Die Zwei-Quellen-Theorie?

4 Antworten

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Hallo Leejr

Die sogenannte Zwei-Quellen-Theorie ist auch nicht so einfach zu verstehen.

Zu der gewünschten Erklärung ein paar Fragen vorab (die Du übrigens auch in Deine Reli-Arbeit übernehmen könntest)::

Bist Du (oder Deine Leser) überzeugt, dass dieses Buch, um das es hier geht, das Wort Gottes ist?

Wenn JA, dann wird Dich dieser Text aus 2. Timotheus 3:16 zum Nachdenken anregen: „. . .Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge,. . .“

Und sicherlich auch 2. Petrus 1:21 „. . . Denn Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist getrieben wurden.“

Die treibende und inspirierende Kraft hinter den Schreibern war also unser allmächtiger Schöpfer. Er ist der eigentliche Autor. Es ist keinesfalls logisch, davon auszugehen, dass der Souverän und Erschaffer des Universums angesichts der Weisheit, die in allen seinen Werken erkennbar ist, auf zusätzliche und zudem trübe Quellen angewiesen wäre, um das aufschreiben zu lassen, was er für notwendig erachtete - oder?

Würdest Du es also deshalb für möglich halten, dass alle vier Evangeliumsschreiber direkt von Gott inspiriert sind, um das Leben und Wirken seines Sohnes so authentisch wie notwendig, aufzuzeichnen?

Die Befürworter der Zweiquellentheorie stellen in der Regel die obigen Überlegungen nicht an.

Vor diesem Hintergrund zu Deiner eigentlichen Frage:

Manche Bibelleser vertreten die Meinung, Markus müsse als Erster ein Evangelium verfasst haben, weil bei ihm so gut wie keine Inhalte zu finden seien, die nicht auch Matthäus und Lukas verwendet hätten. Diese beiden wiederum sollen für ihre Evangelien bei Markus abgeschrieben sowie ergänzend auf eine sogenannte Logien- oder Redequelle (abgekürzt mit „Q“) zurückgegriffen haben.

Wie ein Bibelgelehrte namens A. F. J. Klijn bemerkt, wurden die Evangelisten durch diese populäre Hypothese „zu bloßen Sammlern einzelner Geschichten degradiert“. Stimmte diese „Zweiquellentheorie“, müsste man ihnen ja Diebstahl geistigen Eigentums und Legendenbildung vorwerfen.

Der Glaube an den göttlichen Ursprung der Bibel ist dadurch jedenfalls untergraben worden (siehe oben zitiert 2. Timotheus 3:16).

Hältst Du (oder Deine Leser) angesichts des Ursprungs der Bibel die Evangelisten für Plagiatoren?

Ist denn tatsächlich die Ähnlichkeit der synoptischen Evangelien zwangsläufig ein Beleg dafür, dass die Verfasser einfach voneinander abgeschrieben haben?

Das ist er bei objektiver Betrachtung nicht!

Warum nicht?

Zum einen hatte Jesus seinen Jüngern versprochen, der heilige Geist werde sie „an alle Dinge erinnern“, die er ihnen gesagt hatte (Johannes 14:26) - bemerkenswert nicht wahr?

DESHALB leuchtet es auch ein, wenn so manches, was die Evangelisten aufschrieben, Erinnerungen an die gleichen Ereignisse waren. Es ist durchaus nicht auszuschließen, dass ein Bibelschreiber die Texte eines anderen nachlas oder darauf verwies, aber das lässt eher auf sorgfältiges Nachforschen schließen als auf geistigen Diebstahl (2. Petrus 3:15).

Zum anderen gilt zu berücksichtigen, wie das Anchor Bible Dictionary erklärt, dass es damals „üblich war, Überlieferungen zunächst mündlich weiterzugeben, und sich damit leicht erklären ließe, weshalb man die denkwürdigen Reden Jesu praktisch im gleichen Wortlaut aufgezeichnet findet“. Es gab also während der Entstehung der Evangelien zunächst nichts, von dem man hätte abschreiben können.

