Fernbeziehung..er hat Angst vor Umzug?
Hallo,
ich bin 18 Jahre alt und führe seit etwas mehr als einem Jahr eine Fernbeziehung mit einem 29-jährigen Mann. Ich wohne in Wien und er in Frankfurt, also ist die Entfernung doch ziemlich weit. Wir sehen uns im Durchschnitt etwa alle zwei Wochen, manchmal öfter und manchmal seltener. DieseWoche haben wir zusammen einen Kurzurlaub gemacht und das Thema Umzug kam wieder zur Sprache. Ich wäre bereit, für ihn nach Frankfurt zu ziehen, da ich vor Kurzem mit der Schule aufgehört habe und mich in einen anderen Bereich umorientieren will. Daher wäre der Ortswechsel jetzt gerade sehr passend für mich. Außerdem verdient er in seinem Job sehr gut und ist zufrieden damit.
Allerdings hat er totale Panik davor, den Schritt zu wagen, sich mit mir gemeinsam eine Wohnung zu suchen, da ich Borderline habe und somit leider nicht immer besonders "umgänglich" bin. Aber mich belastet diese Entfernung inzwischen so sehr, dass ich nicht mehr weiß, wie ich das noch länger so aushalten soll. Für mich ist es sehr schwer, ihn so selten in meiner Nähe zu haben.
Klar kann ich seine Zweifel nachvollziehen, aber ich weiß einfach nicht, wie ich ihn davon überzeugen soll, dass es das Richtige wäre. Seit gestern gehe ich total auf Distanz und reagiere kaum auf seine Nachrichten, weil es mich so sehr verletzt, warten und warten zu müssen.
War vielleicht schon jemand in einer ähnlichen Situation und/oder hat einen Rat für mich?
Lg
4 Antworten
Beide sollten vom Zusammenziehen überzeugz sein und soweit sein . Gerade wenn es davor eine Fernbeziehung war (erst 1 jahr!!!!) Is das find ich n riessen schritt. Man hatte noch nie die chance sich mal paar wochen täglich zu sehen usw. Und wen dann auch noch eine psChiscje krankheit vorliegt beim einen, is es ja verständlich, dass es für den andern schwer is..
Du machst dich von ihm abhängig - um ihm dann vorzuwerfen, dass er sich nicht so verhält, wie du es dir wünschst.
Du bist volljährig! Als EU-Bürgerin darfst du dir schon morgen einen Job in Frankfurt suchen - mit 18 ist es kein Problem, in der Zeitarbeit unterzukommen!
Natürlich kannst du dir auch einen Ausbildungsplatz suchen. Und als EU-Bürgerin ggf. sogar BAB (Berufsausbildungsbeihilfe) beantragen.
Wenn du eine Anstellung hast, kannst du dir auch eine eigene kleine Wohnung nehmen. Oder zumindest ein WG-Zimmer.
http://www.studenten-wg.de/Frankfurt%2520%252F%2520Main,wg.html
http://www.wg-gesucht.de/wg-zimmer-in-Frankfurt-am-Main.41.0.1.0.html
(man muss nicht studieren, um diese Portale nutzen zu dürfen...)
Dann wärst du in seiner Nähe, und ihr könntet sowohl einen "gemeinsamen Alltag" ausprobieren als auch auf Abstand gehen, wenn nötig.
Es würde dir wahrscheinlich gut tun, ein bisschen mehr Verantwortung für dein eigenes Leben zu übernehmen, und nicht mehr ständig "Schuldige" (Schule, Minderjährigkeit, Fernbeziehung, skeptischer Freund usw.) vorschieben zu können.
Wenn du aber das Gefühl hast, Frankfurt nicht alleine "angehen" zu können - lass es bleiben!
Sich darauf zu verlassen, dass der Partner einen irgendwie mit "durchzieht", ist immer eine schlechte Wahl. V.a., wenn man krankheitsbedingt sowieso schlecht mit Stress, Herausforderungen, Kritik und Enttäuschung umgehen kann...
Viele Borderliner bringen sich unbewusst immer wieder in Situationen, die eigentlich schiefgehen MÜSSEN. Weil ihr ganzes Weltbild auf dem Wechsel zwischen perfekter Harmonie und größtmöglichem Chaos sowas wie "Kompromisse", Vernunft oder "Zurückstecken" gar nicht zulässt.
Könnte das auf dich zutreffen???
Wenn du unbedingt umziehen willst, würde ich dir raten, vorab "zusätzliche" Kontakte in Frankfurt zu knüpfen. Du könntest z.B. beim nächsten Besuch mal eine Selbsthilfegruppe aufsuchen und dort Leute finden, die mit deinen "Macken" besser klarkommen als dein Freund...
Und überleg dir mal, ob der wirklich "beziehungsfähig" ist. Bei euch besteht ja nicht nur ein Alters- sondern v.a. auch ein Erfahrungsunterschied!
Will er wirklich was "Festes" oder nur hin und wieder ein bisschen Spaß am Wochenende?
Will er eine überhaupt gleichberechtigte Partnerin?
Und würde er dich als solche sehen? (Er verdient gut, du momentan gar nicht. Er steht mitten im Berufsleben, du hast noch nicht mal angefangen. Er ist in Frankfurt zuhause, du willst gerade erst hinziehen...)
Du könntest ein paar Monate in Österreich arbeiten - das Geld sollte dann zumindest für den Anfang reichen.
"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!" -Bist du wirklich nicht bereit, deinen perfekten Plan aufzugeben und die Sache selbst in die Hand zu nehmen?
Hast du so viel Angst, dass du lieber unglücklich in Wien bleibst und dich selbst bedauerst?
(Denn genau das tust du gerade!)
Mein Rat: Auch wenn es weh tut, lass los. Im Innersten ahnst du selbst schon die Wahrheit. Und was nützt es da noch zu klammern?
Ihr müsst euch ja nicht gleich zusammen eine Wohnung nehmen. Vielleicht reicht es auch erstmal, wenn du in seine Nähe ziehst? Möglicherweise wäre das eine für euch beide akzeptable Lösung.
Ob eure Beziehung mit seiner Einstellung allerdings eine Zukunft hat? Bei mir regen sich da leise Zweifel. Du solltest dir diesen Schritt also sehr sorgfältig überlegen.
Danke erstmal für die Antwort.
Das mit WG habe ich mir auch schon überlegt und er fand die Idee gar nicht schlecht. Allerdings wäre das finanziell gesehen ziemlich teuer, ein WG-Zimmer in Frankfurt ist ja alles andere als geschenkt. Das ist dann wieder der dumme Kreislauf - ohne Job keine Wohnung, ohne Wohnung kein Job. Wenn wir direkt zusammen ziehen würden und ich von Frankfurt aus nen Job suchen könnte, ginge das sicher schneller, als wenn ich von Wien dort Job und Zimmer suchen muss.
Momentan wohnt er bei seinen Eltern in nem Dorf in der Nähe von Frankfurt, dort könnte ich gar nicht hinziehen, da Verkehrsanbindungen fehlen und ich ohne ihn nichtmal zu nem Supermarkt laufen könnte.
Und ja, deine Beschreibung trifft wohl teils auf mich zu.
Was Festes will er auf jeden Fall, er gibt sich auch extrem viel Mühe für mich. An seiner Liebe besteht kein Zweifel, aber er ist ein Mensch, der im Gegensatz zu mir keine schnellen Entscheidungen trifft.