Findet ihr die Aussage "Jeder ist deutscher, der deutschen Pass hat" diskriminierend für ethnische Deutsche🇩🇪?


27.02.2024, 13:02

@ MrTovok und Antrblabla

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Nein finde die aussage NICHT diskriminierend (Biodeutscher) 77%
Nein finde die aussage NICHT diskriminierend (nicht biodeutscher) 13%
Ja ich finde die Aussage diskriminierend (biodeutscher) 10%
Ja ich finde die Aussage diskriminierend (nicht biodeutscher) 0%

20 Antworten

Zunächst einmal zu den Begrifflichkeiten:

  • ethnische Deutsche -> ἔθνος ist ein altgriechischer, antiker Begriff, der ein Volk, einen Volksstamm und Volkszugehörige bezeichnet. Wer heute zum deutschen Volk gehört, ist in unserer Verfassung, dem Grundgesetz, unmissverständlich definiert (Artikel 116,1): "Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist (...), wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt (...)" Deutscher ist also jeder Staatsbürger, vollkommen unabhängig von seiner familiären Herkunft, die also keine Rolle spielt. Alle Deutschen sind aufgrund Geburt oder eigenem Willen Teil der geschichtlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung Deutschlands und dazu aufgerufen, sich nach ihren Möglichkeiten positiv einzubringen.
  • Biodeutscher -> βίος kommt ebenfalls aus dem Altgriechischen, aus der Antike, und bedeutet Leben. Jeder lebende Staatsbürger ist also Biodeutscher. Was denn sonst? 🙄
Findet ihr die Aussage "Jeder ist deutscher, der deutschen Pass hat" diskriminierend für ethnische Deutsche🇩🇪?

Nach der obigen begrifflichen Klärung ist diese Frage unsinnig!

Findet ihr wenn Menschen sagen dass jeder deutscher ist der deuzsche Staatsangehörigkeit hat auch wenn er keine deutsche vorfahren hat dass die Aussage diskriminierend ist für uns ethnische Deutsche

Folglich ist auch die Frage, ob die Bezeichnung "Deutscher" für einen Deutschen "diskriminierend" sei, mehr als lächerlich!

da es uns unsere Identität wegnimmt?

Wer Deutscher ist, ob als familiäres "Erbe" oder aus freiem Willen, der steht (s.o.) in der geschichtlichen, sozialen und kulturellen Tradition Deutschlands. Diese ist unveränderlich gegeben und kann nicht "weggenommen" werden. Damit ist auch deutsche "Identität" grundsätzlich vorgegeben. Die Bedeutung dieser Identität für das Leben des einzelnen Deutschen hängt mit seiner Bildung und damit zusammen, sich mit dieser Identität beschäftigen zu können und zu wollen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Deine Aussagen basieren auf falschen Annahmen.

Man kann sagen, "Erfinder" des Begriffs Deutsch war vermutlich Karl der Große. Mit dem Begriff diutisc/thiutisk, aus dem sich der Begriff deutsch entwickelte, wurde damals - in seiner ursprünglichen Form - die Zugehörigkeit zu einer Sprachfamilie bezeichnet, besonders in Abgrenzung zur romanischen Sprache und Kultur.

Gleichzeitig gilt Karl der Große aber auch als Gründungsvater der Franzosen und hat selbst Eroberungskriege gegen Sachsen und andere germanische Völker geführt.

Das Gefühl einer ethnischen Zusammengehörigkeit existierte gar nicht unter "den Deutschen".

Das blieb auch die meiste Zeit so, bis ins Jahr 1866, als beim Deutsch-Deutschen Krieg der Deutsche Bund gegen das Königreich Preußen verloren hatte und 1871 mit dem Deutschen Reich den ersten nationalen Zusammenschluss erzwungen hatten. Das war damals kein Volkswille, sondern eine Eroberung.

Es waren auch die Preußen welche das "Abstammungsprinzip" für die Feststellung der Staatsangehörigkeit eingeführt hatten, welches es in der Form auch vorher nie gegeben hatte im Raum Deutschlands. Das hatte besonders den Hintergrund bestimmte Volksgruppen, welche vorher schon im deutschen Raum sesshaft waren, bei der Staatsbürgerlichkeit gezielt auszuschließen, speziell Sinti und Roma, etc.

Das was du heute als "ethnisch Deutsch" bezeichnest, basiert auf vollkommen willkürlichen und widersprüchlichen Grundlagen, welche sich im Verlaufe der Zeit auch immer wieder verändert haben.

Mal war jeder deutsch, der die deutsche Sprache spricht. Heute ist jeder deutsch, der die deutsche Staatsbürgerschaft hat.

Nein finde die aussage NICHT diskriminierend (Biodeutscher)

Ich möchte hinzufügen, dass mich die Bezeichnung "Biodeutscher" stört. Ich nenne mich eher "Urdeutscher". Alle meine 4 Großeltern waren Deutsche, weiter zurück weiß ich es nicht. Es hat für mich eher eine historische Komponente und keine biologische.


tanztrainer1  27.02.2024, 14:37

"Urdeutsch" klingt aber auch nicht viel besser.

1
Nein finde die aussage NICHT diskriminierend (Biodeutscher)

Ich finde die Aussage nicht diskriminierend, jedoch finde ich den Ausdruck "Biodeutsche" in Hinblick auf "Passdeutsche" für letztere diskriminierend.
Für mich gibt es da keine Unterscheidung.

Nein finde die aussage NICHT diskriminierend (Biodeutscher)

Wie kommt man nur auf so eine unsinnige Aussage?

Wer sich durch so etwas diskriminiert fühlt, hat wohl sonst keine gravierenden Probleme.