Findet ihr es gut, dass jetzt soviele Sachen auf Rassismus, Gendergerechtigkeit durchgestöbert und aussortiert/verboten werden?

Das Ergebnis basiert auf 135 Abstimmungen

ja, das ist wichtig, um die Welt gerechter und besser zu machen 56%
nein, das ist Zensur, und hat nichts mehr mit Demokratie zu tun 31%
weder noch, sondern ... 13%

38 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
weder noch, sondern ...

Das ist leider ein Hype und findet alle hundert Jahre nach einer Jahrhundertwende statt. Dann kommt wieder die exaltierte Welt und das Übertreiben, bis zum nächsten Mal. Es gibt sicher Dinge, die man seriös und mit guten Gründen bemängeln darf und kann, aber das jetzige, heuchlerische Getue ist Gift für die Gesellschaft, viel mehr als ein paar Ausdrücke, die jetzt plötzlich verboten werden sollten. Wer ist dahinter? Wer hat sich dieses Recht angeeignet uns alle zu belehren und zu beschämen? - Bei all diesen Themen werden die Betroffenen selten gefragt, aber ein paar bigotte Besserwisser schlagen auf alles ein (mit Worten zunächst) was ihnen nicht passt.

Die Sprache ändert sich laufend, Worte wie Neger, Morenköpfe, Indianer, Eskimo, Zigeuner und was es alles noch gibt kann man ja einfach nicht mehr verwenden und muss deshalb nicht einen Aufstand machen, wenn irgend wo so ein Wort wieder auftaucht. Die heutige Jugend kennt diese Ausdrücke nicht einmal mehr und wird sie auch in Zukunft nicht verwenden, dafür chillen sie und sprechen mit ihrem Chrunch!

Es würde uns allen gut anstehen die Probleme (die Echten) in unserer Gesellschaft ernst zu nehmen und alles daran zu setzen, dass das Zusammenleben der Gesellschaft harmonisch ist.

ja, das ist wichtig, um die Welt gerechter und besser zu machen

Ich finde es gut, wenn wir auch künstlerische Werke durchleuchten und einfach nur mal feststellen, dass die dort angegebenen Inhalte rassistisch oder sexistisch sind.

Es ist auch gut, wenn wir unsere eigene Medienwelt kritischer durchleuchten.

Was wir im Fernsehen oder Kino sehen, beeinflusst mehr als wir denken.

Beispielsweise wenn der schwarze Mann nur als böser Gangster dargestellt wird, beeinflusst das durchaus das Bild, das man sich von schwarzen Menschen macht, beispielsweise können dadurch Vorurteile entstehen.

Auch die Repräsentation ist eine Frage der Wahrnehmung. Frauen stellen zwar die Hälfte der Weltbevölkerung dar, sind aber in Filmen deutlich unterpräsentiert. Das Gleiche gilt auch für people of colour

Grundsätzlich ist es auch zu begrüßen, wenn man euch bei Lebensmitteln hier kritischer wird, aber da kann man auch teilweise etwas Ruhe walten lassen. Wenn man beispielsweise einen "Mohr" als Markenzeichen hat, werden damit rassistische Klischees bedient, die sich so wieder verfangen können. Andererseits gibt es Zigeunerschnitzel und auch Wiener Schnitzel... Die Wiener habe ich noch nicht wegen Rassismus klagen gehört. Jedoch sollte klar sein, dass man weder Zigeuner noch Neger zu irgendwelchen Menschen sagt.

Rassismus und Sexismus sind oftmals schon im Kleinen anzutreffen und fängt in Gedanken an. Vieles ist so Alltag, dass es einem teilweise nicht auffällt.

Nichtsdestotrotz sind es Probleme, die angegangen werden müssen. Am besten an der Wurzel und die ist in den Köpfen der Menschen.


Rosalia1970 
Beitragsersteller
 17.07.2020, 04:49

Ich stimme Dir teilweise zu. Was ich aber erheblich schwierig finde, people of colour Quotenmäßig in Filme zu bringen, denn wenn dies dann auch Asiaten fordern, oder Indianer, dann wird es kompliziert. Das gleiche gilt für Frauen- ist kompliziert. In Western, Piratenfilmen, Actionfilmen und Mafiafilmen passen Frauen von der Handlung her gar nicht so dazu. Noch dazu geschichtliches Filme kann man ja nicht umschreiben. Man müsste dann zum Teil Mafiapatinen, Mörderinnen und Cowgirls usw. einbauen. Macht irgendwie keinen Sinn.

