Eine Frage an Autistenkenner und Autisten, bzgl der typischen Hauptmerkmale ⬇️?

5 Antworten

Wie du bereits selbst schreibst, ist Autismus ein sehr breites Spektrum. Deshalb heißt es auch "Autismus-SPEKTRUM-Störung".

Neben mir kenne ich noch zwei weitere Autisten: Meine Mutter und einen Kumpel von mir.

Bei mir ist das mit dem Erkennen von Ironie und Sarkasmus stets unterschiedlich. Meine Mutter versteht manchmal meinen Sarkasmus nicht, also weiß ich nicht, ob es an ihrem Autismus liegt, oder daran, dass ich ihn nicht gut genug rübergebracht habe und genau so andersherum. Andererseits erkenne ich trotzdem oft Ironie bzw. Sarkasmus, auch wenn ich nur den Text habe, bei einem Kommentar zum Beispiel. Dann kann es aber auch sein, dass ich Ironie/Sarkasmus dort vermute, wo gar keiner ist. Ich selbst verwende schon des Öfteren Ironie und Sarkasmus. Es kommt wohl einfach auf meine Verfassung an, wer die Ironie anwendet usw. Mein Kumpel scheint mit Ironie und Sarkasmus generell mehr Probleme zu haben und wendet die beiden Dinge auch so gut wie nie an.

Nah am Wasser gebaut bin ich ebenfalls, denke ich, aber ich weine nicht, wenn Kinder irgendwo verhungern. Nicht, weil ich herzlos bin und es ihnen wünsche, sondern weil ich mich nicht in die Situation hineinversetzen kann, da ich sie noch nie erlebt habe. Abgesehen davon kenne ich sie nicht. Genau so verhält es sich mit Opfern von Naturkatastrophen und dergleichen. Wo ich allerdings schnell weinen muss, ist der Tod von Tieren - Insbesondere Vögel. Dann ist es auch völlig egal, ob ich den Vogel/das Tier gut kenne, oder ihn/es das allererste Mal sehe.

Empathielos würde ich mich nicht nennen. Was genau Empathie ist weiß ich jedoch auch nicht so genau ... Ich habe mal gehört, es soll etwas damit zu tun haben, dass man merkt, wie sein Gegenüber sich fühlt. Aber man kann dieses Wissen für gute (die Person trösten) oder schlechte (die Person manipulieren) Zwecke benutzen. Also ist Empathie etwas Neutrales und es kommt lediglich darauf an, wie man sie einsetzt.

Ich kann nur bei Situationen mitfühlen, in denen ich selbst schon einmal war. Und wenn man mir nicht sagt, dass man traurig ist, werde ich das wohl kaum bemerken, außer man weint oder seufzt ganz oft, ganz deutlich. Also bin ich vielleicht doch nicht so empathisch, nur irgendwie klingt das auch falsch. Keine Ahnung.

Dass Autisten grundsätzlich keine Empathie haben ist absolut falsch. Ich weiß, dass das oft behauptet wird - sogar von vermeintlich seriösen Quellen -, dennoch zeigt das nur wieder: Autismus ist doch nicht ganz so simpel. Ebenso die Aussage, dass wir alle unsere Gefühle nicht in Mimik umwandeln können. Es kann einen schon sauer machen, was so über einen behauptet wird.

Ich denke auch, dass ich einen großen Gerechtigkeitssinn habe ... Denke ich. Habe auch schon gehört, das soll bei Autisten häufig vorkommen.

Mich stört es sehr, dass wir so oft als gefühllos beschrieben werden. Ja, es gibt natürlich auch viele Autisten, die ihre Emotionen nicht so gut nach außen tragen können, doch selbst in dem Fall sind sie nicht gefühllos. Nonverbale Autisten genausowenig. Ich würde sogar behaupten, wir haben sehr, sehr viele, starke Gefühle. Die kommen nur nicht immer an die Oberfläche. Im Normalfall nicht, weil wir uns nicht trauen, sondern weil wir keine Ahnung haben, wie. Wobei ich persönlich keine bin, die ihre Gefühle verstecken kann. Ich bin wie ein offenes Buch, bei dem dir die Seiten auf den Kopf fallen.

Im öffentlichen Leben zuviel kriegen tritt tatsächlich oft auf. Das liegt zum Großteil an den vielen Reizen, die wir nicht (so gut) filtern können. Unter anderem deshalb betreiben wir/viele Autisten Stimming - Was man uns in der Vergangenheit schon oft abtrainieren und für das man uns sogar bestrafen wollte. Solch eine Überbelastung muss aber nicht zwangsweise in einem Meltdown/Overload/Shutdown enden, was nicht heißt, dass das Ganze nicht sehr anstrengend ist. Besonders durch das viele Masking, welches Autisten sehr oft betreiben, wenn sie außer Haus sind. (Masking bedeutet, seine autistischen Verhaltensweisen so gut es geht zu unterdrücken, um als neurotypisch durchzugehen. Nicht zu verwechseln mit dem Masking, was so gut wie jeder Mensch betreibt, wenn er sich auf seiner Arbeitsstelle nicht so verhält wie Zuhause.)

In unserer eigenen Welt leben wir sicherlich nicht. Das wäre ja großartig! Wir sind höchstens sehr verträumt, aber von einer eigenen Welt kann man da nicht reden. Wir sind nicht sonderbar, keine Außerirdischen, auch wenn ich gestehen muss, dass ich mich hin und wieder so fühle, als wäre ich auf dem falschen Planeten gelandet.

Nur, weil wir etwas nicht ausdrücken können, heißt es nicht, dass wir nicht da sind, es nicht fühlen.

Lachen tun wir auch ... Ich lache oft. Manchmal, weil etwas lustig ist, oder niedlich und manchmal, weil ich so verwirrt und schockiert bin, dass ich nur noch lachen kann.

Ich hoffe, ich konnte dir in irgendeiner Art und Weise behilflich sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

LadyNoob 
Beitragsersteller
 05.01.2022, 16:24

Danke für den ausführlichen Text. Ja ich wollte einfach mal echte Erfahrungen lesen. mir steht eine testung bevor weswegen ich mich in letzter Zeit viel damit auseinander gesetzt habe um überhaupt eine Ahnung davon zu bekommen was es bedeutet autistisch zu sein. Nachdem was ich alles hörte und was die hauptmerkmale sind, bin ich für mich zudem Entschluss gekommen nicht autistisch sein zu können, da auch ads positiv getestet wurde, welches unter anderem ähnliche Symptome hat und alles was nicht ADStypisch ist hab ich für mich als psychischen Knacks abgestempelt..

Also es gibt einige Sachen mit denen ich mich durchaus identifizieren kann, aber eben nicht die "hauptmerkmale." Zudem wird ja auch gesagt, dass absolut jeder Mensch sich in einigen autistischen Problemen wiedersieht. Und da fällt es mir schwer mich richtig einzuordnen, wobei manche meine probleme defintiv nicht normal sind.

Zudem fällt mir manches schwer zu verstehen, weil ich manches davon eben nicht kenne, mir unsicher über meine eigenen Gefühle und Empfindungen bin, nicht so recht weiß was normal oder nicht normal ist oder nicht weiß ob meine Situation vergleichbar ist oder eben nicht. Es ist irgendwie ein sehr komplexes kompliziertes Thema.

Jetzt hab ich heute meinen Psychiater meine tiefsten Empfindungen und "geheimnisse" offenbart inform eines Briefes und er meinte, dass es gut ist es mitgeteilt zu haben und alles für autismus sprechen würde. Ich hab ihn daraufhin über meine Nachforschungen informiert und meine Zweifel geäußert, da ich zb sehr emotional und auch sarkastisch etc bin. Aber offensichtlich bist du das teils ja auch.

