Facharbeit: Kreuzzüge?

5 Antworten

Also, du musst ja im Prinzip 2 mal urteilen. Einmal in der Sache (Sachurteil) und einmal anhand von Werten (Werturteil). Ich selbst habe mich tatsächlich häufiger gefragt, mit welchem Ansatz man an das Konzept Kreuzzug rangehen muss. Ich meine natürlich könnte man einfach vorbelastete Fragen stellen deren Antworten zwangsweise darauf hinauslaufen, dass man die Kreuzzüge aus heutiger sicht als unmoralisches Produkt einer religiös-radikalisierten Gesellschaft "runtermacht".

Ich würde mir an deiner Stelle verschiedene Fragen stellen, die alle das Ziel haben die Frage vorallem aus der damaligen Zeit herraus zu begründen. D.h. es ist meiner Ansicht nach wichtig, NICHT oder zumindest zunächst nicht mit heutigen Werten zu messen.

Solche Fragen könnten sein:

1: Welche Werte lagen der damaligen Gesellschaft zugrunde (und mit der Antwort: "christliche/katholische Werte" ist es hier leider nicht getan, das ganze ist komplexer)

2: Welche Motivation steckte wirklich hinter den Kreuzzügen? Waren sie in Wahrheit politisch motiviert? Wer profitierte von ihnen?In welchem Verhältniss standen jene, die unter ihnen litten zu jenen, die von ihnen profitierten?

3: Was treibt den durchschnittlichen Kreuzritter an?

4: Wie stellt sich die katholische Kirche zu den Kreuzzügen (evtl. kannst du in dem Kontext einen möglichen Wandel der position der Kath. Kirche darstellen)

5: Wie nahmen die Muslime (die ja das Hauptziel der Kreuzzüge waren) das Ganze wahr.

In deiner Arbeit könntest und solltest du meiner Ansicht nach versuchen die Leitfrage möglichst nahe an historischen Fakten zu beantworten. Z.b. kannst du versuchen die Implikationen des "Slogans" "Deus vult" (Gott will es), den der Papst als Leitprinzip der Kreuzzugsära ausgab zu bearbeiten.

Hier noch ein paar historische Fakten, die ich selbst kenne und die mir einfallen, die dir helfen könnten.

1: Was die ursprüngliche Motivation hinter den Kreuzzügen war, scheint umstritten zu sein. Die Katholische Kirche pocht darauf, dass es nur um das fromme Anliegen gegangen wäre, christliche Pilger vor übergriffen Muslimischer Herrscher in Israel zu schützen. Man muss dazu wissen, dass kurz vor den Kreuzzügen angeblich (oder auch wirklich, ich bin mit der Quellenlage leider nicht so sehr vertraut) die muslimischen Herrscher des nahen Ostens (also auch des heiligen Landes Israel) anfingen Kirchen zu schließen und christliche Rituale und Gottesdienste zu verbieten. Da viele Pilgerstätten innerhalb von Kirchen lagen, konnten Pilger diese nicht mehr erreichen.

2: Die Kreuzritter scheinen während der Kreuzzüge von ihren "edlen" Idealen abgewichen zu sein. Im Jare 1204 plünderten und eroberten die Kreuzritter Konstantinopel, die Hauptstadt des byzantinischen Reiches. Dies geschah mit der Rechtfertigung, dass die Byzantiner knapp 150 Jahre vorher mit dem Papst in Rom gebrochen hatten, dass sie daher keine wahren Christen wären und desswegen könne man mit ihnen machen was man will. Der Papst selbst hat interessanterweise an den Anführer der Kreuzritter einen wütenden Brief geschrieben, in dem er sie daran erinnert, dass es nicht ihre Aufgabe ist, andere Christen und deren Hauptstädte und Reiche anzugreifen, sondern Israel zu erobern.

3: Viele derer, die auf Kreuzzug gingen taten dies sicher desswegen, weil der Papst jedem einen Ablass all seiner Sünden versprach, der sich auf diese beschwerliche Reise begibt. D.h. viele Kreuzritter waren vermutliche nur desswegen mit dabei, weil sie sich selbst ihren Platz im Himmel sichern wollten, aber nicht weil sie Lust am Töten von Muslimen hatten.

