Druck fällt langsam nach Abdrücken

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Nein - der Druckabfall ist nicht akzeptabel. Prüfen, Dichtheit herstellen, wiederholen.

Nach 24 Std muss das Manometer 4 bar anzeigen, auch keine 3,8 - bzw. darf sich sichtbar gar nicht bewegen.

Schöne Weihnachten


syncopcgda  22.12.2012, 14:33

Hallo DietmarBrakel, ich kann nicht umhin, auch noch was dazu zu bemerken: Die Dichtheit eines geschlossenen wassergefüllten Systems mit Hilfe des Druckabfalls pro Zeiteinheit (Druckabsinkgeschwindigkeit) als Messgröße ermitteln zu wollen, ist eine äußerst heikle Angelegenheit.

Weil: Nimmt man den Extremfall an, der dann herrscht, wenn kein Ausgleichsgefäß angeschlossen, und das System gründlichst entlüftet ist was ich in diesem Fall aber nicht annehme), dann führt bereits die geringste Verkleinerung des Volumens durch Leckage zu einem drastischen Druckabfall innerhalb kurzer Zeit, da das Wasser kaum kompressibel ist, und und der Verlust nicht durch ein federndes Gaspolster ausgeglichen wird. Der Abdrückdruck wird also bis zur völligen Entspannung des Kompressionsvolumens (Größenordnung ein paar cm^3) schnell absinken auf ein Niveau, das einer bestimmten Füllhöhe des Systems entspricht. Nehmen wir an, dass der höchste Heizkörper 10m über der Messstelle (Manometer) installiert ist. Dann zeigt das Manometer einen Druck von 1,0 bar an. Bei einer geringen Undichtheit an irgendeiner Stelle würde also der Druck bis herunter zu diesen 1,0 bar schnell abfallen und danach nur noch fast unmerklich langsam weiter absinken.

Schon wesentlich anders sieht es aus, wenn die Anlage nicht entlüftet wurde und sich etliche großvolumige Luftblasen als Speichervolumen gebildet haben.Schon dieser Umstand bewirkt ein wesentlich langsameres Absinken des Druckes.

Ist ein Ausgleichsbehälter mit größerem Gasvolumen angeschlossen, so werden sehr kleine Undichtheiten so gut wie nicht mehr an einem Druckabfall erkennbar sein. Kleine und kleinste Undichtheiten kann es überall geben, hermetisch dichte Systeme gibt es nicht, und wenn man einmal im Jahr mal etwas Wasser nachfüllen muss , halte ich das für normal.

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DietmarBakel  22.12.2012, 16:43
@syncopcgda

@syncopcgda - so kommst Du mir nicht ins Weihnachtsfest :-)

schaerdinger hat eine Frage gestellt und die ist klar mit „nein“ zu beantworten. Er ist Laie und schreibt zudem im Passiv.

Davon ausgehend, hat er das Abdrückprozedere nur verfolgt oder er wurde mit dem Ergebnis konfrontiert. Wenn auf dieser Baustelle also jemand (hoffentlich mit Sachkunde) eine Anlage gebaut hat und drückt sie ab, wird er wohl wissen was und wie er es tut.

Als Bauherr bin ich immer Laie und möchte eigentlich nur den Erfolg der (geschuldeten) Leistung. Und wenn es gut geht, erhalte ich ein „Druckprobenprotokoll“. Der Fachmann fertigt es an, schon aus Gründen der eigenen Qualitätssicherung.

Hier ein Formularbeispiel (wonach man nicht lange suchen muss):

http://www.viega.de/xbcr/de-de/520347_WWHA_Druckprobenprotokoll.pdf

So, nun zeige mir einmal, wo da etwas von „tolerierbaren“ oder „zulässigen“ Druckabfall steht?

Als Bauherr möchte ich nur die Kreuze und die Unterschrift sehen (von der Aufheizprüfung abgesehen – war ja nicht die Frage).