Er sagte mir daraufhin dass es ja soviele unterschiedliche Formen gibt und es nicht auszuschließen ist und wir nun die Testung abwarten und vieles von meinem geschriebenen nochmal Thema wird. Aber jetzt mischt sich mein Umfeld die ganze Zeit ein und sagt mir halt auch, dass passt nicht zu dir, das glaub ich nicht etc. Ich reagiere darauf nicht, weiß aber auch nicht so recht wie ich dazu reagieren sollte, wenn sich der Verdacht bestätigt. Es ist auch ein blödes Gefühl gesagt zu kriegen man würde in einer Lüge leben.

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Zitruseulchen  05.01.2022, 20:09
@LadyNoob

Gerne doch.

Ich finde es gut, dass der Psychiater dich nicht gleich wieder wegschickt, nur weil du vielleicht nicht in das "gängige Bild" der Autisten passt. Das zeigt, dass er mit der Thematik vertraut ist - Oder zumindest mehr als der nächstbeste Dorfpsychologe. Und das ist leider keine Selbstverständlichkeit.

Es liest sich so, als würden die Leute in deinem Umfeld selbst mehr Angst vor deiner eventuellen Diagnose haben, als du. Ziemlich schade irgendwie. Ich weiß natürlich nicht, wie deine sonstige Beziehung zu diesen Leuten ist, aber vielleicht hast du Glück und das ist nur die anfängliche Sorge. Solange sie dich trotzdem unterstützen ... Na ja.

Ob jemand Autismus hat oder nicht kann nur von einem dafür zuständigen Psychiater beurteilt werden. Alles andere sind Spekulationen und die bringen einen nicht im Entferntesten weiter.

Meines Wissens nach gibt es viele Menschen, die sowohl AD(H)S, als auch Autismus haben. Diese beiden Entwicklungsstörungen haben zwar einige Überschneidungen, sind nichtsdestoweniger sehr unterschiedlich. Wichtig ist bei einer Autismusdiagnose auch die Differenzialdiagnostik. Da wird sozusagen überprüft, ob die "autistischen Merkmale" die eine Person hat, nicht doch mit etwas anderem zusammenhängen.

Es stimmt zwar, dass fast jeder Mensch sich in mindestens einer der Punkte wiederfindet, doch genau dafür gibt es den sogenannten Cut-Off. Wer diesen erreicht, oder über diesem ist, gilt als Autist(in). Also ist nicht jeder, der ein paar autismustypische Symptome zeigt, gleich autistisch bzw. ein Autist/eine Autistin.

Das alles ist ja auch ein Spektrum. Du musst es dir wie einen Kreis vorstellen. Jedes Problem, mit dem Autisten für gewöhnlich im Alltag konfrontiert werden, hat eine andere Farbe und je stärker das einzelne Problem bei dem entsprechenden Individuum ist, umso weiter entfernt sich der Balken, in der entsprechenden Farbe, vom Zentrum des Kreises. Einige stellen sich das Spektrum wie einen bunten Farbbalken von links nach rechts vor und sagen dann zB., wer links auf dem Spektrum ist hat "milden" Autismus, wer in der Mitte ist, ist in der Mitte und alle auf der rechten Seite muss man täglich die Klamotten anziehen, während sie Däumchen drehen und einen Meltdown bekommen. Jedoch ist es vielmehr so wie auf dem Kreis. Das heißt, dass jeder Autist von den Problemen verschieden stark betroffen ist. Ich hoffe, das war irgendwie verständlich erklärt.

Das mit dem Situationen vergleichen etc. kenne ich auch von mir, glaube ich. Wenn ich keine Vergleiche habe, kann ich es mir nicht vorstellen, es nicht beschreiben, mich nicht einfühlen.

Ja, wichtig ist, das Ergebnis der Testung abzuwarten und nicht darauf zu hören, was die Menschen in deinem Umfeld zu sagen haben. Eine Meinung können sie gerne haben, ändert nur nichts an der Diagnose, falls du sie denn bekommst.

Und wenn du tatsächlich Autismus hast ist daran überhaupt nichts schlimm. Du bist immernoch der gleiche Mensch, nur hast du dann die Gewissheit, kannst mehr über dich in Erfahrung bringen und dir selbst besser helfen.

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 05.01.2022, 21:43
@Zitruseulchen

Also an sich wusste der Psychiater bis heute nur meine grobe chaotische lebenslaufbahn die überhaupt nicht detailreich war und unangenehme Themen hab ich einfach ausgelassen. Daraus war erstmal überhaupt nicht viel über mich zu sagen. Außer das mein Leben eine Achterbahn war. Eigentlich bin ich aus einer Angststörung heraus dorthin weil ich mal wieder eine Arbeit aufgrund meiner Probleme geschmissen habe und mein Leben unbehandelt einfach nicht weiter geht.

Das witzige ist ja, dass meine Mutter mir sagte ich solle doch mal ansprechen, dass ich evtl unter einer leichten Form von Asperger und/oder ads leiden könnte, was das ganze ja erst ins Rollen gebracht hat. Das mit dem ads war keine Überraschung.

Seitdem aber der autismustest ansteht und ich mich daher ja viel belesen habe, ist meine Mutter voll darauf aus, jede Gelegenheit zu nutzen, mir mitzuteilen das ich ja definitv nicht da rein passe etc wegen dieser hauptsymptome und ich bin ja nicht so und modediagnosen... etc

Es ist lediglich mein nahes Umfeld auf das ich wert lege und dazu gehören nur 3-4 Leute und das wären in dem Fall meine Mutter (mit der ich sonst eigentlich einen guten kontakt habe) ggf mein Bruder und die Schwester meines Freundes und natürlich mein Freund selbst. andere Menschen sind mir eigentlich total egal, da sie ohnehin nicht wirklich Teil meines Lebens sind.

Angst einen Namen für meine "Störungen" zu bekommen, habe ich nicht. Es würde mich vielmehr glücklich machen, denn dann weiß ich das ich nciht verrückt bin und könnte mich endlich akzeptieren. Ob man es dann nun autismus nennt oder Sozialphobie und Co spielt da nicht so eine große Rolle. Aber in meiner jetzigen Situation habe ich immer das Gefühl mich stets anpassen zu müssen.

Wenn allerdings die mir wichtigen Personen ständig sagen das stimmt nicht und ich lebe in einer Lüge so machen sie mir das nunmal wieder schlecht.

Ich weiß selber nicht wie ich das mache mit dem stets höflich sein, aber es ist mir ultra wichtig selbst wenn es meine Mutter ist.. immer nett zu sein und Menschen bloß nicht mit irgendeinem Verhalten, oder Wörtern zu kränken. Ich kann gar nicht anders.

Ich kann es ja hier sagen weil es kein betroffener lesen kann. Ich hab halt insgeheim seit Jahren richtigen Ekel vor Bakterien und sowas. Ich hab heimlich hinterrücks immer alle Ablagen und tasturen etc sauber gemacht bevor ich diese nutze. Ich wollte nicht das Gefühl vermitteln das meine Familie eklig ist.

Für mich ist es absolut keine Option woanders zu schlafen oder auf die Toilette zu gehen.. selbst das eigene Klo muss ich ständig vor dem benutzen reinigen.. ich mag auch nciht wenn jemand bei mir übernachtet, ich fühle mich dann unwohl. wenn ich an Menschen vorbei gehe halte ich die Luft an. In Warteschlangen wenn mir Menschen zu nah kommen explodieren ich innerlich, aber auch das könnte ich aus Höflichkeit niemals nach außen tragen.. auch hab ich eigenes Besteck, Teller und Tasse etc die niemand nutzen darf.. und ja dann hab ich halt noch riesen Probleme mit neuen Situationen und Spontanität etc. Wenn Besuch da war brauche ich erstmal ein paar Tage Einsamkeit und Ruhe. Wenn es besuche wie "Weihnachtsfeiern" waren bin ich hinterher so fertig dass ich den Tag danach krank im Bett liege. Mit fremden Menschen kann ich überhaupt nicht gut und Kommunikation mit neuen leuten ist eine Katastrophe für mich. Zudem ist mein beziehungs und sexleben auch alles andere als normal.. ich hasse öffentliche Unternehmungen in den ich unter die Menschen komme, was Freundschaften vorallem in der Jugend erschwerte. Auch war ich imme in der Lage nur eine Freundin zu "halten". Ich hab halt schon nen leichten Knall und das weiß absolut niemand in meinem Umfeld, das sind meine Geheimnisse die ich immer gut gehütet habe 😂 meine Mutter weiß lediglich wie sehr Angst ich vor neuen Terminen habe und wie sehr ich mich stresse. Aber der ganze Rest..

