Ex zurückgewinnen oder loslassen?
Guten Tag ihr Lieben,
ich will nicht lange um den heissen Brei reden.
mein (Ex) Partner hat sich von mir getrennt, er meint dass er abgeschlossen habe was aber definitiv nicht der Fall ist. ( mein Gefühl )
wir hatten eine kleine Kontaktsperre um uns kurz zu sammeln. Ich hatte eine Abtreibung bzw Verlust unseres Kindes was ihn auch sehr mitnimmt.
In der Vergangenheit gab es Streit ja, über belanglose Dinge und ich weiß dass ich einen großen Teil falsch angegangen bin ( Art und Weise wie man streitet ) Ich kenne meine Schwachstellen und weiß auch das ich an mir arbeiten muss bezüglich dieses Punkts. Er meinte letztens zu mir „ich kann dir hundert Gründe nennen warum ich dich liebe aber diese eine Punkt, mit dem kann ich nicht mehr leben“. Ich akzeptiere diese Aussage, da er nicht ganz unrecht hat.
Er ist derzeit so abgeneigt einen zweiten Versuch zu starten aus Angst vor Enttäuschung und Verletzbarkeit weil er es nur auf die Vergangenheit bezieht. Ich solle mir keine Hoffnungen machen.
auf der anderen Seite kam er einen Schritt auf mich zu und ich hatte ein sehr gutes Gefühl, wir hatten wieder was miteinander und er bekundete seine Liebe, dass er es unbedingt mit uns möchte. Tag darauf war er wieder kalt. Er unterhielt sich mit seinen Freunden und die raten ihm dazu, es schnell zu beenden. Er sei sich jetzt seinen Standpunkt sicher. Trotz der Trennung hat er mich trotzdem geküsst, meine Hand gehalten, mich lange umarmt usw
Ich würde ihn gerne zeigen, dass ich anders kann und die Beziehung und mich reflektiert habe. Ich vermisse ihn schrecklich und zwingen / aufdrängen kann ich mich ja auch nicht.
Ich weiß auch der das der Streit in der Vergangenheit uns belastet hat, auch in der Schwangerschaft bezüglich schnell umziehen, was neues suchen usw hat er sich immer große Sorgen gemacht und teils auch künstlichen Stress erzeugt.
Es wurden von beiden Seiten Grenzen überschritten. Da gibt es auch nichts schön zu reden und wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es sofort tun.
Er ist verletzt, nachtragend und holt die Vergangenheit immer wieder auf. Er macht Vorwürfe dass ich leichtfertig die Beziehung kaputt gemacht habe und obwohl er gut zu mir war. Leider stand ich mir selbst oft im Weg aus Angst mich verletzbar zu machen. (ist ein Fehler gewesen).
warum wirft man das Beziehungsende einem vor wenn man abgeschlossen hat?
Wieso kommt er einen Schritt auf mich zu obwohl er sich ja im Klaren ist?
er weicht vielen direkten Fragen aus.
Wie kann ich ihm das Gegenteil„beweisen“?
hat es überhaupt eine Zukunft noch oder soll ich abschließen?
danke für eure Aufmerksamkeit
5 Antworten
Dass du euer Kind verloren hast, tut mir sehr leid. Das ist eine sehr harte Erfahrung, die nachhaltig prägt. Vielleicht schwingt im Hintergrund nicht ausgesprochene und irrationale Schuldzuweisung mit, was einen zusätzlichen Keil zwischen euch treiben würde. Es braucht auch Zeit, diesen Verlust zu verarbeiten.
Hinzu kommen noch die anderen Differenzen zwischen euch.
Ich denke, dass er natürlich noch für dich empfindet, aber dass er an einem Punkt angelangt ist, wo die Gefühle für dich nicht mehr den Ausschlag geben, sondern seine Vernunft. Sein Kopf legt sein Herz auf Eis. Er sieht ganz klar, dass es mit euch beiden nicht auf Dauer funktionieren wird, trotzdem hängt er noch an dir. Darüber ist er sich im Klaren. Die Gefühle sind da, werden aber durch andere Dinge überschattet.
Er denkt vermutlich, dass eure unterschiedlichen Wesen nicht füreinander geschaffen sind. Und er glaubt wahrscheinlich auch, dass ihr euch beide nicht um 180 Grad wenden könnt, so dass die alten Probleme nicht wieder auftreten würden. Im Grunde hätte er zumindest jetzt recht damit. Ihr seid beide die gleichen Persönlichkeiten, wie in eurer Beziehung und die Themen zwischen euch sind nach wie vor existent.