Zuletzt möchte ich noch zwei Dinge schreiben:

1: Du hast dir ganz schön viel Arbeit aufgehalst. Wenn du das wirklich auf wissenschaftlichem Niveau machen musst, was hoffentliche nicht von der verlangt wird, dann kannst du dich, wenn du fertig bist, damit in Historikerkreisen sehen lassen, um es mal etwas überspitzt zu sagen.

2: Alles was ich hier schrieb, ist der Ansatz, den ich nehmen würde, wenn ich an deiner Stelle wäre. Mach das am besten alles so, wie du es für richtig hälst und wähle den Ansatz, den du für richtig hällst.

Viel Glück!

P.S. Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

Woher ich das weiß:Recherche

earnest  23.03.2020, 09:32

Sternantwort.

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TheDisciple596  22.03.2020, 19:35

Ach ja noch ein Tipp: Suche im Internet oder in Büchern nach den Schriften und Predigten eines Mönches namens "Bernhard von Clairvaux", er war einer der führenden "Ideologen" hinter dem Konzept Kreuzzug.

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Wie argumentierten Geistliche den Kreuzzug religiös zu rechtfertigen, spielten diese Rechtfertigungen überhaupt eine große Rolle? Wie verstanden die Kreuzritter ihre Mission/ ihr Selbstbild? Fände ich spannend, ist aber bestimmt ein zu großes Thema für eine Facharbeit, vll geht es wenn man es auf einen Kreuzzug einschränkt

Wie wurden die Kreuzzüge aus muslimischer Sicht wahrgenommen? Welchen Eindruck machten die europäischen Kreuzfahrer auf die einheimischen?

Keine Ahnung ob dir die Fragen etwas bringen, auf dem Bild kann man nichts lesen


BelfastChild  22.03.2020, 19:19

Du kannst die Datei runterladen und dann vergrößern.

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Ein Krieg im Namen Gottes??? Wen sollte Gott denn beauftragt haben, Krieg gegen die Muslime in Jerusalem zu führen - und auf dem Weg dorthin auch noch die Juden umzubringen (z.B. die in Worms). In der Bibel ist kein solcher Auftrag zu finden. Die Kriege, die Gott seinem Volk Israel verordnet hat, galten alle solchen Völkern, die Israel bedrohten oder deren Land sie einnehmen sollten. Als die Söldner der Kreuzzüge skandierten "Deus vult" - Gott will es, hätte es heißen müssen, der Papst will es, denn das Volk kannte die Bibel nicht und konnte so von der "Geistlichkeit" verführt werden.

Und noch etwas: es wird ständig über die Kreuzzüge der "Christen" lamentiert, die gar keine Christen waren und die 200 Jahre dauerten. Die Eroberungszüge der Muslime jedoch dauerten 1000 Jahre - und heute gehen sie weiter in Form der ungesteuerten Zuwanderung aus den islamischen Ländern.


mulan2255  22.03.2020, 20:41

Ein klassisches Bespiel von Geschichtsklitterung und Ignoranz der Vorgänge wie der Geschichte und Gegenwart. Extremisten sind niemals Maßstab für etwas. Sie sind nur Maßstab für Extremismus.

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mulan2255  22.03.2020, 20:37

Wer hat‘s befohlen? Der Papst höchstpersönlich. ...

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>Die Kreuzzüge — Eine „tragische Illusion“

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN ITALIEN

VOR etwa neunhundert Jahren, im Jahr 1096, brach der erste Kreuzzug auf. Hätten wir damals in Westeuropa gelebt, wären wir unter Umständen Zeuge geworden, wie sich lange Züge von Menschen, Wagen und Pferden sowie Schiffe in Bewegung setzten. Das Ziel war Jerusalem, die Heilige Stadt, die seit dem 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung unter muslimischer Besetzung stand.