Naja das sind alles Dinge die ich heute zum ersten mal nach außen getragen habe und meinem Psychiater mitgeteilt habe. Und deswegen vermutet er nun autismus. Es ist aufjedenfall irgendwie erleichternd das alles überhaupt mal auszusprechen nach 28 Jahren.. 😂

Naja und Angst hat mein Umfeld daher wohl nicht vor der Diagnose. Sie denken halt ich bin ein normaler schüchterner Mensch mit Ängsten und man würde mir nun fälschlicherweise eine diagnose einreden.

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Zitruseulchen  06.01.2022, 17:43
@LadyNoob

Also gut, ich weiß natürlich nicht, was genau in diesem Brief stand, den du ihm geschrieben hast. Er sollte dich für solch ein Diagnoseverfahren schon sehr gut befragt und beobachtet haben. Bei Erwachsenen besteht die Diagnose meist zu einem Großteil aus einem "Interview" - Meines Wissens nach. Weißt du, ob der Psychiater sich auf Autismus spezialisiert hat?

Hast du deine Mutter jemals gefragt, woher der plötzliche Sinneswandel kommt?

Ja, das verstehe ich. Das Kind soll einen Namen bekommen. Dann weiß man endlich, was Sache ist und kann sich danach richten. Theoretisch könntest du auch mehrere Dinge haben. Autisten sind zum Beispiel anfälliger für Angststörungen und Depressionen.

Ich bin mir zu 99,9% sicher, dass deine Angst vor Bakterien rein gar nichts mit Autismus zu tun hat. Das muss irgendeinen anderen Ursprung haben. (Keine Ahnung, ob du das damit andeuten wolltest. Ich wollte es lediglich sichergestellt haben.)

Dass du nach Treffen immer so erschöpft bist, könnte für Autismus sprechen. Das habe ich auch. Bei mir ist es sogar so schlimm, dass mir alleine schon Kommunikation in schriftlicher Form oft Probleme bereitet, aber nun gut.

Auch, dass du nicht so gut darin bist, Freundschaften zu knüpfen(?) und sie dann auch über einen längeren Zeitraum zu halten ist ein Anzeichen für Autismus, könnte aber natürlich auch etwas anderes sein.

Fälschlicherweise ein Diagnose einreden ist auch so eine Sache, die mich als "Betroffene" sehr stört. Ob du nun Autismus (oder etwas anderes, oder sogar gar nichts, wobei sich die Bakterienangst echt nicht normal anhört) hast oder nicht: Viele gehen davon aus, wenn sie es nicht sehen, dann kann es die zu diagnostizierende Person doch nicht so sehr einschränken. Wer sein Leben bislang prima gemeistert hat, wer braucht dann noch eine Diagnose? Sie denken, das Kind zu benennen macht alles nur noch schlimmer, ganz egal, wie sehr man selbst darunter leidet ... Und solange man nicht zum nächstbesten Dorfpsychologen geht - sich darüber vergewissert, dass der Psychiater sich mit der Thematik auskennt (Ich beziehe mich speziell auf Autismus) -, werden einem auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Diagnosen eingeredet.

Meine Diagnose bekam ich zwar bereits mit 10 (vor 13 Jahren), doch falls es dich irgendwie trösten sollte: Meine Mutter war eine der wenigen in meinem Umfeld, die sich sicher waren, ich war nicht einfach nur "merkwürdig" und "schlecht erzogen". Sie hatte gut 7 Jahre lang nach einem passenden Psychiater für mich gesucht, der sie nicht mit den Aussagen "Das liegt an Ihrer Erziehung", "Ihre Tochter hat doch nichts" (Da muss ich wohl Masking betrieben haben), "Sie ist doch nur etwas schüchtern" usw. abspeisen wollte. Am nähesten dran war eine(r) mit einer Entwicklungsstörung, aber welche wusste er/sie anscheinend auch nicht. Hatte also eine ganze Weile gedauert, bis ich endlich meine Diagnose hatte. Da siehste mal: Selten bekommt man die einfach so zugesteckt.

Keine Ahnung, ob dir das nun irgendwie geholfen hat. 🙃

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 06.01.2022, 23:51
@Zitruseulchen

Ich weiß nur dass er Facharzt für Psychiatrie und Psychologie ist. So war er im Netz zumindest eingetragen. Eine richtige Diagnose steht natürlich noch nicht. Wir haben nach dem erst Gespräch direkt Termine vereinbart für die Tests und er meinte halt wir gucken mal.. und mittlerweile war ich schon ein paar mal bei ihm wegen der ADSdiagnostik und Medikamente etc.

Ich war im glauben, dass ich gesprächstherapien bei ihm haben würde. Dem ist aber leider nicht so. Und als ich das erfuhr war das schon wieder alles total blöd für mich und ich sagte ihm halt, dass ich dringend eine Therapie benötige, dass ich große Probleme habe.. und mir wurde dann eben klar dass ich meine unangenehmen Probleme dann wohl doch einfach zu Wort bringen muss. Eigentlich war mein Vorhaben das mit der Zeit zu machen, wenn ich einige Sitzungen hinter mir habe.. er sagte er bietet in absehbarer Zeit wieder gruppentherapien an (ist wohl momentan wegen Corona nicht) aber das wir erstmal den Test machen, damit er mich richtig zuordnen kann. Aber damit hatte ich für mich zu dem Zeitpunkt ja schon abgeschlossen.

Eine Gruppentherapie konnte ich mir aber absolut nciht vorstellen, weil ich ja grundsätzlich noch nie über meine Probleme reden wollte/konnte und dann ja auch erst recht nich vor noch mehr Menschen, wo ich mich ohnehin unwohl fühle und wahrscheinlich sowieso nur vor mich hin schweigen würde. Naja also schrieb ich diesen Brief, damit er eben auch weiß wie es mir im Alltag tatsächlich geht. Und ja diesen las er dann zum glück und meinte es würde eben alles ziemlich dafür sprechen und das viele dieser Fragen auf mich zukommen werden und das es gut war, dass ich das mal gemacht habe.

Also eine diagnose war das daher definitv noch nicht. Es war lediglich eine Anmerkung oder Vermutung von ihm.

Und bzgl meiner Mutter.. also ich würde sagen sie ist einfach geschädigt von meiner Oma. Meine oma ist eine extremst anstrengende Frau, die uns früher alle richtig penetriert hat. Eine richtige Verschwörungstheoretikerin und streng Gläubige und die hat sich wohl immer über alle Krankheiten belesen und jeden mit jeder Krankheit "diagnostiziert". Ich war allerdings klein und weiß davon gar nichts.

Ich persönlich finde Krankheiten irgendwie interessant. Ich höre mir oft Dokus an darüber, einfach nur aus Interesse. Aber meine Mutter reagiert darauf immer total empfindlich und geht direkt davon aus, nur weil ich mir das anhöre, dass ich mir die Sachen auch zu schreiben würde, was ja überhaupt nicht so ist. Ich gucke diese, wie andere sich eben ne doku über andere Kulturen ansehen. Sie unterstellt einfach. Und wenn ich mal erwähne, dass ich am Abend zb eine doku über Elephantites gehört habe, mit der Absicht ihr irgendeine "interessante besonderheit" mitzuteilen, dann kommen immer so blöde Sprüche wie "du bist genauso wie deine oma" und lässt mich gar nicht zu Wort kommen und weiß ja nichtmal worauf ich überhaupt hinaus wollte..

