Dürfen Kampfsport Lehrer einfach so den schwarzen Gurt austeilen?

6 Antworten

Im Grunde genommen ja. Man soll den ersten Dan-Grad auch nicht überbewerten. Geprüft wird im Aikido bis zum 4. Dan-Grad mittels technischer Prüfung. 5. und höhere Grade werden ehrenhalber für geleistete Dienste verliehen. Alle Dan-Grade des Aikikai Verbandes (es gibt noch weitere Verbände auf der Welt) werden nach Japan gemeldet und dort wirt ein Diplom und ein Prüfungspass ausgefertigt, in welchem Datum und Unterschrift des Prüfungsleiters der jeweiligen Prüfung steht.

Es ist durchaus möglich, aber nicht oft so umgesetzt, dass jemand auch den 1. Dan-Grad ohne oder mit reduzierter Prüfung verliehen erhält. Das ist manchmal der Fall, wenn ein Schüler vom einen Lehrverband in einen anderen wechselt und dort die technischen Prüfungskriterien sich stark unterscheiden, er aber absolut die technische und persönliche Reife besitzt. Oder der Kandidat hat beispielsweise ein Handicap, das ihm eine weitere Prüfung zum 2. Dan und höher sowieso verwehrt. Bei uns im Verband erhielt ein langjähriger Vereinspräsident im höheren Alter den 3. Dan-Grad ehrenhalber verliehen um ihn für seine Vereins- und Verbandstätigkeit auszuzeichnen.

Es ist durchaus möglich und üblich. Und, wie gesagt, der 1. Dan-Grad/Schwarzgurt ist eher Kinkerlitzchen. Spannend wird es, ob jemand die Stufe zum 2. Dan und höher erreicht. Bei uns im Lehrverband müssen die 2.-Dan-Anwärter echt kleine Kampfschweine sein, denn diese Stufe prüft ganz besonders die Einsatzbereitschaft und die "Durchzugsstärke" in den Prüfungstechniken. Mit dem 2. Dan-Grad ist es im Aikikai-Verband auch möglich, ein eigenes Dojo zu eröffnen und es dem Weltverband anzuschliessen.

Geprüft wird übrigens im Regelfall bis zu einem Grad unterhalb desjenigen, den man selber besitzt. Anders lautende Prüfungsreglemente, beispielsweise mit zwei Graden Unterschied oder nur unter Beisein eines auswärtigen Prüfungsexperten etc. kommen auch gelegentlich vor. Das soll dann Qualität in die Verleihung höherer Grade bringen. Obwohl es letztlich nicht von der Prüfung abhängt, sondern von der Güte des regulären Trainings und dort vor allem von den Lehrern und ihrer Einstellung zur Sache, bei dem man Unterricht erhält.

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo,

Ich glaube das hängt von der Kampfsportart ab.

Ich kenne mich leider Hauptsächlich nur im Bereich Judo aus. Zumindest im Judo, gibt es einen gewissen Prüfinhalt, der IdR von 2 zertifizierten und ausgebildeten Prüfungsleitern nachvollzogen wird.

Daher glaube ich das der DJB (Deutsche Judo Bund) falls es sich um einen schwarzen Gürtel im Judo handelt etwas dagegen haben. Falls die Prüfung nicht nach dem oben genannten Schema abgelaufen, keine Prüfungspass-Einträge getätigt worden sind, bringt der „schwarze Gürtel“ genauso viel wie ein Gürtel, den man im Klamottenladen kaufen kann. (Zumindest im Judo)

Ja, theoretisch dürften sie es, von staatlicher Seite aus gesehen. Sie würden damit gegen keinerlei Gesetz verstoßen.

Praktisch werden sie es nicht machen, weil sie einem Verband angehören, wo es genaue Richtlinien für die Vergabe des Schwarzgurtes gibt. Meist entscheidet sogar ein Prüfungskomitee des Verbandes darüber, ob deine Leistungen ausreichend dafür waren.

Würde ein Lehrer eines Verbandes gegen diese Vorschriften des Verbandes verstoßen, würde er wahrscheinlich von diesem ausgeschlossen werden.

Theoretisch dürftest Du Dir sogar direkt einen Schwarzgurt im Laden kaufen und umbinden, ohne irgendeine Ahnung von Kampfsport oder Kampfkunst zu haben. Niemand kann das verhindern. Du könntest sogar deinen eigenen Verband gründen, Dich selbst Großmeister nennen und eigene Gurte nach deinem Gutdünken verteilen.

Aber was hätte das für einen Wert? Jeder auf der Matte würde sofort erkennen, ob Du oder deine Schüler Ahnung haben. Im Grund sagt der Gurt nur aus, welches Technikportfolio Dir bekannt ist, innerhalb des bestimmten Verbandes.

Ich kenne einen Verein, der keinem Verband angehört. Der Meister dort vergibt auch Gürtel. Aber ich weiß, dass der Ahnung hat. Er hat Jahrzehnte woanders trainiert, bevor er seinen eigenen kleinen Verein gegründet hat. Es ist keine Pflicht, einem Verband anzugehören.

Gurte in der Kampfkunst sind Auszeichnungen dafür, welche Prüfungen innerhalb des Verbandes/ Vereines Du bereits abgelegt hast. So kann jeder erkennen, welche Techniken Du ungefähr draufhaben müßtest. Du machst pro Gurt eine Prüfung. Erst wenn Du alle Prüfungen für die Farbgurte bestanden hast, kannst Du die Prüfung für den ersten Schwarzgurt machen.

Es gibt mehrere Verbände für jede Kampfkunst und daher auch unterschiedliche Prüfungsordnungen für dieselbe Kampfkunst.

Wir bekommen im Jiu Jitsu auch Prüfungsurkunden und diese werden im Budopaß eingetragen. So gesehen ist das durchaus offiziell.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich kenn mich nur im Taekwondo aus, da gibt es zwei große Verbände, ITF und WTF. Beide haben ordentliche Prüfungsordnungen, wo gensu steht, welche Leistungen für welche Graduierung erbracht werden müssen.

Du würdest bei nichts teilnehmen können außerhalb von dem Verein. Zusätzlich hätte der Gürtel kein Wert