Feuchtigkeitsproblem im Bad! Suche nach Auslöser! Dringend Rat gesucht!
Liebe Community,
ich bräuchte dringend Hilfe bezüglich Feuchtigskeitsproblemen im Bad.
Fakten:- In frisch renovierte Wohnung im Herbst 2013 eingezogen
- Seit ca. 5 Tagen nun plötzlich Feuchtigkeitsprobleme im Bad (seitdem bemerkt, weil vorher im Weihnachtsurlaub)
- Wasser bildet sich immer wieder neu auf den Wandfliesen im Bad hinter der Waschmaschine an der kältesten Stelle des Raumes (2 Außenwände des Bungalows treffen aufeinander)
- Ich wische das Wasser immer wieder ab, aber es kehrt stets zurück
- 3-5 mal tägliche Stoßlüftung (sofern ich daheim bin)
- Ich merke beim Eintreten in den Raum, das die Luftfeuchtigkeit höher als gewöhnlich ist
- Ich trockne keine Wäsche in dem Raum und heize auf normaler Temperatur, aber je höher die Temperatur wird, desto mehr Wasser setzt sich an den Wandfliesen ab, was eigentlich widersprüchlich ist, weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und die Wandfeuchte geringer werden müsste
Die Frage ist nun: Wieso PLÖTZLICHE Feuchtigkeitsprobleme?
2 Monate lief alles problemlos. Nach dem Duschen waren die Wände zwar auch immer beschlagen, aber dies ging durch Stoßlüften stets problemlos weg.
Meine 2 Denkansätze:
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Erstens: Ich hatte kürzlich Probleme mit der Heizung und man vermutete, dass es irgendwo ein Heizungsleck unter meinem Bungalow gäbe, weshalb 2 Fliesen im Bad abgenommen wurden, um Rohre zu untersuchen (vergangene Woche). Man fand jedoch nichts (Die Handwerker waren in meiner Abwesenheit mit dem Vermieter dort tätig). Kann dort - obwohl augenscheinlich nur die Fliesen abgenommen wurden - ein Leck durch Arbeiten entstanden sein?
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Zweitens: Ich habe vor 5 Tagen das erste Mal Wäsche gewaschen (im Bad) und hinter der Waschmaschine wird es eben nun in der einen Ecke immer feucht (die beiden besagten Außenwände). Es ist jedoch NICHTS ausgelaufen, die Waschmaschine funktionierte einwandfrei, ist innen trocken und steht nicht zu nah an der Wand. Lediglich im Abwasserschlauch steht noch Wasser, das ist aber denke ich normal. Kann dieses kalte stehende Wasser auf Dauer Feuchtigkeit im Bad verursachen? EIgentlich nicht, oder? Denn es handelt sich ja vermutlich um dieselben Mengen Wasser wie sich auch in der Toilette stets befinden. Außerdem kann es ja nicht sein, dass man in seiner Wohnung keine handelsübliche WaMa betreiben kann, da diese zu Feuchtigkeitsproblemen führt.
Wäre es aber möglich, dass es vllt einen Wasserrohrbruch in der Wand gab? Beim Waschen habe ich das allererste Mal den Wasserhahn aufgedreht. (Wie gesagt, ich bin nach der Renovierung Erstbezieherin und von mir wurde der Hahn bis dato nie bedient).
Sollte es Detailfragen geben, helfe ich gerne weiter.
Ich bin dankbar für jegliche Hilfe und bedanke mich im Voraus!
4 Antworten
Hhm, verlaufen da also Rohre in der Außenmauer? Bungalow ist ja Erdgeschoss. Hat die betroffene kalte Stelle Bodenkontakt, ist sie in Erdreichhöhe? Gibt es darunter einen Keller?
Wie groß ist das Bad? Wie groß ist das Fenster? Lüftest du das Bad separat? Wie lange ist so eine Stoßlüftung? Wie weit ist die Waschmaschine von den Wänden abgerückt? Und bleibt die Badezimmertür zum Rest der Wohnung verschlossen oder geöffnet?
Wenn das Problem von außen kommt ( Rohre, aufsteigende Feuchtigkeit, Spritzwasser im Sockelbereich), dann muss die Wand auch in ihrem Inneren feucht oder nass sein. Wenn die Fliesen in diesem Bereich abgenommen worden sind, dann sollte alles okay sein, weil die Handwerker ja sicherlich nach dieser Feuchtigkeit gesucht haben.
Falls es sich um normale Kondensationsfeuchte handelt, könnte es vielleicht helfen, die Waschmaschine weiter abzurücken oder ganz umzustellen. Wie nah ist nicht zu nah an der Wand? An diese Ecke muss die beheizte Luft gut heran kommen, um die Wand erwärmen zu können. Weniger als 10 cm Abstand sollte es m.E. nicht sein.