Naja und ich hab mich ja nachdem fest stand dass ich getestet werde, versucht schlau zu machen und hab dann mal mit meiner Mutter drüber geredet. Sie sagte schon direkt entgeistert "und jetzt denkst du natürlich dass du es auch hast?!" Dabei wollte ich ihr lediglich sagen, dass ich es eben nicht glaube wegen der genannten "hauptmerkmale", aber dass ich mich wiederum in manchen anderen Dingen wiedererkannt habe, (wie smalltalks & teils das zwischenmenschliche, ungefilterte Wahrnehmungen, Stimmings, gesichtserkennungsschäche, augenkonakt, partnerschaft, Träumerei, stundenlang einer Sache nachgehen und sowas [was ja teils aber auch wieder für ads spricht]) die ich ihr auch gar nicht anführen brauchte, da sie gleich meinte, dass jeder sich in autistischen zügen wieder sieht, was ja auch gewissermaßen so ist... aber naja. Sie wird einfach richtig zickig und blöd, blockt ab und lässt mich in solchen Situationen gar nicht zu Wort kommen oder wird total unsachlich. ich hab keine Ahnung was sie für Probleme hat.

Und jetzt wo feststeht das ich doch ads habe ist es ohnehin für sie kein Thema mehr.

Ich weiß nicht warum ich so einen Ekel vor Menschen habe, das Problem hatte ich schon immer. Fing schon damit an, dass ich küssen und das gemeinsame trinken aus der gleichen Flasche total widerlich fand etc und machte mir Gedanken über Dinge wie, welche verschwitze hand hat wohl vor mir die Stange festgehalten und ob ich nun den Schweiß evtl auch an mir habe etc. Ich hab das auch nicht auf autismus bezogen, sondern es war lediglich ein Problem welches ich eben auch ausführlicher im Brief schrieb, der ja nur generell meine Probleme klar stellen sollte.

Treffen fordern einfach zuviel von mir. Aber telefonieren und schreiben ist nochmal was ganz anderes für mich. Da werd ich vielmehr innerlich sehr, sehr wütend, wenn das gegenüber kein Ende findet und mich mit uninteressanten Sachen überschüttet.

Ich kann voll nachvollziehen das falschdiagnosen einen stören. Man will ja schließlich für voll genommen werden. So stört es mich auch das eine "bekannte"

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 07.01.2022, 00:28
@LadyNoob

die ganze Zeit davon spricht, dass sie sich nicht vorstellen könne, dass ich ads habe, weil die Kinder die sie auf der Arbeit betreut ja komplett anders als ich wären. Sie vergleicht mich (28 jährige) mit hyperaktiven, lauten Kindern, die sich natürlich ohnehin in solch einem Alter nicht versuchen "anzupassen", wie Erwachsene es nunmal tun, zudem bin ich grundaärzlich einfach das komplette Gegenteil davon. Nachdem ich ihr mal so einiges genauer erklärte über meine Kindheit und dem Test oder wie schwer es ist Leuten zuzuhören etc.. kam nur so eine "hmm ok, aber ich kenne halt nur diese und die sind nicht so.. *schweigen* naja vllt habe ich dann ja auch ads.. wer weiß."

Ohje dann hast du ja auch nen ordentlichen therapeutischen Weg hinter dir. Es ist schon erschreckend wieviele schlechte Therapeuten es auch gibt. Ich hab auch schon einige schlechte Erfahrungen sammeln müssen, weswegen ich mein Leben lang total abgeneigt war eine Therapie in Anspruch zu nehmen.

Umso trauriger war ich, als der Psychiater mir offenbarte, dass er keine einzeltherapie macht. Es ist für mich nen riesen ding sowas sagen zu können weil ich gefühlt einfach so ziemlich niemanden wirklich mag den ich treffe 😅 aber ich mag ihn total.. Ich hab gefühlt noch nie einen so angenehmen Menschen getroffen. Alle anderen Therapeuten zuvor, waren ganz anders. Er hat so eine Ruhe, spricht sehr ruhig und leise, und ist auch eher schweigsamer.. er verlangt nichts von mir, ich fühle mich in seiner Gegenwart nicht dumm oder seltsam indem wie ich bin, ich kann einfach mal ich sein. Wenn ich mal länger brauche etwas auszudrücken oder herumstotter oder mich verhaspel fühle ich mich nicht gehetzt oder doof und Unsicherheiten nimmt er mir leicht weg. Das macht mich halt schon irgendwie sehr traurig.. aber kann man nichts machen.

Auch wenn das aus den Gesprächen hier überhaupt nicht so rüber kommt.. eigentlich ist meine Mutter sehr nett und extrem fürsorglich. Sie tut wirklich viel für mich und versucht mich immer zu unterstützen wo es nur geht. Aber sie hat nunmal auch ihre Macken. Also ich wollte sie lediglich nicht nur als Monster dar stellen. 😅

Ich hoffe meine langen Texte und generell die Unterhaltung stören dich nicht.. ich weiß ich schreibe extrem viel 🤐 ich danke dir aufjedenfall dafür!

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Zitruseulchen  07.01.2022, 19:59
@LadyNoob

Es wäre wohl wichtig, erst einmal herauszufinden, ob er auf Autismus spezialisiert ist. Das müsste auf dem Schild draußen stehen, falls ich mich nicht täusche. Auf jeden Fall sichtbar sollte es sein. Ansonsten ist es zwar super, dass du dich bei ihm wohl fühlst - so viel Glück hat man bei Psychiatern/Psychologen/Therapeuten ja auch nicht zwingend -, doch in Sachen Autismus wird dich das nicht sonderlich weiterbringen, fürchte ich.

Macht er generell keine Einzelgespräche/Einzeltherapie? Das ist schon sehr merkwürdig. So eine Autismusdiagnose besteht (bei Erwachsenen und teilweise auch bei Jugendlichen) aus einem Interview, wie bereits geschrieben. Es werden viele Fragen über dein Leben aufgegriffen, deine Vergangenheit usw. Bei (Klein)kindern und Jugendlichen werden auch die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten befragt, eventuell auch noch die Geschwister und den Klassenlehrer/die Klassenlehrerin, oder die Erzieherinnen im Kindergarten usw. Aber na ja. Wird halt viel geredet ... Was ihr habt, nur, keine Ahnung. Bist du denn dort für eine Therapie oder eine Diagnose? Erstmal geht es dir doch um die Diagnose, sonst machst du hinterher irgendeine Therapie und sie ist gar nicht auf dich abgestimmt. Das liest sich für mich alles sehr dubios.

Hier ein Zitat von einer Seite (Quelle: https://autismus-kultur.de/autismus/autismus-diagnose-bei-kindern.html )

"Wie läuft die Autismus-Diagnostik bei Erwachsenen ab?

Während in der Diagnostik von Kindern spielerische Elemente einen größeren Raum einnehmen, besteht die Diagnostik von Erwachsenen hauptsächlich aus Fragebögen und Interviews.

Die meisten Diagnostiker wollen sehr gern auch mit einem Elternteil reden. Das ist nicht zwingend notwendig, und manchmal auch gar nicht möglich, aber es macht die Diagnose einfacher. Für die Autismus-Diagnose spielt es eine wesentliche Rolle, ob die Besonderheiten schon seit der frühen Kindheit bestanden oder nicht.

Erwachsene erinnern sich oft nicht genau genug daran, und können oft nicht gut abschätzen, wie ihr damaliges Verhalten auf ihre Umwelt wirkte. Das kann auch für das Erwachsenenalter gelten: Manche Menschen im Autismus-Spektrum können ihr Verhalten und ihre Wirkung auf andere nicht gut einschätzen; die Eltern oder andere Bezugspersonen geben dem Diagnostiker eine Außenperspektive. Das kann allerdings ein Problem sein, wenn Eltern (aus Prinzip) darauf bestehen, dass ihr Nachwuchs normal ist und es schon immer war – in der älteren Generation gab und gibt es viele Vorbehalte gegenüber jeglichen psychischen Auffälligkeiten.

