Eure Meinung zur BILD?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich versuche das objektiv zu sehen - auch die Bildzeitung hat ihre Daseinsberechtigung und die Auflage gibt ihr durchaus Recht. Oft ist es auch die Macht der Gewohnheit - es war halt schon immer so, dass man sie täglich gekauft hat und daran halten die Leser fest. Es klingt doof, aber die Bildzeitung gehört zu Deutschland wie Stern, Spiegel, Hörzu oder Bunte. Außerdem ist sie stets aktuell und spricht irgendwie jeden an, von der Headline über Sport bis hin zu Kreuzworträtsel und Promiklatsch.

Ich bin weder Leser noch Käufer, aber ich möchte die Zeitung auch nicht schlecht reden und ihr gewisse Nehmerqualitäten nicht absprechen: Nicht alles, was von Springer ist, ist schlecht und erst recht nicht nur aus dem Grund, weil es von Springer kommt. Ich lese sie normalerweise nicht, es sei denn, sie fällt mir in die Hände und mir ist arg langweilig (etwa beim Warten irgendwo) ... bin jetzt aber auch keiner, für den sie ein Feindbild wäre. Man muss das alles nicht so eng sehen und wenn ich ein Medium nicht mag, dann zwingt mich ja auch keiner es zu lesen - so wie ich Musik, die mir nicht gefällt, ja auch nicht hören muss nur um mich darüber mokieren zu können.

Dass die tiefste Kritik an Bild, BamS und Springer-Verlag aus linksgrünen Reihen stammt, hängt auch damit zusammen, dass viele von ihnen - erst recht, wenn sie sich als intellektuell bezeichnen - immer was zu mosern haben, extrem intolerant gegenüber allen Andersdenkenden sind nur nur bereit sind, ihresgleichen zu dulden, obwohl sie stets das genaue Gegenteil propagieren. Alles, was "volkstümlich" ist oder nicht intellektuell genug oder eine andere politisch-gesellschaftliche Richtung verfolgt, ist schlecht in den Augen dieser Zielgruppe und davon abgesehen sind diese Leute oft auch als Kunden oder sonstige Kontaktpersonen extrem schwierig. Das sind oft Leute, die sind einfach gegen alles aus Prinzip und dulden nur ihre Meinung, obwohl sie häufig so gern von Toleranz schwadronieren, von Vielfalt und sonst was. Das betrifft nicht nur Medien, sondern eigentlich alles. Früher war die Bildzeitung übrigens sehr geläufig gerade im einfachen Arbeitermilieu, das damals noch in der Regel tiefrot war und klassische SPD-Stammwählerschaft - heute sind das oft diese Nichtwähler, die Gerhard Schröder mit seinem neoliberalen Kurs verärgert hat. Das waren unter anderem Werkstätten, Fabrikhallen und Bauwägen usw., in denen die Bildzeitung täglich dazugehört hat. Kann mich noch gut erinnern, die lesen das Blatt oft auch heute noch.

Ich versuche es ansonsten mal so objektiv wie möglich zu formulieren: Als belanglose Unterhaltungslektüre, die man nicht sonderlich ernstnimmt, ist sie okay ... aber als seriöses und informationsgebendes Blatt halte ich die Bildzeitung für untauglich - egal, dafür gibt's ja auch andere Medien. In der Berufsschule hatten wir die Bildzeitung wie gesagt jeden Unterrichtstag, war in der Pause eine nette Lektüre, über die man sich auch mal belustigen konnte und die Gesprächsstoff garantiert hat, es war für jeden was dabei und es war unterhaltsam. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Was man der "Bild" zugute halten muss ist, dass die Stimmungen generiert, alle wichtigen deutschen, aber auch weltpolitischen Ereignisse seit Erscheinen begleitet hat und immer nah am Ball war. Wenngleich ihre Art von Journalismus mir nicht sympathisch ist (mag keine Yellow Press), kann man ihr eine hohe Aktualität nicht absprechen. Und sie hat ihr Ohr am Volk - sie will nicht intellektuell sein, sondern sie schreibt für die Bedürfnisse von Otto Normalverbraucher. Der Mann von der Straße, der eine leichte und kurzweilige Lektüre sucht und sich grob informieren will, unterhalten sein möchte und wissen will, was in Deutschland und der Welt passiert, ein bisschen was vom Sport, etwas über Promis und etwas über Politik lesen und viele Bilder sehen will.

