehen wir dann überhaupt, was die Vergebung für uns und für Gott bedeutet?


Abundumzu  17.09.2024, 12:22

Sehr gut formuliert:

Wer sagt, dass Gott dann nicht gerecht wäre, verkennt, dass Gott nicht etwas tut, weil es gerecht ist, sondern etwas gerecht ist, weil Gott es so will . . .

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass dereinst Abraham mit seinem Schöpfer über Sodom „verhandelte" und gemäß 1. Mose 18:25 in dem Zusammenhang sagte:

Es ist undenkbar, dass du so etwas tust – dass du den Gerechten mit dem Bösen tötest und es dem Gerechten so geht wie dem Bösen. Das kann man sich bei dir nicht vorstellen. Wird der Richter der ganzen Erde nicht tun, was gerecht ist?“ 

Das fiel mir dazu ein . . .

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nobytree2  17.09.2024, 13:48
@Abundumzu

Das ist schon richtig, allerdings hat Gott den Maßstab der Gerechtigkeit oft durch eigene Handlungen und Vorgaben den Menschen gegenüber bereits gesetzt - und Gott handelt nicht widersprüchlich oder untreu.

Es gibt jedoch kein Maßstab über Gott, da Gott selbst das Höchste ist.

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Hallo Reddington98 

 Du genießt ganz offensichtlich ein hohes Vertrauen in der Community, denn obwohl du keine konkrete Quelle nennst, glauben dir fast alle, dass Gott das von dir Hinterfragte gesagt habe.

Aber du liegst völlig richtig denn schon im AT liest man in 3. Mose 17:11

Denn das Blut leistet Sühne durch das Leben darin . . .

Allerdings im NT, in den christlich griechischen Schriften, steht nur fast das Gleiche und zwar in Hebräer 9:22

Ja, nach dem Gesetz wird fast alles [!!] mit Blut gereinigt. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.

Aber warum ausgerechnet Blut, möchtest du wissen . . .

Darauf gehe ich in meiner Antwort etwas weiter unten ein, denn dieses soeben zitierte „fast alles“ macht uns darauf aufmerksam, dass es auch Situationen geben kann, in denen zur Vergebung kein Blut notwendig wird.

Die grundsätzliche Rechtsgrundlage für das Vergeben ist das biblische Gesetz über den Schadensersatz, das u.a. in 5. Mose 19:21 so formuliert ist:

Es gilt Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß.

Das ist KEINE Aufforderung zur Selbstjustiz, wie manchmal fälschlich angenommen wird, sondern es geht darum den entsprechenden „Ersatz zu leisten“ oder zu „erstatten“, Ersatz der also der Höhe des Schadens entspricht und der zuvor richterlich festgelegt worden ist

Interessant: Das im Quelltext verwendete hebräische Verb schalém ist mit schalṓm verwandt, was „Frieden“ bedeutet (2.Mose 21:36; 1.Könige 5:12). Daran erkennt man den tieferen Sinn diese Gesetzes, nämlich die Wiederherstellung des Friedens, in diesem Fall durch Zahlung oder Leistung einer Entschädigung.

Als eventuell Geschädigter beachte jedoch bitte und unbedingt, dass der einzige Kommentar, den Jesus seinem Vaterunser anfügt, das Thema Vergebung betrifft - und das unterstreicht sehr deutlich, wie wichtig die Bereitschaft ist, einander zu vergeben, denn damit steht und fällt unser Ansehen bei unserem Schöpfer.

Wörtlich:

Wenn ihr die Verfehlungen anderer vergebt, wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. 15 Wenn ihr aber die Verfehlungen anderer nicht vergebt, wird euer Vater auch eure Verfehlungen nicht vergeben. . . (Matthäus 6:14, 15). 

So also sieht eine der Facetten christlicher Nächstenliebe aus.

Übrigens: Diese gesamte hier angesprochene Verfahrensweise ist gängige Praxis in der weltlichen Rechtsprechung und unter Stichworten wie „Haftpflicht“ oder „Schadensersatz“ nach wie vor an der Tagesordnung.

Interessant ist auch Jesu ausgewogene Denkweise dazu und seine Ermunterung zur Deeskalation, wie man sie in Matthäus 5:38-42 und auch in Matthäus 18:15-17 nachlesen kann.

Bild zum Beitrag

In den beiden zitierten Fällen geht es also um Vergebung OHNE Blut!!

Und warum dann auch noch mit Blut?

Tatsächlich haben die einleitend zitierten Grundsätze nach wie vor ihre Gültigkeit, allerdings nur in sehr schweren Fällen.

Und der schwerste aller schweren Fälle war die Rebellion im Garten Eden mit den Folgen dass . . .

„. . . durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich der Tod so unter allen Menschen ausgebreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten … (Römer 5:12) .