Gebt euch beiden mehr Zeit und Abstand - ohne Kontakt. Werdet euch über eure Gefühle klar, lasst die Dinge sich beruhigen. Das Verhältnis "Herz und Kopf" schlägt bei ihm gerade zu Ungunsten des Herzens aus. Dieses Verhältnis müsste sich wieder wandeln, damit er den Wunsch verspürt, mit dir einen neuen Anlauf zu starten.
Er muss dich vermissen, damit seine Gefühle für dich ihm wieder deutlicher spürbar werden. Die Chance solltest du ihm und dir geben und ihn loslassen. Wenn er zu dir zurückfindet, dann hat er sich daran erinnert, was du wirklich für ihn bist.
Ob es einen Neustart für euch gibt, ist schwer zu sagen. Aber nahtlos könnt ihr eure Beziehung wohl nicht wiederaufnehmen, weil doch zuviel Porzellan zu bruch gegangen ist.
Nehme dir Zeit und Raum, an deinen Defiziten zu arbeiten - unabhängig davon, ob ihr wieder zusammenfindet. Das sind Themen, die außerdem jede weitere Beziehung belasten würden.
Wenn jemand mal zu solchen Aussagen im Stande ist, hat derjenige sicher schon Wochen und Monate damit verbracht innerlich mit dem Thema abzuschließen.
Nachlaufen bringt nie etwas, es sei denn es ging vorab um fehlende Aufmerksamkeit, dann ist Nachlaufen natürlich ein Beweis dafür, dass man es ernst meint. In allen anderen Fällen stößt das den alten Partner eher ab.
Du kannst dich nur absolut rar machen und hoffen das ihm dann auffällt, dass er ohne dich nicht sein will - danach klingt es aber um ehrlich zu sein nicht.
Bedenke - jemand der dich nicht möchte, hat dich auch nicht verdient. Fehler macht jeder und die werden in der Regel erst dann wirklich relevant wenn man eh keine Lust mehr auf die Beziehung hat.
Arbeite an den Punkten die dich an dir selbst stören, mach Sport, lies ein Paar Bücher und wenn du dich merklich verbessert hast, such dir jemanden neues
Ich kann es nicht einschätzen ob er vorher damit schon abgeschlossen hat. Ich denke wenn es der Fall gewesen wäre, dann hätte er es auch gesagt. Stattdessen haben wir uns auf unser Baby gefreut, gefreut eine Familie zu werden und Pläne gemacht.
ja es gab manchmal die fehlende Aufmerksamkeit. Er beschwert sich darüber dass ich ihm sie jetzt zeige und vorher seiner Meinung nach nie die Bereitschaft hatte.. was auch nicht stimmt. Ich hätte sonst keine Beziehung geführt oder an uns als Familie gedacht.
Er hatte oft Ängste und selbstzweifel, Eifersucht unf Verlustängste dass ich mal weg sein könnte, obwohl ich ihm nie den Anlass gegeben habe an sowas überhaupt zu denken. Jetzt ist es auf einmal anders. Er denkt mit dem Verlust des Babys auch anders und statt für mich / uns als Team dazu sein, hat er sich zurückgezogen.
was mich fertig macht.. ich verstehe auch einfach nicht warum er davon überzeugt ist, dass ich ihn nicht genug liebe und Wertschätzung entgegenbringe obwohl ich es täglich tue.
Er glaubt mir nicht, dass ich täglich an ihn denke oder ihn bei mir haben will. Ich komme mir mittlerweile so verrückt vor.. vor lauter Verzweiflung bin ich sogar auf der Plattform gelandet…
Bedenke - jemand der dich nicht möchte, hat dich auch nicht verdient.
Warum sollte das so sein?
weil er es nur auf die Vergangenheit bezieht.
Was bleibt denn anderes, wenn man den Sinn einer Beziehung bewertet ?
Ganz offensichtlich haben bisherige Versprechungen auf Änderung nicht das Ergebnis gebracht welches Sinn am Fortführen dieser Beziehung erkennen lässt.
Will man sich nicht weiter Quälen, ist es besser abzuschließen.
Ich kriege täglich Vorwürfe.. nicht wegen dem Verlust des Kindes sondern weil ich seiner Meinung nach nicht genug Bereitschaft hatte..
