Finger in Steckdose?
Hi Leute, ich habe ne Physik-Prüfung am Freitag über Elektrik... Im Rahmen dessen wollte ich mal fragen wie das funktioniert einen Stromschlag zu bekommen. Also grundsätzlich ist ja 50/50 Chance ob man die stromführende Phase trifft, aber worauf kommt es an (,also Wechselstrom, Spannung, Strom oder ein Mix aus allem :D)? Kann man geerdet sein zb. durch Schuhe mit Gummisohle oder so? Danke im Voraus.
p.s. an die Besserwisser ich weiß das ich meinen Finger da nicht reinstecken kann aber ein Nagel oder so tut's auch...
4 Antworten
"stromführende Phase"
ist hier irreführend. Die Phase ist spannungsführend gegen die Erde, aber nicht unbedingt" stromführend".
"Stromführend" sind beide Leiter an der Steckdose, wenn dort ein Verbraucher angeschlossen ist, mit dem wird dann ein Stromkreis geschlossen. Ohne Verbraucher fließt da kein Strom.
An einer der beiden Buchsen ist die "Phase", ein Außenleiter, angeklemmt. Der führt gegenüber dem geerdeten Nullleiter (Neutralleiter) eine Wechselspannung von 230 Volt. Diese Spannung liegt durch die Erdung des Gegenpols zwischen der Phase und jedem beliebigen geerdeten Punkt an.
Wenn nun mit einem menschlichen Körperteil die Phase berührt wird und mit einem anderen Körperteil ein geerdeter Körper (z.B. Füße am Boden, Hand an der Wand oder am Heizungsrohr), dann fließt ein Strom über den menschlichen Körper zwischen den beiden Berührungsstellen, der unter Umständen gefährliche Körperstrom. Die Stärke dieses Körperstromes ist sehr schwer abschätzbar. Sie ist abhängig von der Spannung (nur diese Größe ist bekannt!), dem elektrischen Körperwiderstand und dem Widerstand des restlichen Stromkreises (Widerstand zur Erde). Für die Einschätzung der Gefährlichkeit eines Stromschlages lässt sich somit nur die jeweilige Spannung heranziehen, der Weg des Körperstromes durch den menschlichen Körper bei Wechselstrom (z.B. über das Herz) und die Art der Erdverbindung (Widerstand zur Erde).
Wechselstrom mit 50 Hz kann bei einer Stromstärke ab ca. 50 mA (gleich 0,05 Ampere) und bei einer Einwirkdauer von einer Sekunde zu Herzkammerflimmern und zum Tod führen.
Völlig unbedeutend für die Gefahreneinschätzung sind irgendwelche Angaben an Geräten oder Anlagen über deren maximal zulässige Strombelastungen in Ampere oder deren standardmäßige Stromstärken. In einer geerdeten Eisenbahn-Fahrschiene z.B. mag gelegentlich durchaus ein Strom mit 1000 Ampere fließen (als Körperstrom 50 000 mal tödlich!). Da scheut kein Mensch vor Berührungen zurück. Schließlich berührt ja kaum jemand gleichzeitig die Oberleitung. Also wird auch kein Stromkreis geschlossen.
Siehe Wiki "Stromunfall".
Wenn ich die Begriffe "Nullleiter" und "Phase" lese, weiß ich schon, dass der Verfasser des Beitrags schonmal nicht vom Fach sein kann.
Der eine heißt Außenleiter (oder "L", der ist "gefährlich"), der andere heißt Neutralleiter (oder "N").
Der Neutralleiter ist ... naja, sagen wir mal "faktisch im Regelfall nicht gefährlich", aber auch er gehört zu den stromführenden Leitern und darf "eigentlich" nicht mit berührbaren Teilen verbunden werden. Das darf nur der Schutzleiter (oder "PE").
so wurden bei 20kv die phasen/angemalt bezeichnet,im niederspannungsbereich waren es 2 schwarze und ein branuer
Hallo NoHumanBeing, Fachleute zeichnen sich nicht durch derartige Haarspaltereien aus, weil sie wissen, dass viele Dinge in der Welt einfach einmal verschiedenen Namen haben. Die sortiert er ggfs. nach Sprachregion oder Sprachmilieu, aber nicht nach richtig und falsch. Stattdessen übersetzt er die Wörter einfach so, dass es für alle verständlich wird!