Mich würde es überhaupt nicht interessieren, wenn mir dazu einer etwas von Ausdehnungsgefäßen, Luftpolstern, Meteoriteneinschläge, Maya-Kalender, etc. erzählen will. Dafür habe ich meinen Frisör.

Oder würdest Du, mit 1 bar Druckabfall im Rücken, als Bauherr dem Maurern die Freigabe erteilen, einen Installationsschacht zu schließen???

Schreib jetzt nicht „ja“ zurück – dann muss ich Weihnachten weinen.

Oh du se-li-ge, …

1 bar ist nicht akzeptabel - kein Druckabfall ist es - Punkt

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DietmarBakel  22.12.2012, 16:59
@DietmarBakel

Den Eigenkommentar von schaerdinger hatte ich nicht gesehen.

@schaerdinger: Druckanstieg ist auch nicht akzeptabel - stiftet nur Verwirrung.

Wenn vor Ort eine Fachfirma ist, sollen sie so lange machen bis sie Dir bescheinigen, dass die Anlage geprüft und dicht ist.

Wenn nicht (black is beauty) trägst Du sowieso das Risiko. Melde Dich noch einmal und beschreibe Deine Anlage etwas näher. Bodenstehnder Kessel oder Gastherme, Heizkörper oder FB-Heizung, etc??? Ist alles bereits angeschlossen?

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syncopcgda  22.12.2012, 19:29
@DietmarBakel

@Dietmar Brakel: Nichts dagegen einzuwenden. Ohne auf den vorliegenden Fall direkt einzugehen, wollte ich nur marginal bemerken, dass für eine Dichtheitsprüfung die Druckabfallgeschwindigkeit nicht unbedingt die geeignete Messgröße ist und - je nach Bedingungen - ihre Tücken haben kann.

So long

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syncopcgda  22.12.2012, 20:00
@syncopcgda

Habe mir das Druckprobenprotokoll (Link) erst jetzt angesehen. Das ist ohne Zweifel eine äußerst harte Prüfung, sofern kein Ausdehnungsefäß angeschlossen ist. Nicht ganz klar ist mir geworden, ob bei der Prüfung das Ausdehnungsgefäß angeschlossen sein darf, oder nicht.

Passus im Protokoll:

Alle Behälter, Geräte und Armaturen, die für den aufzubringenden Druck nicht geeignet sind, sind während der Druckprüfung von der zu prüfenden Anlage / zu prüfenden Teilabschnitt getrennt).

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schaerdinger 
Beitragsersteller
 22.12.2012, 21:26
@syncopcgda

Es wurden nur die Heizungsleitungen bis zum FBH Verteiler hergestellt. Im Keller sind diese noch nirgends angeschlossen. Nur das Manometer wurde raufgeschraubt. Druck ist nun seit einem Tag bei 3,5

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syncopcgda  23.12.2012, 13:30
@schaerdinger

Zu den Druckschwankungen: Ein geschlossenes, wassergefülltes und vollständig entlüftetes (somit sehr steifes) System, das auf einen bestimmten Überdruck gespannt ist, reagiert sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen, weil sich schon kleine Änderungen des Volumens (durch Temperatureinflüsse) drastisch in Druckänderungen auswirken.

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DietmarBakel  24.12.2012, 13:14
@schaerdinger

Wenn der Druck jetzt 24 Std. bei 3,5 bar stehen geblieben ist - herzlichen Glückwunsch - So soll es sein. Dicht.

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DietmarBakel  24.12.2012, 13:20
@syncopcgda

... Druck nicht geeignet sind

@syncopcgda: Ausdehungsgefäße sind geeignet. Darf angeschlossen werden - muss aber nicht.

Soweit nach Hans Dieter Hüsch: "Auch der Winter kann schön sein, kann, muss aber nicht."

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schaerdinger 
Beitragsersteller
 24.12.2012, 13:41
@DietmarBakel

Heute ist Druck auf bis zu 6 bar gestiegen. Kann dies auch Temperaturbedingt sein?

