Findet ihr Victim Blaming unter bestimmten Umständen gerechtfertigt?
Ich persönlich bin der Ansicht, dass man in bestimmten Fällen dem Opfer durchaus die Schuld geben kann. Wenn jetzt beispielsweise jemand in ein Löwengehege einbricht und dann von den Löwen angegriffen wird.
Oder wenn jetzt jemand sein Auto aufgeschlossen rumstehen lässt und dieses dann geplündert wird. Also immer wenn das Opfer sich selbst in diese lage gebracht hat
Oder Klimakleber die Überfahren werden
10 Antworten
Das Thema finde ich ziemlich interessant.
Ich würde in so einem Zusammenhang nicht von Schuld sprechen, da dies ein moralisch geladener Begriff ist, was hier nicht gerechtfertigt ist. Immerhin hat sich das Opfer nur gegenüber sich selbst etwas zu Schulden kommen lassen.
Ich spreche daher lieber von Verantwortung oder billigende Inkaufnahme.
Für mich ist die Sache ganz klar: Wenn man vorher wissen kann, dass etwas passieren könnte, und man es (mit verhältnismäßigen Mitteln) verhindern könnte, der Trägt eine Mitverantwortung, wenn er es nicht tut. Ein guter Maßstab ist auch, ob andere Menschen Maßnahmen dagegen ergreifen, man selbst das aber nicht tut.
Ein Beispiel wäre, unbewaffnet und besoffen nachts alleine durch eine Großstadt zu laufen. Das muss ich wohl nicht weiter erläutern. Die Klimakleber nehmen das natürlich auch billigend in Kauf. Sie erbringen damit ein Opfer.
Hier kann die Grenze aber auch fließend sein. Prinzipiell ist das Sicherste, nie das Haus zu verlassen, aber kann man jemanden dafür verantwortlich machen, der das einfach nicht will?
Wenn es ungefährlich ist, sollte ich auch nichts passieren. Das betrifft dann auch nicht dieses Thema.
Und mit der Waffe umzugehen sollte man dann schon lernen, ist aber auch keine Raketenwissenschaft, wenn man dem etwas Zeit widmet. Kommt natürlich auch auf die Waffe an, aber mit Pfefferspray ist man in jedem Fall besser dran als ohne.
Wenn ich die Tür nicht abschließe, zahlt die Versicherung nicht. Find ich nicht gerechtfertigt von der Versicherung. Da waren Diebe die ein Verbrechen begangen haben. Eine offene Tür ist keine Einladung zum Einbrechen. Ich zahl doch nicht umsonst in die Versicherung ein.
Ich finde es auch schöner, wenn ich nicht abschließen muss ohne mir Sorgen zu machen. Trotzdem ist es gesunder Menschenverstand die Tür abzuschließen, damit ich mir den Ärger erspare, oder zumindest die Wahrscheinlichkeit reduziere, dass etwas passiert. Denn diese Einstellung bringt die Verbrecher dieser Welt nicht dazu keine zu sein.
Man sollte sich diesem Risiko bewusst sein.
Beim victim blaming geht's darum Leuten Schuld an etwas zu geben wofür sie nichts können.
Wenn du in ein löwengehege steigst ist das deine eigene Schuld.
Und wenn er einbricht, ist er nicht nur selbst schuld, sondern auch Täter.
Victim Blaming ist absolut idiotisch.
Ich spreche in diesem Zusammenhang nicht gerne von Schuld, sondern eher vom eigenen Beitrag.
Und ja, ein gewisses Maß an Selbstschutz sollte man schon voraussetzen.
Wenn du in der Bahn sitzt und jemand attackiert dich mit einem Messer, wie kannst du dich dagegen schützen?
Warum sollte er das tun.
Das macht doch nur dann Sinn, wenn ich 5000€ in der Tasche habe und er das weiß.
Hast du dir mal die Nachrichten über Messerattacken in letzter Zeit angesehen? Da war keinerlei Grund ersichtlich. Das waren einfach nur harmlose Fahrgäste, die da verletzt oder getötet wurden.
Also, wie kann man sich davor schützen?
Das ist so. Gerade bei Gewaltverbrechen kennen sich Opfer und Täter in den meisten Fällen.
Es ist nicht immer und überall nachts in der Großstadt gefährlich und bei besoffen kommt's echt drauf an wie besoffen und wie man sich dann benimmt. Besoffen und bewaffnet ist nicht unbedingt besser als unbewaffnet, kann sogar gefährlicher werden. Überhaupt ist es gefährlich bewaffnet rumzurennen wenn man mit der Waffe nicht auch umgehen kann, wenn man Pech hat kriegt man zum Beispiel ein Messer, mit dem man sich verteidigen will selbst ab.