Die düsteren/dunklen/morbiden Texte der Juliane Werding?
Guten Tag.
Manchen von euch hier wird die Sängerin Juliane Werding vielleicht ein Begriff sein.
Es gibt sehr viele Lieder von ihr, nicht wenige davon sehr erfolgreich.
Die Texte, soweit mir bekannt, sind oft oder eigentlich fast immer sehr düster, dunkel, manchmal morbide, und ich frage mich woran das wohl liegt.
War das eine reine "Image-Sache", also das sie hier quasi beginnend mit "Connie Kramer" in eine Lücke/Nische stieß und großen Erfolg damit hatte. Oder ist es irgendwie eine Mentalitätssache. Oder hat sonstige Gründe.
Vielleicht weiß jemand hier ein bisschen etwas darüber und teilt dieses Wissen mit mir.
Dafür schon jetzt mal vielen Dank ... und einen Schönen Tag.
4 Antworten
Sie war und ist ein Mädchen/ Frau aus dem Leben und hatte ausserdem engen Kontakt und Hilfe von Gunter Gabriel falls dir das was sagt. Hör dir mal seine Texte an einfach nur geil aber vorallem für damals und heute Zeitgemäß .
Ich kann mich noch gut an ihre Lieder erinnern, das waren alles relative Erfolge in Deutschland. Die Stücke bedienten eine ganz eigene Zielgruppe. Sie haben mir als Jugendlicher schon gut gefallen, nur das Lied "Stimmen im Wind" habe ich über die Jahre leider viel zu oft im Radio gehört, so dass es jeden Gehalt für mich verloren hat.
Ich bevorzuge Stücke wie "Vielleicht irgendwann...", "Jenseits der Nacht", "Das Würfelspiel", "Sehnsucht ist unheilbar" und "Der Himmel schweigt" ... und dazu muss ich sagen: Das sind alles Schicksale, die ich aus meiner Heimat - einer morbiden, grauen Stadt irgendwo auf dem Land in trister, doppelmoraliger Atmosphäre und aggressiv-katholischem Habitus, kenne und teils live erlebt habe. So zündeten die Songs bei mir noch dramatischer ... mich nimmt das immer noch mit, weil ich die Bilder vor mir sehe.
https://www.youtube.com/watch?v=U-3T7uyks2o
https://www.youtube.com/watch?v=7y-EIdRT_DI
https://www.youtube.com/watch?v=T06Hr9wiUI4
https://www.youtube.com/watch?v=HEMnz5rnlng
Letztlich war das schon ganz große Wortkunst zumeist von Michael Kunze, der generell sehr starke Texte schrieb und kein Blatt vor den Mund nahm, aber sicherlich mischte auch Juliane Werdings privates Interesse mit - Ende der 80er etwa ließ sie sich zur Heilpraktikerin ausbilden und arbeitet heute meines Wissens in dem Job. Es dürfte im Ganzen Imagepflege gewesen sein, aber auch die musikalische Verwirklichung privater Ansichten.
warum das so war, weiß ich nicht. Aber sie war teilweise schon sehr speziell in ihren Texten. Ich erinnere mich noch, wie ich als Kind das erste Mal das Lied "Würfelspiel" gehört habe, das hat mich ewig nicht losgelassen. Sie hat Themen in songs verarbeitet, die zur damaligen Zeit eher ein tabu waren oder über die man halt einfach nicht gern gesprochen hat (Connie Kramer geht in diese Richtung)
Ja, Danke, das wäre eine mögliche Erklärung, eine "Nische" war das sicherlich.
Ich finde die Texte von ihr weder düster, dunkel, noch morbide..
sie erzählt verklausuliert vom Leben
Was soll ich jetzt dazu sagen. Viele Texte sind schon recht dunkel, und natürlich erzählt das auch verklausuliert vom Leben und (nicht) Sterben.
Finde die Texte wesentlich besser als die meisten heutigen die keinerlei Tiefgang haben
Ja, danke. Ich weiß relativ viel, oder vielleicht ist es auch wenig, das ist ja immer relativ und mochte die Musik meist auch gerne.
Gerade läuft "Die unsichtbare Macht", und als nächstes wohl "Nebelmond"...
Irgendwie habe ich aber nie irgendwo gehört oder gelesen, warum diese Texte fast immer so düster (vielleicht das falsche Wort dafür, aber hoffentlich doch zu verstehen) sind.