Mögliche Bestandteile der Autismus-Diagnostik bei Erwachsenen:

  • Psychiatrische und neurologische Untersuchung
  • Befragung zu autismustypischen Eigenheiten und Schwierigkeiten
  • Befragung der Eltern oder anderer Bezugspersonen
  • Standardisierte Interviews zur Autismus-Diagnostik bei Erwachsenen, zum Beispiel ADOS Modul 4 (siehe oben) oder AAA (Adult Asperger Assessment)
  • Selbstbericht-Fragebögen
  • Intelligenztest

Nicht alle diese Untersuchungen werden notwendigerweise durchgeführt. Einige Ärzte führen zum Beispiel standardmäßig einen Intelligenztest durch, andere nicht. Man sollte sich davon nicht verunsichern lassen"

Lief das bei dir alles so oder so ähnlich ab?

Dass eine Gruppentherapie nichts für dich ist, kann ich verstehen. Für mich wäre das auch nichts und ich kapier' nicht, weshalb er darauf besteht. Gerade wenn er sich so sicher ist, dass bei dir alles für Autismus spricht.

Dann wird deine Mutter wohl durch ihre Mutter dieses Denken übernommen haben, simpel gesagt. Tut mir leid, ich kann bei dem Punkt nicht sonderlich helfen, außer zu sagen, dass es schade ist.

Bist du denn wegen diesem Ekel vor Menschen/Bakterien usw. in Therapie?

Hach ja, Telefonate. Ein Grauen. Bei mir kann ich's auf den Autismus schieben. (Ich kann viel damit erklären ...) Hab schon oft gelesen, dass Autisten Telefonate nicht abkömmen. Bei mir persönlich liegt es - kurzgesagt - daran, dass ich mich dann eingeengt und überwacht fühle, nichts machen kann und diese Informationsflut auf mich zukommen lassen muss. Und dann muss man auch noch halbwegs passable Antwort parat haben! 😖

Ich LIEBE (*hust röchel hust*) es ja jedes Mal, wenn Leute meinen, Ahnung von einem Thema zu haben, weil sie (in dem Fall) "Kinder betreut". "Ich arbeite mit Leuten, die haben das und das, ja? Glaub mir, ich hab jahrelang Erfahrung gemacht." Und selbst wenn du ihnen deine Diagnose zeigst, interessiert die das nicht. Nein, SIE wissen's besser, natürlich. Das sind Leute, die meinen, für einen zu sprechen, aber sie sprechen ÜBER einen bzw. lassen einen nicht für sich selbst sprechen.

Nein, alles bestens! Ich kann ja auch viel schreiben. Bin nur häufig sehr schnell ausgelaugt was sowas angeht, kennst du ja sicherlich. x)

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 07.01.2022, 23:48
@Zitruseulchen

Also es ist so dass ich mich mit Angststörung beim Hausarzt gemeldet habe und eine Überweisung bekommen habe. Bin dann zu dem Psychiater und hab grob meinen "leidensweg" erzählt und eben das meine Mutter die Vermutung hat, dass evtl leichte Form von asperger vorliegen könnte oder ads.

Er hörte sich meine Lebensgeschichte an und sagte, muss man gucken und muss halt einfach getestet werden und setzte die Termine an. Den ADS Test hatte ich recht kurz danach und die Diagnostik findet erst im März statt. Und das ist ja dann das Interview.

Ich hatte seitdem ein paar Sitzungen und ja ehrlich gesagt ich kenne das alles nicht. Und ich dachte wir machen einzeltherapien und hab dann mal per Telefon an der Rezeption gefragt, weil ich hier auf gute frage gesagt bekommen habe, dass Psychiater oft keine therapie anbieten. Und die Frau sagte dann auch dass können sie leider aus Zeitgründen nicht anbieten.

Danach erzählte ich ihm dass ich wirklich leide und ich definitv eine Therapie brauche und er sagte dann ja aufjedenfall, aber dass ich vorher erstmal den Test machen muss damit er mich richtig zuordnen kann, weil er würde normalerweise gruppentherapien machen und die Leute werden halt so zusammen gesetzt, dass sie gleiche Probleme und Symptome haben. Nur dass wegen Corona sowas gerade nicht stattfindet. Es in absehbarer Zeit aber wieder kommen soll.

Und ich hatte mich beim erstGespräch halt nicht getraut anzusprechen was mich alles bedrückt und wo klar war das Gespräch wird sich ggf nicht weiter vertiefen schrieb ich also den Brief, denn es ist ja wichtig, mit dem was mich wirklich alles im Alltag einschränkt oder was mir eben nicht normal vorkommt und wollte ihm deutlich machen wie privat und schwierig das für mich ist, es 28 Jahre meine totgeschwiegenen Geheimnisse sind und Probleme habe mit anderen Menschen und ich daher eine Gruppentherapie eigentlich als überhaupt nicht machbar sehe.

Und dann sagte er ja schließlich bzgl meiner Symptome und anliegen dass sie eben für autismus sprechen würden und gut dass ich das alles erwähnt hätte, weil ich war sehr unsicher ob ich es sagen darf und soll und ja ich hatte auch mal alte Zeugnisse und Berichte abgegeben wo mein Verhalten beurteilt wurde udn er weiß halt ja auch dass ich schon in psychaitrischen Kliniken, krankehäusern für irgendwelche tests, intetnat, heim etc war und ja jahrelange Therapien etc habe. Aber die Berichte habe ich halt nicht aber er hat sich nach den Kliniken erkundigt. Ich weiß ja nciht ob er evtl Rücksprache hält. Aber das ist in ahrweiler wo die Flut war und ich denke es ist sowieso alles erstmal nicht machbar. Zudem hab ich dor sehr schlechte Erfahrungen machen müssen die ich ihm erzählt habe.

An und für sich fühle ich mich schon gut aufgehoben, habe das Gefühl ernst genommen zu werden und er nimmt sich halt die zeit für mich und meine Dinge.

Ich hab ihm auch erzählt was meine Mutter meint und wie sie Dinge sieht, sie wohnt sehr weit weg.. und dass sie ja mit mir alles mögliche versucht hat weswegen ich soviel Therapie und co hinter mir hatte.

Ich kann auch oft nicht gut benennen was ich denke oder fühle und ich hab schon gemerkt, dass er mich beoachbetet wie ich ich mich verhalte wenn ich mit ihm in Gespräch bin. Wenn ich Sachen aus der Kindheit nicht mehr weiß hab ich ihm das auch gesagt. Aber wie es für mich war Schulen zu wechseln, Freundschaften zu knüpfen oder die Umzüge etc für mich waren kann ich halt zb schon gut äußern oder wie die Leute auf mich wirken was mich schon imemr störte etc. Und teilte ihm zumindest mit was ich durch meine Mutter so weiß wie sie mich wahrgenommen hat, was sie mir ja manchmal erzählt hat. Wie ich zb mit ihr weinend den ganzen Tag an den Hausaufgaben saß etc. Das weiß ich persönlich zb gar nicht mehr oder zb ich auf Epilepsie getestet wurde weil ich einfach nicht reagierte wenn man mich ansprach und sowas.

Ich weiß dass ich in der Kindheit mal einen IQ Test gemacht habe bei einer Therapeutin.

