Es macht doch mehr Sinn zu glauben eigentlich?

8 Antworten

aber wenn man gläubig ist dann weis man nicht ob's nicht stimmt aber wenn es nicht stimmt dann ist ja egal

Diesen fehlschluß beging schon Pascal (Google: Pascals Wette)

Ich hab damals schon aufgeschrieben, was mir spontan einfiel:

Was würdest du verlieren, wenn du an Gott glauben würdest?
Lebenszeit - das ist das einzige und gleichzeitig wertvollste, was wir haben. Man nehme z.B. den Islam. Jeden Tag 5x beten + Gebetswaschungen + Pilgerfahrt + wasweissichnichtnochalles. Und das den Rest meines Lebens lang zu ganz bestimmten Zeiten. Diese Zeit bekomme ich niemals zurück.
Freiheit und Selbstbestimmung - bin ich eine Frau, muss ich ab jetzt irgendwas zwischen Kopftuch und Burka tragen. Schweinefleisch ist ab jetzt auch verboten. Genauso wie alles mögliche, wo man erstmal gar nicht dran denkt, wie z.B. Gummibären (wegen Gelantine). Auch an Festen wie z.B. Weihnachten darf man nichtmehr teilnehmen, nichtmal dazu gratulieren. Sex darf ich dann auch nichtmehr haben wie und mit wem ich will, selbst da reglementiert so mancher Gott. Auch wen ich heiraten darf und wen nicht legt manch Gott fest. Ich darf im Islam nichtmal in der falschen Richtung auf Toilette sitzen, auch Musik ist je nach Auslegung verboten. Und so geht das nun weiter und weiter. Das ganze eigene Leben ist nun fremdbestimmt.
Das Leben selbst - wenn ich den Islam verlasse um z.B. Hindu zu werden, muss ich laut Mohammed getötet werden. Obwohl ich dann immernoch gläubig bin. Oder sei mal bei den Zeugen Jehovas, wehe du brauchst dann irgendwann dringend eine Bluttransfusion...
Nach Pascals Wette kann ich als Gläubiger nur gewinnen. Super! Ab heute bin ich Alevit. Bin ich jetzt "errettet"? Besser noch: ein Zeuge Jehovas. Hab ich jetzt gewonnen? Sollte ich lieber an Odin glauben und im Kampf sterben, um Pascals Wette zu erfüllen? Oder muss ich doch erst Hindu sein mit ihren tausenden Göttern, um die höchste Chance auf den Gewinn zu haben? Immerhin habe ich bei Monotheisten nur 1 Los, bei Polytheisten unzählige. Und etwartet die Pastafari dank ihrem Fliegenden Spaggettimonster ebenso viel Gewinn wie ein Hindu? Und was, wenn mal wieder Glaubenskriege ausbrechen? Gewinnen da die Toten auf beiden Seiten diese Wette?

Ich könnte diese Liste bei Gelegenheit ja mal erweitern, was Religion in diesem Leben noch so alles für dich bedeuten kann....

Jedenfalls sei mal Christ und der Islam ist wahr. Na dann viel Spaß in der Hölle, mit solchen Szenarien hat Pascal in seiner Wette nicht gerechnet.

Gläubige und Atheisten haben einiges gemeinsam. Beide glauben an irgendwas das von anderen propagiert wird. Es ist bequem aber selber muss man kaum etwas tun und hofft auf einen Retter. Egal ob es Wissenschaft ist oder Religion. Selbst wenn beide korrupt sind. Die Religion hat in der Geschichte sehr viel Leid verursacht, Menschen Manipuliert und die Wissenschaft ist mittlerweile tendenziell auch gekauft.

Ich bin für Wissen und praktische Erfahrung wenn es um Spirituelle, geistige Themen geht aber auch bezüglich der Wissenschaft geht es darum auch selber zu prüfen.

Dummheit schützt vor Konsequenzen nicht.

LG

Sandy

Das mit der Hölle ist eine Sache.

