Findet ihr, dass die Leute in Süddeutschland verklemmter bzw. verschlossener sind?
Hallo,
Findet ihr, dass die Leute im Süden von Deutschland verklemmter bzw. verschlossener sind? Mit Begründung!
Oder findet ihr, dass es in ganz Deutschland so ist?
Ich hab diese Meinung schon sehr häufig gehört, dass es im Süden von Deutschland wahnsinnig schwierig sei, Leute kennenzulernen. Es geht vor allem darum, neue Freundschaften zu knüpfen. Manche meinten aber auch in ganz Deutschland. Eine Russin meinte z.B. mal zu mir, dass sie sich voll gewundert hat, dass ich als Deutsche so offen sei.
Ich lebe seit meiner Geburt im Süden (BW und dann Bayern). Mir ist aufgefallen, dass ich, sobald ich in anderen Städten in anderen Bundesländern war, sofort neue Leute kennengelernt hab, egal ob Hamburg, Berlin oder sonst wo. Die meinten alle schon, ich soll dahin ziehen.
Hier fällt es mir leider auch schwer. Wenn, dann lerne ich auch meistens "Ausländer" bzw. Leute mit Migrationshintergrund kennen und keine Deutschen. Von der Uni hab ich noch ein paar deutsche Freunde.
Im Ausland bzw. im Urlaub lerne ich auch immer viele Leute kennen. Daher hab ich auch Bekannte und Freunde in allen möglichen Ländern. Es ist aber blöd, weil die alle so weit weg leben.
LG!
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41 Antworten
Heyyho Mermaid 👋
Hm ja, finde schon auch, so von meinem Gefühl und Erfahrungen, dass das so ist. Ich bin ja meist ein sehr offener Mensch, die immer gerne auch mal neue Leute kennenlernt und mir das auch immer sehr leicht fällt.
Ich bin ja zum Studieren nach München gezogen. Befreundet bin ich hier mit meinen Freundinnen, mit denen ich nach München gezogen bin, und Kommiliton*innen, die auch nach München gezogen sind, teils von Norddeutschland, aber eben auch welche, wie bei dir, mit Migrationshintergrund.
Nur eine enge Freundin, 2 Kommilitonen, mit denen ich befreundet bin, und mein Freund sind aus München oder aus der Nähe. Alle anderen Freunde aus München sind alle eben zugezogen oder haben auch Migrationshintergrund.
Auch wenn ich beim Ausgehen oder so, also außerhalb von der Uni, Leute kennenlerne, fällt mir auf, dass oft viele wenig Bock haben, sich einfach normal zu befreunden. Fällt mir auch auf, auch wenn es für mich zum Glück kein Problem ist, weil ich eh "zu viele" Leute kenne und viele Freunde habe und es mir so schon schwerfällt, zu allen Kontakt zu halten. Besonders seit alle zum Studieren sich über Deutschland verteilt haben.
Ich habe auch so das Gefühl, dass es außerhalb von Bayern viel einfacher ist, neue Leute kennenzulernen. Hatte das Gefühl, dass das in Norddeutschland einfacher ist. Habe auch Freunde in Hamburg und Berlin und so. Oder ich mache ja gerade auch mein Auslandssemester in Edinburgh und auch hier habe ich Freunde aus Schottland gefunden und eben nicht nur andere Kommiliton*innen, die ich nur von der Uni kenne oder die eben auch gerade Erasmus machen oder so.
Also ja, ich habe schon so das Gefühl, dass das so ist.
Liebe Grüße Arina 😊
Ich kann das zum Teil so bestätigen, aber es trifft nicht auf ganz Süddeutschland zu. Ich würde Baden, Franken und Teile Hessens in diesem Atemzug nennen - da kann man tatsächlich als Fremder tun, was man will und wird niemals Fuß fassen, weil man schlicht nicht erwünscht ist. Ausnahmen bilden Städte, wo jeder Neuankömmling sowieso untergeht.
In dem Fall denke ich auch, dass dieser regionale Faktor einen Beitrag leistet. Ich bin selbst (zugezogener) Schwabe und muss sagen - wo man schwäbisch oder bayrisch-schwäbisch spricht, hat man auch als ruhiger, stiller Mensch oder als Zugezogener durchaus Chancen, auf herzliche Weise integriert zu werden. Das ist mir genauso gegangen. Südbayern ist auch zu weiten Teilen in Ordnung und entspricht etwa einem bayrischen Schwaben, was das Naturell angeht.
