Ermutigung - Gesellschaft?
Hallo zusammen!
Vielleicht kennt der ein oder andere das Gedicht "Ermutigung", das 1973 von Wolf Biermann verfasst wurde:
Mir ist klar, dass er die DDR-Bürger ermutigen wollte, niemals die Hoffnung aufzugeben und um Freiheit zu kämpfen.
- 2. Strophe: "sitzt du erst hinter Gittern - doch nicht vor deinem Leid" - wie muss man das verstehen?
- 3. Strophe: "das wollen sie doch bezwecken, dass wir die Waffen strecken, schon vor dem großen Streit" - heißt das, dass das DDR-Regime mit Absicht gefährliche Unruhen in der DDR in der Bevölkerung hervorrufen möchten?
- die 5. Strophe verstehe ich nicht ganz, heißt es, dass der Verfasser die DDR- Bevölkerung zu einem Aufstand auffordern möchte?
In jeder Strophe geht es um was anderes, könnte mir jemand helfen, was sich jeweils hinter Biermanns Worten verbirgt?
Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung! ;)
Bei der 4. Strophe: also man soll seine Zeit nicht unnötig verschwenden und man sollte auch nicht verschwinden, da jeder einzelne die Bevölkerung braucht und die Bevölkerung braucht die optimistische Haltung jedes einzelnen, um für die Freiheit zu kämpfen? Oder wie ist das hier konkret gemeint?
4 Antworten
Zur zweiten Strophe:
Der Hauptsatz heißt ja: Die Herrschenden erzittern doch nicht vor deinem Leid. Der Einschub bedeutet: Wenn du erst hinter Gittern sitzt.
Mit anderen Worten: Solange die Bürger in Freiheit sind, können sie für die Herrschenden eine Bedrohung darstellen und sie zum "Erzittern" bringen (und so ist es ja schließlich auch gekommen ;-)). Aber wer im Gefängnis sitzt, kann sich nicht wehren und ist deshalb keine direkte Bedrohung für die Herrschenden (allenfalls indirekt, weil z.B. moralischer Druck von außen ausgeübt werden kann; das wird aber im Lied nichr gesagt).
Er schrieb es in erster Linie an Peter Huchel während dessen Isolation durch die neu gegründete Stasi.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ermutigung_%28Biermann%29
1. gemeint ist, seinen Widerstand wohl überlegt anzugehen, um nicht ohne Erfolg auf der Strecke zu bleiben.
2. Keinem nützt ein inhaftierter Regimekritiker, da er dann "Mundtot" ist.
Viel Erfolg
Tja, dieser Polit-Clown konnte sich nie so ausdrücken, dass die, an die seine Ergüsse gerichtet waren, das auch verstanden haben!
Letztere waren offensichtlich selbst einem anderen DDR-"Freiheitskämpfer" zu skurril:
Da wird die DDR Führung und die nicht wirklich vorhandene Künstlerische Freiheit kritisiert.