Das war der erste Kreuzzug. Viele Historiker sprechen von acht großen Kreuzzügen. Die Teilnehmer der zahlreichen Feldzüge hefteten das Kreuzsymbol auf ihre Kleidung. Die Beziehungen zwischen dem Osten und dem Westen wurden durch diese Feldzüge sehr belastet. Mit den Kreuzzügen gingen Massaker und Greueltaten einher, die im Namen Gottes und Christi verübt wurden. Der letzte große Kreuzzug begann 174 Jahre später, im Jahr 1270.

Die Ursachen

Das erklärte Motiv der Kreuzzüge war es, Jerusalem und das sogenannte Heilige Grab den Muslimen zu entreißen. Aber die wahren Ursachen lagen ganz woanders. Von einigen Ausnahmen abgesehen, war das Verhältnis zwischen den nominellen Christen, die im Nahen Osten lebten, und den Muslimen relativ entspannt gewesen. Das unruhige politische, wirtschaftliche und religiöse Klima in Europa war ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung der Kreuzzüge.

Im 11. Jahrhundert wurden immer mehr Landstriche landwirtschaftlich genutzt, um die Nahrungsmittelproduktion zu steigern. Die Städtebildung erhielt neuen Aufschwung. Die Bevölkerung wuchs stetig. Als aber eine große Anzahl Bauern durch Hungersnot in Armut gestürzt wurden, strömten viele von ihnen in die Städte, wo sie Arbeitslosigkeit und Elend erwartete. Es kam häufig zu Aufständen.

Ganz oben in der sozialen Hierarchie standen die zahlreichen Feudalherren. Diese berufsmäßigen Kriegsherren wollten sich das politische Vakuum zunutze machen, das durch den Zerfall des Kaiserreiches von Karl dem Großen entstanden war, und neue Ländereien erobern.

Auch innerhalb der römischen Kirche brodelte es. Im Jahr 1054 verlor sie die Herrschaft über die Ostkirche. Außerdem wurden viele Geistliche der Unmoral und der Einmischung in die Politik bezichtigt.

Der Appell von Clermont

In einem solchen Klima rief Papst Urban II. zum ersten Kreuzzug auf. Aus seiner Sicht wäre mit einer militärischen Zurückgewinnung Jerusalems und Palästinas mehreren Zwecken gedient gewesen. Die Einheit der Christenheit im Westen wäre gefestigt und das Primat der römischen Kirche untermauert worden. Die beständigen Fehden der gehobenen Stände hätten ein Ventil gefunden. Diese Stände hätten ihr militärisches Können für einen „edlen“ Zweck einbringen und dadurch zum militärischen Standbein der Kirche werden können; als Gegenleistung hätten sie religiöse und vor allem wirtschaftliche Vorteile gehabt.

Am 27. November 1095 hielt Urban auf dem Konzil von Clermont (Frankreich) seine Kreuzzugspredigt. Die Kirche malte ein düsteres Bild von den Feinden, die göttliche Vergeltung verdienen würden. Laut Aussage von Fulcher von Chartres, einem Kirchenmann, der an dem ersten Kreuzzug teilnahm, war der Krieg notwendig, um die „Christen“ im Osten gegen die Muslime zu verteidigen. Sofortige Sündenvergebung wurde denen versprochen, die im Kampf oder unterwegs sterben würden. Die Feudalherren konnten daher ihre brudermörderischen Fehden auf einen „heiligen“ Krieg gegen „Ungläubige“ übertragen. Auf dem Konzil fand ein Ruf Widerhall, der zum Motto des ersten Kreuzzuges werden sollte: „Gott will es!“

Die zwei Aufbrüche

Als das Datum des Aufbruchs, der 15. August 1096, feststand, vergewisserte sich der Papst der Unterstützung des Lehnsadels, der mit den militärischen Operationen betraut wurde. Die Kirche garantierte dem Lehnsadel den Schutz seiner Ländereien für die Dauer des Unterfangens. Die weniger Wohlhabenden wurden gedrängt, das Unternehmen mit Spenden zu unterstützen.

Einige brachen jedoch schon vor dem festgelegten Termin auf. Es handelte sich um eine nicht ausgebildete, undisziplinierte Horde, zu der auch Frauen und Kinder gehörten. Man nannte sie pauperes Christi (die Armen Christi). Ihr Marschziel: Jerusalem. Sie wurden von aufrüttelnden Volkspredigern angeführt, von denen Peter der Eremit vielleicht der berühmteste war; dieser Mönch predigte seit Ende des Jahres 1095 den Volksmassen.