In Baden, Franken oder Hessen wird man als stiller Mensch eher lächerlich gemacht als gefördert oder ehrlich angesprochen und hat man es als Zugezogener viel schwerer und wird eventuell selbst wenn man 50 Jahre da wohnt noch immer "der Zugezogene" sein, der auch in Vereinen meist nicht erwünscht ist, weil Vereine dort zwar nach außen hin immer "Nachwuchs" suchen aber im Grunde Privatveranstaltungen weniger alteingesessener Clans sind, die den Ton angeben; im Schwäbischen oder auch Bayrisch-Schwäbischen gehört man eher irgendwann aber dazu, wenn die Leute erstmal merken, dass man zwar ein bisschen anders und sehr ruhig ist oder ein Zugezogener, aber als Typ in Ordnung ist und nicht ablehnend oder hochnäsig und wenn man "was kann", von dem die Allgemeinheit einen Nutzen hat.
Die Leute sind anders. Sie beobachten einen erstmal, und wenn man ihrer Meinung nach ein guter Typ ist, hat man bald viele echte Freunde und viel echte Freude. Ich habe vor Jahren als Zugezogener angefangen und bin mittlerweile ein angesehener Bürger, auch wenn ich es anfangs nicht wahrhaben wollte, der bestens vernetzt ist und Fuß gefasst hat. Das hängt auch damit zusammen, dass ich nach dem Motto "überlegscht dir's halt" und "ha ja, möge mueß es" eingeladen wurde von Leuten, die es ehrlich meinten und heute echte Freunde sind - ich bin auch an Stammtischen, ich bin gern unterwegs, ich gehe in Vereine, ich habe Spaß und es kommt total viel zurück, auch wenn ich hier nicht geboren und aufgewachsen bin.
Bezüglich Gegenden wie dem Schwarzwald, dem Odenwald, dem Südhessischen oder auch Teilen Nordbadens habe ich völlig andere, unangenehme und befremdliche Erfahrungen gemacht und im fränkischen Bayern ist es teilweise nicht besser. Als sehr verklemmt habe ich auch Sudetendeutsche aus dem Böhmerwald erlebt, die dem bayrischen Sprachraum zuzuordnen sind und eine eher "fränkische" Mentalität haben. Gastfreundschaft wird zwar gern im Sinne der Außenwerbung und des volkstümlichen süddeutschen Images von Landwirtschaft, Bauerei, Volksmusik und Glauben betont, aber unterm Strich ist man vielen als Gast oder auch Zugezogener oder als Tourist eigentlich lästig und kriegt das auch zu spüren - das beginnt in der Nachbarschaft und endet in den Vereinen, wo man in der Regel keinen Fuß auf den Boden bekommt, es sei denn die Leute wissen, man hat ganz viel Kohle, dann blicken sie auf zu einem, aber auch nur solange, bis sie verhärmt sind und sich das Blatt komplett wendet.
Ich muss aber auch sagen, dass die jeweilige Haltung zur Kirche vieles auslöst und ins Negative ziehen kann. Wo die Menschenschläge sehr "kirchlich" sind und sehr frömmeln, hier kann man vor allem Franken nennen und auch den Schwarzwald (Erzdiözese Freiburg), ist das Miteinander generell verklemmter, verschlossener und unfreundlicher.
Mit den oft gescholtenen Nord- und Ostdeutschen bin ich bisher ziemlich ausnahmslos sehr gut zurecht gekommen. Sie sind vielleicht nicht so "volkstümlich" von ihrem Image her und ihrer Art, aber man kann mit ihnen auf dienstlicher und privater Ebene hervorragend klarkommen.
Jaja nur die "Ossis" sind dumm oder rechte Na-is! In Wahrheit zeigen solchen Regionen im "Westen", im Süden konservativ-verklemmt, im Westen liberal-distanziert, wie es um die linken Wessikids um viertel vor 11 steht... Der Eigenhass, der Neid auf den Kommunismus, den sie nicht durchgemacht haben, statt Flucht und DDR kam nach dem NS gleich das Geld der USA hinterher. Aber stopp, NS waren die einen, konservative Christen die anderen. Beide litten als Mittelmacht nach Zusammenbruch des heiligen römischen Reichs aber unter dem Ausbeuterwesten und dem Chaososten mit späterer Stalinbedrohung. Die Deutschen waren tatsächlich die Mitte, fleißig mussten sie sein, zu lachen gab es nichts, da Kolonien und imperal erworbene Flächen für Kartoffel und Kraut auf dem Teller fehlten. So mussten sie clever sein, um was zu verkaufen und Essen aus dem Ausland einzukaufen. Das prägt sie bis heute, gründlich, kleinlich, still und verarscht vom Kolonialwesten und Lenin-Stalin-Pseudoantifa. Man sollte sie nicht mit historischen Bewegungen gleich setzen!
