Einer eurer zahlungskräftigsten Kunde behandelt einen Angestellten schlecht und ihr (als Chef/Inhaber) bekommt es mit, sodass ihr Partei ergreifen müsst?

Ich stelle mich auf Seiten meines Mitarbeiters (verliere den Kund 88%
Ich stelle mich auf Seiten des Kundens - immerhin bringt er Geld 13%

8 Stimmen

8 Antworten

Das ist eine wirklich knifflige Frage. Allerdings musste ich selber in meiner Position als Angestellter erfahren, dass der Kunde - egal wie unsozial er sich gegenüber mir oder meinen Kollegen verhielt - grundsätzlich recht bekam.
Kapitalismus rules the world.

Wir reden sehr gerne von der Servicewüste Deutschland, aber ganz ehrlich: Was manche Kunden sich herausnehmen, geht schon auf keine Kuhhaut mehr.

Nur mal ein kleines Beispiel (inzwischen auch schon ein paar Jahre her): Es kam einmal ein Kunde in den Laden, der raushängen ließ, dass er etwas Besseres ist, weil er studiert habe. Und er unterstrich dieses sein Verhalten damit, dass er gehobenes Deutsch sprach.
Ich selber habe zwar nicht studiert, kann mich aber auch auf einem recht hohen Niveau und mit gehobener Sprache unterhalten.
Doch schon nach ein paar Sätzen von mir wurde er wütend und fauchte mich an: "Das können Sie gar nicht kennen! Sie sind schließlich nur ein Verkäufer und es ist eine Farce, dass der Narr so tut als wäre er so klug wie der Weise". Dann stapfte er wütend aus dem Laden.

Natürlich gab es eine saftige Beschwerde.
Und natürlich wurde ich für mein Verhalten gerügt, weil ich einen Kunden damit für immer vergrault habe.


guitschee 
Beitragsersteller
 18.06.2024, 21:41

... Tja, und ohne Verkäufer würde das A-loch verhungern, keine Krawatte gekauft bekommen und zu fuß zur Uni getrabt sein ...

Diese Art Arroganz habe ich sowas von gefressen. Jeder, der so denkt, soll einfach mal ein paar Wochen ohne die "niederen" Jobs versuchen auszukommen. Spätestens nach 2 Wochen würden sie dann nämlich nichts mehr auf die Kette bekommen, weil deren Büro völlig verdreckt wäre, sie nichts einkaufen können und und und...

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Ich sage bdem Mitarbeiter, er solle woanders hingehen und halte dann dem Kunden eine Standpauke, dass er das unterlassen solle, sonst müsste ich ihn des Platzes verweisen.

Wenn er das öfters machen würde, bekäme er Hausverbot.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie
Ich stelle mich auf Seiten meines Mitarbeiters (verliere den Kund

Die Situation hatten "wir" mal vor einigen Monaten, als eine Patientin ("Kundin") unsere Mitarbeiterinnen mehrfach und lautstark und für einige andere Pat. klar hörbar u.a. der Lüge bezichtigte (nachweislich ungerechtfertigt) sowie die Mitarbeiterinnen am Empfang mehrfach beleidigte und das sich am Folgetag wiederholte.

Mehrere Gespräche mit der Dame führte zu keiner Lösung der Situation, die -völlig unberechtigten- Vorwürfe wurden aufrecht erhalten.

Daraufhin habe ich der Pat. nahegelegt, ihre Behandlung in einer anderen Praxis durchführen zu lassen, weil das Vertrauensverhältnis bei uns nicht mehr gegeben war.

(hätte uns "einiges" an Umsatz gebracht... aber der Schutz meines Personals geht vor!)


guitschee 
Beitragsersteller
 05.06.2024, 13:19

Gute Entscheidung, finde ich. Gut gemacht.

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beamer05  05.06.2024, 13:21
@guitschee

Danke!

so eine Situation hatte ich in > 20 Berufsjahren auch bisher nur zwei mal... aber manchmal kann man nicht weiter "Kunde / Patient ist König" spielen.

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Ich stelle mich auf Seiten meines Mitarbeiters (verliere den Kund

Anstand und Respekt sind nicht käuflich.

Ich stelle mich auf Seiten meines Mitarbeiters (verliere den Kund

Jeder Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Angestellten, das wird immer mal gerne vergessen. Von daher eindeutig für mich der Mitarbeiter ist im Focus.

solche Kunden bleiben auch in der Regel nicht lange ist meine Erfahrung.