Ehepartner hat Angststörung - was tun?
Bei meiner Ehefrau hat sich nach der Geburt unserer jetzt dreijährigen Tochter herausgestellt, dass sie (meiner Meinung nach, ich bin kein Fachmann) unter massiven Angst- und Verluststörungen leidet. So tolerant ich auch zu sein versuche, es gelingt mir einfach nicht, damit umzugehen, und ich weiß nicht, was man machen kann.
Die Störung äußert sich zum Beispiel so (es gibt unzählige Erscheinungsformen)
- Windel des Kindes ist übergelaufen: beide Elternteile müssen ihre Kleidung wechseln, sonst könnte es ja sein, dass Pipi auf der Kleidung haften bleibt und das ist eklig
- Glaswolle auf Dachboden gefunden: Dachboden muss ausgeräumt, zumindest mehrfach gesaugt werden, ebenso das Stockwerk darunter, denn die Glaswolle könnte ins untere Stockwerk gelangt sein (und von da weiter und weiter ...)
- Kind darf morgens das Kinderbett stundenlang nicht verlassen, bis Mutter geduscht und das Kind fertiggemacht hat, schließlich könnte das Kind die Treppe runterfallen.
Wie gesagt sind das nur ein paar Beispiele, die mich in ihrer Häufung und Frequenz in den Wahnsinn treiben. Man darf dagegen aber nichts sagen oder gar eine Therapie vorschlagen, dann kommt das Argument, man selbst habe keine Ahnung, sei dreckig etc. etc. Zudem werden Beispiele diverser Muttis angeführt, die sich genauso verhalten wie meine Frau - also alles ok! Auch soll ich mit meinem Frust keinesfalls zum Psychiater, denn dieser könnte ja das Jugendamt benachrichtigen.
Ich bin nicht vom Fach und vielleicht liege ich ja auch falsch und bin wirklich zu unsorgfältig in Bezug auf Sicherheit und Reinlichkeit, aber ich schaffe es nicht, damit klarzukommen.
4 Antworten
Vieleicht könntet ihr erstmal zur Familienberatung gehen, du kannst es deiner Frau ja vielleicht so erklären das du gerne eine Einschätzung hättest ob du es evt wirklich falsch machst und wieviel Sicherheit so ein Kind braucht.
Man muss ja auch bedenken das es der Kleinen in der Entwicklung schadet wenn sie sich nicht ausprobieren können und "kleine Unfälle erleben dürfen"
Also als Angsstörung würde ich das nicht bezeichnen.
Es ist halt eine (ziemlich übertriebene) Sorge um euer Kind. So reagieren viele Frauen, wenn sie das erste mal Mutter werden. (Ich gehörte nicht dazu und fand es bei anderen extrem nervig, also kann dich verstehen.)
Im Normalfall pegelt sich das mit der Zeit ein, wenn deine Frau z.B. wieder arbeiten geht. Bis dahin hilfst du ihr am besten, indem du die Ruhe in Person bleibst. Vielleicht kannst du sie auch ermutigen immer mal eine Kind-freie Zeit zu haben, in der sie zum Sport geht oder sich mit Freunden trifft. Das tut einer Mutter auch mal echt gut.
Das ist weder normal noch haben das viele Frauen und das verschwindet auch nicht von selber.
So leid es mir tut, das kann man so als Ehepartner und vor allem als Vater sicher nicht tolerieren.
Deine Frau hat keine Krankheitseinsicht. Unternimm etwas, sprich mit dem Hausarzt oder wende dich selber an einen Psychiater, wenn es deine Frau nicht tut.
Der Zustand ist weder dem Kind noch dir zuzumuten.
Die Frage ist doch wie entschlossen du bist.
Im Grunde hilft nur ein Ultimatum. Entweder begibt sie sich in Behandlung oder du bist mit dem Kind weg.
Das klingt für mich alles nicht nach Angststörung, sondern nach normalen Ängsten, die deine Frau eben hat