Bei Beantwortung meiner Fragen oben kann ich vielleicht noch alternative Lüftungsstrategien beisteuern, die einen Versuch Wert wären.
Ganz allgemein kann die Feuchtigkeit übrigens auch aufgetreten sein, weil es zuletzt recht warm war, weshalb pro Lüftungsvorgang weniger Wasser aus der Wohnung gebracht wurde. Vielleicht wäre das Problem bei richtigen Wintertemperaturen gar nicht aufgetreten. Allerdings würde dies auch bedeuten, dass du im Sommer vielleicht echte Probleme bekommst...
Ich muss gestehen, dass ich ziemlich ratlos bin. Das liest sich nicht wie ein triviales Problem und erfordert wohl den Einsatz eines Fachmannns, der vor Ort ermittelt. Wichtig wäre die Frage, ob die Wand an der Stelle mit der feuchten Oberfläche auch in ihrem Innern durchfeuchtet ist. Das könnte mit technischen Geräten erfolgen, oder auch mit dem Abnehmen von Fliesen.
Bungalowwand ist im Bad sozusagen 1/3 im Erdreich eingelassen
Unter der Bungalowwohnung befindet sich kein Keller
Zunächst einmal sind damit die Probleme durch von außen eindringendes Wasser möglich. Das muss dann nicht das gleiche Wasser sein wie bei dir auf der Oberfläche; es sorgt aber dafür, dass die Wand noch kälter bleibt und an ihrer Oberfläche noch leichter Feuchtigkeit kondensiert.
gehe aber davon aus, dass in dieser Wand Rohre verlaufen
Also sind auch Undichtigkeiten an den Rohren eine mögliche Ursache. Auch verringern die Rohre sicherlich den Dämmeffekt der Wand.
Die Waschmaschine steht weit von der Wand entfernt, Minimum 25 cm.+
Das ist wirklich genug^^. Da steht sie bei 6-7 qm ja fast schon wieder an den Innenwänden ;o)
Uff! Gehen wir jetzt mal davon aus, dass mit der Außenwand und den Leitungen alles in Ordnung ist, bleibt deine Wohnung in allen Belangen extrem problematisch. Natürlich abhängig davon, was für bauliche Maßnahmen gegen kalte Mauern getroffen wurden.
Durch den Bodenkontakt ist die Wohnung noch stärker der Kälte ausgesetzt, da das Erdreich natürlich massereicher ist als etwa die Außenluft. Daher hast du eigentlich in der gesamten Wohnung potentielle Gefahrenherde. Denn alle Möbel mit Bodenkontakt können für "Wärmebrücken" sorgen (die man besser Kältebrücken nennen sollte). Wenn da beispielsweise eine Bodenmatratze liegt, kommt die warme Innenluft dort nicht an den Boden und kann diesen nicht erwärmen, während auf der anderen Seite des Bodens das kalte Erdreich einwirkt. Der Boden wird also kälter, und hier kann es zu Kondensationsfeuchtigkeit kommen. Und du kannst jetzt schwer die Waschmaschine 25cm vom Boden abrücken^^
Das mag im Winter schlimm genug sein und möglicherweise auch für ordentliche Heizkosten sorgen. Im Sommer aber ist die Gefahr durch Kondensationsfeuchtigkein noch größer. Da wirst du es an schwülen Tagen zwar angenehm kühl haben. Aber die schwülwarme Luft bringt viel Feuchtigkeit mit sich, und die könnte sich prima an den erdgekühlten Böden und Wänden absetzen.
Lüften: Hier ist es wahrscheinlich am wirkungsvollsten, mit den Badfenstern und einem anderen Fenster der Wohnung quer zu lüften. "Deutlich längere Lüftungszeiten" helfen nicht. Es geht nur darum, die etwa 12 bis 15 m³ feuchte Luft im Bad schnell gegen Frischluft auszutauschen. Und frischer als frisch gibt es nicht, weshalb eine überlange Lüftungsdauern nicht hilft. Also oft und kurz und knackig lüften.
Du lässt das Bad verschlossen, weil es kälter als der Rest der Wohnung ist. Das ist vernünftig, da anderenfalls die Feuchtigkeit der gesamten Wohnung ins Bad gelangen könnte. Trotzdem könnte es auch Umstände geben, bei denen eine geöffnete Badtüre bei der Problemlösung helfen könnte. Nämlich dann, wenn die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung signifikant geringer ist als die im Bad und allgemein nicht hoch ist. Einen Versuch wäre es wert. Ich entlüfte und entfeuchte mein Bad durch die Wohnung (Querlüftung durch die beiden größten Fenster, Badtür stets geeöffnet), habe aber auch eine weniger problematische Wohnung und sehr zu trockene Luft.
