Die Politik der SPD zwischen 1969 und 1982 förderte den Aufstieg der sogenannten "kleinen Leute"? Was waren die gesellschaftlichen Konsequenzen davon?

5 Antworten

Das führte dazu, dass Leute wie ich als Sohn einer Bergarbeiter-Familie aus dem Ruhrgebiet in Mathematik promovieren und später Management-Positionen in London annehmen konnte…

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 02.03.2023, 02:00

hast du dich im Management bewährt?

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ChrisGE1267  02.03.2023, 02:04
@Rotfuchs716

Ja, hatte aber irgendwann genug von dem Stress, der mich gesundheitlich aufgerieben hat - daher bin ich frühzeitig in Ruhestand gegangen und friste jetzt mein Dasein als Privatier, der sich wieder wissenschaftlicher Forschung zuwendet… :-)

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vanOoijen  03.03.2023, 03:02

Herzlichen Dank.

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Der Effekt war, dass niemals mehr Kinder aus Arbeiterhaushalten studiert haben.

Dass es teilweise Gehaltserhöhungen von bis zu 20% gab.

Das mein Vater bei der Sparkasse nicht nur Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, sondern sogar ein 14. Monatsgehalt zusätzlich zum Weihnachtsgeld hatte.

Das man als Angestellter soviel verdienen konnte (auch ohne Studium) dass man Wohneigentum finanzieren konnte.

Das es keine Wohnungsnot gab. Dass die einzigen Obdachlosen auf der Straße in einer 250.000 Einwohner-Stadt vielleicht 10 oder 20 hoffnungslose alte Alkis waren.

Dass es noch einen richtigen Sozialstaat ohne HartzIV oder Bürgergeld gab, nämlich Arbeitslosenhilfe 60% vom letzten Gehalt bis zur Rente und Sozialhilfe nur für die, die nie gearbeitet haben.

Nicht diese entwürdigende Gleichmacherei.

Die Jahre unter Brandt und Schmidt - besonders 1974, waren die besten Jahre die der untere Mittelstand in Westdeutschland je erlebt hat.

Es gab Hoffnung und Aufstieg für jeden der wollte, und man hat noch nicht versucht der ganzen Welt zu helfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Zur damaligen Zeit konnten viele Menschen auf einfachen Verhältnissen studieren oder anderweitig aufsteigen. Allerdings gab es fast keine sozialen Absteiger. Die Berufsstruktur der Bundesrepublik hat sich verändert.

Ob dies allerdings ein Ergebnis sozialdemokratischer Politik oder einfach steigende Qualifikationsansprüche durch technische Entwicklungen war, erscheint mir fraglich.

Heute bedeutet sozialer Aufstieg den Abstieg einer anderen Person. Deshalb ist er aus Sicht der Mittelschicht nicht wünschenswert. Das sieht man an den vielen Nachhilfeinstituten und den Privatschulen.


Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 02.03.2023, 10:43

wenn oben wenig Platz ist müssen andere zurück treten falls kleine Leute hoch kommen.

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Geraldianer  02.03.2023, 17:51
@Rotfuchs716

Richtig. Und in den 70ern war das anders. Zumal die Nachkriegsgeneration einfach selten die Chance hatte, länger zur Schule zu gehen.

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Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 02.03.2023, 23:06
@Geraldianer

gerade in den 70ern sorgte die SPD dafür, dass kleine Leute hoch kommen. Ab 1982 war ja wieder CDU.

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vanOoijen  03.03.2023, 03:09

Meiner Meinung nach war es tatsächlich sozialdemokratische Politik. Kohl traute sich an Reformen des Sozialstaates nicht heran, daher war es unter Kohl auch noch gut.

Verraten hat die Arbeitnehmer dann Schröder.

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Geraldianer  03.03.2023, 07:17
@vanOoijen

Ich halte Schröder für einen üblen Kanzler und Selbstdarsteller. Aber er musste eine konservative Mehrheit im Bundesrat einbinden. Er konnte nur mit der Union regieren, wenn er etwas bewegen wollte. Und er musste eine große Problemlage meistern. Die Finanzierung der enormen sozialen Kosten der Wiedervereinigung in den 90ern.