Lukas erklärte beispielsweiser, er habe mit vielen Augenzeugen gesprochen und sei „allen Dingen von Anbeginn genau nachgegangen“ (Lukas 1:1-4). Hört sich das nach geistigem Diebstahl oder Legendenbildung an? Ganz im Gegenteil! Nach einem gründlichen Studium seiner Schriften kam der Archäologe William Ramsay zu dem Schluss: „Lukas ist ein Historiker ersten Ranges: Nicht nur, dass seine Tatsachenberichte verbürgt sind, er besaß auch ein echtes Gespür für Geschichtsschreibung. . . Dieser Autor muss zu den ganz großen Historikern gerechnet werden.“

Frage Deine Leser auch, welchen Eindruck das nachahmenswerten Beispiel aus 1. Thessalonicher 2:13 auf sie macht: „. . .In der Tat, darum danken wir Gott auch unablässig, denn als ihr [die junge Christenversammlung in Thessalonich] Gottes Wort, das ihr von uns hörtet, empfingt, habt ihr es nicht als Menschenwort angenommen, sondern als das, was es wahrhaftig ist, als das Wort Gottes, das auch in euch, den Gläubigen, wirksam ist.“

Weiterhin viel Freude beim Forschen und Schreiben.

Und hier noch ein wenig Hintergrund:

http://www.gutefrage.net/frage/wer-ist-der-autor-der-bibel#answer14686684




Abundumzu  25.02.2014, 10:56

Und noch als Ergänzung:

Du müsstes natürlich - sofern Du Gedanken aus meiner Antwort verwenden möchtest - um das Thema nicht zu verfehlen, diesen Teil in Deiner Arbeit mit den Worten beginnen.

"Es gibt auch gegenteilige Meinungen und die haben gute Gründe"

oder ähnlich.



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Morgenluft1994  25.02.2014, 11:05
@Abundumzu

danke abundumzu für diese fundierten Hinweise. Es wäre wirklich schön, wenn der Fragesteller die "gegenteiligen Meinungen" auch in seine Arbeit aufnehmen würde. Schließlich handelt es sich bei der Zwei-QuellenTheorie um eine unbewiesene Theorie und wer aufrichtig an Wahrheit interessiert ist, müßte gegenteilige Ansichten zumindest zulassen, am besten sogar nachprüfen! DH

7

http://www.relilex.de/artikel.php?id=6359

Die Zwei-Quellen-Theorie geht davon aus, dass die Evangelisten Matthäus und Lukas bei der Abfassung ihrer Evangelien zwei Hauptvorlagen hatten: das Markusevangelium und die Logienquelle (Q).

Q ist ein schon früh verlorengegangenes Dokument, auch Spruchquelle oder Spruchevangelium genannt. Zudem verfügten Mt und Lk über eigene Sonderquellen (S).

Auch wenn anhand der Zwei-Quellen-Theorie nicht alle bestehenden Fragen geklärt werden können, gibt es nach dem Urteil der Mehrheit der Exegeten derzeit keine Alternative zur Zwei-Quellen-Theorie, die den synoptischen Befund auch nur annähernd so gut verständlich machen könnte.


kdd1945  23.02.2014, 12:18

Auch wenn anhand der Zwei-Quellen-Theorie nicht alle bestehenden Fragen geklärt werden können, gibt es nach dem Urteil der Mehrheit der Exegeten derzeit keine Alternative zur Zwei-Quellen-Theorie, die den synoptischen Befund auch nur annähernd so gut verständlich machen könnte.

Exegeten steht hier für Wichtigtuer.

Die sollen mal erklären, wieso Matthäus, der Apostel und Augenzeuge es nötig gehabt hätte, bei Markus abzukupfern???

Q ist ein schon früh verlorengegangenes Dokument, auch Spruchquelle oder Spruchevangelium genannt. Zudem verfügten Mt und Lk über eigene Sonderquellen (S).

Die Theorie gestützt auf ein "Dokument Q", das nicht existiert, aber 3 Namen hat??

Sonderquellen S ? Matthäus war dabei, Lukas hat Augenzeugen gefragt.

