Eltern wollen meine Hochzeit verpassen um Konflikten auszuweichen- soll ich durchbrennen?
Hallo allerseits,
meine Eltern (50F + 59M) und ich (29F) hatten gerade ein sehr interessantes Gespräch. Sie haben mich gefragt, ob ich die Schwiegereltern meines Bruders, mit denen ich mich nicht gut verstehe, aber die schon, auf meine Hochzeit einladen werde. Meine Eltern verstehen sich so richtig gut mit denen. Die sind zu jeder Weihnachtsfeier, Osterfeier, deren Geburtstagen eingeladen. Sie unternehmen Reisen manchmal zusammen. Es ist eine Koalition entstanden.
Aber was hat es mit mir zu tun?
Daraufhin habe ich gesagt:
„Nein, auf gar keinen Fall".
Daraufhin haben sie gesagt:
„Ist es denn wirklich eine gute Idee, sich so öffentlich Feinde anzulegen?"
Ich habe einfach ein flaues Gefühl bei denen, so als würden sie böses Auge machen bei dem Anblick meines Glücks, und ich möchte diese Leute bewusst an meinem Tag nicht da haben. Die Frau meines Bruders - okay, aber ihre Eltern nicht. Wobei wir auch eine sehr kleine Hochzeit planen mit Familienangehörigen und maximal zwei Freunden unsererseits (kommt auf max 12 Personen zusammen).
Daraufhin haben meine Eltern gesagt: „Ja, wir wissen nicht, wie wir den Leuten beibringen sollen, dass ihr geheiratet habt. Vielleicht macht ihr den ganzen Hochzeitskram ohne uns und gebt uns einfach nur Bescheid, dass ihr ab jetzt verheiratet seid." Ich war schockiert. „Hallo?! Wo sind eure Prioritäten?", hab ich gefragt. „Eure Erstgeborene heiratet und ihr seid bereit, die Hochzeit zu verpassen, nur um das Gesicht zu wahren?!" So richtig verstanden haben sie es nicht, sie haben nur gesagt: „Wir haben nicht gewusst, dass dir so viel an uns liegt, und überhaupt, Hochzeiten sind etwas Persönliches und eher eine beliebige Feier als das, was daraus heute gemacht wird." Und naja, jetzt frage ich mich, ob ich wirklich vielleicht den Weg des Elopements einschlagen soll, wenn es meinen Eltern piepegal ist an meinem Tag teilzuhaben. Ich bin gerade so stumpf innen drin aber auch wütend und echt planlos was ich machen soll.
FYI: Ich habe mich auch zum Teil für eine kleine Hochzeit entschieden, weil ich außer mir und meinem Partner niemandem zumuten möchte, unsere Hochzeit zu finanzieren. Also habe ich mich entschieden, auf den ganzen Schnickschnack zu verzichten, den sich viele Paare oft wünschen: DJ/Liveband, Vater-Tochter-Tanz, Moderator, Anfahrten zu einer Location außerhalb, Übernachtungen, alles in Blumen bestickt. Das haben sie mehr oder weniger als ein Argumentpunkt angenommen, dass es weniger peinlich wäre da es eine super kleine ‚unbedeutsame' Feier sein wird. Aber auch WENN, oder? Ich gestalte es so wie ich es möchte und darf wohl erwarten, dass meine Eltern auftauchen werden, anstatt dieses: „ohh haltet uns da raus, macht schon alleine und gebt uns Bescheid.“ Das ist die Frage letztendlich, das ist eine Einladung, sie können diese annehmen oder nicht und ich muss das akzeptieren, aber dann denke ich, wenn die Hälfte der Personen nicht auftauchen möchte/wird (oder ob ich das überhaupt noch möchte), sollte ich mir andere Varianten überlegen?
Ich mache mir jetzt Gedanken, weil ich auch eine ungefähre Einschätzung vom Budget und Vorstellungen haben muss. Ich dachte eher an Standesamt und im Anschluss ein schickes Restaurant, aber nun denke ich wirklich darüber nach, einfach auf einer tropischen Insel alleine mit meinem Partner in Anwesenheit von einem Priester und Fotograf zu heiraten. Aber dann wären die Eltern meines Partners traurig, dass wir sind nicht teilhaben, und wenn wir sie alleine dabei haben, dann mache ich mir meine Eltern erst recht zu Feinden. Und ggf. sehe ich das mehr als eine Art zu feiern wenn man die zweite oder dritte Hochzeit eingeht und mache mir Sorgen ich könnte was verpassen wenn ich meine erste Hochzeit so gestalte? Was, wenn ich es danach bereuen werde, dass ich es nicht so gemacht habe, wie ich es mir aus Bilderbuch Familien ausgemalt habe und eigentlich gewünscht hätte aber dann doch in andere Wege es geleitet habe?