Einige Verse weiter in Römer 5:18, 19 erklärt die Bibel sodann, wie durch einen entsprechenden Schadensersatz der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden kann und wie durch Jesu Opfer, das genau dem Wert des Schaden - verursachenden Adams entsprach, die Wiederherstellung gesichert ist. Wörtlich ist dort zu lesen:

„. . .so wie es also durch eine einzige Verfehlung für Menschen aller Art zur Verurteilung kam, so führt auch ein einziger Akt der Rechtfertigung dazu, dass Menschen aller Art für gerecht erklärt werden und leben. 19 Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen [ Adam] viele zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch den Gehorsam des einen [ Jesus] viele zu Gerechten gemacht werden.

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Jesus selbst erklärt dazu in Matthäus 20:28

 . . .genauso wie der Menschensohn nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“

und in Matthäus 26:28

denn dies steht für mein ‚Blut des Bundes‘, das für viele vergossen wird, um Sünden zu vergeben.

Wichtig zu wissen: Diese lebensrettende Verwendung von Blut ist die einzige von unserem Schöpfer und Lebengeber gebilligte Anwendung, denn im Blut ist das Leben (5. Mose 12:23) und die von Jesus gegründete junge Christenversammlung (Gemeinde) erhielt daher schon in ihrer Startphase die in der Apostelgeschichte 15:29 dokumentierte Anweisung:

„Enthaltet euch . . . von Blut, von Erwürgtem und von sexueller Unmoral . . .

Weil also ein vollkommener Mensch ohne jede Not die Aussicht auf ein endloses Leben schuldhaft vertan hatte, wurde als entsprechender Gegenwert das Leben eines vollkommenen Menschen (nicht aber eines Gottes!) erforderlich, um die Waage der Gerechtigkeit wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Und das ging nicht ohne Blutvergießen.

Gleichzeitig lernen wir daraus, dass sich unser Handeln oder unser Unterlassen stets auch auf andere auswirken kann und im Negativfall Schaden verursacht, für den wir zur Rechenschaft gezogen werden. Rücksicht und Sorgfalt im Umgang miteinander sind also geboten.

Und nicht zuletzt: Hinter dieser größten aller "Schadensersatz-Leistungen" im ganzen Universum und zu allen Zeiten, steht der, dem wir zu verdanken haben, dass sich schlussendlich und trotzdem alles zum Guten wenden wird.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet wird, sondern ewiges Leben hat. . . (Johannes 3:16).

Resümee:

„Sein Wille ist, dass Menschen aller Art gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen. 5 Denn es gibt nur einen Gott und nur einen Vermittler zwischen Gott und Menschen, einen Menschen, Christus Jesus, 6  der sein Leben als entsprechendes Lösegeld für alle gegeben hat – das soll zur gegebenen Zeit bezeugt werden. (1. Timotheus 2:4-6)

Und damit hoffe ich, deine Frage werter Reddington98 beantwortet zu haben.

Weiterhin alles Gute

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Woher ich das weiß:Recherche
 - (Religion, Christentum, Gott)  - (Religion, Christentum, Gott)

Abundumzu  16.09.2024, 23:22

Passend zum gleichen Thema:

Jesus Christus ist in die Welt gekommen um Sünder zu retten

https://www.gutefrage.net/frage/christus-jesus-ist-in-die-welt-gekommen-um-suender-zu-retten-1tim-115---gilt-das-fuer-alle-suender-bedingungslos#answer-544849626

Und wie immer: Sollte der Link nicht funktionieren, bitte in die Befehlszeile kopieren.

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Die Vergebung gibt es "einfach so", allein aus dem Glauben. Weil Christus mit seinem Tod unsere Sünden gesühnt hat...


Reddington98 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 10:13

Ja aber warum war das notwendig? Warum reicht buße tun/bereuen nicht aus warum hat es ein Stellvertreter Opfer das bestraft wurde gebraucht?

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fallenstelle320  16.09.2024, 10:33
@Reddington98

es wurde nicht gebraucht. es zeigt nur wie dumm menschen gehalten wurden u. noch immer dumm gehaltenw erden um sie besser unterdrücken zu können. selbständiges denken ist deinesgleichen fremd, sonst wüßtest du das es schwachsinn ist was du fragst

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nobytree2  16.09.2024, 10:47
@fallenstelle320

Worauf basiert Deine leicht neurotisch wirkenden Bekehrungsversuche zum Atheismus? Der Atheismus ist auch nur ein Glaube, und nicht einmal der sinnvollste.

Und was soll dieses aggressive Beleidigen "deinesgleichen" fremd? Extrem aggressiv & krawallig in einem Themenbereich unterwegs, wo Du mit Deinem militanten Atheismus scheinst nicht so gut hingehörst?

Alles ok bei Dir?

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