Warum gibt es bei Wechselstrom keinen Plus- und Minuspol?

4 Antworten

die Erdung heißt nicht unbedingt Boden (es gibt allerdings Systeme, die tatsächlich über die Erde erden), sondern alle leitenden Gegenstände wie Heizkörper und Gehäuse werden auf ein Potential gebracht, d.h. kein Spannungsunterschied möglich. Der PE verbindet dann diese Erdung z.B. mit dem Gehäuse einer Lampe, damit im Fehlerfall ein Strom darüber abfließen kann...


agent99 
Beitragsersteller
 26.12.2015, 23:07

Die Elektronen fließen von minus nach plus. Plus nach minus ist die technische Stromrichtung..

agent99 
Beitragsersteller
 26.12.2015, 22:51

Okay, so ungefähr hab ich es verstanden. Ich hab mal ne blode frage…beim Gleichstrom (Bsp. Batterie) fließen die Elektronen von minus nach plus, bis es einen potentialausgleich gibt und kein Strom mehr fließen kann. Den spannungsunterschied schafft man (siehe galvanische zelle)...
Beim Wechselstrom kommt der Strom von der hochspannungsleitung, über ganzes Stromnetz ..meine Frage ist nun: wenn die Elektronen in das Netz (zuhause) fließen, fließen sie hin und her..jetzt mal ganz blöd gefragt: sind doch immer die selben Elektronen die hin und her fließen? Bsp durch die glühwendel einer Lampe und bringen diese zum leuchten?

wolfram0815  26.12.2015, 22:57
@agent99

1. Strom von einer Batterie fließt von Plus nach Minus. 2. Man kann ein Kraftwerk(zur Stromerzeugung), aber auch ein Stromerzeuger mit z.b Benzinmotor als Elektronenpumpe bezeichnen. Die Elektronen, die in dein Haus kommen, flitzen zwischen dem nächsten Trafo/Umspannstation und deinem Haus(eventuell Nachbarhäuser) hin und her.

Monsieurdekay  26.12.2015, 22:58
@agent99

ja das ist richtig, die Elektronen kommen in der Tat nicht weit bei Wechselspannung... da kommt der Stromimpuls zu tragen, der sich eben mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Auch im Gleichstromfall fließen die Elektronen sehr langsam, aber der Impuls breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus

Beide Leitungen sind stromführend, da sich die Richtung ja andauernd ändert (Wechselstrom) und somit eben jede von den beiden Leitungen mal plus oder minus ist. (Vorausgesetzt ich habe das richtig verstanden).

Der PE-Leiter ist in der Regel an Gehäusen von elektrischen Geräten angeschlossen, zum Beispiel wenn diese aus Metall sind und Strom führen könnten. Hast du also z.B. mal eine Lampe aus Metall und einer der Drähte lässt sich und lässt Strom über das Metallgehäuse fließen, so geht dieser Strom über den PE-Leiter zum Sicherungskasten und lässt den FI-Schutzschalter herausspringen und den Strom abschalten.

n ist blau (null Leiter( wieso?) und gelb grün ist die erdung,
Schutzleiter PE. Heise das dass im schlimmen Fall der Strom darüber in
den Boden fließt?

eigendlich schon. aber du kriegst davon nichts mit, weil die Spannung hier quasi null ist.

sieht man mal von Sonderfällen wie Bayern und, ich glaub es ist Sachsen, ab, dann ist es so, dass der neutralleiter mit der Erdung verbunden ist.

daher kommt auch der Name "neutralleiter" weil er sich zur Erdung und somit also auch zum Schutzleiter elektrisch Neutral verhält. die althergebrachte bezeichung nulleiter beruht auf ähnlichem, weil die Spannung zur erde, jedenfalls rein theoretisch, den Wert "0" hat. in der Praxis sinds doch minimale Spannungsunterscheide wegen der Übergangswiderstände der Leiter etc.  der Mensch merkt davon nichts, aber Bild und Tonstörungen von Fernsehgeräten in alten Installationen, wo Nulleiter und Erdung über einen Draht geführt wurden beweisen, dass es so ist.

Übrigens, sollten dich begrifflichkeiten wie Potenzialausgleich, Erdung und Schutzleiter verwirren, Potenzialausgleich und Erdung sind ein und das selbe. die erdung sorgt dafür, dass Spannungsunterschiede zwischen metallischen Gebäudeteilen wie Gas- und Wasserleitungen, Heizungsleitungen, Heizkessel, satelitenantenne etc. so gering wie möglich bleiben, um eben die oben genannten Effekte zu vermeiden, aber auch dass sich gefährliche Spannungspotenziale aufbauen.

der Schutzleiter hat einzig und alleine die Aufgabe, im falle eines fehlers, z.b. wenn die Heizung in der wasschmaschine durchbrennt, den Strom gegen die erde abzuleiten um a.) zu verhindern, dass das gehäuse unter spannung gerät und b.) auf diesem wege die Sicherung auszulösen...

lg, Anna


agent99 
Beitragsersteller
 27.12.2015, 12:35

Habe auf Ihre Antwort gewartet, vielen Dank !

Du hast es doch schon erfasst. Der Strom ändert 50mal die Sekunde seine Richtung zwischen L1 und N oder L2 und N oder eben L3und N. Im Fehlerfall wirds über PE geerdet. Man vermeidet Plus Minus zu sagen damit man es nicht mit Gleichstrom verwechseln kann und weil L und N eben beides sind aber nur im Wechsel.


agent99 
Beitragsersteller
 26.12.2015, 22:41

Okay...soweit verstanden; wie wird das ganze über PE geerdet ? Und woher kommt der Strom an L und N ? Vom Hochspannungsnetz etc. (über ganze Leitungen) ist klar…aber bei einer Batterie ist es so beispielsweise, dass die Elektronen von einem Pol zum anderen fließen, hierbei entlädt sich die Batterie. Bei Wechselspannung ?!

wolfram0815  26.12.2015, 22:51
@agent99

Das Zitat "Man vermeidet Plus Minus zu sagen damit man es nicht mit Gleichstrom verwechseln kann und weil L und N eben beides sind aber nur im Wechsel." Ist nicht ganz richtig. Man vermeidet nicht Puls Minus zusagen um es nicht mit Gleichstrom zu verwechseln, sonder im Wechselstrom gibt es kein Plus und kein Minus. L und N sind auch nicht beides. Nur L wechselt seine Polarität, währen (N)eutral bleibt. Ist ein Verbraucher zwischen L und N angeschlossen, so wechselt der Strom 50 mal pro Sekunde seine Richtung. Ausgehend von L.

smatbohn  27.12.2015, 17:12
@RoentgenXRay

Nö!

Bei beidem nicht!

Unser Wechselstrom ist nicht symmetrisch wie ein Mikrofonsignal in der Studiotechnik. Der Neutralleiter heißt zwar "Neutral", damit ist aber keineswegs gemeint, dass er ein Bezugspotenzial zu zwei anderen Polen bildet ... bei symmetrischen Signalen gibt es so etwas tatsächlich ... dort spricht man jedoch nicht von "Neutralleiter", sondern z. B. von Bezugsmasse.

Und in unserem Hausstromsystem mit einer Frequenz von 50 Hz wechselt der Strom 100-mal pro Sekunde die Richtung, täte er das nur 50-mal, läge eine Frequenz von 25 Hz vor - Aufzeichnen und Nachzählen hilft!