Flexible Leitung in Abzweigdose verdrahten?
Hallo,
ist es zulässig wenn man eine Flexible Leitung (3x1,5) in eine Abzweigdose führt, die dann über WAGO Klemmen mit NYM Leitung verdrahet wird? Am Ende der flexiblen Leitung ist ein Schuko-Stecker der dann in eine Steckdose gesteckt werden würde.
Viele Grüße
2 Antworten
Da fallen mir mehrere Optionen ein, den Übergang (meiner Meinung nach) rein technisch sicher zu lösen:
Die weniger wohnraumtaugliche Variante: Klappwagos benutzen, wo auch flexible Adern reindürfen (ohne Aderendhülse!) und eine starre Duroplast-Abzweigdose, die für den Einsatz von Verschraubungen geeignet ist. Mit Verschraubung die Anschlussleitung zugentlasten.
Die Bastellösung: Einige Aufputzsteckdosen können sowohl als Aufputzdose als auch als flexible Steckdosenleiste verwendet werden. Sie haben sowohl Zugentlastung als auch Klemmen für jeweils zwei Leiter (zum Durchschleifen) als auch Löcher zum Befestigen. Zunächst wird eine ganz normale Steckdosenleiste mit flexibler Leitung gebaut. Das ganze wird dann im nächsten Schritt an die Wand gebohrt und per NYM vom anderen Ende aus angezapft.
Die bessere Bastellösung: Herdanschlussdose als Einspeisepunkt zweckentfremden - also andersherum verwendet - und von dort per NYM in die Abzweigdose.
Wichtig: Normales H05VV-F ist für feste Aufputzverlegung nicht zugelassen. Auch technisch problematisch, weil chemisch nicht beständig gegen Substanzen im Mauerwerk. Diese flexible Leitung muss also flexibel bleiben und sollte das Mauerwerk im eingesteckten Zustand nicht berühren.
So richtig normgerecht ist das alles nicht, weil eine feste Elektroinstallation nicht mit flexibler Schukoleitung gespeist werden darf..
Variante, die sogar normgerecht sein dürfte: Blaue CEE-Einspeisedose verwenden. So, wie beim Campingwagen. Aber dann wird es klobig^^
Vor Inbetriebnahme unbedingt vom Elektriker prüfen lassen!
Mit Aderendhülsen, einer Zugentlastung des flexiblen Kabels ginge das. Ob das so ganz vorschriftsmäßig ist, werden bestimmt Andere hier sagen.
Verschraubung ist meines Wissens nicht auch eine Zugentlastung. Da kann man das Kabel schon herausziehen.
Das wäre sicherer, wenn der Abbinder nicht mit durchrutscht und dran bleibt. Wie gesagt, da bin ich nicht (mehr) so ganz auf dem Laufenden wie da die Vorschriften genau sind.
Aderendhülsen bräuchte man in der Abzweigdose nicht, wenn es z.B. Hebelklemmen sind, die für flexible Leitungen direkt zugelassen sind. Am Stecker ist vom Steckertyp anhängig.
Zugentlastung muss so ausgelegt sein, dass selbst bei festem Zug die Leitung nicht aus der Abzweigdose rutschen kann. Ob da eine Verschraubung reicht, hängt von dieser ab, wie gut diese die Leitung tatsächlich klemmt. Sonst muss ggf eine andere Lösung gefunden werden.
Ideale Lösung wäre eine Einspeisedose (z.B. CEE blau, fest montiert) und ein Anschlusskabel von SchuKo auf CEE-Blau. Bedenke auch, dass es keinen festgelegten N gibt. Je nach verwendeten Bauteilen muss ggf zweipolig (L+N) geschaltet werden, da sonst ggf nur der N unterbrochen wird, aber der L noch an den Betriebsmitteln ansteht. Klar kann amn den Stecker ziehen, wie es bei Lampen z.B. auch Pflicht ist, bevor man Leuchtmittel wechselt. Da aber hier ein Teil als Festinstallation ausgelegt ist, gilt besindere Vorsicht, da man ggf nicht mit vertauschtem L und N rechnet, denn in Festinstallation darf das nicht vorkommen. Somit ist man zumindest sicher, dass der N nicht alleine geschaltet wird. Oder man muss beidseitig CEE blau einsetzen, da verpolungssicher.
Okay und Kabelbinder?
Ergänzend dazu, nein, Kabelbinder halten die Zugkräfte nicht aus und gelten NICHT als Zugentlastung.
Ein paar Beispiele für Zugentlastungen:
Wichtig ist die richtige Größe und festes anziehen. Die mit Knickschutz wären gerade bei häufiger Bewegung ggf noch zu empfehlen, da dann Bruchstellen an der Einführung nicht so schnell auftreten. Über die Qualitöt kann ich jedoch nichts sagen. Hab diese noch nicht genutzt...
Okay dankeschön, man könnte ja auch einfach zb eine Verschraubung benutzen