Evolution der Pferde?

5 Antworten

Schau dir einfach die einzelnen Evolutionen auf bestimmte Körpermerkmale an.

Die Evolution der Pferde wird leider immer noch allzu oft in den Lehrbüchern als eine direkte Linie dargestellt. Demnach hätte sich die Evulution der Pferde folgendermaßen abgespielt: die "Urpferde" waren kleine waldbewohnende Huftiere vom Buschschlüpfertyp. An jedem Fuß hatten sie mehrere voll augebildete Zehen und sie ernährten sich von weichen Blättern, die sie mit niedrigkronigen Backenzähnen kauten. Als das Klima sich änderte, verschwanden die Wälder und es breiteten sich weite Graslandschaften aus. Die Pferde wurden größer und als Anpassung an den neuen Lebensraum, der kaum Deckung bot, wurden sie zu schnellen Fluchttieren. Ihre Beine wurden länger, die Anzahl der Zehen reduzierte sich auf nur noch eine einzige je Fuß. Die Backenzähne wurden hochkronig, um damit die vergleichsweise harten silikatreichen Gräser abweiden zu können. In der Evolution der Pferde seien demnach folgende "Trends" erkennbar:

  • Größenzunahme
  • Reduktion der Zehenanzahl
  • Entiwkclung hochkroniger Backenzähne

In Wirklichkeit hat sich die Evolution der Pferde aber gar nicht so abgespielt. Der Eindruck des Trends entsteht nur, weil heute zufällig nur noch eine einzige Pferdegruppe übrig ist, nämlich dei Gattung Equus und die ist zufällig groß, hat hochkronige Zähne und nur einen Huf je Bein. Der Stammbaum der Pferde ist aber keine gerade Linie, sondern ein sich weit verzweigender Busch mit ganz unterschiedlichen Linien, in denen sich jeweils eigene und ganz unterschiedliche "Trends" abgespielt haben. Es gab auch späte Pferdeformen, die mehrere Hufe hatten und sich von Blättern ernährten. Einige waren sogar kleiner als ihre direkten Vorfahren. Betrachtet man den Stammbaum der Pferde als Ganzes, hat es einen Trend in der Evolution also gar nicht wirklich gegeben. Wie sollte das auch möglich sein? Evolution ist immer ein ungerichteter Prozess, der kein Ziel verfolgt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

pony  24.06.2021, 21:03
 Als das Klima sich änderte, verschwanden die Wälder und es breiteten sich weite Graslandschaften aus. Die Pferde wurden größer und als Anpassung an den neuen Lebensraum, 

das pferd ist KEIN steppentier.

es füllt ALLE lebensraumnischen aus. tundra, taiga, sumpfe, moore, wüste...

die Anzahl der Zehen reduzierte sich auf nur noch eine einzige je Fuß. 

die meisten pferde tragen rudimentär eine zweite und dritte zehe an der rückseite der fessel. bei allen kurzbeinigen rassen mit viel behang und runden, grossen hufen, findet sich mehr als ein rudiment. häufig finden sich ein oder zwei stummelknochen mit regelrechten zusätzlichen kleinen hufen (funktionslos) - das heisst, das sumpfpferd kehrt von der sackgasse einzehigkeit zurück zum besseren stützen durch drei zehen.

Entiwkclung hochkroniger Backenzähne

entwicklung eines komplett lebenslang weiterwachsenden zahnapparat. pferde haben keine schmelzkrone und es wäre blöd, wenn sie im alter noch kauen, aber nicht mehr abbeissen könnten. die schneidezähne und vorderen backenzähne verlieren sehr alte pferde als allerletzte.

weil heute zufällig nur noch eine einzige Pferdegruppe übrig ist, nämlich dei Gattung  Equus 

als da wären

tarpan (ausgerottet), eigene gattung, nachkommen zwischen pferd und tarpan waren nicht fortpflanzungsfähig, esel, halbesel, (z.b. kiang), zebra

ist halt die frage, ob das die lehrer in einer prüfung nicht überfordert. sie wollen gerne das abfragen, was in den lehrbüchern steht. und das ist reichlich überholtes zeug.

da bleibt der fragestellerin nichts übrig, als ihr schulbuch zur rate zu ziehen.

