Falsche Reifen im Autohaus - welche Rechtslage?
Ich habe mir im Juli im Autohaus einen Gebrauchtwagen gekauft. Im Kaufvertrag stand als sonstige Vereinbarung "Tüv AU Neu, Service Neu, Winterreifen" (genauer Wortlaut). Das Autohaus hatte mir bei der Abholung damals die Winterreifen schon in Auto gepackt. Auf dem Reifen kann man heute noch sehen, das mit Kreide das Automodell mit Farbe draufgeschrieben wurde. Heute fiel beim wechseln der Reifen nun auf, dass die verkauften Reifen nicht zum Auto passen. Beim Versuch dies beim Autohaus zu reklamieren, wurde ich abgewimmelt, mit dem Satz ich hätte selbst drauf achten müssen. Das Autohaus würde gebrauchte Autos kaufen und wäre nicht verpflichtet, zu überprüfen ob die mitgekauften Reifen passen.
Ich möchte das nicht so auf mir sitzen lassen und möchte dagegen vorgehen. Ich würde in meinem Schreiben sowohl auf den § des verstecken Mangels, sowie der Nacherfüllung eingehen. Sollte dies nicht klappen würde ich versuchen den Kaufpreis zu mindern. Wenn alle Stricke reißen, werde ich mir wohl rechtlichen Beistand holen.
Nun meine Frage: Ich als Laie darf doch wohl davon ausgehen, dass die im Kaufvertrag angeführten Winterreifen auch zu meinem Auto passen oder? Gibt es diesbezüglich einen §, eine Rechtssprechung oder ein Urteil, welches dies unterstützt? Zudem kann es mir aufgrund der Jahreszeit, ja nun auch passieren, dass es schneit und ich gezwungen bin mir anderweitig neue Reifen zu besorgen. Kann ich die Kosten später auch geltend machen?
5 Antworten
Würde sehr eindeutig sagen, dass es sich um einen Mangel handelt. Entsprechend kannst du Nachbesserung verlangen.
Fristsetzung und einschreiben. Wenn sie nicht reagieren, dann zum Anwalt. Wäre relativ optimistisch, dass du hier recht bekommst.
Er hat dir doch schon angeboten andere Reifen gegen 150,- Euro Aufpreis zu liefern. Was willst du mehr. Die Reifen die im Auto lagen hätten auch nicht mehr fahrtüchtig sein können. Das war nämlich nicht vereinbart.
Also zahle die 150 oder hake die ganze Angelegenheit einfach ab. Ein Rechtsstreit wird sich da nicht lohnen.
Vielleicht vorher mal schlau machen welche Reifen es sein müssen und dann auch anschauen bevor sie wieder unbesehen im Auto landen.
Vielleicht einfach mal ein bisschen Empathie aufbringen, dass nicht jeder beim ersten Autokauf alles bedenkt. Freut mich für sie, das sie noch nie Fehler gemacht haben. Nachher kann man nämlich immer schlau reden.
Unabhängig davon hat ihre Antwort auch nichts mit der Fragestellung oben zu tun.
Meine Antworten haben durchaus mit der Frage zu tun. Du willst nur etwas anderes hören.
Das Autohaus hat dich auch nicht abgewimmelt. Es hat dich nur darauf hingewiesen, eine Ware die man kauft, auch zu überprüfen. Fehler können immer mal passieren.
Es kommt drauf an. Das ist insofern nicht ganz einfach, als dass du einen Winterreifen bekommen solltest und einen bekommen hast.
Hat der Händler dir ausdrücklich gesagt, dass die Reifen zu dem Wagen passen sieht das wieder anders aus. Dann stellt das einen Sachmangel gem. § 434 BGB dar. Grund dafür wäre dann, dass die Sache nicht für die vereinbarte Verwendung geeignet ist.
Die einfachste Lösung in dem Fall wäre, dass er dir einfach die jetzigen gegen passende Reifen tauscht. Die jetzigen kann er ja dennoch verkaufen.
Macht er leider nicht. Er bietet mir andere Reifen, für einen Aufpreis von 150EUR an.
Erging aus dem Inserat oder seinen Aussagen denn, dass die Reifengröße zu dem Wagen passt?
Das Gespräch lief in etwas so ab "wir machen den Tüv neu und die Servicekontrolle neu. Winterreifen sind auch dabei". Ist jetzt wahrscheinlich auch Auslegungssache ob das genau genug ist.
