Fitnessstudio akzeptiert keine Atteste?
Guten Tag,
ich habe die Frage nun schon mehrmals gestellt, nur kommt es mir so vor als wenn viele hier unwissend kommentieren und im Enddefekt nur Ihren Senf dazu geben wollen. Ich stelle aber die Frage dennoch nochmal, in der Hoffnung dass mir einer eine plausible und Vernünftige Antwort bieten kann.
Es geht um folgenden Sachverhalt:
Ich bin aktuell in einem Fitnessstudio angemeldet, mein Vertrag würde noch bis zum 31.08.2021 nächsten Jahres gelten.
Nun hatte ich einen kleinen Unfall weshalb mit der Arzt sportliche Aktivitäten verboten hat. Mein Attest geht von Anfang September 2020 bis Anfang August 2021, also CIRCA ein Jahr.
Das Studio hatte davor auch schon ein Attest von mir bekommen, dies haben Sie aber nicht akzeptiert mit der Begründung dass der Satz ''Bis auf Weiteres'' nicht ausreichen würde. Man muss dazu sagen, dies ist eher ein extravagantes Studio welches 0 an Ihren Mitgliedern interessiert ist und sich nur um deren Geld schert.
Also, Attest Nummer 1 abgelehnt, Attest Nummer 2 EBENFALLS abgelehnt mit der Begründung dass dies nicht dauerhaft genug für eine außerordentliche Kündigung sei. Man muss dazu sagen, dies hat die Filialleiterin behauptet, nicht die Verwaltung die sich eigentlich um die Atteste kümmert.
Im Internet steht vieles, manche Seiten behaupten dass man z.B. bei einer Schwangerschaft auch schon das Recht auf eine außerordentliche Kündigung hat, andere Seiten sagen nein, nur eine Pausierung.
Und ich in meinem Fall möchte keine Pausierung, sondern eine Kündigung.
Ich sehe es nicht ein den Vertrag zu Pausieren da die Pausierte Zeit drangehangen wird und ich ja ein Attest bis zum Ende meines Vertrages vorzeigen kann.
Gibt es vielleicht welche von euch die schon Erfahrungen in dem Thema gemacht haben und wissen was man dagegen machen könnte ?
LG
4 Antworten
Fitnessstudio kündigen wegen Krankheit mit Muster
Grundsätzlich ist es möglich, einen Fitnessvertrag aus gesundheitlichen Gründen fristlos zu kündigen (BGH, 08.02.2012, Az.XII ZR 42/10). Hierfür ist es allerdings notwendig, im Fitnessstudio ein ärztliches Attest vorzuweisen, aus dem hervorgeht, warum die betreffende Person keinen Sport mehr treiben darf. Derartige Angaben haben in einer konkreten Form zu erfolgen: es ist gemäß der Rechtsprechung vieler Gerichte absolut notwendig, genauestes mitzuteilen, welcher Art die körperlichen Einschränkungen sind; der Betreiber des Fitnessstudios muss in der Lage sein, diese Erkrankungen anhand des Attestes zu erkennen. Unzureichende oder schwammige Formulierungen wie beispielsweise „dem Patienten XY ist es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, sich weiterhin sportlich zu betätigen“ werden nicht als ein außerordentlicher Kündigungsgrund anerkannt. Wer also eine Erkrankung hat, aufgrund derer es nicht möglich ist, ins Fitnessstudio zu gehen, der sollte seinen Arzt bitten, in dem Attest ganz konkrete Formulierungen zu verwenden. Aus diesen muss ersichtlich sein, dass es für den Patienten unzumutbar ist, seine vertraglichen Pflichten zu erfüllen (AG Lichtenberg, 28.09.2006, 12 C 215/06).
Das ist halt kein Forum wo Lauter Experten zu Gange sind. Dafür gibts z.b Anwälte für Vertragsrecht. Die Kosten halt. Vermutlich ist es eben dieser Satz "bis auf weiteres" mit Befristung ,das eine Kündigung vorzeitig nicht möglich ist. Aber wenn ich so deinen Anfangstext lese würde mich nicht wundern wenn du manchmal mit der Tür ins Haus fällst. Vielleicht solltest Du nochmal mit deinem Fitnessstudio reden das sie eventl. einen Teil deines Beitrages stunden. Ansonsten bleibt nu der Gang wie oben bereits beschrieben zum anwalt.
Hast du einen Rechtsschutz ? Ich weiß nicht wie viel du monatlich bezahlst. Aber lass dich nicht täuschen .Anwälte können mitunter sehr teuer sein. Da muss man schon mal abwägen ob es nicht besser ist ganz normal die Mitgliedschaft zu kündigen. Aber ich habe ja auch geschrieben das du vielleicht nochmal mit denen reden solltest. Wenn es eine größere Kette ist eventl. über den Hauptsitz in Verbindung treten. Einfach nicht zahlen ist auch keine Lösung , da dir sonst schnell ein Inkasso angedroht wird.
Wenn du nicht dauerhaft / für immer einen Sportausschluss hast, ist eine Pausierung normal und definitiv auch moralisch vertretbar. Warum sollten sie deinen Vertrag ausserordentlich auflösen, wenn du in einem Jahr wieder trainieren kannst?
Mal ne Frage: Welcher KLEINE Unfall verhindert Sport für ein ganzes Jahr? Ich wurde am Knie operiert (VKB und Meniskus) und war nicht mal halb so lang ausser Gefecht.
Einen Meniskusriss habe ich bereits hinter mir.
Offen möchte ich drüber nicht reden 😄 Muss ich immerhin auch nicht, weder hier noch im Attest muss der Grund vermerkt sein, man hat ja nicht umsonst eine Privatsphäre.
Gibt aber genug Gründe für einen einjährigen Ausfall, muss nicht immer was extremes sein.
Für eine Rechtsberatung (und ncihts anderes brauchst du) must du dich an einen Anwalt wenden.
Dein Attest gibt offensichtlich keine Kündigung her. Siehst du das anders, musst du versuchen dein Recht einzuklagen.
Da hast du Recht, nur versuche ich es aktuell ohne einen Rechtsanwalt zu klären, deshalb auch die Frage hier.
Bei anderen Fitnesstudios (So wurde es mir von Freunden & Bekannten gesagt) gab es hinsichtlich solchen Angelegenheiten keine Probleme. Da hat auch ein Attest mit der Begründung von z.B. der Patien darf aus medizinischen Gründen bis auf weiteres keine sportlichen Aktivitäten tätigen.
Hier machen die Leidergottes ein riesen Drama raus.
Naja, manchmal reicht ein falsches Schritt und etwas Pech und Boom, es knallt 😄
Hatte in meinem Leben nicht viele Unfälle aber wenn dann hats gescheppert 😄
Ich schau mal was sich machen lässt, wollte die Sache erstmal ohne Anwalt angehen aber wir es ausschaut geht's ja nicht anders