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catchan  17.07.2020, 09:50
@Rosalia1970

Das ist überhaupt nicht kompliziert. Man nehme diese Anzahl von Leuten wie es sie tatsächlich gibt.

Es hat übrigens auch schon früher in der Geschichte People of Color gegeben.

Man muss nur aufhören weiße Menschen zu bevorzugen und sich nur auf weiße Geschichte fokussieren.

Mit White-Washing hast du dich noch gar nicht auseinander gesetzt. Da werden Rollen, die eigentlich von einer People of Colour gespielt werden sollen durch Weiße ersetzt. Das betrifft auch den asiatischen Raum, wenn Animes real verfilmt wurden.

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weder noch, sondern ...

Natürlich darf man über Inhalte von Büchern diskutieren. Ich kenne aber kein Buch, das jetzt erst kürzlich in Deutschland "verboten" worde wäre. (Wenn du eins kennst, lass es mich wissen.) Nur weil man auf X oder Y hinweist, hat dies ja noch nichts mit einem Verbot zu tun.

"ebenso bei Namen von Essen (Zigeunerschnitzel, Negerkuss) Apotheken (Mohrenapotheke), "

Bei diesen Dingen bin ich ziemlich liberal (weil ich da keine Diskriminierungsabsicht sehe). Insofern kann ich auch bei einem "Zigeunerschnitzel" nichts Abwertendes erkennen, auch wenn ich einen Menschen nicht als "Zigeuner" bezeichnen würde, wenn er eigentlich ein Sinti ist.

Ich rate davon ab, einen Menschen als "Neger" zu bezeichnen, allerdings ist ein "Negerkuss" ebenso wie ein "Zigeunerschnitzel" keine Person, die hier drunter zu leiden hätte.

"Aussagen von Schauspielern, Philosophen, Wissenschaftlern usw. (zu Feminismus, Gendergerechtigkeit, Frauen, Rassismus), "

Da wird drüber diskutiert. Das ist ein sehr weites Thema, ich sehe jetzt nicht, dass man dies nun pauschal negativ oder pauschal positiv bewerten sollte. Man muss sich jeden Einzelfall anschauen (wenn es einen interessiert).

weder noch, sondern ...

Ich finde es schwer, da eine Grenze zu ziehen oder eine Richtlinie zu finden:

Was ist jetzt Rassismus, was ist Meinungsfreiheit, was ist gefährlich, was eher harmlos?, und und und...

Rassismus ist absolut inakzeptabel, vor allem, wenn er gewaltsame, beleidigende und diskriminierende Formen annimmt. Aber ich habe auch schon viele Videos gesehen und Artikel gelesen, wo hoffnungslos übertrieben wird und kleinste Dinge überinterpretiert werden. Z.B., dass es keine schwarzen Pflaster gibt, sondern nur für einen hellen Hautton, eine "Woman of Colour", deren Lehrerin sie nicht aufs Gymnasium, sondern auf die Realschule geschickt hat, was sie für Rassismus hielt, obwohl das höchstwahrscheinlich eine individuelle Entscheidung war, die genauso bei weißen Kindern vorkommt, Menschen, die einen Job oder eine Wohnung nicht bekommen und das dann mit Rassismus begründen (wobei es da auch an Rassismus liegen könnte, aber eben nicht immer), usw.

Ich finde es gut, dass gegen Rassismus vorgegangen wird und darüber aufgeklärt wird, da es ein großes Problem in unserer Gesellschaft ist, aber viele übertreiben es momentan ein wenig und sehen überall Rassismus, wo vielleicht gar keiner ist und werfen deshalb alle weißen Menschen in einen Topf, nur weil sie weiß sind (leicht übertrieben formuliert).

Das ist meine Meinung dazu... Es wird zu Recht oft auf die negativen Aspekte geschaut und dabei übersieht man schnell, dass es auch viele Menschen ohne Vorurteile gibt.

weder noch, sondern ...

Das ist keine Zensur. (Dann müsste der Staat es streng vorgeben und verbieten. Wenn dann höchstens "Selbstzensur", aber für mich eher Dummheit.)

Es macht aber eben die Welt nicht gerechter und besser. Da Worte beschönigen keine reale Probleme löst.

Wenn jemand ermordet wird und ich sage "er wurde mit dem Messer gestreichelt", dann ist die Person nämlich auch nicht wieder am Leben. (Beispiel.)