Titel: Warum ist die AfD in Ostdeutschland so erfolgreich?
Hallo an alle 🙋🏼
Ich bin Westdeutscher, aber interessiere mich seit klein auf über die Historie unseres Landes.
Ich habe eine Frage an Leute die aus Ostdeutschland kommen, oder die sich mit der Geschichte sehr gut auskennen.
In Ostdeutschland ist die AfD die stärkste Partei. Warum ist das so? Welche Gründe gibt es dafür?
Und ist dieser zwielspalt zwischen Wessis und Ossis noch sehr starke vorhanden?
Ich möchte niemanden diffamieren und seine Meinung hören, beleidigung oder derartiges werden sofort gemeldet.
7 Antworten
Angst vor überfremdung hast du vor allem in Bereichen wo es releativ wenig Fremde gibt.
Da in der DDR nicht gerade Freizügigkeit herschte ist das ein Punkt wo Rechte von jeher einen guten stand haben.
Obendrein geht es den Ex-Ostländern schlechter als den meisten anderen. Niedrigere Löhne, Frauen die in Scharen die Region verlassen und haufenweise unzufriedener Typen zurück lassen.
Solche Punkte sorgen für eine größere Unzufriedenheit. Und wer Unzufrieden ist möchte hören "Ich weiß wie man alles besser machen kann". Da man sich diese Antwort wünscht hinterfragen viele das dann auch nicht wenn jemand sagt "Ich weiß genau wie es dir besser gehen wird".
Also muss irgendwer Schuld sein und das sind mal wieder die Ausländer.
Die Ursache ist das man keine Positiv-Beispiele kennt weil es eben kaum "Ausländer" in der Region gibt und das es Polemiker gibt die sagen "Die Typen sind schuld an all euren Problemen"
Asporc das stimmt nicht warum haben wir dann in Thüringen den einzigen linken Ministerpräsidenten?
Du meinst das Land Thüringen wo die AFD nach aktuellen Umfragen mit ABSTAND stärkste Kraft ist ?
Dieses Land hat keinen Nährboden für Rechte ? Würde die CDU an der Brandmauer Festhalten wird Thüringen vielleicht das Erste Land mit einer Alleinregierung der AFD aber nein Rechte sind in dem Bundesland extrem selten.
Ich wähle AfD und hoffe das es zu einer Koalition kommt. Alleine wäre natürlich noch besser aber es gibt gute Kompromisse.
Anders gesagt es ist Blödsinn das du behauptest das ich in dem Punkt nicht recht habe.
Warum dann jetzt linke? Ich wähle jetzt AfD, früher immer NPD.
Ich bin nicht auf einem perfekten Wissensstand und bin ebenfalls nach der Wende geboren worden, aber ich versuche es mal.
Bekannt ist ja, dass es gesellschaftlich noch immer eine starke Spaltung zwischen Ost und West gibt. Dem Osten werden großteils noch immer negative Attribute zugesprochen. In der Öffentlichkeit herrscht ein negatives Bild vom Osten, besonders hohe Stellen in Unternehmen und der Forschung werden von Westdeutschen besetzt, der „Beitritt“ des Westens war kein freiwilliger „Beitritt“ im Wortsinne (durch Enteignung aber auch den Aufbau von Industriegebieten in Ostdeutschland durch andere Veränderungen verloren viele Ostdeutsche ihre finanzielle Sicherheit und mussten sich dem neuen System unterordnen zu dem es nur wenig bis keine Aufklärung gab). Darüber hinaus verdient der Osten noch immer weniger und fühlt sich von der Politik nicht genug repräsentiert.
Auch die Politik hat sich deutlich von der Gesellschaftswissenschaft für das gemeine Volk zu einer Wissenschaft der Industriellen und Studierten entwickelt. Auch hier fehlt der Bezug zur Gesellschaft gepaart mit all den anderen Problemen. Die Anzahl an studierten und Wohlhabenden in der Politik sind deutlich gestiegen.
Die AfD, die sich als Problemlöser darstellt hat die Konfliktpunkte des Ostens erkannt und sich das zunutze gemacht. Erzähle den verzweifelten wütenden Leuten was sie hören wollen und sie laufen dir nach (nicht alle, aber es sind doch beachtlich viele). Die AfD (welche wohl gemerkt zum Großteil von Westdeutschen besetzt ist) will durch einfache Lösungsvorschläge und Populismus die Masse weiter radikalisieren und für sich gewinnen. Schüttle ein paar Hände auf einer Veranstaltung in einer kleinen Gemeinde oder einem kleinen Dorf im tiefen Osten und erzähle ihnen was sie hören wollen. Rede ihnen gleichzeitig ein, dass sie absolut niemand respektiert und anhört und schon hast du dich zur großen Hoffnung der vernachlässigten gemeinen Leut‘ gemacht.
Weil es den meisten Menschen im Osten richtig dreckig geht, da sie von etwas Rente oder Mindestlohn leben müssen. Ich kenne welche, die wieder Kartoffeln im Garten anbauen oder hungern, um ein paar Cent für die CO2-Steuer zu sparen.
Bevor man hier große Entschuldigungen für Ossis sucht möchte ich sagen, dass es Ossis wesentlich rassistischer eingestellt sind, als Menschen in Westdeutschland. Viele meckern einfach nur und sind nicht gewillt, sich zu ändern. Man hält sich für etwas Besseres. Das sind dann vor allem die, die in ihren beschissenen Jobs bleiben und den Staat für ihre Situation verantwortlich machen.
Tja, das sind oft welche, die haben sich noch nicht damit abgefunden, das sie selber für ihr Leben verantwortlich sind. Die sind so unzufrieden mit sich selber und haben echt geglaubt, das sie in Saus und Braus leben können wenn sie erst einmal zur BRD gehören.
Und da es so nicht ist, sind alle anderen erst einmal schuld. Bzw. kann man auf die neidisch sein.
Ich denke, da ich noch nicht zu der Zeit des Mauerfall am Leben gewesen bin, ist das Ostdeutschland wirklich stark an der Wirtschaft zu knabbern hat. Sie waren ja auch nach dem 2.WK noch in der Zeit der DDR von der Diktatur abhängig.
Ja und das kann man halt bei vielen feststellen. Allerdings ist das die letzten Jahre aber besser geworden. Wir leben seit 1991als ehemalige West Berliner in Sachsen. Da bekommt man einiges mit, wenn man sich hier mit den Leuten beschäftigt.
Ist es nicht wichtig, dass man sich mit den Sorgen und Ängsten der Menschen in Ostdeutschland auseinandersetzt, wenn man auf die Angst vor Überfremdung antworten möchte. Man sollte versuchen, die Ursachen dieser Angst zu verstehen und dann mit konkreten Vorschlägen kommen, wie man diese Ängste abbauen kann. Danke für deine Antwort, ich frage mich nur wie wir das verhindern können, wie wir eventuell Leute die sich langsam zum Extremisten entwickeln können, davor bewahren.