Warum muss man sich das freiwillig antun?
Ich weiß die Vorwürfe sind blöde / unschön und warum tut man es sich an? Weil man nach wie vor den Menschen liebt und auch weiß wie es ihm mit der Situation geht. Wie sehr auch es ihm Kummer bereitet.. weil er sich gerade nicht anders ausdrücken kann?! Entweder Vorwürfe oder zurückziehen und nichts sagen.. dann ist mir lieber wenn er jegliche positive und negative Emotion einem Raum bietet bzw alles rauslässt als alles in sich reinzufressen.. klingt vllt blöde von meiner Seite aus aber ja.. deshalb gebe ich es mir, aus liebe und auch Sorge um ihn.
Puh, das klingt kompliziert und wenn er sagt, für ihn ist es aus und dass er mit diesem einen Punkt von dir definitiv nicht leben kann, besteht auch ersteinmal keine Chance, ihn wiederzugewinnen.
Wenn Du diesen Punkt auch selber als störend siehst, dann nutze die Zeit und arbeite dran.
Vielleicht seht ihr euch ja in ein paar Monaten nocheinmal und dann hast du dich da geändert, aber jetzt aktuell sehe ich da wenig Chancen…
Dieser eine Punkt ist kein Charakterzug von mir. Ich habe immer versucht ihm zu zeigen wie viel er mir bedeutet weil ich mit Worten es nie ausreichend beschreiben konnte.. ihm war das zu wenig. Jetzt wo ich ihn an meiner Seite brauchen könnte, um auch den anderen Verlust zu verarbeiten der uns beide nun mal betrifft, zieht er sich zurück. Wir telefonieren täglich miteinander, was mich auch dementsprechend verwirrt. Ich würde ihm es gerne irgendwie zeigen weil meinen Worten nicht geglaubt wird. Ich will mich nicht mit ihm streiten oder unnötig diskutieren und schon gar nicht verletzten.. er ist der Meinung ich liebe ihn nicht genug. Sagt er mir auch ständig.
Es ist viel passiert. Jeder hat Verletzungen davongetragen.
Dein Partner zeigt aber eher als du Einsicht, er hat schon längst mit der Verarbeitung begonnen. Du willst ihn zurück, du meinst, mit ihm zusammen kämest du mit all den Vorfällen klar, würdest glücklich sein, du hältst an etwas fest, was in Scherben liegt.
Jeder muss allein mit dem zurechtkommen, was geschehen ist. Konzentriere dich auf das, was dich quält. Sprich mit anderen, lasse deinem Partner den Freiraum, den er braucht.
Ob ihr noch einmal einen Neustart wagen könnt, ist ungewiss. Auf jeden Fall musst du loslassen. Das, was passiert ist und deinen Freund, der ebenso kämpft wie du.
Wenn er mit der Verarbeitung begonnen hat, wieso macht man dann Vorwürfe? Er teilt täglich mit wie enttäuscht er über die Situation ist und dass er doch eine Familie mit mir wollte und es jetzt eben anders gekommen ist. Was ihn auch fertig macht aber den Schritt auf mich zuzugehen will er nicht. Für mich ist es definitiv auch nicht einfach.
Ich weiß und bin mir im Klaren übers loslassen. Die Problematik liegt hier auch sehr stark bei mir weil die zwei Verluste gleichzeitig passiert sind und ich das eine mit dem anderen verbinde. Wenn ich an mein Baby denke, dann auch automatisch an ihn. Wenn ich an ihn denke, dann auch an unser Baby.. ich kann es gar nicht beschreiben ohne direkt wieder emotional zu werden..
Er holt die Vergangenheit jetzt seit dem Verlust des Kindes immer wieder raus. Ich kriege täglich Vorwürfe.. nicht wegen dem Verlust des Kindes sondern weil ich seiner Meinung nach nicht genug Bereitschaft hatte.. ich wollte eine Familie mit diesem Mann gründen, ihn als Partner an meiner Seite und für unseren Krümmel.. ist das nicht genug Bereitschaft oder Liebe für einen Menschen, solch einen Schritt mit ihm gemeinsam gehen zu wollen? Vorher hat es scheinbar ja auch Sinn gemacht die Beziehung zu führen sonst wäre man doch nicht bis zu diesem Punkt gegangen.. oder?