Dressur Sattel mit aufgesetzen Pauschen - Gut oder Schlecht?
Ich trete jetzt mal eine Diskussion los aus Neugierde. Ich stehe auf einer Riesigen Reitanlage wo vom Wald und Wiesen Reiter bis hin zu S Erfolgreich, Kader Reiter etc alles vertreten ist.
Immer häufiger sehe ich Sättel mit aufgesetzen Pauschen, die ja aber teilweise als "Sitzprothesen" bekannt sind. Da es immer mehr werden kribbelt es mir in den Fingern auch mal einen zu probieren!
Aber was sagen denn die Erfahrenen Reiter hier zu solchen Sätteln?
Beispiel Sättel: Erreplus Comnect WR, Passier EVO-D, Sommer Tosca, Eroriding Emilio K Monoblatt, Stübben Centurion 2 ...
8 Antworten
Ich hatte das mal bei einem Fichtbauer, war aber nicht begeistert. Mir fehlt die Bewegungsfreiheit - wenn das Ding nicht punktgenau auf deine Beinlage abgestimmt ist und zu weit runter geht, blockiert es dir Knie und damit auch Hüfte und den gesamten Sitz. In dem Fall war es ein Übergangssattel für ein Jungpferd und ich habe mich damit arrangiert, bin dann aber später wieder auf eine andere Pauschenform umgestiegen.
„Punktgenau auf die Beinlage abgestimmt“… So ein Glück hatte ich natürlich noch nie. Würde mich aber auch nicht zufrieden stellen können, denn ich variiere manchmal gern die Bügellänge. Mit fetten Pauschen kann man nicht mal1-2 Löcher ändern.
Dazu gibt es keine Meinung!
Es gibt dutzende!
Hauptproblem ist schlicht die Anpassung der Pauschen an den Reiter, das Pferd und der jeweiligen Einsatzlage.
Fast alle negativen Effekte entstehen halt, durch die mangelnde Anpassung!
Es ist eine Modeerscheinung, die halt seine Berechtigung hat, wenn man guten Zugriff auf genügend Sattel hat und einen Fähigen Sattler der alles immer wieder optimiert.
Benötigen tut man sie aber nicht! Am Ende sollte man bei schlechter Ausführung, mangelnder Verfügbarkeit schneller Versorgung durch einen guten Sattler darauf verzichten.
Als ich Reitabzeichen machte (natürlich auf Schulpferd kein für mich angepasster Sattel), ganz blöd: mein Bein passte im Dressursitz grade so rein. Da die Prüfungen „am Stück“ stattfanden, konnte ich zwischendurch keinen Springsattel drauf packen, und mußte daher mit unverkürzten Bügeln über den Parcours. Zwar bei dresurspezifischem Abzeichen nur Cavalettis, aber dennoch sollte ja ein korrekter Leichter Sitz gezeigt werden. Na ja… hat zwar immerhin trotzdem gereicht, aber weder schön noch angenehm, diese „Vorstellung“.
Es kommt einzig drauf an, wie der Reiter drin sitzt. Natürlich ist freies Sitzen ohne Pauschen leichter, aber wenn der Sattel dem Reiter wirklich passt, lässt er ihm auch mit den Pauschen Bewegungsfreiheit.
Ich fühle mich mit sowas eingeengt und bekomme recht zackig Knieschmerzen. Abgesehen davon, dass ich für die meisten Pauschen zu kurze Beine habe ;)
Ich halte daher Abstand davon und bin froh, an meinem spanischen Sattel gar keine Pauschen zu haben.
Ich halte davon genau eines - nämlich Abstand.
Dieser Artikel erspart mir das Schreiben, denn er gibt meine Meinung und meine Erfahrungen damit ziemlich 1:1 wieder:
https://www.cavallo.de/reitsportausruestung/standpunkt-weg-mit-den-pauschen/
Mit der Anpassung wird es spätestens dann schwierig, wenn mal ein anderer Reiter aufs Pferd darf/soll, oder wenn man mal selbst körperliche Änderungen hat. Sei es durch Gewichtsveränderungen, oder wenn als vorrübergehend therapeutische Maßnahmen eine andere Bügellänge sinnvoll erscheint.