Was die Kirche angeht: Scheinbar sind sich alle nicht bewusst, dass die Bibel aus der Tora, dem Tanach und am hinteren Ende aus dem christlichen Testament besteht, Made in Israel von Urisraeliten und Judäern! Mit nachchristlichen Juden und den Klischees davon hat das erstmal NICHTS zu tun! Von Nächstenliebe, Inzestverbot, 10 Gebote bis mörderischen Sodomiegesetzen gegen Homos zeigt die Kirche, wie sie das "alte Testament", die Tora weiter leben lässt, die traditionelle Haltungen bestätigt der Talmud, der die klassische traditionelle Interpretation des alten Testaments, dem Tanach, offenlegt.
Es fragt sich dadurch, wie es zu dem Verhältnis zwischen "Juden" und "Christen" kam, wenn sie beide Mosaisten sind, christlich oder nichtchristlich, mit den gleichen Schriften und dem gleichen Monotheismus. Es fragt sich, wieso gerade kirchliche Regionen so verschlossen sind, ist dies in indigenen Kreisen Chinas, Japans, Amerikas oder Israels heute auch so?
Die Neigung, ob man eher extrovertiert und kommunikativ oder introvertiert ist, hängt maßgeblich von der eigenen Persönlichkeit ab. In meinen bisherigen Erfahrungen zeigte sich, dass es mir stets leichtfiel, Kontakt zu anderen Menschen herzustellen. Viele Menschen schätzen es, wenn man den ersten Schritt wagt, auf sie zugeht, und oft entstehen daraus interessante Gespräche. Dies gilt gleichermaßen im In- als auch im Ausland. Die Region spielt dabei m.E. keine ausschlaggebende Rolle, und es ist wichtig, Menschen nicht pauschal nach ihrem Wohnort zu beurteilen. Wer offen und kontaktfreudig ist, wird stets die Gelegenheit haben, neue Bekanntschaften zu schließen.
Ich habe früher in NRW gelebt, dann in bw und merke auch das die Leute in bw verklemmter und konservativer sind. In NRW dagegen kommt man sehr schnell ins Gespräch, egal ob im Supermarkt oder an der Ampel. Sogar die Kinder sind freundlicher! Außerdem wirken Menschen aus dem Süden viel gestresster, gehätzt...
Nein, sehe ich persönlich nicht so. Ich komme auch aus dem Süden und mir fällt das jetzt nicht so schwer neue Leute kennenzulernen wenn ich unbedingt will.. vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich in eine größtenteils offene liberale Stadt wohne.
Was mir auch immer wieder auffällt, eine ganze Region und diverse Dörfer mit Großstädten zu vergleichen.. meine ein Dorf in Niedersachsen ist höchstwahrscheinlich verschlossener als eine Stadt wie Stuttgart z.B wo viel mehr Ausländer leben.. in den bayrischen Großstädten genauso, wo viele Universitäten ausländische Studenten beherbergen und die berichten oftmals positiv von der Zugänglichkeit im Süden.
Ach und noch was, das sagt jemand mit Migrationshintergrund, der ebenso hier aufgewachsen ist.. also sollte das schon was heißen. ;-)
Die meisten, die aus Süden nach Norddeutschland ziehen, können das gleiche, wie du berichten.. wobei im Endeffekt findest du überall offene und weniger offene Menschen, wie gesagt.. es liegt auch einem selbst.
Du kannst ja wegziehen, wenn es dir nicht passt, obliegt persönlich einem selbst wo später mal einer leben möchte. Aber ich bspw. würde jetzt meine Region nicht eintauschen für Berlin, Köln etc.
Finde eher, das liegt an dir.. Du kämpfst selber öfters mit dir selbst und hast diverse Probleme.. deswegen wundert es mich nicht, wieso es dir schwer fällt hier Freunde kennenzulernen.
Nein, wegziehen aus dem Süden möchte ich jetzt nicht. Stimmt, als Tourist wird man nochmal anders behandelt, aber man merkt ja nicht immer, wenn man Tourist ist.
Ein türkischer Busfahrer in Berlin meinte zu mir: "Sie sind nicht von hier oder? Merkt man gleich. Sie sind viel zu nett." 😂
Ich stehe mir wegen psychischer Probleme leider oft selber im Weg. Da hast du recht.