Ein PKW so sicher ausstatten das ein Mensch bei 250 km/h unfall ohne ein kratzer auf den Beinen ist?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kenne folgenden Fall: BMW M6, Autobahn, 2 Fahrstreifen, ca. 230km/h Tacho, Getriebeschaden, Antriebsstrang bleibt schlagartig stehen, Fahrzeug schleudert über ca. 300m bis zum Stillstand in die Leitplanke, Fahrer steigt unverletzt aus. Wie das möglich war, ist mir bis heute ein Rätsel!!


Enkaz100 
Beitragsersteller
 10.12.2022, 20:59

Wunder existiert schon, soll er nur hoffen das es ihm nicht noch einmal passiert

0

Da sich die Physik nicht austricksen lässt, wird dies nicht möglich sein. Alleine aufgrund von den Fliehkräften wird man bei einem solchen Unfall zumindest ein SHT von leicht bis schwer bekommen.

Es ist leider unmöglich, einen PKW so auszustatten, dass bei einem Unfall mit 250 km/h kein Schaden entsteht.

Die Geschwindigkeit ist zu hoch und selbst bei besten Sicherheitsvorkehrungen, wie Airbags, Sicherheitsgurten und stabilen Karosserien, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Mensch bei einem solchen Unfall unverletzt bleibt.

Denk doch mal nach: Die kinetische Energie eines Objekts ist gegeben durch die Formel E_k = 0,5 * m * v^2, wobei m die Masse des Objekts und v seine Geschwindigkeit ist.

Im Fall eines PKW mit einer Masse von 1.500 kg und einer Geschwindigkeit von 250 km/h (entsprechend ca. 69 m/s) ergibt sich eine kinetische Energie von E_k = 0,5 * 1.500 kg * (69 m/s)^2 = 612.750 Joule.

Diese Energie müsste bei einem Unfall irgendwie absorbiert werden, zum Beispiel durch die Fahrzeugstruktur, Airbags oder Sicherheitsgurte. Selbst wenn man davon ausgeht, dass das Fahrzeug eine sehr robuste Struktur hat und moderne Airbags und Sicherheitsgurte verwendet werden, wäre es unmöglich, die kinetische Energie vollständig zu absorbieren, ohne dass der Fahrer Schäden davonträgt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

VanLorry  10.12.2022, 18:53

Naja, was mit dem Auto wird, ist ja wurscht. Interessanter ist doch die Energie der Person, die mangels brauchbarer Knautschzonen, etc., über einen größeren Zeitraum abgebaut werden müsste, als z.B. den paar Milisekunden, die ein Frontalcrash gegen eine Mauer dauern würde.

edit: evtl. per Schleudersitz + Fallschirm? :) Ist aber auch doof im Tunnel z.B. ...

0

Salue

Da die Passagiere von 250 km/h auf Null runtergebremst werden müssen darf die negative Beschleunigung das Mass nicht überschreiten, welches der Mensch noch überlebt. Der Anhalteweg entspricht dem Mass, welches das Hindernis nachlässt und welches die Motorhaube nachlässt (Knautschzonen) zusammen.

Fährst Du gegen eine stabile Mauer (Pfosten einer Autobahnbrücke) muss das Auto den ganzen Bremsweg übernehmen. Das braucht schon einige Meter Motorhaube.

Die jetzigen Autos sind für einen Frontalcrash von knapp 60 km/h ausgelegt. Bei 120 km/h müsste die Motorhaube bereits 4x länger sein. Fahren wir 240 sind die abzubauenden Kräfte nämlich damit bereits 16x grösser.

Die kinetische Energie viervierfacht sich nämlich bei der doppelten Geschwindigkeit.

Ob jeder daran gedacht hat, der mit solchen Geschwindigkeiten über die Autobahn brettert?

Tellensohn

Da müsste man mal schauen, wie das bei F1 Rennwagen sicherheitstechnisch gelöst wird.

Da wird sicher auch neues von dort übernommen, für normale PKW.


Tellensohn  10.12.2022, 19:12

Leider nüzt da die Formel 1 nicht viel. Die haben ein Sicherheitskonzept, bei dem man mit einrechnet, dass viel "Sturzraum" (Sandflächen, gepolsterte Sicherheitsplanken) vorhanden ist.

Dabei wird der Pilotenplatz sehr hart ausgelegt, er braucht keine Knautschzone. Die Radaufhängungen sind die Sollbruchstellen. Die schmale Fahrerkabine kann sich nach Beliegen überschlagen, sie ist ja sehr hart. Dabei kann die Fahrerkabine nie frontal aufschlagen, sondern sie wird eher abgelenkt.

Tellensohn

1