Trotzdem: Du hast die dumme 2-Quellen-Theorie präzise und bündig erklärt. DH

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tinimini  23.02.2014, 12:56
@kdd1945

Die ersten vier Evangelien sind vier verschiedene Berichte und Sichtweisen über das Leben Jesus, (Jeschuas)Das erste und das letzte Evangelium werden jeweils einem der 12 Jünger Jesu zugeordnet. Mathäus (Matitjahu) UND Johannes (Jochanan) Als Verfasser des 2 wird Markus genannt,der einen anderen Jünger von Jesus,den Kefa begleitete.Der Verfasser des 3 soll Luckas ,ein Mittarbeiter des Scha-ul gewesen sein. Lukas ist auch der Schreiber der Geschichte der -Taten der Gesandten- die man auch als Lukes teil 2 bezeichnen könnte.Diese Schrift deren Hauptfiguren Kefa und Scha-ul, die Gesandten Apostel, Jesus sind schildern die Geschichte der ersten messianischen Gemeinschaft von etwa 30u.Z. bis 65 u. Z. zunächst in Jerusalem wo der neutestamentliche Glaube eine noch ausschließlich Jüdische Angelegenheit war. und dann während der Ausbreitung des Evangeliums in Jehudah(Judäa) Schomron ja sogar bis nach Rom.Hauptanligen ist es , das die Heiden Anhänger des Messies werden können ohne zuvor zum Judentum überzutreten müssen. Die Briefe des Scha-ul.Die ÜbrigenSchriften des Neuen Testaments ,mit Ausnahme des letzten Buches, sind Briefe.Die ersten 13 stammen von Scha-ul,dem Gesandten an die Heiden.5 von ihnen sind an messianische Gemeinden gerichtet,die er in Grichenland Gründete,in Korinth 2 Briefe,Philippi und Tesalonich, (das heutige Saloniki) ebenfalls 2 Briefe. 2 Briefe galten in Gemeinden in Gebieten der heutigen Türkei in Galatien und Ephesus,und 2 richten sich an Gemeinden ,die von anderen Gesandten gegründet wurden,an die Gemeinde in Kolosäa (bei Epheseus) und die Gemeinde in Rom. Diese 9 Briefe befassen sich mit den Fragen des Lebenswandels und des Glaubens in den verschiedenen Gemeinden.Von den 4 übrigen ,die Pastoralbriefe, sind drei an Schüler Scha-uls adressiert,an Timotheus;" 2 Briefe und an Titus.In einem Brief an einen Freundnamens Philemon bittet Scha-ul diesen, einen ihm entlaufenen Sklaven als freien Bruder wieder aufzunehmen. Die Hebräerbriefedie von Scha-ul,Apollos,Priscilla,und Aquila zugeordnet werden ,sind nicht bestätigt.Er handelt von einer Befreienden und neuen Auslegungdie Jesus den einzelnen Themen des Teanach gab.Es folgten ein Brief von Ja-akov,dem Bruder Jesus und Leiter der messianischen Gemeinde in Jerusalem.,2 Briefe von Kefa,3 von Jochanan ,einer von Jehudah,ebenfalls ein Bruder von Jesus.

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THEORIE: Theorie ist und bleibt solange Theorie, bis sie eindeutig und unwiderlegbar bewiesen ist. Warum einer "Theorie" überhaupt soviel Gewicht beimessen? Es gibt genügend wichtige Tatsachen in biblischen Berichten aus den Evangelien, die zu erfassen wäre Sinn und Aufgabe. Wozu Zeit verschwenden für Belanglosigkeiten. Die Antwort von kdd trifft den Nagel auf den Kopf. Die vier Zeitgenossen Jesu (drei davon waren Augenzeugen, Lukas, der Arzt, hat gründlich recherchiert) haben wirklich nicht nötig, von einander abzukupfern.

Kannst du Fragen beantworten wie: "warum mußte Jesus überhaupt sterben?" oder "welche Rolle spielen die führenden Religionsvertreter bei der Hinrichtung Jesu?" oder auch andere. Wenn du keine Antwort weißt, sollen deine Religionslehrer die dir beantworten, damit du wenigstens die Antwort auf die Frage, welche Bedeutung der Tod Jesu für seine wahren Nachfolger hat, aus dem Fach Religion mitnehmen kannst. Ich bin sehr froh, den heutigen Religionsunterricht nicht konsumieren zu müssen.