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Was sagt denn Dein Partner dazu ? Hat er dazu keine Meinung ? Wie steht's denn mit Deiner Kompromissbereitschaft ? Willst Du in eurer Ehe alles selbst bestimmen ?
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„Meine Meinung ist Julias Eltern bleiben weg, ich kenn sie nicht gut und ich mag die auch nicht. Warum soll ich sie dann im wichtigsten Tag unseres Lebens haben wollen.“
9 Antworten
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Was geht deine Hochzeit den Eltern deiner Schwägerin an?
Mach es so wie ihr euch eure Hochzeit vorstellt, verschickt Einladungen mit der Bitte um Rückmeldung an die Leute, die ihr gerne dabei haben möchtet. Ärgere dich bitte nicht, wenn deine Eltern an ihrer Einstellung festhalten, aber es ist ihre Entscheidung ob sie diesen Tag verpassen wollen. Ich würde danach natürlich meine Konsequenzen daraus ziehen. Alles Gute für euch.
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Ich finde deine Eltern da übergriffig. Es ist deine/eure Hochzeit und nur ihr entscheidet, wer eingeladen wird. Alle anderen haben dazu den Mund zu halten.
Wenn deine Eltern deswegen nicht kommen wollen, würde ich das an deiner Stelle als persönlichen Angriff auf dich werten. Geht gar nicht. Klingt mir nach emotionaler Erpressung ihrerseits.
Lass dich nicht drauf ein. Eure Feier = eure Entscheidungen.
Sind sie nicht bereits das zu respektieren, dann wird es wohl so sein, dass sie wegbleiben, dann weißt du wo du bei ihnen dran bist. Ihnen geht es nicht um dich, sondern um sich selber.
Tut mir leid, dass du da so einen Stress hast, ich kann solche Familienangehörigen nicht verstehen, wie man einem glücklichen Paar solche Steine in den Weg legen kann.
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Das ist wirklich eine merkwürdige Situation. Ich musste erstmal überlegen, ob es bei mir eine ähnliche Konstellation gibt. Die Brüder meiner Frau haben beide keine Partnerinnen, von meinen Brüdern hatte einer eine Partnerin ... von der die Eltern ... joa, ich hab zu denen die Gesichter vor Augen und vom Vater fällt mir auch der Name noch ein und wir haben mit denen schonmal gegrillt, aber im Endeffekt sind das so entfernte Bekannte, dass die selbst auf unserer "normal großen" Hochzeit mit 74 Leuten nicht eingeladen waren. Bei einer Hochzeit im engsten Familienkreis wären die erst recht nicht dabei gewesen. Das hat auch nichts mit "öffentlich Feinde anlegen" zu tun.
Keine Ahnung, warum deine Eltern da so eine große Sache draus machen. Die können die Leute ja gerne bei ihren eigenen Jubiläen einladen, aber bei deiner Hochzeit ist es die Sache von dir und deinem Mann, wen ihr einlädt. Sind deine Eltern sonst auch so komisch drauf? Ich mein, die Hochzeit ist eine Feier, die (im besten Falle) nur einmal im Leben gefeiert wird. Da sollte man sich eigentlich mal zusammenreißen können. Andererseits ist es vielleicht gar nicht schlecht, wenn deine Eltern nicht dabei sind, weil sie sonst die Stimmung versauen würden.
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Ich musste grad überlegen...die Schwiegereltern meines Bruders, mit denen man kaum etwas zu tun hat. Ähm nein, die hätte ich nichtmal eingeladen, wenn es keine Konflikte gäbe.
„Ist es denn wirklich eine gute Idee, sich so öffentlich Feinde anzulegen?"
Vorjahrhundert-Kinderkram.
Meine Güte, ich dachte dieser Gästeliste-Horror hat sich langsam erledigt.
Mein Vater war bei keiner Hochzeit seiner drei Kinder. Eingeladen ja, aber er kam nie, da seine Neue niemand sehen wollte und allein wollte er nicht kommen.
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Die Hochzeit ist eure Hochzeit und euer Tag. Ihr entscheidet wen ihr einladen wollt und wen nicht. Genausowenig könnt ihr natürlich niemanden zwingen die Einladung anzunehmen.
Gestaltet den Tag so, wie ihr wollt. Es ist euer Tag. Lasst euch auch da nicht von anderen reinreden.