Ja also ich bin ursprünglich da wegen meiner angegefühle, die dafür sorgen dass ich nicht in der Lage bin zu arbeiten. Aber jetzt will ich alles angehen und ansprechen. Mein Sexualleben ist halt komisch und nicht vorhanden zb und ich verstehe mich selbst nicht, weiß manchmal gar nicht so recht was ich überhaupt bin. Ich kann nicht gut mit der aufgesetztheit umgehen die ja vorallem unter Frauen oft so ist. Mag so unnötige austäusche mit fremden nicht, habe diesen Ekel den ich nciht verstehe, und teils auch ein selbstverltzendes Verhalten um mich irgendwie in extrem Situationen unter Kontrolle zu haben. Ich tue mir zum glück schon lange nichts mehr schlimmes an. Aber wenn es sehr schlimm ist muss ich mir auf die Zunge oder in die Hände beißen oder mir die Fingernägel in die hat drücken um mich irgendwie zu fangen. Also das klingt halt vllt irgendwie komisch. Ich will mich nicht mehr verstecken und mich selbst verstehen und vorallem weiter kommen, ich mache mir selber viel Druck. Und natürlich kann auch niemand nachvollziehen

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 07.01.2022, 23:55
@LadyNoob

Warum ich in meiner ewigen Dauerschleife hänge. Ich hab für alles ein schreckliches gewissen und fühle mich schlecht im Bezug auf die Gesellschaft.

Ja ich empfinde zwar nicht das gleiche aber kann verstehen dass es anstrengend ist... Meine Mutter zb lebt ja jetzt ganz alleine wo ich und mein Bruder ja ausgezogen sind. Und deswegen kann sie auch sehr viel erzählen bzw genießt den Austausch. Meistens schalte ich auf Durchzug steh die ganze Zeit vorm Fenster und sag nur "ja" 😂 und ja irgendwann reicht's halt auch erst recht wenn sie schon dabei war sich zu verabschieden und nochmal voll anfängt rauszuholen...

Ja das mit meiner bekannten ist echt so ne Sache die mich auf die Palme bringt... ja kann ich nachvollziehen ich geb ja auch sehr viel Input😅

Danke..

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Zitruseulchen  08.01.2022, 19:57
@LadyNoob

Dann kennt er sich wohl mit Angststörungen aus. Da du deinem Hausarzt nichts über deine Autismus-Vermutung gesagt hast, wird er keinen Grund gesehen haben, dich extra zu einem Spezialisten in dem Gebiet zu schicken, die ja sowieso schon rar gesät sind.

Vermutungen darf der Psychiater natürlich trotzdem aufstellen.

Okay, das ist alles sehr viel. Also ein Interview fand statt/findet statt. Das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Ich kenne mich mit Epilepsie nicht sehr aus, aber was hat das damit zu tun, dass du nicht reagiert hast? Na ja.

Ich kann leider nicht sonderlich weiterhelfen. Beim Psychiater ist es auf jeden Fall wichtig, dass er auf Autismus spezialisiert ist. Ansonsten bist du selbst mit Diagnose genau so schlau wie ohne. Und bei allen anderen Dingen habe ich selbst keine Erfahrung mit gemacht bzw. keine Lösungsvorschläge. Das kann man auch als Außenstehende alles schlecht beurteilen.

Gerngeschehen!

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 09.01.2022, 00:38
@Zitruseulchen

Naja ich hab nen sehr sehr schlechten Hausarzt. Bei dem braucht ich ohnehin nichts zu erwarten. Bin nur da weil er mir am nächsten ist. Ich glaube mein Hausarzt weiß ohnehin nicht ob mein Psychiater auf überhaupt irgendetwas spezialisiert ist.

Ich hab auch keine Ahnung meine Mutter hat gesagt ich habe nie reagiert wenn sie mich gerufen hat und sie ließ mich deswegen untersuchen und scheinbar haben Ärzte dann beschlossen mich auf Epilepsie untersuchen zu müssen.

Naja ich hab beschlossen jetzt wohl abzuwarten und zu gucken was raus kommt und mich dann nochmal umzusehen ob ich mich von noch jemanden beurteilen lassen kann und ggf dann auch am besten mit einer einzeltherapie

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Bisschen spät aber Hi👋 mein Sohn und ich sind beide Autisten, wir verstehen beide Sarkasmus und Ironie (wir sind Sarkasmus und Ironie), nur Sprichwörter kann ich irgendwie gar nicht.

Mimik, Wenn es nicht so richtig offensichtlich ist (lautes lachen/weinen) dann ist das für mich ein bisschen schwierig, für meinen Sohn gar nicht, der übt das von klein auf vor dem Spiegel. (ich kann da übrigens die Serie Lie to me empfehlen, sehr lehrreich)

Du liest überall verschiedene Dinge weil jeder Autist und auch die Lebensumstände jeweils Unterschiedlich sind.

Bei mir wurde mit 8 Jahren Asperger Autismus und Hochbegabung diagnostiziert/festgestellt. Ich weiß nicht so genau was dann passiert ist, eventuelle haben Ärzte meinen Eltern gesagt dass die Intelligenz Defizite kompensieren kann, keine Ahnung, denn das ich Autismus habe habe ich erst mit 32 erfahren, nachdem bei meinem Sohn der Verdacht auf Autismus aufkam. Auf mich und meine Bedürfnisse wurde also nie Rücksicht genommen, ich musste mich mein Leben lang anpassen, war 99% der Zeit überfordert mit mir und meinem Umfeld, wusste nie was mit mir los ist.

Bei meinem Sohn auf der anderen Seite, habe ich immer Rücksicht genommen, selbst als wir noch keine Diagnose oder den direkten Verdacht hatten. Mein gedanke dabei war, wie war meine Kindheit für mich, was hätte ich gebraucht.

Ich wusste zb nie warum meine Eltern mit mir schimpfen, (weil ich auch manche Normen nicht verstanden habe, dass man bestimmte Dinge nicht sagt zb) meinem Sohn habe ich solche Sachen nicht übel genommen und habe mich mit ihm hingesetzt und darüber geredet. Wenn er was angestellt hat und ich sauer bin läuft das so ab; weißt du warum ich sauer bin? Dann erkläre ich warum ich sauer bin. Hast du das verstanden? Dann muss er mir mit seinen Worten erklären wie/was/warum (um sicher zu gehen dass er es verstanden hat) und dann überlegen wir uns eine Lösung, Methode, wie wir solche Situationen in Zukunft vermeiden können. (eventuell habe ich ja auch etwas gemacht das zu seiner Reaktion geführt hat) Mir wurde der hintern versohlt, dann wurde ich auf mein Zimmer geschickt und (für meine Eltern) wars dann am nächsten Tag wieder gut. Ich weiß noch, dass es eine Zeit gab in der ich Angst hatte überhaupt "guten Morgen" zu sagen, weil auch das falsch hätte sein können.

Diesen Umständen entsprechend würde ich sagen, dass mein Sohn (nach außen hin) wesentlich autistischer ist als ich, weil auf ihn eben von Anfang an Rücksicht genommen wurde, er sich nie verstellen musste usw, in Wahrheit ist es aber bei mir sehr viel ausgeprägter, ich habe nur gelernt mich anzupassen, weil davon mein Überleben abhing.

Was ich gar nicht mehr kann ist sozialer Umgang, ich habe einen Kumpel, der erträgt mich seit 15 Jahren so wie ich bin. Als ich von der Diagnose erfahren habe und es ihm erzählt habe meinte er nur "das erklärt einiges". Meinen Sohn versuche ich da immer ein bisschen zu pushen (ich habe Sorge ein schlechtes Vorbild zu sein), geh doch mal raus, treff dich mal mit Klassenkameraden, nimm mal dein Skateboard und geh einfach usw. Er hat da aber auch recht wenig Lust drauf.

