Phase und Erde in Steckdose vertauscht. Gefahr eines Stromschlages?
In meinem neuen Zimmer versuchte ich gestern, an der Steckdose mein Ladegerät zu verwenden. Dies hat nicht funktionert, nachdem ich den Schutzkontakt angefasst habe, merkte ich schon ein Kribbeln am Finger.
Der herbeigerufene Elektiker sagte mir dann, dass beim Einbau offenbar die Dräthe der einen Phase mit dem Schutzleiter vertauscht wurden.
Ich nehme an, dass der PVC-Boden mich gut isoliert hat und ich daher nur ein Kribblen vernehm.
Wie gefährlich wäre es gewesen, wenn ich mit der anderen Hand den geerdeten Herd angefasst hätte? Wären in dem Fall die vollen 230V 16A über mein Herz gelaufen, bis der Fehlerstromschutzschalter ausgelöst hätte?
5 Antworten
Für einen Fehler bei dem man in Kontakt mit unter Spannungstehenden Teilen kommen kann gibt es den Personenschutzschalter bzw FI Schutzschalter FI Steht dabei für Fehler Strom I ist das Formelzeichen für die elektrische Stromstärke in Ampere.
Allerdings kann man sich darauf auch nicht 100% verlassen, da gerade in Altanlagen noch FI Schutzschalterverbaut sind mit einem Fehler Differenzstrom von 500mA Bei dem Menschlichen Körper rechnet man mit c.a 1000 Ohm bis 1300 Ohm. Dabei geht man von einer Erwachsenen Person aus. hier beträgt der Fehlerstrom also im Falle von 1000 Ohm c.a 230mA bei 230V. Der Schutzschalter würde also keinen ausreichenden Schutz bieten. Sollte ein solcher Fehlerstromschutzschalter verbaut sein empfiehlt es sich daher diesen gegen einen 30mA tauschen zu lassen.
Trotz allem ist ein elektrischer Schlag an Niederspannungsanlagen Lebensgefährlich und wer auch immer die Dose installiert hat, war hier grob Fahrlässig.
Spätestens bei der Messung und Prüfung der Anlage hätte das auffallen müssen. So etwas darf nicht passieren.
Wenn das Gehäuse von einem Gerät unter Spannung steht, wegen genau so einen Fehler, und du dann mit der vollen Handfläche drauf langst, bekommst du vermutlich den Stromschlag deines Lebens. Ob es gleichzeitig auch der letzte deines Lebens gewesen wäre, kann man nicht sagen.
Fakt ist: Du selber inkl. Verbindung zur Erde stellen einen Widerstand dar, der sich im Bereich von 1-20kOhm bewegen kann. Bei 230V kommen dann so einige Milliampere zusammen, aber ganz sicher keine 16A. Das können im Idealfall für den Strom 200mA sein, aber auch nur 10mA. Nehmen wir mal an, es sind nur 1000 Ohm (sehr unrealistisch), dann bräuchtest du eine Spannung von 16000V. Ist schon etwas arg viel mehr als 230V.
Böser Fehler des Elektrikers. Eigentlich genau das, was überhaupt nicht passieren sollte. Man stelle sich nur vor, dort wäre ein Gerät mit Schutzkontakt angeschlossen worden.
Und ja, es wird meist nur eine Steckdose je Sicherung durchgemessen. Vielleicht sollte man die Azubis verpflichten, auch zu Lehrzwecken, die restlichen Dosen durch zu messen.
Es muss jede Dose gemessen werden. Das sollte jedem Elektriker klar sein. Du musst ja eine Funktionierende Anlage hinterlassen.
Wenn ich nur eine Steckdose messe und ausgerechnet die erste am Stromkreis erwische kann die Zweite schon falsch sein.
nein und nein...
wenn der fehlerstromschutzschalter vorhanden und funktionstüchtig ist, wäre nur so viel strom geflossen, wie er zulässt. im wohnungsbau meistens 0,03 Ampere (30 mA)
dann ist es so, dass selbst wenn du gut geerdet gewesen wärest, nicht die vollen 16 ampere geflossen wären, denn dein körper ist genau wie eine sagen wir lampe, ein widerstand, der den strom bremst. SCHÄTZUNGSWEISE wären vielleicht etwas mehr als ein ampere geflossen. aber auch wäre eine sprichwörtlich totsichere angelegenheit.
sei froh, dass du nicht so gut geerdet warst, das gleich hast prüfen lassen und hau dem kollegen der das gemacht hat auf die finger. aber bitte nicht zu feste. er ist auch nur ein mensch.
lg, Anna
oder auch nicht, weil die 30 mA die oberste toleranzschwelle sind. die relelle auslösung erfolgt in der regel im bereich zwischen 18 und 25 mA
lg, Anna
PS: ich weiß schon wies gemeint ist :-D
Dadurch ist die Aussage, dass nicht mehr fließt, als der RCCB zulässt, trotzdem falsch. Es fließt je nach Widerstand definitiv mehr. Ob nun ein RCCB installiert ist oder nicht, wenn 60mA fließen fließen auch 60mA. Er löst dann halt für gewöhnlich nach 25ms aus. Gut, außer es ist ein Typ B, die Schnarchzapfen sind immer etwas langsamer... Und bei "Schätzungsweise etwas mehr als ein Ampere" kann man sowas von sicher sein, dass man tot ist. Das passiert aber bei 230V nicht. Wenn man schon von rechtem Zeigefinger und linkem Zeigefinger um die 10-20k Ohm hat, wird man bei Hand zu Fuß (inkl. Übergangswiderstand zur Erde) sicher keine 200 Ohm haben, sodass ein Ampere fließen kann.
Danke für die Antwort. Es wäre demfall also sehr gefährlich gewesen, richtig?
Da kann man von ausgehen. Dafür ist aber der FI da. Der sollte innerhalb 25 Millisekunden auslösen.
Öhm, nö... Es fließt mehr, nur begrenzt er die Einwirkzeit, da er recht schnell auslöst. 😉