Nach Albert von Aachen, einem Chronisten des Mittelalters, war Peter bereits zuvor nach Jerusalem gereist. Es hieß, er habe eines Nachts eine Vision gehabt, in der Christus ihn ermahnt habe, zum Patriarchen von Jerusalem zu gehen; dieser würde ihm ein Empfehlungsschreiben geben, das er mit in den Westen nehmen solle. Albert von Aachen sagt, daß dieser Traum sich erfüllte und daß Peter sich nach Erhalt des Briefes nach Rom aufmachte, wo er mit dem Papst zusammentraf. In dem Bericht des Albert von Aachen vermischen sich Realität und Phantasie, aber die angeblichen Träume, Visionen und Briefe waren höchst wirkungsvolle Mittel, um die Massen zu mobilisieren.

Am 20. April 1096 verließ die Schar, die sich um Peter den Eremiten gesammelt hatte, Köln. Da sie nicht über die notwendigen Mittel für die Seereise verfügten, mußten die pauperes die lange Reise ins Heilige Land zu Fuß oder in klapprigen Wagen antreten. Sehr schnell wurde ihnen bewußt, daß sie so gut wie keine Nahrungsmittel und Waffen bei sich hatten, und sie begannen, die Bevölkerung auszuplündern, die von diesen undisziplinierten Horden von „Soldaten Christi“ völlig überrumpelt wurde.

Die ersten, über die sie herfielen, waren europäische Juden, die man bezichtigte, korrupten Bischöfen Geld zu leihen. Greueltaten wurden von den Anhängern Peters des Eremiten an den Juden begangen, und zwar an Orten wie Rouen und Köln, dem Ausgangspunkt. Als die Juden in Mainz, gemäß Albert von Aachen, sahen, wie die Christen weder Kinder verschonten noch mit sonst jemand Mitleid hatten, „ergriffen [sie] nun gegen sich selbst und gegen die eigenen Glaubensbrüder die Waffen, gegen die eigenen Kinder und Weiber, Mütter und Schwestern und töteten sich in gegenseitigem Morden. Mütter schnitten, was zu erzählen schon Sünde ist, mit dem Messer ihren saugenden Kindern die Gurgel ab, andere durchbohrten sie. Denn sie wollten alle lieber von eigenen Händen als durch die Waffen der Unbeschnittenen fallen.“

Ähnliche Ereignisse wiederholten sich während der Reise zum Balkan auf dem Weg nach Kleinasien. Als die wilden Horden schließlich Konstantinopel erreicht hatten, forcierte Kaiser Alexios I. die Überfahrt der pauperes nach Kleinasien, damit sich solche Übergriffe ja nicht wiederholten. Dort wurden zahlreiche Frauen und Kinder sowie Kranke und Alte von muslimischen Truppen hingeschlachtet. Nur einige wenige Überlebende konnten sich zurück nach Konstantinopel retten.

Zwischenzeitlich, im Sommer des Jahres 1096, waren ausgebildete Truppen aufgebrochen. An der Spitze standen berühmte Führer jener Tage. Der ungezügelte frühe Aufbruch der pauperes hatte Papst Urban Sorgen bereitet, deshalb veranlaßte er, daß die Bewegung in Richtung Osten in geregelteren Bahnen verlief. Wer aufbrechen wollte, mußte nun nachweisen, daß er über genügend Mittel zum Lebensunterhalt verfügte. Das Ziel war es, die Teilnahme von Frauen, Kindern, Alten und Armen einzuschränken.

Eroberung und weitere Gemetzel

Die Heere, die Ritter und die überlebenden pauperes sammelten sich in Konstantinopel und machten sich von dort aus auf, ihrem Ziel entgegen. Wieder wurden im Namen Gottes Gewalttaten verübt. Der Chronist Peter Tudebod berichtet, daß die Kreuzfahrer bei der Belagerung Antiochias nach dem Niedermetzeln ihrer Feinde „alle Körper in ein Massengrab warfen und die abgeschlagenen Köpfe zu ihren Zelten trugen, um sie zu zählen, mit Ausnahme vierer Pferdeladungen von Köpfen, die sie den Vertretern des Emirs von Babylon an den Strand sandten“.