Achso, Empathielos, das ist mehr oder weniger ein böses Gerücht, Autisten haben genauso Gefühle wie jeder andere auch, manche haben Schwierigkeiten Gefühle anderer zu deuten, ihre eigenen Gefühle auszudrücken, oder (was Empathie ja bedeutet) sich in die Situation eines anderen hinein zu versetzen. Wenn ich aber zb sage, meine Großmutter ist gestorben, traurig bin und weine, dann wird ein Autist das schon nachempfinden können und Mitgefühl haben, es wahrscheinlich aber nicht so zeigen können und eventuell das thema wechseln wollen weil er zum einen nicht weiß wie er mich dann trösten soll und zum anderen sich mit einer solch "emotionalen Situation" unwohl/überfordert bin fühlt.

Auf der anderen Seite weiß ich noch wie meine Arbeitskollegin mir immer die Ohren mit ihrem on/off Beziehung Freund vollgejammert hat. Sowas kann ich gar nicht nachvollziehen, entweder es klappt oder eben nicht. Eventuell muss man dann mal länger abstand halten und sich im klaren werden was man will/nicht will, es dann noch mal versuchen/Kompromisse finden oder eben lassen. Aber wöchentliches Drama könnte ich mir nicht geben, und davon war ich auch sehr schnell genervt, hab ihr meine Meinung dazu gesagt (dass sie sich zum Affen macht und es ja nicht anders will) da würde mir dann vorgeworfen ich hätte ja kein Mitgefühl.... Naja, wie realistisch das ist kann ich jetzt schlecht beurteilen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Empathielosigkeit schreibe ich vielmehr Psychopathen als Autisten zu.

Die Kommunikation kann schwierig verlaufen, wenn sie nicht klar in dem ist, was der Sender damit sagen will.
Dazu fällt mir ein kleines Beispiel ein: Treffen sich zwei Bekannte. Der eine hat ein neues Auto und der andere fragt: "Wie geht's?" - "Frag lieber, wie es fährt." - "Und? Wie fährt es?" - "Es geht."

Der Witz zeigt, dass ein "Wie fühlst du dich (heute)?" eindeutiger ist.

Ich selbst wende Ironie und Sarkasmus an.
Generell bin ich eher in Sachen Sprache als Mathe zuhause.
Andererseits merke ich mir Zahlen besser als Namen.

Das Problem mit den ganzen Infos im Netz: Einmal falsch dargestellt, werden sie äußerst selten bis gar nicht mehr korrigiert.
Zudem machen sich auch viele nicht die Mühe, mal auf englischsprachigen Seiten zu schauen. Ja, es ist anstrengend(er) dort zu lesen, weil vielleicht nicht alles verstanden wird.
Ich selbst kann auch nicht perfekt Englisch, dennoch schaue ich auch dort.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo! :) Ich bin Asperger Autistin und bei mir ist es so, dass ich anhand von Mimik erkennen kann, ob es sich um ein positives oder um ein negatives Gefühl handelt, ich aber nicht immer sagen kann, um welches Gefühl es sich genau handelt. Sarkasmus kann ich manchmal, nicht immer, erkennen und auch benutzen. Was aber auch passieren kann ist, dass ich denke, etwas ist sarkastisch gemeint aber es ist nicht der Fall. Mit der Empathie ist es so, dass ich mich durchaus in andere Menschen hineinversetzen und mitfühlen kann, jedoch kann ich es nicht ZEIGEN. Negative Gefühle kann ich eigentlich ausdrücken, aber ich verstecke sie gerne, weil es zu meinem Masking dazugehört. Positive Gefühle kann ich dagegen nicht gut zeigen, dann täusche ich gerne mal ein Lachen oder was auch immer vor. Mimiklos bin ich aber auf keinen Fall.

Ich hoffe, ich konnte dir oder auch jemand anders mit meiner Antwort weiterhelfen :)

Ich werde jetzt nichts langes schreiben (auch wenn ich selber ein Aspi bin), aber zur Empathie: emotionale Empathie ist bei Autisten meist sehr wohl vorhanden, nur kognitive ist nicht/sehr schwach vorhanden (d.h man kann also mitfühlen, allerdings kann man sich in der Regel nicht wirklich vorstellen was andere denken)


LadyNoob 
Beitragsersteller
 14.01.2022, 00:42

Also bei mir ist es halt so, dass ich schon denke dass ich mich gut in andere hineinversetzen kann. Zumindest verstehe ich auch Mimik und hab keine Probleme mit Sarkasmus etc meiner Meinung nach. Da wo ich aufgewachsen bin war trockener und sarkastischer Humor alltag. Ich habe einen sehr hohen Gerechtigkeitssinn und beschäftigte mich immer viel mit sowas. Also ich bin imemr sehr für Gleichberechtigungen und habe oft das Gefühl mich dann auch für Personengruppen, Tiere, Umwelt einsetzen zu müssen. Also das meiste bringt mich in der Regel nicht zum weinen und manchmal weiß ich auch nicht ob es nun einfaches Mitgefühl oder eine prinzipsache ist. Aber wegen dem würde ich mich schon sehr empathisch oder mitfühlend beschreiben. Ich weiß aber öfter nicht so ganz was ich genau denke oder fühle.

Auch bin ich generell sehr emotional. Auch durch einfaches hören von Musik.. da kommt es öfter vor dass ich einfach anfange zu weinen. Mittlerweile weine ich auch bei Filmen(tat ich bis vor 2 Jahren oder so nie), aber das sind meist disneyfilme 😂 gucke nicht soviel Serien/Filme/fern.

Was mir persönlich schwer fällt was das zwischenmenschliche angeht ist eine Unterhaltung am laufen zu halten oder zu starten. Wenn ich irgendwo neu bin verläuft eine Unterhaltung meistens sehr einseitig und irgendwie komisch ab. Hier zb fällt mir das viel leichter, denn ich kann einfach auf das Thema eingehen, diskutieren und muss nicht die ganze Zeit fragen stellen und krampfhaft das ganze am laufen halten etc. So ungezwungen kann ich mich i.d.r. auch mit meinem Freund unterhalten oder konnte es wenn ich gute Freunde hatte.

Ich hab mich immer sehr angepasst und hab fast alles übernommen was andere Mädchen tun. Ich habe mich immer sehr daran gestört, dass Mädchen oft solch aufgesetzte art hatten, wie dieses mit piepsstimmen reden, viel Kichern und Körperkontakt etc. Aber ich weiß echt nicht ob das evtl ein autistischer Zug sein könnte oder nicht. Smalltalk war auch nie meins und ich störte mich jetzt zwar nicht an Dingen wie winken oder hallo sagen, aber zb an der Frage "wie gehts?" denn in der Regel wollen die Leute ja keine ehrliche Antwort darauf, somit unnötig. Oder Anreden wie "sehr geehrte*r" ich störe mich sehr daran, weil ich den Leuten denen ich solche Mails schreibe meist nicht mag und ganz sicher nicht ehre. Aber vllt hab ich auch nur ne Macke 🤷🏽‍♀️ auch Doppeldeutigkeit verstehe ich oft. Ich hab aber Probleme bei Aussagen, wie sich vom Motor angetrieben fühlen.. oder sich zu verzetteln. Da entstehen in meinem Kopf viele Fragezeichen. Kann mir zwar was dazu denken, aber sehr merkwürdig ist es irgendwie schon. Es gibt aber andere Redensarten, die ich selber anwende, weil ich sie halt so kenne.

Aber abgesehen von diesen Kleinigkeiten bei denen ich nichtmal weiß ob sie überhaupt auf asperger zurück zuführen wären hab ich massive Probleme und Störungen im Leben.

Aber daher auch die ganzen fragen. Ich bin auf der Suche nach Merkmalen ob etwas dafür oder dagegen spricht.

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OlekSchule  14.01.2022, 15:17
@LadyNoob

das "wie gehts?" Problem kenne ich, schwere Frage xD, und insgesamt klingen recht viele Sachen wie bei mir (Ich weiß, jeder Autist ist anders, aber es gibt ja auch Sachen die recht häufig sind) also würde Ich schon sagen dass die (mindestens Teils) auf Asperger zurückführbar sind (Ich habe ja Asperger), aber bei mir fällt wenn Ich irgendwo neu bin meist das Problem mit Unterhaltungen anfangen weg, da Ich meist gefragt werde warum Ich so lange Haare habe (es ist als Junge ja schon untypisch längere Haare als viele Mädchen zu haben). Was meinst du denn mit massiven Problemen? Da könnte ja auch irgendetwas für Asperger sprechen (es ist allerdings verständlich wenn du nicht einfach öffentlich in einem Forum diese Probleme schildern willst, dann müsstest du einfach mal googeln.