Klar, wenn es eine Trennung (Paradies/Hölle) nach dem Tod gibt, dann ist das für Atheisten fatal.

https://www.youtube.com/watch?v=5Uqav9AWODE

Für mich, als gläubgen Christen beinhaltet das religiöse Leben viel mehr.

Das Wichtigste: Ich kann mich in den Lebens-Stürmen voll auf Gott/Jesus verlassen. Es ist verrückt, was man als Gläubiger nach Gebeten erlebt.

Im Gegensatz zu Banken, Versicherungen, Anwälten, Aerzten.... hält das Fundament von Gott/Jesus 100 %. Von weltlichen Institutionen/Personen wird man immer wieder enttäuscht.

Die Pascalsche Wette.

Nein, die hatte schon damals Schwächen.

Sie geht nur vom christlichen Gott aus. Es fehlen andere Faktoren, dass

  • Es mehrere Götter gibt
  • Gott anders ist als beschrieben
  • Gott andere Verhaltensweisen von dir verlangt
  • Der Gott andere Totenwelten für dich vorsieht

Du hast gerade eine philosophische Idee entdeckt, die Blaise Pascal im 17 Jahrhundert hatte (Pascalsche Wette)! Um es zusammenzufassen :

1. Wenn du an Gott glaubst und Gott existiert, wirst du mit ewigem Leben im Himmel belohnt: also ein unendlicher Gewinn.

2. Wenn du nicht an Gott glaubst und Gott existiert, wirst du dazu verdammt, für immer in der Hölle zu bleiben: also ein unendlicher Verlust.

3. Wenn du an Gott glaubst und Gott nicht existiert, wirst du nicht belohnt: also ein unbedeutender Verlust.

4. Wenn du nicht an Gott glaubst und Gott nicht existiert, wirst du nicht belohnt, aber du hast dein eigenes Leben gelebt: also ein unbedeutender Gewinn.

Das ist im Grunde das Argument, das du gibst, richtig?

Auf den ersten Blick scheint die Wahl klar zu sein, nämlich dass es mehr Sinn machen würde um an Gott zu glauben.

Aber dieses Argument geht auch von mehreren großen Annahmen aus, von denen die vernichtendste die Annahme ist, dass der jüdisch-christliche Gott der einzig wahre Gott ist. Wenn es sicher wäre, dass dieser Gott derjenige ist, der über die Seelen aller richtet, die ins Jenseits übergehen, dann wäre der Glaube an Gott offensichtlich die richtige Wahl. Aber es ist unmöglich zu bestimmen, welcher Gott derjenige sein wird, der über dich richtet – oder ob es überhaupt einen Gott gibt.

Was, wenn es Osiris wäre, der dein Herz nach dem Tod auf der Waage der Gerechtigkeit gegen Ma’ats Feder in der Halle der zwei Wahrheiten aufwiegt? Würde dein Herz für den Glauben an eine Religion wie den Islam als unrein befunden und anschließend von Ammit verschlungen und ein zweites Mal getötet werden?

Was wäre, wenn die drei Totenrichter Minos, Aiakos und Rhadamanthos über deine Seele richten sollten? Wo würden sie dich hinbringen? Auf die Asphodelienwiesen, auf die Felder der Strafe oder ins Elysium?

Was wäre, wenn es überhaupt nichts gäbe?

Wäre es dann nicht sinnvoller, überhaupt nicht zu glauben und das Leben nach deinen eigenen Regeln zu leben, anstatt innerhalb der Zwänge eines Glaubenssystems zu leben und zu hoffen, dass der Gott, der jenseits des Grabes wartet, mit deiner Wahl zufrieden sein wird? Aber wenn die Unterwerfung unter Gottes Willen und das Befolgen der Grundsätze der Religion, der du angehörst, dir ein ewiges Leben nach dem Tod sicher macht und dein Herz beruhigt, dann lebe auf jeden Fall so, wie Gott es dir befiehlt. Lass im Gegenzug andere ihr eigenes Leben so leben, dass ihr Herz beruhigt ist.