Erzieht man so seinen Welpen?
Hallo Ihr lieben,
die Frage bezieht sich auf ein gestriges Erlebnis.
Hinter mir lief eine junge Frau mit einem sehr kleinen Welpen, nicht mal 1/4 Jahr alt. Er zog an der Leine und wurde mit einer Rasselbüchse ständig maltretiert.
Meine Maus hatte sich schon ständig umgedreht, da sie sehr lärmempfindlich ist, und ich es ehrlich gesagt auch sehr nervig fand. Nun hat jeder andere Vorstellungen, seinem Hund unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen, aber ich finde das doch sehr heftig dem Kleinen gegenüber.
Vor allem kann ich mir vorstellen, daß der Kleine resistent dagegen wird. Ich finde das ziemlich strafend und nicht erziehend, vor allem hört ein Hund doch viel stärker.
Solche Aktionen würde ich gegen andere Hunde einsetzen die belästigen, aber nicht gegen meinen eigenen Hund. Es gibt doch heute soviele schöne Erziehungsmethoden, wie z.B. den Blickkontakt und Leckerlies.
Wie findet Ihr diese Erziehungsmaßnahme ?
Persönlich finde ich das grausam.
18 Antworten
Die Rasselbüchse ist ebenso wie das Elektroreizgerät lediglich ein Unterbrecher und keine Erziehungsmethode!!!! Vor allem, wenn vorher kein Alternativverhalten trainiert wurde, ist das für die Beziehung eine Katastrophe.
Damit werden Traumata gesetzt, die oftmals durch völlig falsches Timing und damit verbundene Fehlverknüpfungen viel größere Probleme produzieren, als das ursprünglich "behandelte" Ding.
Diese Unterbrecher gehören ausschließlich nicht in die Hände normaler Hundeführer. Es gehört eine große Erfahrung dazu, diese Unterbrecher einzusetzen. Erfahrung im Erkennen von Hundeverhalten, von Körpersprache, undundund
Bei einem Welpen ist da aufjeden fall überreagiert worden! So kann man schon ganz früh, ganz viel kaputt machen. Das sind die Hunde die später zu Angst- bzw Problemhunden werden und irgendwann evtl auch mal schnappen oder gar beißen.
Noch kurz zum Thema Rasseldose: Ich finde es bei einem Welpen total ungeeignet! Selbst bei erwachsenen Hunden, sollte vorab IMMER mit einem erfahrenen Hundetrainer abgesprochen werden ob es in der Situation bei genau dem Hund überhaupt sinn macht mit einer Rasseldose zu arbeiten oder ob es nicht auch alles nur noch schlimmer machen würde! Und auch WIE man die Dose benutzt will gelernt sein!
ABer genau da sind wir was ich immer sage: Es werden heutzutage von etlichen Hundetrainern und möchtegern-Hundetrainern tipps zur Erziheung gegeben und was macht der Hundehalter? Kauft sich ein paar Bücher, guckt mal hier den Rütter im TV und liest mal dort die täglichen Hundetipps in dr Zeitung und was kommt bei rum? Ein totales durcheinander und Wirrwarr an Erziehungsmethoden und nichts wird konsequent durchgezogen, je schweige denn auf den Hund angepasst!
Und dann fragt man sich letztenendes warum es heutzutage soviel mehr Beißunfälle mit Hunden gibt als früher?!?
In diesem Sinne, Liebe Grüße :-)
Vielen Dank für Eure Antworten, die doch sehr unterschiedlich ausgefallen sind.
Jeder hat seine eigenen Methoden, die vielleicht für mich teilweise auch recht unverständlich sind. Ich lege keinen Wert auf Gewalt oder Lärm. Es geht auch anders, daß habe ich selber erfahren.
Meine Maus hat mich anfangs auch durch die Strassen Berlin´s gezerrt. Dank einer tollen Trainerin, habe ich heute einen Hund, der neben mir freundlich lächelnd läuft, nicht mehr zieht und zerrt. Und das alles ohne Klapperbüchse.
Vor 30 Jahren sahen die Erziehungsmethoden ganz anders aus. Auch ich war da keine Ausnahme. Aber die Zeiten haben sich zum Glück geändert, und ich freue mich über neue Infos, die ich gerne aufnehme und vielleicht umsetzen kann.
Sollte ich die Frau nochmals treffen, werde ich Sie darüber informieren, daß Erziehung auch anders geht. Hoffentlich bekomme ich die Büchse dann nicht an den Kopf, grins.
Du kannst ihr auch "Viel Erfolg zu ihrem 'harten Hund'" wünschen. So nennt meine Hundetrainerin nämlich Hunde, die zu sozialen Krüppeln malträtiert wurden.
Man muss immer auch im Kopf behalten, dass Hunde sehr anpassungsfähig sind - nicht umsonst gibt es sehr viele Menschen die nicht mal merken, dass ihr Hund verhaltensauffällig ist, weil sie glauben, dass es normal ist wenn ein ausgewachsener Schäferhund seinen eigenen Schwanz jagt.
Ein Welpe, der naturgemäß neugierig hinter einem anderen Hund herzerrt und dafür mit Klepperdosen beworfen wird und das natürlich auch in verschiedenen anderen, nicht nachvollziehbaren Situationen wird sich garantiert zu einem solchen "harten Hund" entwickeln, einem dessen Leben sowieso derart von nicht nachvollziehbaren, übertrieben harten Bestrafungen bestimmt ist, dass er in einer Art permanenter Angst oder Sorge vor seinem Besitzer, bei gleichzeitig übertriebenen Übersprungshandlungen, Kontrollhandlungen, Stereotypien, Apathie oder einer Mischung aus allem lebt.
Sag Ihr dann," --- das NUR DER TÄTLICH WIRD !!!!! Dem ----- DIE ARGUMENTE ausgegangen sind !! ----- UND dass Du dich nicht auf so ein NIVEAU runter lässt!!! --- Dann gehst Du einfach weiter!!
solch eine Rasselbüchse ist gut bei der Hundeerziehung um ungewünschtes verhalten abzutrainieren (Müll fressen usw). Ob es aber Sinnvoll ist es zu übertreiben, wenn er zieht wage ich zu bezweifeln.
Ich als Hundetrainerin höre das Wort "Erziehung" überhaupt nicht gerne, denn ein Hund braucht in erster Linie eine BEziehung zu seinem Besitzer. Und solche widerlichen Methoden, wie den Hund durch Erschrecken zu erziehen , zerstört das feine Band des Vertrauens vom Hund zu seinem Besitzer ganz und gar. Er wird gehorchen, aber letztendlich haßt er den Besitzer. Ein Leittier leitet sein Rudel nicht durch Erschrecken oder Bestrafen, sondern durch eine klare souveräne gütige Führung, die im Sinne des Rudels ist und damit FÜR das Rudel ist. Eva Windisch - Hundetrainerin - MIt Hunden sein
Es ist wie auf einem Kehrblech : alles wird aufgesammelt und was gefällt wird genommen.