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vanOoijen  03.03.2023, 15:33
@Geraldianer

Die damalige Mehrheit der Union im Bundesrat ist mir, im Vergleich zu vielen anderen, sehr bewusst.

Ich weiß auch, dass ALGII im Papier von Peter Hartz mit 590€ anstatt mit 345€ beginnen sollte.

Der niedrige Betrag war ein Zugeständnis an die Union, weil die das Gesetz ansonsten im Bundesrat blockiert hätte.

Zu Schröder-Zeiten war ich aktives SPD-Mitgllied und im Vorstand der JUSOS im UB Aachen-Stadt.

Hab ich alles hautnah miterlebt.

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Weitgehende Chancengleichheit im Bildungswesen und damit verbunden gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten auch für Arbeiterkinder

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dass ein Facharbeiter ein Haus bauen konnte. Heute ist der für die SPD reich und sollte 90% Steuern bezahlen.


Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 02.03.2023, 02:01

bemerkenswerter Hinweis. Die Steuergier der SPD ist schon kontraproduktiv!

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Kwalliteht  02.03.2023, 02:05
@Rotfuchs716

Ist aber kompletter Blödsinn.

https://www.smartsteuer.de/online/steuerwissen/spitzensteuersatz/

"Der Spitzensteuersatz in Deutschland beträgt 42 % und gilt 2023 ab einem Einkommen von 62.810 € bis 277.826 €.
Wer mehr als 277.826 € verdient, wird in Deutschland mit dem Höchststeuersatz von 45 % besteuert (auch Reichensteuer genannt).
In etwa 4 Millionen Deutsche zahlen derzeit den Spitzensteuersatz.
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit seinem Spitzensteuersatz von 42 % im unteren Mittelfeld."

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Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 02.03.2023, 02:08
@Kwalliteht

Derzeit besetzt die SPD aber nicht das Finanzministerium! Wenn dem so wäre würde noch mehr geschröpft oben und zwar ohne Umverteilung nach unten! Ein Problem ist derzeit ansonsten da, dass die 42% Prozent bereits knapp oberhalb des Durchschnittseinkommens greifen!

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Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 02.03.2023, 02:10
@Kwalliteht

Geht das bis zur Höhe der Steuersätze? Wenn der Bundestag den Haushalt bewilligt umfasst dies noch nicht alle Details.

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Kwalliteht  02.03.2023, 02:13
@Rotfuchs716

Die Steuersätze gehen auch durch den Bundestag. Kannst Dir übrigens mal die Steuerentwicklung ansehen, als Eichel Finanzminister war.

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Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 02.03.2023, 02:14
@Kwalliteht

zu Zeiten von Franz Josef Strauss waren Steuern eines der Hauptargumente gegen die SPD.

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vanOoijen  03.03.2023, 03:15
@Rotfuchs716

Das finde ich überhaupt nicht. Es gibt keine Steuergier der SPD. Der Spitzensteuersatz sank zwischen Kohl und Schröder von 54% auf 42%.

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vanOoijen  03.03.2023, 03:21
@Rotfuchs716

Ich halte eine weitergehende Staffelung auch für nötig.

Wieso sollte jemand mit knapp 70.000€ Jahreseinkommen den gleichen Steuersatz zahlen wie jemand mit 3 Millionen Jahreseinkommen und mehr.

Dazu Kapitalertragssteuer, Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer und natürlich die Schlupflöcher schließen.

Wie man Kapitalflucht ins Ausland bekämpft lernt man von den USA.

Warum wohnen deren Promis nicht alle in der Schweiz oder Monaco?

Ganz einfach. Der Erstwohnsitz ist irrelevant. Die Differenz zum Steuersatz der USA muss trotzdem an die USA abgeführt werden. Wenn nicht wird die Staatsbürgerschaft entzogen.

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Kwalliteht  02.03.2023, 02:06

90% Steuern? Woher hast Du diesen Blödsinn?

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