Am 15. Juli 1099 fiel Jerusalem an die Kreuzfahrer. Raimund von Aguilers berichtet von einem schrecklichen Schauspiel. „Den einen wurden, was leichter war, die Köpfe abgeschlagen, andere wurden mit Pfeilschüssen gezwungen, von den Türmen zu springen. Wieder andere wurden . . . verbrannt. Man sah Haufen von Köpfen, Händen und Füßen in den Häusern und Gassen.“ Doch erneut versuchten die Kreuzfahrer, die Gewalttaten im Namen der Religion zu rechtfertigen.

Das Ende einer Illusion

Durch den Sieg kam das lateinische Königreich Jerusalem ins Dasein. Seine Existenz stand auf wackeligen Beinen, denn schon bald rivalisierten die Feudalherren, die sich im Osten etabliert hatten, miteinander. In der Zwischenzeit reorganisierten sich die Muslime militärisch. Gebiete in Palästina zu verlieren war sicher nicht in ihrem Sinn.

Im Lauf der Zeit wurden weitere Kreuzzüge organisiert, der letzte im Jahr 1270. Infolge von Rückschlägen begannen allerdings viele, an der Rechtmäßigkeit solcher Unternehmungen im Namen der Religion zu zweifeln. Wenn Gott diese „heiligen“ Kriege wirklich billigte, so dachten sie, hätte er bestimmt diejenigen begünstigt, die behaupteten, mit seinem Segen zu handeln. Doch seit dem 13. Jahrhundert versuchen Kirchenrechtler, solche Religionskriege und die Rolle, die die Geistlichkeit darin spielte, zu rechtfertigen.

Der Enthusiasmus, mit dem die ersten Kreuzfahrer erfüllt waren, schwand dahin. Eine Fortsetzung der Kriege hätte letztlich vor allem den wirtschaftlichen Interessen des Westens geschadet. Daher wurden die Waffen gegen die inneren Feinde der europäischen Christenheit gerichtet: die Araber in Spanien, die Häretiker und die Heidenvölker im Norden.

Im Jahr 1291 fiel Akko, die letzte Festung der Kreuzfahrer, an die Muslime. Jerusalem und das „Heilige Grab“ blieben in muslimischer Hand. Zwei konfliktreiche Jahrhunderte lang hatten wirtschaftliche und politische Interessen religiöse Fragen beherrscht. Der italienische Historiker Franco Cardini bemerkt dazu: „Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Kreuzzüge immer mehr zu einer verworrenen politischen und wirtschaftlichen Operation entwickelt, zu einem vielschichtigen Machtkampf, an dem Bischöfe, Äbte, Könige, Spendeneintreiber und Bankleute beteiligt waren. In diesem Kampf . . . hatte das Grab Jesu völlig an Bedeutung verloren.“ Cardini sagt weiter, die Geschichte der Kreuzzüge sei die Geschichte des größten Fehlers, des verwickeltsten Betruges und der tragischsten und in gewisser Hinsicht lächerlichsten Illusion der gesamten Christenheit.

Keine Lehre daraus gezogen

Die Geschichte der Kreuzzüge und deren Scheitern sollten gelehrt haben, daß Habgier auf wirtschaftlichem Gebiet und das Verlangen nach politischer Vormachtstellung zu Fanatismus und zu Blutbädern führen können. Doch man hat daraus keine Lehre gezogen. Die zahlreichen Konflikte, durch die viele Gebiete der Erde mit Blut besudelt werden, beweisen dies. Religion dient dabei oftmals als Deckmantel für Abscheulichkeiten.<

(Quelle: „Erwachet“ 97, 8.10., S. 15)


TheDisciple596  28.03.2020, 17:44

Ist "Erwachet" nicht eine der beiden Zeitschriften der Zeugen Jehovas ?

