Ein Obdachloser nachts vor Deiner Türe - es ist Winter und assi-kalt ...?
Nimmst Du ihn auf? Ins Gästebett, wenn Du eines hast? Auf das Sofa im Wohnzimmer? Auf eine Luma/Schlafsack? Im schlimmsten Fall auf den puren Boden mit einer Decke?
Warum tust Du es? Warum tust Du es nicht?
Was wären Deine Regeln? Deine Bedingungen? Wann würde er "fliegen"?
20 Antworten
Je nachdem. Wenn derjenige vertrauenswürdig aussieht und wirklich elendig wirkt, dazu natürlich freundlich und respektvoll ist würde ich ihn mit hineinnehmen.
Es wäre für mich nicht das Problem wenn es um die Gefahr geht ausgeraubt oder bedroht zu werden, da ich selbst jahrelang Kampfsport gemacht habe und mich da relativ sicher fühle.
Die Regeln wären, dass er natürlich respektvoll ist und nichts von sich selbst aus erwartet. Er ist höfflich, achtet auch auf andere Personen oder auf meine Privatsphäre und hat auch selbstverständlich keine böse Intention. Die Einzige Bedingung, die mir wichtig wäre, ist, dass er mich seine Sachen "durchsuchen" lässt und ich mir sicher sein kann, dass er keine Waffe gegen mich verwendet ( Ja Obdachlose haben meist einen Gegenstand mit, der sich zur Selbstwehr eignet, aber dieser soll von mir vorher aussortiert werden damit er mir nicht gefährlich wird).
Er würde von mir neue Klamotten, eine Dusche und allgemeine Hygiene bekommen (Haare schneiden, rasieren, Finger/Fußnägel schneiden) bzw. ihm zeigen wie es geht oder ihm selbst die Möglichkeit geben, es zu machen. Ich würde seine Sachen auch waschen sofern das möglich ist und ihm ein paar Sachen mitgeben, falls er es bevorzugt wieder auf die Straße zu gehen. Ansonsten würde ich ihn wie gesagt zu recht machen und die Sozialhilfe rufen. Ich würde auch sehr gern ein Gespräch mit ihm oder ihr führen, ob derjenige Familie hat, welche er anrufen könnte oder möchte und wie er sich sein Leben noch vorstellt (einfach dabei helfen einen Plan zu entwickeln, wenn er das möchte und zulässt).
Derjenige würde bei mir sofort fliegen, wenn ich bemerke, dass das Ganze ausgenutzt wird, geklaut wird oder derjenige nicht respektvoll mit mir umgeht. Ebenfalls wenn er anfängt zu drohen oder zu aufdringlich zu werden oder wenn ich merke, er schätzt meine Hilfe nicht. Ich möchte es auch nicht sehen, dass er oder sie nicht mitarbeiten will wenn ich meine Hilfe anbiete und sie angenommen wird.
P.S. manche mögen das übertrieben finden, was ich schreibe, aber ich war schon immer ein Mensch der sehr gern geholfen und beschenkt hat. Ich habe finanziell die Möglichkeit so etwas zu tun und auch Kontakte, die das Ganze ermöglichen würden, wenn der Fall eintritt, also kann ich dies auch nutzen für die Menschen, denen es wirklich sehr schlecht geht. Das ist nur eine persönliche Meinung.
Klar würde ich ihn/sie aufnehmen.
Wir haben ein Gästezimmer, er könnte bei uns baden, bekäme evtl. auch bessere Kleidung, etwas zu essen und was er/sie noch so alles braucht.
Ich helfe immer direkt lieber, als Geld in eine Organisation zu stecken in denen oft nur die Köpfe abkassieren und für die eigentlichen Bedürftigen nicht mehr viel übrig bleibt.
Wir sind nicht allein und in der Regel sind Obdachlose sehr friedlich. Es ist einfach schön, jemanden glücklich zu machen und wenn's nur für ein paar Tage ist.
Und mit Deinem Text hier machst Du mich glücklich. Ein kleines bißchen!
Selbstverständlich. Und mach dir nicht so viele Gedanken. Man guckt einfach wo er schlafen kann und gut ist.
Nein jeder ist für sich selbst verantwortlich und wenn schon dann soll sich der Staat drum kümmern
Nein, ich würde je nach Zustand der Person die Polizei oder den RTW rufen. Die kümmern sich dann um die Person. Ich fühle mich nicht in der Pflicht einem Menschen Obdach zu geben der sich in einem Land wie Deutschland für die Obdachlosigkeit „entschieden“ hat.
Hahahaha, entschieden, dass ich nicht lache.
Auch in Anführungszeichen eine Sauerei, no worries.
Wenn´s so leicht wäre, eine Bude zu kriegen, warum sind dann Leute eigentlich obdachlos?
Weil sie in häufigen Fällen durch schwere Schicksalsschläge in Drogen und Depressionen abgerutscht sind und dadurch weder arbeitsfähig noch lebensfähig geworden sind. Das hat in der Regel zur Folge dass sie ihren Job verlieren und aus ihrer Wohnung geworfen werden. Manche gehen auch freiwillig auf die Straße um dem „System“ zu entfliehen. Jedenfalls ist es eine Tatsache dass viele dieser Leute garnicht mehr in normalen Verhältnissen, wie zum Beispiel in einer Wohnung, leben wollen. Viele kommen mit den Regeln in Obdachlosenheimen nicht klar und verweigern jede Widereingliederungsmaßnahme. Es gibt in so wohlhabenden Ländern wie Deutschland keinen logischen Grund obdachlos zu sein. Die Optionen die man hat sind vielfältig.
Du bist mutig! Starke Sache, echt!!!