Wie Autismus erklären?
Leider erfahre ich als Asperger Autist oft für mich negative Dinge, wenn ich über meinen Autismus rede, um Leute darüber zu informieren.
Man sieht mir den Autisten nicht sofort an, da ich ein normales Mitglied der Gesellschaft bin (arbeite, gehe zum Sport, brauche keine Betreuung, wohne nicht im Heim, etc.), jedoch gibt es halt schon ein paar Dinge, da unterscheide ich mich von NTs.
Um einer Ausgrenzung als Freak vorzubeugen, gehe ich sehr offen mit meiner Spektrumsstörung um, aber die meisten Reaktionen von NTs sind für mich sehr unangenehm, wenn ich offen sage: "Ich bin Asperger Austist".
Ich verstehe nicht so ganz, wie ich meinen Autismus so erklären kann, dass NTs es besser verstehen und mich nicht mit einem geistig schwerbehinderten Menschen gleichsetzen, oder behaupten, ich könne kein Autist sein, weil ich nicht bin wie XY aus der Fernsehserie...
Meine Standardaussage bisher ist: Ich bin Asperger Autist und jeder Asperger Autist ist unterschiedlich, es gibt ein paar Dinge, die kann ich ganz gut und bei einigen habe ich Probleme, zum Beispiel Blickkontakt. Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber es fällt mir sehr schwer, Menschen in die Augen zu sehen. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie mir gern jederzeit stellen.
Was kann ich besser machen?
7 Antworten
Ich würde mich an deiner Stelle nicht mit so einem Begriff labeln.
Jetzt ist es ja zu spät, du hast es schon getan, aber wenn du mal in ein neues Umfeld kommst würde ich so etwas nicht nochmal nach rechts und links herumposaunen.
Wie du selbst sagst ist die Diagnose ohnehin nichtssagend, weil jeder sowieso anders ist. Stattdessen würde ich, wenn ein ganz bestimmter Punkt ein Problem ist, diesen gezielt ansprechen und erklären, dass du da eine genetisch bedingte Schwäche hast - aber nur, wenn es wirklich überhaupt gar nicht anders geht, weil es wirklich ein Riesenproblem ist.
Es geht die Leute nichts an, z.B. weswegen du keinen Blickkontakt aufnimmst. Es wirkt natürlich unsympathisch auf einfach jeden, egal wie du es erklärst oder nicht. Einzige Lösung ist, du musst stetig an deinen Schwächen arbeiten, Blickkontakt aufzunehmen ist objektiv gesehen nicht so schwer. Du musst da deine Blockaden durchbrechen. Es ist ja nicht, dass jemand von dir verlangt, Konzertpianist zu werden, den Blick zu heben kann jeder versuchen, der nicht gelähmt ist. Man eignet sich im Laufe der Jahre Verhaltensmuster an, kann diese aber auch verändern. Du kannst dich nicht einfach auf einer Diagnose ausruhen und dir sagen, ach so, so ist das bei xy, na dann muss ich eben bis an mein Lebensende so sein.
Das mit der Diagnose würde ich erst ansprechen, wenn du offen gemobbt wirst, dann gibt es einen Grund, es offen anzusprechen. Aber nicht einfach nur so.
Lieber Demolisher, ich finde du erklärst es gut und ich finde es toll dass du offen damit umgehst. Ich persönlich kann viel besser damit umgehen wenn ich weiß warum eine Person nicht so reagiert wie erwartet, also wenn ich weiß blickkontakt fällt dir schwer weiß ich ja dann warum und es ist für mich kein problem, lass dich nicht von vereinzelten entmutigen die sich damit schwer tun. Vielleicht hilft es wenn du sagst du hast eine leichte Form von Autismus, dass die leute verstehen dass du nicht alle Symptome hast?
Sag den Dummies, die Autismus für ne geistige Behinderung halten doch mal, sie sollen sich einfach mal etwas bilden. Autismus ist eine Entwicklungsstörung, bei der man nicht zwangsläufig auch Intelligenzgemindert sein muss. Tatsächlich sind wohl die meisten Asperger sogar im oberen Drittel der Intelligenz vertreten. 😎
Die Behinderung findet größtenteils auf psychischer Ebene statt.
Und die Dummies, die meinen, Du seist kein Autist weil Du nicht wie irgendein Hollywoodcharakter aus nem Film bist sollten mal genauer hinterfragen, wie solche Charaktere im Drehbuch konstruiert werden.
Mr. Monk zum Beispiel ist quasi der ultimative Autist weil er alle möglichen Ticks zeigt, die Autisten so gelegentlich haben können... In der Realität gibt es solche übertriebenen Autisten aber nicht. Auch nicht unter den ehemals als Kanner-Autisten bezeichneten Betroffenen, die quasi die schwerste Autismusausprägung darstellen.
Und wer Dich als geistig schwerbehinderten behandelt obwohl Du eben nicht geistig behindert bist diskriminiert/mobbt Dich letztendlich. Es ist eben nicht angemessen.
Ich rate Dir, auf solche Leute einfach zu verzichten soweit das möglich ist.
warehouse14
Es gibt Viele, die gerne immerzu von ihren besten Eigenschaften reden.Das kann zwar ganz schön nerven, wäre aber überlegenswert, ob dasfür Dich eine gute Option wäre.Vielleicht einfach einmal ausprobieren. und falls sich nicht gut anfühlt, einfach wieder ändern. Laß es Dir gut gehen.
In welchen Bereichen unterschiedest du dich denn am meisten von NTs? Würde dieses dann erklären, statt eine Diagnose raushauen mit der die wenig anfangen können.
Lass dich wegen deinem Autismus nicht mobben. Du bist gut so wie du bist.