Eure Meinung dazu: Jeder zweite Lehrer berichtet von physischer und psychischer Gewalt unter Schülern?
Fast jede zweite Lehrkraft sieht an der eigenen Schule ein Problem mit psychischer oder physischer Gewalt unter Schülern. Das geht aus dem Schulbarometer der Robert-Bosch-Stiftung hervor. Deshalb sei auch das Burnout- und Stressrisiko der Lehrer deutlich erhöht, berichtet WELT-Reporter Paul Klinzing.
(Quelle: Welt.de - Schulbarometer, 2024).
8 Antworten
Ich kenne einige Lehrer, denen es so geht oder gegangen ist - das hinterlässt alles Spuren und die Kinder sind heute ggf. auch hemmungsloser oder schlechter erzogen. Das Thema ist nicht neu, früher gab es dazu keine Statistiken und es fand in den Medien nur selten statt, solche Berichte wie hier im Spiegel vom März 2003 über "ausgebrannte Lehrer" (ich ging Anfang der 2000er zur Schule) oder hier sogar vom Juni 1993 musste man suchen.
Meine Mutter war auch Lehrerin (bis zum Ende des Schuljahres 2022/23) und hat zudem glaubhaft betont, dass die Eltern und die "jungen Lehrerinnen" mit jedem Jahr unangenehmer und nerviger werden würden. Sie war froh, dass sie gehen konnte. Mit diesem Dokumentarfilm über einen Schullehrer im Jahr 1959 hat das wenig zu tun. Ich bin froh, nicht Lehrer geworden zu sein, obwohl es mir damals empfohlen wurde.
früher haben die Lehrer jeden Ansatz von Mobbing unterbunden und in jede Schlägerei eingegriffen. Und der zuerst schlagende Schüler bekam einen Tadel und wurde vor der komplett angetretenen Schule durch den Direktor verbal so klein gemacht, dass er nie wieder aufgemuckt hat.
Heute sieht man in der Hofpause kaum noch eine Aufsichtsperson und die Lehrer schauen bei Auseinandersetzungen eher weg, obwohl sie die Pflicht haben, jeden Schüler zu schützen. Und wenn ein Lehrer nicht reicht, müssen eben 10 Lehrer beaufsichtigen.
Seit Jahren beklagen Schulen die Überlastung des Kollegiums und die unzureichende Ausstattung der Schule vom Personal über Technik bis zum Gebäude. Viele Hilferufe an Schulämter und Ministerien verhallen ungehört. "Wir dürfen ja nicht streiken!" erklären verbeamtete Lehrkräfte.
Die Situation an Schulen bedeutet für viele Lehrkräfte Stress und ebenso für viele Kinder. Nicht alle sind dem imner gewachsen.
Manchnal sind junge und nicht ausgebildete Menschen alleine mit einer Klasse und kennen noch nicht mal die Namen der Kinder. In solchen Situation ist die Gefahr einer Eskalation zwischen den Schülern viel größer, als wenn eine erfahrene und vertraute Lehrkraft anwesend ist. Manchmal eskaliert die Situation auch erst im Anschluss an so eine Stunde.
Die Verantwortung für diese Zustände liegen bei den Landesregierungen.
Natürlich sind das nur einige Aspekte und es gibt noch viel mehr.
Kinder brauchen Begleitung von ausreichend ausgebildeten, erfahrenen und vertrauten Menschen. Das ist umso wichtiger, je stärker die Kinder belastet sind. Umgang mit Emotionen und Konflikten könnte einen größeren Stellenwert bekommen. Ich würde eine Ausbildung in Gewaltfreier Kommunikation (GfK) im Rahmen des Lehramtsstudiums begrüßen.
Schlägereien gab es schon vor 100 Jahren unter Jungs und wird es in 100 Jahren auch geben. Und mobbing bzw. Hinter dem Rücken andere zu lästern ist eher Mädchenlastig aber sehr verbreitet und normal.
Ist normal, kann man nichts machen. Aber lustig, dass da vom Stress und Burnouts bei uns SCHÜLERN nichts steht
Schlechte Menschen wird es immer geben. Das kann man nicht einfach bekämpfen
Da kann man sehr wohl was gegen machen, aber nur dann, wenn es auch durchgezogen wird und gewollt ist.