was schade ist, weil pferd und hund einen sonderstatus einnehmen. sie sind stark von genmutationen betroffen, haben einen schnellen generationswechsel und können deswegen in kurzer zeit stark verändert werden.

ich bin überzeugt, innerhalb von 8 generationen (40 jahre) liesse sich ein pferd züchten (ohne einsatz von gentechnik), das an den vorderbeinen über 3 zehen verfügt. weitere 8 generationen und die zehen sind alle funktionsfähig. die aufhängung des hufes ist eine genetische sackgasse, was etwas damit zu tun hat, dass das ganze entweder stabil ODER beweglich sein kann, aber nicht beides. mit mehr knochen bieten sich bessere haltemöglichkeiten und weniger empfindlichkeit für sehnen und bänder.

ich finde deine antwort im übrigen gut. hilfreich und danke dafür.

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Darwinist  25.06.2021, 16:28
@pony
das pferd ist KEIN steppentier.
es füllt ALLE lebensraumnischen aus. tundra, taiga, sumpfe, moore, wüste...

Na ja, ich spreche von den Wildequiden. Die verschiedenen Haustierformen des Pferde habe ich hier außen vor gelassen. Die meisten Wildequiden bewohnen naturgemäß Steppen- und Savannenlandschaften oder halbwüstenartige Buschlandschaften. Natürlich ist das nur eine sehr allgemeine und unvollständige Umschreibung.

die meisten pferde tragen rudimentär eine zweite und dritte zehe an der rückseite der fessel.

Ja, das ist mir klar. Griffelbeine sind auch die rudimentären Reste der Metatarsalia bzw. Metacarpalia der zweiten und vierten Strahlen. Funktionell, also voll ausgebildet, besitzt die Gattung Equus aber, sieht man mal von gelegentlichen Atavismen ab, nur einen Strahl, der der dritten Zehe entspricht.

pferde haben keine schmelzkrone

"Hochkronig" bezieht sich in diesem Fall auf die Form der Zahnkrone (=alles oberhalb der Zahnwurzel) und meint die hypsodonte Form. Du hast natürlich damit recht, dass die Krone der Molaren nicht vollständig mit Schmelz überzogen ist, stattdessen sind bei den Pferden Schmelzleisten ausgebildet.

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ich wollte fragen ob ihr da vielleicht einen kurzen Satz mir schreiben könntet den ich auswendig lernen könnte.

das ist nicht möglich.

das ganze thema ist viel zu komplex und sprengt den rahmen dessen, was du verstehen könntest und was deine lehrer verstehen, bzw. hören wollen.

es hilft nichts - du musst dein schulbuch wälzen. das ist das wissen, das abgefragt wird.

ich könnte dir eine ausführliche interpretation bieten - aber auch das sprengt hier den rahmen.

bislang hat man sich mehr für elefanten interessiert, als für pferde - verwandte des elefanten sind die wale, die manatis (seekühe), der klippschliefer etc.

mit dem pferd verwandt sind z.b. nashörner und tapire.

lies dir das durch, das erste kapitel genügt.

Haustiere: Pferde - Pferde - Haustiere - Natur - Planet Wissen (planet-wissen.de)

kleines gimmick: präsentiere, um die vorstellungskraft von mitschülern und lehrern anzuregen, ein bild von einem kantschil. so wie der aussieht, kann man sich in etwa das 25cm grosse "urpferdchen" vorstellen.

ich finde, der fleckenkantschil sieht sehr überzeugend aus.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/20/Indian_spotted_chevrotain_Moschiola_indica_Mouse_deer_from_the_Anaimalai_hills_DSC9927_03.jpg/1200px-Indian_spotted_chevrotain_Moschiola_indica_Mouse_deer_from_the_Anaimalai_hills_DSC9927_03.jpg

viel glück.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Das heutige Pferd stammt vom Urpferd ab. Es war etwa 50cm groß. Dadurch das Pferde Fluchttiere sind wollen sie einen Überblick haben um früh genug vor Feinden zu flüchten, deshalb wurden sie im Laufe der Evolution immer größer.

Musst du noch ein bisschen umformen, aber ich habe keine Ideen 😬

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Meine reitlehrerin hat mal irgendwoswas gesagt: die urpferde hatten mehrere Zehen und die heutigen ja nurnoch eine also den Huf. Keine Ahnung ob das so stimmt