Grundsätzlich hat der Arbeitgeber kein Recht darauf, zu erfahren, welche Medikamente du einnimmst. Viele Medikamente beeinflussen das Reaktionsvermögen.
Aber, du solltest dir von vornherein bewusst sein, dass es Berufe gibt, die von einem gewissen Gefährdungspotential für dich selbst und auch für andere Menschen begleitet sind. Ich denke dabei an Arbeiten auf Gerüsten, an rotierenden Maschinen oder das Führen von Kraftfahrzeugen.
Ein Problem sehe ich insofern, als dass die Berufsgenossenschaft z.B. die Unfallursache so genau wie möglich erfahren möchte. Die Betroffenen geraten dabei sehr sehr häufig in Erklärungsnot.
Du schreibst, dass es bei dir um Cannabis auf Rezept geht. Wir sollten dabei nicht vergessen, dass es sich nach wie vor um ein Betäubungsmittel handelt. Der Besitz von geringen Mengen, sowie der Konsum sind zwar zwischenzeitlich legalisiert worden, aber nicht ungefährlich. Auch wenn Besitz und Konsum nicht bestraft werden, trägt der Konsument die volle Verantwortung dafür, was er im Rauschzustand verursacht. Meiner Meinung nach wurde das "Kiffen für alle" viel zu früh legalisiert. Der Gesetzgeber hat nämlich völlig außer acht gelassen, was passieren könnte, wenn.... Oder formulieren wir es so... Der Konsum von BTM, auch aus medizinischen Gründen, ist nicht gerechtfertigt und somit wird die Schuld eines Vergehens oder einer Straftat beim Konsumenten verbleiben. Ich weiß aus Erfahrung, dass sich in den kommenden 5 Jahren diesbezüglich die Einzelfall-Entscheidungen an den Gerichten häufen werden, weil die zuständigen Richter mit der neuen Gesetzeslage vollkommen überfordert sind.