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TheDisciple596  28.03.2020, 17:53
@OhNobody

Ich möchte dich nicht angreifen, aber ich vermute, dass nicht viele diese Zeitschrift als seriöse Quelle anerkennen werden.

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OhNobody  28.03.2020, 18:13
@TheDisciple596

Da irrst Du Dich.

Bei der Literatur der ZJ handelt es sich um die weltweit meistaufgelegte religiöse Literatur.

Warum hat diese Literatur einen solchen Absatz? Weil sie sehr gut recherchiert und zudem keiner Strömung verpflichtet ist.

Schau Dir den von mir hier reinkopierten Beitrag an. Da gibt es nichts dran zu deuteln.

Der Wachtturm und Erwachet! werden jeden Monat in einer Auflage von ca. 50 Millionen herausgegeben.

Veröffentlichungen von Jehovas Zeugen werden inzwischen in über 1000 Sprachen übersetzt.

Viele dieser Veröffentlichungen kann man sich von unserer WEB-Seite online durchlesen oder anhören und als Audio-, PDF- oder EPUB-Datei herunterladen.

In etlichen Gebärdensprachen stehen Publikationen als Videos zur Verfügung. Außerdem lassen sich dramatische Bibellesungen, biblische Dramen und Musik zum Entspannen und Genießen herunterladen.

Das ist weltweit unerreicht. Und die Auflagen sprechen für die Qualität.

Überzeuge Dich einfach selbst davon.

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TheDisciple596  28.03.2020, 18:26
@OhNobody

1: Woher hast du diese Zahlen?

2: Ich habe mich genügend mit den ZJ beschäftigt und weiß, dass das nichts für mich ist. Meine Zeit bei den Katholiken hat mich gelehrt, dass ich mir nie wieder von Menschen sagen lassen werde, was richtig und was falsch ist.

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TheDisciple596  28.03.2020, 20:26
@OhNobody

Nein. Aber wie ich bereits sagte: Die hohen Auflagezahlen eurer Zeitschriften sagen nichts über euch aus, außer, dass ihr eben extrem viele Zeitungen druckt. Und ich meine in eurer Gemeinschaft soll doch alles dem Willen "Jehovas" dienen.oder? Also müsste doch auch jeder Artikel und jede Zeitschrift so gemacht sein, dass sie eurer Vorstellungen entspricht, oder ? Worauf ich hinauswill ist, dass ich mir ehrlich gesagt schwer vorstellen kann, dass es euch "nur" um das Präsentieren von Tatsachen geht. Hat nicht jede eurer Aktionen und Veröffentlichungen zum Ziel, euren Glauben zu verbreiten? Und wenn die antowort ja sein sollte, dann finde ich das nichtmal schlimm. Ich verstehe das sehr gut, ich selbst will nur nicht mit so etwas in berührung kommen, weil mir die katholische Kriche gezeigt hat, was organisierter Glaube (auch "Religion" genannt) mit Menschen macht. Aber ich glaube nicht, dass es generell "böse" ist, dass ihr versucht eure Version des Christentums zu verbreiten.

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Ich habe mir hier diese seltsame Themen Formulierung zur Sicherheit noch mal rein kopiert: „Sind die Kreuzzüge ein Krieg im Namen Gottes?“

ich finde es total toll, wie viele Gedanken sich die Leute hier schon gemacht haben. Die haben eigentlich mehr geleistet als der Lehrer, wenn dessen Formulierung ist äußerst problematisch.

denn man muss natürlich klären, was mit „im Namen Gottes“ gemeint ist.

es reicht schon, wenn der Papst sich auf seinen Gott beruft, dann ist die Antwort ja. Was willst du da noch untersuchen.

oder will dein Lehrer, dass du heraus bekommst, ob Gott damit einverstanden war? Das ist doch nun wirklich völlig lächerlich.

ich würde also auf jeden Fall mit dem Lehrer noch mal sprechen. Das ist eher eine Aufgabe für einen Essay, in dem man dann selbst auf originelle Art und Weise das Problem der Aufgabenstellung löst.

Das Thema einer Facharbeit muss aber eine Fragestellung oder eine Problemstellung enthalten, die in sich weitgehend eindeutig ist.