Das Allerbeste wäre freilich, wenn die Badezimmerheizung leistungsfähiger wäre.
Ich wünsche dir, dass du alle Probleme in den Griff bekommst und auch in der Sommerzeit keine neue Probleme auftauchen. Halte die Augen in der gesamten Wohnung offen und wirf einen Blick auf deine Heizkosten. Falls es sich empfehlen sollte, umzuziehen, dann besser eine Etage höher und/oder unterkellert.
LG Napoloni
Eine Matratze auf dem Boden oder auch ein Schrank vor der Außenwand bildet weder "Wärmebrücken" noch "Kältebrücken" sondern stellen bauphysikalisch eine Innendämmung dar, mit all den Problemen, die es bei Innendämmungn gibt.
Wärmebrücken heißen übrigens WÄRMEbrücken, weil durch diese Wärme hindurch strömt. Alles was eine Temperatur über 0 Kelvin hat, ist nähmlich Wärme.
Wer "nämlich" mit h schreibt ist dämlich.
Wie die Antwort. Bei einer Innendämmung ist das Ziel, dass die Wandfläche an allen Punkten in der Wohnung warm ist (= keine Kondensation).
Bei den möblierungsbedingten Kältebrücken ist die Folge, dass um den Schrank und um die Matratze herum die Oberfläche deutlich kühler ist und dort Feuchtigkeit anfällt.
Der Fehler war extra für Sie, weil Sie so eine liebenswerte Person sind. Wollte mal sehen, ob Sie meine Texte aufmerksam und auch bis zum Ende lesen. Das Lesen klappt. Das verstehen leider nicht.
gibt es immer noch keine "Kältebrücken" und
macht weder eine Innendämmung noch eine Außendämmung eine Wand warm.
Wärme kommt innen von der Heizung und außen von der Sonne, wenn nicht gerade das Holzhaus den Nachbarn abbrennt.
Was hinter Möbeln geschieht, die dicht vor der Außenwand stehen, weiß ich. Ich weiß aber auch, dass diese Probleme in der Regel alle durch gezielten Wärmeeintrag vermieden werden können. Diese gezielt eingebrachte Wärme, braucht die "Hauptheizung" des Raumes dann nicht mehr zu liefern. Es ist also nicht einmal Energieverschwendung, sondern nur eine bessere Wärmeverteilung, um Schimmel an mit Heizwärme unterversorgten Stellen - Sie mögen es banal "kalte Stellen" nennen - zu vermeiden.
Ein Wasserohrbruch bleibt normal nicht lange unbemerkt, da die Wand nass wird und es zu einem Druckabfall im Leitungssystem kommt, den man ebenfalls bemerkt.
Zum Rest: http://www.baumarkt.de/nxs/423///baumarkt/schablone1/Woher-kommt-die-Feuchtigkeit#2
Du hast alles gut beschrieben, heizt und lüftest gut und auch die Schlussfolgerungen sind sehr nachvollziehbar. Ein Lüftungsproblem schließe ich aus. Man könnte noch vermuten, dass die beiden Aussenwände (im schlimmsten Falle) ungedämmte Betonwände wären und es somit zu Wärmebrücken käme. Aber wenn geheizt wird, sollte es sich in Grenzen halten.
Hast du die Möglichkeit an eine Thermokamera zu kommen? Die Dinger kann man auch mieten. Wenn man dann das Wasser aufdreht, sollte man bei einer Leckage etwas sehen können. Aber eigentlich wäre das die Sache deines Vermieters.
Danke für den Tipp mit der Thermokamera! Falls sich in naher Zukunft keine augenscheinliche Lösung finden lässt, gebe ich diesen Ansatz auf jeden FAll einmal an den Vermieter weiter.
Nun, da es sich bei deinem Fall wahrscheinlich nicht um ein Lüftungsproblem handelt, wird der Vermieter vermutlich den Tipp mit der Thermokamera wohl eher nicht hören wollen :-)
Ich lese gerade, dass das Bad zumindest teilweise Erdanschüttung hat? Hier besteht natürlich auch die Möglichkeit einer schadhaft gewordenen Isolierung des Aussenmauerwerkes!
Mal googlen mit "Temperierung", "hydraulische Heizleisten" und "Strahlungsheizung". Wenn es nicht gerade ein Wasserrohrbruch ist, kommt man so der Lösung des Problems sicherlich ein Stück näher.
Hallo napoloni,
vielen Dank für die ausführliche Antwort!
hier ein paar Fakten, die vllt. zur weiteren Fehlerfindung hilfreich sein könnten:
Vielleicht liefert dies noch neue Ideen und Ansätze? - Das Bad müsste circa 6-7 qm² groß sein.