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syncopcgda  24.12.2012, 13:43
@DietmarBakel

Ausdehungsgefäße sind geeignet. Darf angeschlossen werden - muss aber nicht.

Das ist mir zu Wischiwaschi, weil bei Heranziehen des Druckabfalls als Kriterium völlig unterschiedliche Ergebnisse herauskommen können. (siehe auch zwischenzeitliches Ansteigen des Druckes). Ist ein Ausdehnungsgefäß angeschlossen, so haben Temperaturänderungen nur einen sehr geringen Einfluss auf den Druck, desgleichen kleine Leckagen. Also ....!

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syncopcgda  24.12.2012, 13:46
@schaerdinger

@schaerdinger: Ja, das muss temperaturbedingt sein, es sei denn, es wird langsam Wasser zugeführt durch einen undichten Hahn.

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schaerdinger 
Beitragsersteller
 25.12.2012, 23:37
@syncopcgda

Kann ich also mit dem Ausgleichsgefäß Temperaturschwankungen entgegen wirken? Temperaturunterschied zu den Tagen an denen ich 3,5 bar hatte zu jetzt 6 bar, beträgt 2 Grad. Können diese 2 grad diesen Unterschied ausmachen?

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syncopcgda  26.12.2012, 09:23
@schaerdinger

Ein Ausdehnungsgefäß "schluckt" Druckänderungen durch Temperaturschwankungen weitgehend weg. Ob jetzt die 2 Grad den Unterschied bewirken konnten, kann ich so nicht beantworten. Aber woher sollte der Druckanstieg sonst herkommen ???

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syncopcgda  27.12.2012, 10:19
@schaerdinger

Ich dachte, dass von irgendwo her langsam Wasser zugeführt wird, vlt über einen undichten Hahn, aber der Druck im Netz ist ja nie 7 bar hoch. Und: So geringe Temp.- Unterschiede können eigentlich keine so großen Druckschwankungen verursachen. Das Ganze ist reichlich mysteriös.

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schaerdinger 
Beitragsersteller
 27.12.2012, 11:08
@syncopcgda

Jetzt wieder auf 5 runter. Komisch. Installateur wurde bereits angerufen um sich das ganza nochmals anzusehen!

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DietmarBakel  27.12.2012, 19:21
@syncopcgda

Druck ablassen - Anlage ist dicht.

Wenn es so weiter geht (> 6 bar), ist sie irgendwann wieder undicht.

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schaerdinger 
Beitragsersteller
 28.12.2012, 00:01
@DietmarBakel

Können Sie sich erklären warum Druck steigt? Im Moment ist er wieder genau bei 4 bar.

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syncopcgda  28.12.2012, 19:24
@schaerdinger

Nein, aber ich behaupte jetzt - wie DietmarBrake - dass das System dicht ist.

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Kann man nicht sagen, denn der Test ist 4 Bar rein drücken und dann so lange warten bis auf 3 Bar abfällt. Die Dauer entscheidet ob das OK ist oder nicht

Das ist so wie sich an eine STraße zu stellen und zu warten bis drei Autos vorbeigefahren sind. Da kann man auch nicht sagen ob die STraße ein hohes Verkehrsaufkommen hat oder nicht, denn es macht einen Riesenunterschied ob man 30 Sekunden oder 30 Jahre warten muß!

Geringer Druckverlust ist normal, aber von 4 auf 3 Bar ist kein geringer druckverlust. Ist das Ausgleichsgefäß schon angeschlossen?


syncopcgda  22.12.2012, 14:48

Ja die Frage nach dem Ausgleichsgefäß ist sehr entscheidend für die Beurteilung.

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schaerdinger 
Beitragsersteller
 21.12.2012, 11:26

Wie sieht dieses aus?

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wenn das Rohrsystem komplett Luftfrei war, kann könnte alleine durch Temperaturschwankung der Druck variieren

Kommt darauf an mit welchem Medium abgedrückt wird, was es für Rohrmaterial ist , und ob eine entsprechende Zeit für den Temperaturausgleich abgewartet wurde.