Feinsicherungen mit Sand?

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Moin...
Yo, wie hier schon 'n paar mal richtig beantwortet wurde ist der Sand dazu da den Lichtbogen beim durchbrennen vom Sicherungsdraht zu löschen. Dabei handelt es sich um Quarzsand und wird in dem Zusammenhang umgangssprachlich auch gern als Löschsand bezeichnet. Bei "modernen" Glasrohrsicherungen wir dieser eigentlich nicht mehr verwendet da diese heute mech. recht stabil sind und hatte ursprünglich die Aufgabe zu verhindern das dir im Fall des Auslösens der Glaskörper um die Ohren fliegt. In Sicherungen mit Keramikkörper ist dieser aber bis heute zu finden.
Bei größeren Sachen wie z. B. Hochspannungsschaltanlagen von Trafostationen übernimmt diese Aufgabe ein sog. Löschgas...

Leider bin ich erst sehr spät auf diese Frage gestoßen, aber zukünftige Leser könnten von meiner Antwort noch profitieren, da sie sicherheitsreleant sein kann.

Die meisten Anwender berücksichtigen bei der Sicherungsauswahl zwar Bemessungsstrom und -Spannung, aber nicht das Schaltvermögen Diese sagt aus, welchen Kurzschlussstrom die Sicherung noch sicher unterbrechen kann. ist der Fehlerstrom an der Einbaustelle größer als das Schaltvermögen der Sicherung, wird diese explodieren und möglicherweise großen Schaden anrichten.

Der Sand und das Keramikröhrchen sind daher keine altmodische Spielerei sondern notwendig für ein hohes Schaltvermögen von z. B. 1500 A. Glasröhrchensicherungen haben einwesentlich niedrigeres Schaltvermögen, meistens unter 100 A. Eine sandgefüllte Sicherung mit Keramikröhrchen darf deshalb auf keinen Fall durch eine Glasröhrchensicherung mit kleinerem Schaltvermögen ersetzt werden.


Ich glaube, der Sand dient als Isolierung.

Nur mit Glas müsste das Teil luftleer gemacht werden. Wird eventuell aufwändiger sein.

Nur als Vermutung


Der Sand ist dazu da, den beim Kurzschluss entstehenden Lichtbogen (welcher beim Schmelzen des Drahtes entsteht), in der Sicherung zu löschen.

Also ob der Sand tatsächlich den Funken beim durchbrennen der Sicherung löschen soll, stelle ich mal in Frage. Ich könnte mir eher vorstellen, daß der Sand Wärme an den Glaskörper abführen soll.  

Ich könnte mir vorstellen, daß die Sicherungen zum Schutz der anderen Komponenten recht grenzwertig ausgelegt sind  und die Wärmeabfuhr daher eine Rolle spielt. Denn mit höherer Temperatur steigt der Wiederstand, was ggf nach einer gewissen Zeit ohne besonderes Zutun zum Versagen der Sicherung führen kann. 

Vielleicht auch beides... Laß mich gerne eines Besseren belehren!