Deutschland hat keine „Partei der Mitte“?

Salami45  19.01.2025, 10:38

wie heißt die Website von der das Bild stammt?

KaffeemitMilf 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 10:47

Politnavi

3 Antworten

Das Problem ist nicht das Ergebnis, sondern der Test selbst. Das fängt schon mit der ersten Frage an:
"Jeder Mensch soll das Recht haben, selbst frei über seinen eigenen Körper zu bestimmen - Entscheidungen wie Organspende oder Abtreibungen sollten daher rein private Entscheidungen sein."
Organspende und Abtreibung sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Und auch hier werden zwei Gruppen zusammengewürfelt:
"Einwanderer und Flüchtlinge sollten das grundlegende Recht haben, sich frei niederzulassen und in Deutschland zu arbeiten."

Was kann man sich unter folgender Aussage vorstellen:
"Es ist Aufgabe des Staates, moralische Werte und ethische Normen in der Gesellschaft zu fördern und zu bewahren."

Hier habe ich ebenfalls ein Problem:
"Die Regierung sollte durch Steuersenkungen und weniger Bürokratie die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln verbessern."
Das sind wieder 2 Paar Schuhe.

Vielleicht sieht der Steuerberater Christopher Krug, der diese Seite betreibt, keine Unterschiede. Ich schon.

Da musst du dich wohl zwischen den Volksparteien CDU und SPD entscheiden. Eine Kleinpartei würde ich an deiner Stelle nicht wählen, da bei dieser Wahl gerade taktisches Wählen zählt.


Tabernakel  19.01.2025, 10:52

Leider muss ich diesem Beitrag zustimmen ; jedenfalls was die Zweitstimme bei der Wahl am 23.02.25 angeht ...🙄

Es gibt keine Partei mit der man in allen Punkten übereinstimmt. 🤷‍♀️

Man wählt die Partei, mit der man die größte Schnittmenge hat.

Parteien der "Mitte" sind die SPD und die CDU.

Gewichte deine Präferenzen und entscheide selbst.


KaffeemitMilf 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 10:48

Naja, aber in meinem Fall gibt es eben nicht mal eine Partei, mit der ich auch nur im Ansatz übereinstimme.

Kiboman  19.01.2025, 11:07
@KaffeemitMilf

Das ist interessant, da du den Begriff "nicht im Ansatz" verwendest, wenn du die Lust und Zeit hast wäre es toll wenn du deine Position mal Sachlich erläuterst ohne vergleiche zu anderen zu schlagen.

KaffeemitMilf 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 12:29
@Kiboman

Gut, "nicht im Ansatz" ist natürlich nicht ganz korrekt. Ich stimme sicherlich mit einigen Punkten jeder Partei überein, egal ob Die Linke oder AfD. Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, würde ich mein Kreuz vermutlich bei der FDP machen, da ich persönlich am meisten von dieser Partei profitieren würde. Auszug aus dem Parteiprogramm:

Deshalb fordern wir die Einführung eines steuerfreien Aufstiegsvermögens, indem die Sparer nicht ausgeschöpfte Sparer-Freibeträge auf die nachfolgenden Jahre übertragen können, der Freibetrag einmalig deutlich erhöht und zudem dynamisiert wird. Durch die Wiedereinführung einer Spekulationsfrist für private Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren unterstützen wir die langfristige Kapitalanlage zur Altersvorsorge.

Für mich als leidenschaftlichen Privatinvestor wäre das natürlich extrem von Vorteil.

Auch die Aktienrente und das Altersvorsorgedepot befürworte ich stark.

Auf der anderen Seite ist die FDP aber sicherlich nicht die beste Partei für Deutschland. Die Partei setzt beim Haushalt auf Sparen, statt auf notwendige Investitionen, will das Verbrennerverbot aufheben und hat grundsätzlich keine gute Klimapolitik. Auch die Immobilienpolitik ist wenig zum Wohl der Mieter.

Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass sich die FDP in der letzten Regierungsbeteiligung als absolut regierungsunfähig gezeigt hat. Am Ende waren lächerliche Machtspielchen wichtiger, als die Politik. Dass das Scheitern der Ampelregierung zu einem Großteil durch die FDP verschuldet ist, steht außer Frage.

Meine Position in wenigen Sätzen zu beschreiben ist schwer, da ich zu jedem Thema eine andere Meinung habe.

Kiboman  19.01.2025, 12:35
@KaffeemitMilf

Ok ich glaube ich kann dein Dilemma nachvollziehen.

Du schwankst zwischen deinem Persönlichem Vorteil und dem Allgemeinwohl.

Du findest zwar zu einem bestimmten Themengebieten deine Partei aber als Menge widerspricht es sich und keine Partei kommt in Frage.

Ich würde schauen welche Themen mir am wichtigsten sind und wo ich am ehesten Kompromisse schließen kann und mich da verorten.

am Ende kommen eh mehr oder weniger schlecht Kompromisse in den Koalitionsverhandlungen raus.

Das bedeutet, selbst wenn du 1zu1 ein Partei Programm unterstützen würdest, käme es so nie zustande, vielleicht kommt nachher ja sogar die Mischung zustande die dir besser gefällt als das Programm der Partei selbst.

GIGACHEFFKOCH  19.01.2025, 19:03
@KaffeemitMilf

Du sagst du bist leidenschaftlicher Privatinvestor? Verdienst du 100.000 Euro oder mehr im Jahr? Denn wenn du darunter liegst, profitierst du rein finanziell am meisten vom Wahlprogramm der Linken. Erst wenn du über den 100k jährlich bist, ist der rein finanzielle Profit laut Wahlprogramm der FDP am höchsten.

Und selbst wenn du mit der FDP am meisten profitierst, fände ich es etwas nachlässig, dir wichtige Zukunftsthemen wie den Klimaschutz und eine anständige Mietpolitik für einen höheren Freibetrag für Kapitalinvestments, zu opfern.

Ich würde dir empfehlen dich vielleicht noch etwas weiter umzuschauen nach einer für dich wählbaren Option. Denn wer sich für das Allgemeinwohl einsetzt (durch bspw. eine handlungsfähige Klimapolitik, Mietpreissenkungen etc.), setzt sich auch immer für sein eigenes Wohl ein und profitiert ebenfalls selbst vom Allgemeinwohl.
Was du durch niedrigere Mieten und Immobilienpreise einsparen könntest, könnte vielleicht sogar den Profit durch die erhöhten Freibeträge übersteigen. Solange du nicht zu den Top 1% gehörst, ist das sogar sehr wahrscheinlich

Ich denke es würde dir gut tun, dich in die Parteiprogramme von Parteien einzulesen, die Du gerade als Option für dich vielleicht gar nicht auf dem Schirm hast. Zu den von dir angesprochenen Themen, wie Immobilien-, Klima-, und Mietpolitik kann ich bspw. nur das Wahlprogramm der Linken empfehlen, da stehen mMn. einige interessante Sachen zu diesen Themen drin.
Auch sind die wirtschaftlichen Forderungen der Linken detailliert nachgerechnet, wie genau man welche Vorhaben gegenfinanzieren kann etc. Das basiert alles auf konkreten Plänen. Anders als bei der Union, zB, bei der man eher auf irgendeinen ominösen Wirtschaftsschwung hofft, um die Vorhaben finanzieren zu können.

Oder vielleicht passt eine kleinere Partei zu dir, die der FDP ähnlicher ist, wie Volt oder so etwas. Schau dich einfach mal um und lass es mich gerne wissen, wenn du über was interessantes stößt :)