Ich finde die Aussage „Winterreifen sind dabei.“ kann man gut und gerne so auslegen, dass der Laie als Käufer davon ausgehen darf passende Reifen zu kriegen.
Es gibt einen Unterschied zwischen Rädern und Reifen, das ist nicht dasselbe:
Ein Rad besteht aus der Felge und dem Reifen, ein Reifen ist nur der Mantel ohne Felge.
Passt die Reifengröße zu Deinem Auto, aber die Felgengröße nicht?
Dann hätte das Autohaus nämlich keinen Fehler gemacht, so traurig das auch für Dich wäre.
Ach ja, es heißt nicht Narbe, sondern Nabe.
Den Unterschied zwischen Reifen und Rad musste ich mir gerade erst Mal erklären lassen. Danke! ;D Aber auch die Reifegröße entspricht nicht dem was in den Papieren steht. Inwiefern das jetzt schlimm ist kann als Laie leider nicht beurteilen. Sonst würde ich ja fast sagen, okay lasse ich sie "umziehen" (nennt man das so).
Lad Dir mal das COC Deines Autos herunter, soweit im Netz verfügbar, da stehen nämlich alle zulässigen Reifengrößen drin.
Und wenn Deine da auch fehlt, dann ist der Händler tatsächlich in der Haftung.
Wenn im Kaufvertrag Winterreifen aufgeführt sind, kannst du nicht darauf bestehen, Winterräder zu erhalten.
Auf dem Reifen steht 195/50 R15. In den Papieren 175/65 R14 , 175/65 R 14 , 195/45 R 16 , 195/50 R 16 , 195/55 R 15, 195/60 R15
Lad Dir mal das COC Deines Autos herunter, soweit im Netz verfügbar, da stehen nämlich alle zulässigen Reifengrößen drin.
Und wenn Deine da auch fehlt, dann ist der Händler tatsächlich in der Haftung.
Rein vom Wortlaut stimmt das vielleicht, aber das hieße dann ja auch, dass die Felgen eine nicht besprochene - und evtl. unerwünschte - vormontierte Beigabe waren - welche wegen der falschen Größe nachteilig ist. Also quasi eine unerwünschte Entsorgung/Belastung durch den Händler für den Käufer. 😉
Ich würde jedoch ungeachtet dessen ohnehin dahin tendieren, dass man womöglich leider auch deswegen keinen Grund auf Reklamation hat, weil ja gar keine konkrete Größe und sonstige Beschaffenheiten genannt werden - also auch nicht von den Reifen.
Somit es handelt es sich meiner Meinung nach um eine "sehr missverständlich formulierte Grauzone".
Wo ist denn die Rede von Winterrädern? Es geht um Winterreifen.
Du schreibst von einer "Narbe", welche nicht passen würde. Ein Reifen hat keine Nabe.
Eine Nabe findest du in der Felge. Wenn die Nabe nicht passt, versuchst du, eine Felge mitsamt Reifen ans Auto zu schrauben.
Du hast laut Vertrag keine Räder gekauft, sondern Reifen:
Im Kaufvertrag stand als sonstige Vereinbarung "Tüv AU Neu, Service Neu, Winterreifen" (genauer Wortlaut).
Das ist ein Reifen: https://air-abc.at/files/mediamasta/ab41e3_autoreifen.png
Das ist ein Rad: https://i.otto.de/i/otto/12c87b58-614b-5dfb-aa44-20430a110dc5?$responsive_ft2$
Lass die Reifen von der Felge abziehen, gib die nicht gekauften Felgen zurück und lass die Reifen auf passende Felgen aufziehen.
Naja, wenn ein gewerblicher Verkäufer mit Winterreifen das Fahrzeug verkauft, dann kann der private Käufer in diesem Fall davon ausgehen, wenn dies dann Räder sind, dass diese für das Fahrzeug passen.
Sehe da schlechte Chancen für den Händler sich da rauszureden.
Und gebe jemanden der mir falsche Reifen gegeben hat (evtl sogar wissentlich) noch mal 150€ oben drauf, ohne zu wissen das er mir wieder Murks andreht? Woher soll ich denn wissen ob das nicht nur eine Masche ist. Das kann ja nun auch nicht sein 😅