"Falsche" Zeichensetzung als Stilmittel?

3 Antworten

Ich selbst wende diese Methode auch gern an und hebe dann den gewünschten Begriff hervor mit einem Ausrufezeichen direkt ohne Leertaste nach dem Wort - mitten im Satz. Dabei ist es mir egal, ob jemand das als Fehler wertet - ich WILL! damit die stilistische Absicht zu erkennen geben. Für mich bedeutet das kreative Freiheit! Gelegentlich verwende ich auch Gedankenstriche vor und nach einem eingeschobenen Begriff. Sprich deinen Lehrer diesbezüglich mal an.

Wie wäre es, wenn du an einer Stelle diese Technik der Hervorhebung aus stilistischen Grünen mit einem Satz erwähnst? Dann gilt diese besondere Zeichensetzung als vereinbart.

Um einen Wechsel der Metaebene kenntlich zu machen, verwendet man ansonsten Anführungszeichen (einfach oder doppelt) - das ist die gängige Methode (so wie in deinem Satz: 'neulich den "Steppenwolf" von Hermann Hesse gelesen').

Ich finde deine Idee sehr gut, beweist sie doch, dass du nicht Sklave der Sprache bist, sondern dass du sie meisterst und sie nach Bedarf anpasst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sprachen machen Spaß!

Spielwiesen  28.05.2019, 00:45

Nachtrag: während meiner Studententätigkeit in einer Redaktion wurden Skripts für Sprecher zuvor in gut lesbarer Großschrift mit genau solchen diakritischen Zeichen versehen - quasi als Betonungshilfe.

Analog kannst du deine Zeichen als 'Betonungs- und Denkhilfe' ausgeben.

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Ja, auch Zeichensetzung kann als Stilmittel verwendet werden, allerdings sieht man das recht selten

Bevor du das selbst in einem Aufsatz so machst, solltest du das Thema auf jeden Fall mit deinem Lehrer besprechen. Dein Lehrer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Meinung zu diesem Thema haben und gerade bewusste Falschschreibung und bewusst fehlerhafte Interpunktion sind heiße Eisen. Du solltest dir schon mächtig viele Gedanken machen, warum du diese Stilmittel anwenden willst.

Nein, es ist kein Stilmittel.

Hermann Hesse hat noch weit mehr Satzzeichen gesetzt, als es die heutige Rechtschreibung vorsieht. Was die Groß- und Kleinschreibung betrifft: Nach Ausrufezeichen und Doppelpunkt wird so weitergeschrieben, wie nach dem Satzzeichen, das durch sie ersetzt wird. Stehen sie also nur "einfach so" in einem Satz, wird ganz richtig danach klein geschrieben - nicht nach Hesse sondern nach Duden.