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 14.01.2022, 15:57
@OlekSchule

Ja aber es ist aufjedenfall interessant für mich zu hören, dass es dir genauso geht und du definitv im AS bist. Ich hab mich so viel belesen und es ist echt schwer zu beurteilen, ob man sich nun in einer gleichen Situation befindet oder diese doch anders ist. Auch lese ich soviele Merkmale worin ich mich absolut gar nciht sehe.

Also was mich so massiv einschränkt oder ich so merkwürdige finde ist, dieses Desinteresse und stress am Menschen kennen lernen und treffen. Zb mag ich meine Mutter und brauche sie auch, aber treffen stressen mich einfach nur und ich hab einfach kein verlangen danach. Ich hab riesige Angst vor fremden und neuen Situationen. Ich hab einen komischen menschenekel, so muss ich immer vor Benutzung das Klo putzen, nach besuch Tisch etc abwischen und halte immer die Luft an wenn ich anderen vorbei gehe, und bus und Bahn fahren ist richtig unangenehm und macht mir oft Angst alleine. Zungenküsse, Besteck oder Flasche teilen waren schon immer 🤢 und ich hab auch mein eigenes Besteck und Geschirr was keiner benutzen darf. Das hat aber irgendwie auch mit meinem Vegetarismus zu tun, aber ich bin einfach so extrem. Früher als ich noch bei meiner Mutter lebte konnte ich nur mit Handschuhen spülen. Im Supermarkt bin ich immer sehr reizbar, es stresst mich sehr und am schlimmsten sind die ganzen Leute die sich dort tummeln. An der Kasse werde ich innerlich sehr aggressiv wenn Leute sich zu nah an mich ran stellen. Und in der Beziehung ist auch nicht immer alles so normal. Es ist für mich auch richtig schlimm, wenn es zu Situationen kommt wo ich woanders schlafen muss als in meinem Bett und hab es auch nicht so gerne wenn jemand in meinem Reich nächtigt 😂

Das war so dass was ich ihm zuletzt offenbart habe und imemr für mich behalten hatte. Daraufhin sagte er das es für autismus sprechen könnte und wir mal den Test abwarten. Ich hab ja bemerkt wie er mich gleich am ersten Termin analysierte. Daraufhin achtete ich gleich selbst auf mich ob gerade irgendwelche Auffälligkeiten habe, so ist mir zb aufgefallen dass ich an jedem Termin dort sitze und nonstop meine schalfransen im Rhythmus streichel und mir wird generell nun oft bewusst wie ich immer überall am fummeln bin, zumindest wenn ich Gespräche führe, werde ich darauf aufmerksam 😂

Naja seit der Äußerung bin ich auf der suche nach Merkmalen die das ganze bestätigen und informiere mich viel. Ich hab mir schon eine Liste angelegt mit Kleinigkeiten udn Eigenarten die dafür sprechen könnten und immer wenn mir was einfällt schreibe ich es nun auf. 😂

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OlekSchule  14.01.2022, 16:19
@LadyNoob

nach den größeren Problemen zu Urteilen bist du (wenn du ein Asperger bist) ein stärker ausgeprägter Asperger als ich, da manche Sachen extremer sind, aber das mit dem Besteck und der Flasche (in meinem Fall doch meist eher eine Glas) kann Ich nachvollziehen, aber Ich bin auch ein "unsichtbarer" Asperger, weshalb ich eben auch weniger Merkmale davon habe, und wenige große Probleme (und manche Sachen können auch noch gar kein Problem sein, was einfach an meinem alter liegt) und bei mir wurde der Test eben auch aufgrund des Intelligenztest gemacht, aber für mich klingt das alles sehr stark nach Asperger (klar viele Sachen könnten einfach auch andere soziale Probleme sein). Dass es so viele Merkmale gibt bei denen du dich garnicht siehst liegt auch einfach daran, dass es extrem viele arten von Asperger (oder auch Autismus generell) gibt, und eben bei jedem nur manche Merkmale vorhanden sind und eben nicht alle (es ist ja auch ein Spektrum)

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 14.01.2022, 16:38
@OlekSchule

Achso okay. Ja ich habe auch nicht darüber nachgedacht, dass du jünger sein könntest. Aber doch nicht nur aufgrund von einem Intelligenztest oder?

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OlekSchule  14.01.2022, 16:40
@LadyNoob

was meinst du mit "nicht nur aufgrund deines Intelligenz Testes"? Das es nur deshalb Diagnostiziert wurde? Denn dann, Nein. Die Diagnose wurde nur überhaupt erst deswegen gestartet (weil eben wie gesagt "unsichtbarer Asperger" falls du weißt was "unsichtbarer Asperger" heißt)

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 14.01.2022, 16:51
@OlekSchule

Also ich wollte sagen/fragen ob bei dir die Diagnostik nur aufgrund des Intelligenztests gemacht wurde? Also ich dachte man müsste irgendwelche Merkmale oder so noch mit sich bringen vorher. Ich hab aber natürlich keine Ahnung davon. Bei mir hat man ja offensichtlich nicht viel richtig gemacht in der Kindheit. Also was unsichtbarer asperger bedeutet kann ich mir denken, aber ich wusste zb auch nicht, dass es eine solche Bezeichnung gibt. Aber klar die Diagnostik überprüft ja natürlich letztlich ob es aufälligkeiten gibt.

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OlekSchule  14.01.2022, 16:57
@LadyNoob

achso ja, natürlich habe Ich (und hatte zum Zeitpunkt der Diagnose) Auffälligkeiten, aber eben nicht genug dass man eine Diagnose gemacht hätte. unsichtbarer Asperger ist dass man die Nachteile (teilweise) intellektuell ausgleicht, und deswegen ist man eben weniger auffällig und es wird uns unsichtbar genannt. da mein IQ Test recht hoch ausgefallen ist (die Zahl darf Ich nicht nennen) wurde ich dann eben getestet, da dann, in Anbetracht der Tatsache dass es unsichtbaren Asperger gibt, genügend Auffälligkeiten vorhanden waren.

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OlekSchule  14.01.2022, 19:21
@LadyNoob

kannst du mir wenn der test dann ausgewertet ist sagen ob Asperger oder nicht?

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 14.01.2022, 19:24
@OlekSchule

Kann ich gerne machen. Ein bisschen wünsch ich mir es ja schon, weil es einfach so viel für mich erklären würde und ich mir nicht so sonderbar vorkäme 😂 zudem bin ich auch seitdem ich mich damit beschäftige überzeugt dass mein Bruder es auch hat. ich werde mal eine FA schicken. Weil sonst werde ich da sicher nicht dran denken und dich aus den Augen verlieren. Die Diagnostik habe ich Anfang mitt Februar.

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OlekSchule  14.01.2022, 19:43
@LadyNoob

wenn es Diagnose auf Asperger gibt, solltest du auch nach dem GdB fragen (Grad der Behinderung), denn bei "mittleren sozialen Anpassungsschwierigkeiten" liegt der GdB zwischen 50 und 70, und man bekommt (wenn man einen Schwerbehindertenausweis beantragt) z.B steuerliche Vergünstigungen, außerdem muss man den ja nirgendwo zeigen, sondern kann den einfach dort wo er Vorteile bringt anwenden. (Und warum sollte man solche Vorteile nicht nehmen?)

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 14.01.2022, 19:45
@OlekSchule

oh okay. Ja das wäre wohl praktisch. Danke für die Info!

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