Deutschlandticket Fernverkehr verpasst?
Folgende Situation: ich fahre mit der S-Bahn zum Münchener Hauptbahnhof und verpasse dort meinen ICE (Zugbindung, Sparpreis) weil die S-Bahn Verspätung hatte.
Laut den offiziellen Fahrgastrechten wäre die Zugbindung nicht aufgehoben und ich müsste ein neues Ticket für den nächsten ICE kaufen obwohl ich ihn verpasst habe weil die S-Bahn verspätet war. Kostenlos den nächsten ICE nehmen dürfte ich nur, wenn ich die S-Bahn im gleichen Ticket gebucht hätte wie den ICE. Das würde aber bedeuten ich müsste doppelt bezahlen, da ich die S-Bahn mit dem Deutschlandticket sowieso nutzen kann.
Der Zugbegleiter im ICE hatte zum Glück keinen Stock im Hintern und hat mein Ticket des vorherigen ICEs akzeptiert.
Im Prinzip ist es aber so: wenn man das deutschlandticket hat und wegen einem verspäteten Regionalzug seinen ICE verpasst, bei dem man Zugbindung hat, würde man nichts erstattet bekommen und dürfte auch nicht kostenlos den nächsten ICE nehmen. Man müsste also die S-Bahn mit dem gleichen Ticket buchen, wie den ICE und doppelt bezahlen.
Sehe ich das so richtig? Wieso zwingt die Regierung die DB nicht einfach per Gesetz in einem solchen Fall die Zugbindung aufzuheben? Das ist ja eine extrem unverschämt Regelung.
4 Antworten
Man könnte auch viel Missbrauch treiben. Denn irgendein Nahverkehrsmittel erreicht den Umsteigebahnhof (wo man in den Fernverkehr umsteigt) immer verspätet. Da hätte man quasi immer einen Grund, nicht den gebuchten, sondern einen späteren ICE/IC/EC zu nehmen.
Wenn man allerdings eine durchgehende Fahrkarte (Sparpreis/Supersparpreis) kauft, kann man natürlich den nächsten Zug nehmen, wenn man seinen Umsteigebahnhof mit Verspätung erreicht.
Die Bahn wälzt es also auf den Fahrgast ab, sich selbst weniger oder mehr gegen Versagen der Reisekette abzusichern. Als privatwirtschaftlich agierendes Unternehmen kann die Bahn es sich erlauben.
Beim Kauf der Fahrkarte wird man nach der Bahncard und anderen Ermässigungen gefragt. Konsequent wäre auch nach dem Deutschlandticket zu fragen und diese Ermässigung in den Gesamtpreis mit einzubeziehen.
Es ist auch kein Missbrauch, wenn man damit rechnen muss, dass die Bahn Verspätung hat. Verspätungsfrei unterwegs zu sein ist Aufgabe der Bahn. Sie machen doch die Pläne und überlasten anschliessend die Strecken mit Güterzügen.
Mit einem Flexticket darfst du auch den nächsten Zug nehmen.
Du kannst aber auch das Sparpreis-Ticket für ein paar EUR mehr so buchen, dass du das Problem nicht hast (das City-Ticket ist im Sinne der Fahrgastrechte ein getrenntes Ticket).
Unverschämt ist, wenn man einerseits ein so massiv subventioniertes D-Ticket bekommt und Fernverkehrs-Sparpreise nutzt und dann aber zu geizig ist für so einen Fall die paar EUR beim Fernverkehrs-Ticket draufzulegen.
notting
Fahr halt einfach Rechtzeitig los. Was du hier beschreibst ist nichts weiter als dummes ungebildetes bashing, nicht mehr und nicht weniger.
Tolle Idee. Rechtzeitig losfahren bei einer S-Bahn die meinen Bahnhof nur einmal die Stunde anfährt. Was ich geschrieben habe sind die Tatsachen: entweder man bucht die S-Bahn zusammen mit dem ICE, dann wäre die Zugbindung offiziell aufgehoben wenn man den ICE verpasst. Das würde aber bedeuten dass man doppelt bezahlen muss wenn man die S-Bahn eigentlich sowieso mit dem Deutschlandticket nutzen kann.
Du hast wissentlich am falschen Ende gespart. Die Bahn selbst weist deutlich darauf hin, wie man es buchen sollte, damit man "versichert" ist. Diese Prämie ist der geringe Mehrpreis für den Einschluss der S-Bahn.
Die Super-Sparpreise sind ohnehin subventioniert, wie das Deutschlandticket auch. Die Möglichkeit, den Supersparpreis mit S-Bahn-Verbindung zu buchen, hast du nicht genutzt. So hast du 2 unabhängige Vorgänge, weil es billiger war für dich. Dann musst du eben in der Einzel-Sparversion 1..2 Bahnen vorher losfahren und 1..2 h zusätzlich am HBF warten.
Das man den Münchener Hauptbahnhof nicht rechtzeitig erreicht, wundert mich ein wenig. Da fährt doch so viel, da müsste man doch die Gelegenheit haben, anders hinzukommen.
Oder irre ich mich?
Sinnvolle Alternative: die Zugbindung wird aufgehoben wenn man seinen Anschluss verpasst, weil die vorherige Bahn, die man z.B. mit dem Deutschlandticket genutzt hat, verspätet war.