Distanzieren sich eurer Meinung nach genügend Muslime von extremen Gruppierungen wie Taliban, IS, Boko Haram u. dgl. und ihren Interpretationen und Handlungen?
19 Stimmen
8 Antworten
Ein Beispiel ist dieser offene Brief an Abu Bakr al Baghdadi:
https://de.wikipedia.org/wiki/Offener_Brief_an_al-Baghdadi
Unterzeichnet von 120 Gelehrten aus nahezu sämtlichen Weltteilen und Rechtsschulen.
Menschen Muslimischen Glaubens haben sich davon aber auch nicht zu distanzieren, weil klar sein sollte, dass eine radikale/dogmatische Minderheit unmöglich für sie sprechen kann; Rechenschaft sind sie nicht schuldig. Sie sind die Hauptleidenden dieser Extremismen, ob in den jeweiligen Gebieten oder in den westlichen Ländern, wenn sie islamfeindliche Hetze zu erleben haben.
Und seien wir mal ehrlich: Was soll man von solchen Verbrechen auch halten, außer Abscheu?
LG
Der Brief missbilligt in Form eines islamischen Rechtsgutachtens (fatwā) die Verbrechen al-Baghdadis und dessen Terroristen und stellt gleichzeitig die fundamentale Legitimation von al-Baghdadi als „selbsternannter Kalif“ und seines begründeten Kalifats deutlich infrage, da für die Behauptung ein Konsens mit „allen Muslimen“ vorhanden sein muss, was im Fall des IS nicht geschehen ist. Zudem seien die Handlungsweisen des sogenannten „Islamischen Staates“ nicht vereinbar mit den Grundsätzen des Islams.
Du zählst genau einen Punkt auf, berücksichtigst die anderen aber nicht.
Welche Punkte berücksichtige ich denn nicht? ich stamme von dort - ich weiss, wie die Muslime in den islamischen Ländern ticken. Dort distanziert sich kaum ein Sunnite tatsächlich vom IS, andere sehr wohl, weil sie ja regelmäßig Opfer der IS-Greueltaten werden.
Warum sollte ich mich davon ausdrücklich distanzieren? Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich habe nicht das Verhalten von einigen Menschen zu verantworten, nur weil sie sich derselben Religion zuschreiben. Ich finde sogar, dass eine solche Forderung eine Frechheit ist, weil sie ansonsten impliziert, dass man solche Verbrechen im Stillen gutheißt oder zumindest billigt. Ich fordere auch nicht von einem Biodeutschen, dass er sich von Rechtsextremen distanziert. Sie bilden genauso eine Minderheit wie Terroristen bei den Muslimen.
Stillschweigen bedeutet Zugeständnis
Zumindest denken die Leute das und von daher würde ich mich schon öffentlich distanzieren und zwar in großen Gruppen. Und schon hört der Terror dann langsam auf.
Warum sollte ich mich davon ausdrücklich distanzieren?
Das ist in D politscher Reflex. Wenn da ein C-Promi meint in einem Leipziger Hotel beleidigt worden zu sein, greift sofort der sächsische MP zum Mikrofon und erklärt sich solidarisch.
Warum sollte ich?
- um Verallgemeinerungen zu entgehen
- um Vorurteile und die damit verbundenen Konsequenzen abzubauen
- um das friedliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern
- um Diskriminierungen gar nicht erst entstehen zu lassen
- um die Akzeptanz deiner Religion innerhalb der Gesellschaft zu fördern
usw.
Wer verallgemeinert denn, wer hat Vorurteile, wer diskriminiert und wer akzeptiert nicht?
Und ausgerechnet das Opfer soll irgendwas tun, damit sich was ändert?
Das ist ja mal "blaming the victim" vom Allerfeinsten. Danke für die Erläuterung deiner Denkweise.
Nicht meine Denkweise, sondern die vorherrschende Denkweise innerhalb der Bevölkerung, für die ich nichts kann, schau mal hier :
https://www.google.com/search?channel=fs&client=ubuntu&q=unterschriftensammlung+gegen+moschee
Ich habe nie an Unterschriftensammlungen gegen den Islam bzw. gegen Moscheen teilgenommen, werde ich auch nie.
Ich sprach also nicht von mir, sondern von der vorherrschenden Stimmung innerhalb der Bevölkerung.
Es gibt nicht die geringste Notwendigkeit für irgendeinen Muslim, sich von irgendwas zu distanzieren.
Viele distanzieren sich zwar von den o.g. islamistischen Terrororganisationen indem sie sowas sagen wie:
"Die haben nichts mit dem Islam zutun. Das sind keine Muslime."
Wenn es aber um Handlungen geht, dann sieht es ganz anders aus. Ich bin selber Moslem (allerdings liberal). Mein Vater sagt mir z.B., dass ich keine Atheistin heiraten darf, weil es ja im Islam vor 1400 Jahren verboten wurde. Genauso sind diese Terrororganisationen ja auch. Ich könnte hier noch zig weitere Beispiele bringen. Ich habe das Gefühl, dass Muslime die sagen dass sie so leben wollen wie es der Prophet es tat einfach nicht integrierbar sind. Meine Stiefmutter ist dafür das beste Beispiel. Alles westliche lehnt sie ab aber damit irgendwelche Leistungen zu beantragen hat sie kein Problem. Ich habe das Gefühl dass es ein strukturelles Problem ist.
Der Widerspruch ist schon das man in einem Land lebt in dem Homoehe erlaubt ist, das absolut unislamische Werte hat etc.
Weshalb leben diese Leute nicht in einem Land das mehrheitlich bewohnt ist von Muslimen, das mehr auf Islamische Werte achtet.. Ach ja, weil Geld eben wichtiger ist als Islam..
Ach ja, weil Geld eben wichtiger ist als Islam..
Naja, so einfach ist es nun auch nicht. Wäre der Krieg in Syrien nicht, dann wären wir (meine Familie) niemals nach Europa (Ausnahme Türkei) gezogen.
Wir haben uns für Deutschland und nicht für andere EU Länder entschieden, weil wir hier Verwnadte haben die schon seit 30 Jahren leben + weil es hier in Deutschland sehr viele Arbeitsplätze gibt. Egal wohin wir ziehen, mein Vater findet immer eine Arbeit. Die Löhne könnten zwar besser sein, aber das Leben ist ja kein Wunschkonzert.
Die ganzen Muslime hier, die alles westliche ablehnen, die in einer Parallelgesellschaft leben, und den Staat an sich ablehnen, diese Leute könnten auch in einem Islamischen Land leben, aber sie machen es nicht, denn Geld schmeckt besser als der eigene glaube. Deine Verwandte hätten auch in ein Islamisches Land gehen können.
Leider ist dieser offene Brief nicht das, wofür Du ihn hältst; es geht viel weniger darum zu tadeln, WAS der IS macht, sondern es geht in Wahrheit einzig darum, mit wessen Legitimation der IS handelt. Diesbezüglich fühlten sich diese 120 Unterzeichner offensichtlich übergangen, weshalb sie dem IS die Legitimität für ihren djihad absprechen - mit zum Teil aberwitzigen Aussagen, wie z.B. dass der djihad ein Verteidigungskrieg sei.
Insofern ist der IS auch keine radikalische dogmatische Minderheit sondern lediglich die agierende Speerspitze des Islams, die regelmäßig von islamischen Staaten massiv unterstützt wurde.