Es ist mit der Bildzeitung wie mit Musik von Dieter Bohlen: Keiner gibt zu sie je gekauft zu haben, trotzdem liegt die Auflage immer noch in Bereichen, die man als sehr erfolgreich bezeichnen kann.

Was ich aber nicht mag: Das Blatt dreht sich in diesem Sinne, dass es deutschlandweit Stimmungen generiert, immer wieder mit dem Winde ... es wurden schon Politiker aller Parteien und Couleur zum Messias aufgebaut oder auch regelrecht systematisch erledigt (Stichwort Guttenberg 2010/11) - übrigens meist als dicke, fette Schlagzeile und nicht in nur den Kurzkolumnen von Franz-Josef Wagner, der seit 2001 ("Post vom Wagner") täglich Briefe an den lieben Gott schreibt und sich wundert, dass nichts zurückkommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn man die Zeitung mal nüchtern betrachtet, also nicht im Suff, oder beim Schei*en, dann kann man es schon als Klatschblatt bezeichnen.

Titelseite: Große Schlagzeile z.B. Dieter Bohlen hat seinen Pimm*l beim Fummeln verstaucht! Interview exklusiv in Bild. Mit Dieter, nicht mit seinem Gemächt, natürlich ;)

Tit**en (die Gesellen damals haben sich einen auf der Angestelltentoilette drauf geschleudert, wo man damals noch rauchen durfte, ach war das lecker, der Schi*sgeruch gepaart mit Nikotin und ein Hauch von Sp*rma...)

Überall in der Halle lag die Bildzeitung. Nur die Playboysparte war ständig weg.. hm, komisch.....

Hor(r)o(r)skop

Rätsel für IQ mit höchstens 40 Lösung: Gina Wild

Danach nochmal ab auf die Toilette...

Noch irgendwelche Tablettenwerbung nur in Apotheke (Versuchskanninchen wurden allesamt verbraucht, deshalb testen wir es an Menschen mit besagtem IQ)

Sport (Fußball und Trainer-Streit und Steuerhinterziehung, Transfers und Ergebnisse)

Wetter (meist Sonnig, teils bewölkt. Regenwahrscheinlichkeit: hängt vom Wetter ab)

Lottozahlen ohne Gewehr (ä)

Danach wurde die Zeitung entweder als Unterlage fürs Pausenbrot benutzt, oder jemand hat sein 6. Bier drauf gekotzt. Ich hab immer entweder einen Flieger gebastelt, naja... nichtmal gut fliegen kann die Zeitung, oder ich hab mir den Malerhut gebaut und bin als Stift immer bei den Gesellen herumgehüpft.

Kann heiße Bratwürste länger warm halten

Man kann sein Bier drin verstecken

Saugt Öl, Kotze und Wasser gut auf

Zusammengerollt und geknickt ein sehr gutes Utensil, um andere Lehrlinge damit zu verprügeln.

In einen kleinen Eimer passen ca. 15 Bildzeitungen. Mit Nachdrücken vielleicht 17. Natürlich ohne Playboy-Sparte ;)

Servus,

Die Bild ist bestenfalls ein Unterhaltungsmedium. Zur reinen information ist sie wenig hilfreich. Einer "Zeitung" welche schon des öfteren mal über Aliens berichtet hat, kann ich keine sicheren Informationen entnehmen.

Auf der Arbeit sehe ich immer Mal wieder eine Bildzeitung Rum liegen, also wird sie noch gelesen.

nehm mir meist eine zum Frühstück mit, unterhaltsam. Man kennt ja auch andere Standpunkte und muss nicht so tun, als habe man die Wahrheit mit dem Löffel gefressen. Die Zombies auf der letzten Seite spare ich mir. Solange lese ich auch nicht daran.

Deine letzte Frage finde ich besonders kurios. Noch größere Tixxen?

Übrigens ist es keine Bild-Zeitung. Zeitung darf sich nur nennen, wer mindestens einen Wahrheitsgehalt von 30% abliefert. Das schafft die Bild nicht.


Muscimol 
Beitragsersteller
 28.11.2024, 22:02

Tut mir leid, ich spreche kein Holländisch. Danke, dass du auf meine Frage geantwortet hast. Du musst übrigens auf keine "kuriosen" Fragen antworten, wenn du das nicht willst. Es bleibt allein dir überlassen...

BenniXYZ  28.11.2024, 22:15
@Muscimol

Oh, ich mag höfliche Menschen im Internet. Sie sind selten.