Drehteller, wo Züge gedreht werden. Wie heisst das?
Hallo zusammen. Wie heisst diese Anlage?
Man findet diese Anlage meist da, wo Züge und Dampfloks repariert werden usw. Der Zug fährt auf eine Art Drehteller und um den Teller sind verschiedene Gleise angeordnet. So kann ein Zug ohne Wenden und Schleifen fahren die Richtung ändern... Ich habe schon im Netz gesucht, auch Fotos von so einer Anlage gefunden, aber nirgendwo stand eine Beschreibung oder wie die Anlage heisst... Könnt ihr mir helfen?
Danke schonmal!
3 Antworten
Sowas nennt sich Drehscheibe und war zu der Dampflokzeit nötig um Dampfloks wieder zu drehen. Dampfloks fuhren bei Vorausfahrt meist schneller als im Rückwärtsgang. Deshalb war es nötig diese Loks wieder zu drehen. Heutzutage ist das überflüssig, da moderne Loks in beiden Richtungen gleich schnell fahren können. Dafür gibt es heute Schiebebühnen, die auf beiden seiten gleisanschlüsse haben, um z.B. ins Depot oder BW zu fahren.
Da möchte ich doch auch noch einen bescheidenen Beitrag anhängen. Gery hat die Frage schon sehr gut beantwortet. Es gibt allerdings auch heute noch vereinzelt diese Drehscheiben. Es macht ja aus Kostengründen wenig Sinn so eine Drehscheibe abzubauen und dafür eine Schiebebühne zu errichten. Eine Drehscheibe konnte ja auch die Lok's um einige Winkelgrade drehen, um sie in einem Ringlokschuppen zu verteilen. Dies mit der Möglichkeit eine Lok zu wenden ergab die Drehscheibe. Es wird auch weniger Raum benötigt als für eine Kehrschleife oder ein Gleisdreieck. Der mindest erforderliche Gleisradius war ja doch recht groß. Gab es zu wenig Platz für einen Ringlokschuppen, wurde auch mal eine Kombination aus Schiebebühne und Drehscheibe gebaut. Da hier zwei mechanische Systeme vereint waren, waren die Kosten entsprechend hoch. Ganze Züge, wie der Fragesteller eventuell vermutete, werden nicht gedreht. Drehscheiben hatten im Original eine Nutzlänge von 23 Metern, so dass alle Dampflokbaureihen die Drehscheibe befahren konnten. Wenn die Möglichkeit besteht, Städtepläne von großen Eisenbahnstandorten aus den 60ern bis 70ern zu beschaffen, lässt sich erst erahnen, welche riesigen Flächen mit einem BW oder AW "zugebaut" waren. Ich denke an Rheine oder Hagen Eckesey (BW) , oder Osnabrück (gleich 2 BW) oder Krefeld, meines Wissens ein AW. BW = Betriebswerk in denen der tägliche Unterhalt statt fand, AW = für Instandsetzung und -haltung zuständig.
Museal betrieben werden unter anderem noch die alten BW's in Bochum Dahlhausen und in Dresden.
So denn, lieben Gruß an Euch zusammen.
Hall
Dies ist eine Drehscheibe und wurde noch zu Zeiten gebaut als keine Wagen und Loks mit jeweils 2 Führerräumen gab.
Lg