fahren und vertragen Motoren von Bundeswehrfahrzeugen schon immer alle denkbaren Treibstoffe?

3 Antworten

Vielstofffähigkeit bedeutet im Grunde nix weiter, als dass der Motor mit unterschiedlichen regulären Treibstoffen läuft, aber nicht dass man da alles reinkippen kann was nur ansatzweise brennt.

Weil Frittenfett dürfte im Kriegsfall auch nicht unbedingt an jeder Ecke zu bekommen sein....

Gedacht wurde dabei eher an Kerosin, Petroleum, Pflanzenöl oder Vergaserkraftstoff für Fahrzeuge, die eigentlich Diesel brauchen.

Von Experte Highlands bestätigt

Das kann man so nicht allgemein beantworten. Schon der Lkw 5 t, gl MAN 630L2AE von 1955 und einige andere Lkw aus dieser Zeit hatten einen hochverdichteten Vielstoff-Motor. Im Prinzip ein Diesel, der aber mit Veränderungen an der Einspritzmenge der Einspritzpumpe auch mit Otto-Kraftstoff, Düsenkraftstoff, Petroleum oder im größten Notfall auch mit Pflanzenöl oder Motoröl gefahren werden konnte. Bei Betrieb mit Vergaserkraftstoff kam es zu einem Leistungsverlust von etwa 30% und einem Mehrverbrauch von bis zu 50%! Die US-Fahrzeuge und auch viele andere (M-47, M-48, M-88, Hotchkiss, HS-30, Unimog) hatten aber noch Otto-Motoren. Der Leopard 1 und -2 und der Jagdpanzer Kanone bekamen dann einen Vielstoff-Diesel.
Im Frieden durfte ausschließlich mit Diesel gefahren werden, die Umstellung war verplombt. Heute sind alle takt. Fahrzeuge mit Dieselmotoren ausgerüstet und auch für den Betrieb mit Düsenkraftstoff (mit Zusatzadditiv) ausgelegt. Im Kriegsfall wird nur noch Düsenkraftstoff über das NATO-Pipelinesystem gefördert.

Das stimmt auch nur ansatzweise für alte Fahrzeuge. Moderne Autos wie z. B. die MB Sprinter sind der normalen Serienproduktion entnommen, die brauchen auch DIN-konforme Kraftstoffe.