Deinen sonstigen Ausführungen stimme ich uneingeschränkt zu.
Nunja, es gibt ja durchaus auch den Begriff des "Nullleiters", aber der bezeichnet eben etwas anderes. Die Fachtermina sollte man schon "richtig" verwenden, wenn man sie denn kennt. Das hilft einfach bei der Kommunikation, weil es Mehrdeutigkeiten und "Interpretation" vermeidet. Deshalb werden die entsprechenden Fachbegriffe ja auch eingeführt und nicht einfach Umgangssprache verwendet.
Der "Nullleiter" ist am ehesten das, was man heute als "PEN-Leiter" kennt, nämlich ein Leiter, der die Funktionen des Neutralleiters und des Schutzleiters vereint, nur dass der früher eben tatsächlich bis zu den Steckdosen "geschliffen" wurde, was man heute mit dem "PEN-Leiter" nicht mehr macht.
Grundsätzlich einverstanden. Ich emigrierte vor über 50 Jahren aus dem Elektrohandwerk. Seither verfolge ich (als ehemaliger Lehramts-Physiker und als Soziologe) einschlägige technische Entwicklungen und Vorschriften schon aus einer gewissen Entfernung. Sollten sich aus den jüngeren Entwicklungen zwingende fachsprachliche Differenzierungen ergeben haben, dann sollten die natürlich zur Vermeidung von Missverständnissen auch hier beachtet werden. Da schlage ich Sprachregelungen vor in der Art: "Nullleiter im Sinne von......" oder "Neutralleiter im Sinne von......".
Ich bin auch nicht direkt "vom Fach". Ich bin Informatiker, hatte allerdings öfter mal mit Studenten der Elektrotechnik, etc. zu tun (und auch selbst ein paar Veranstaltungen dazu - man will ja mal über den Tellerrand hinaus blicken - gibt ja durchaus einige "Berührungspunkte" zwischen den Disziplinen, wenn auch eher in dem Bereich, wo es um die niedrigen Spannungen und schwachen Ströme geht ;-) ). Außerdem interessiere ich mich grundsätzlich für "alles".
Wenn ich die Begriffe "Nullleiter" und "Phase" lese, weiß ich schon, dass der Verfasser des Beitrags schonmal nicht vom Fach sein kann.
Sind doch nur Namen (die sich im Übrigen auch schneller ändern, als man mitlernen kann - ich denke nur an die hübschen Abkürzungen P1, P2, P3, R, S, T, L1, L2, L3 usw.).
Als ich in den 50er Jahren eine Elektro-Lehre machte, hieß das überall allgemein "Phase" und "Null". "Außenleiter" (R,S und T) und "Neutralleiter" gab es nur im Berufsschulunterricht.
stimmt und im 20kv bereich waren die phasenfarben grün gelb und violett
die 50/50 kannst minimieren wenn du beide steckdosenlöcher nacheinander benutzt.der stromschlag den du bekommst(stärke) hängt von verschiedenen umständen ab.barfuß auf nassen fließen kann er sofort tödlich sein.bei kunststoffboden und schuhen mit gummisohle kann die isolation so gut sein das du nicht mal etwas spürst.um genau zu sagen wieviel es war,müsstest bei jedem versuch ein messegerät zwischen dich und der steckdose hängen.bei der vielfalt von kunststoffen,fußboden und schuhe fällt das ergebnis jedesmal anders aus,je nachdem wo du bist
Du hast immer einen Nullleiter, der hat wie der Name schon sagt null Spannung, wenn du den anfasst passiert nichts. wenn du die Phase berührst (deren spannung gegen den Nullleiter gemessen immer vom positiven zum negativen Spannungsspitzenwert hin und herwechselt) bekommst du eine gewischt. auch dann wenn du dich gegen Erde isolierst, denn du hast eine Kapazität gegen Erde, du bist quasi ein Kondensator, der durch die Wechselspannung immer umgeladen wird. Also fließt auch dann ein Strom.
der die begriffe phase und nullleiter verwendet kann sehr wohl vom fach sein denn es gab sie mal so.zu der zeit wurden phasen noch mit r s t oder gelb grün violett bezeichnet und hat sich im sprachgebrauch erhalten